"Trix Solier - Odyssee im Orient" - Sergej Lukianenko

  • Kurzbeschreibung -Amazon:


    Vorhang auf für die neuen Abenteuer des tapferen Zauberlehrings Trix Solier: Tausendundein Zauber im heißen Herz der Hölle!
    Trix träumt von ruhmreichen Heldentaten und verbringt seine Lehrzeit mit ordinärer Küchenmagie. Als ihn ein Drache als "Kerlchen" bezeichnet, hat er endgültig die Nase voll. Zeit für ein großes Abenteuer! Im fernen Samarschan lauert der Mineralisierte Prophet und will die ganze Welt unterwerfen. Trix reist in die Wüste und trifft dort nicht nur auf Drachen in Riesenkükenform, fremdbeschleunigte Kamele, Zwerge und einen hinterhältigen Dschinn im Hawaiihemd, sondern auch auf alte Freunde. Zusammen mit Fürstin Tiana, dem gewitzen Klaro und Annette, der rauschkrautsüchtigen Fee, begibt sich Trix auf die Jagd nach dem mächtigsten Wesen der Welt.


    Über den Autor-Amazon
    Sergej Lukianenko, 1968 in Kasachstan geboren, studierte in Alma-Ata Medizin, war als Psychiater tätig und lebt nun als freier Schriftsteller in Moskau. Er ist der populärste russische Fantasy- und Science Fiction-Autor der Gegenwart, seine Romane und Erzählungen wurden mehrfach preisgekrönt. Gemeinsam mit Regisseur Timur Bekmambetov schrieb Lukianenko auch das Drehbuch für die Verfilmung von "Wächter der Nacht".


    Eigene Meinung:


    Ein toller Fantasyroman für alle Altersklassen, mit einer spannenden Handlung, sympathischen Protagonisten und faszinierenden Schauplätzen.
    Pech für Trix das er die Teleportation nicht beherrscht, nun sitzt einsam und allein am Neujahrsfest in der Burg, da sein Lehrmeister Sauerampfer zum Magierkapitel aufgebrochen ist.
    Doch mit dem Drachen Ilin, der eine Ehrenschuld seines Meisters einfordert, weicht seine Langeweile schnell einem rasanten Abenteuer. Ilin der Drache hat ein paar Geheimnisse, eins davon sein Alter, so ist die Begegnung mit dessen Drachen-Familie schon die Erste in einer Reihe von Überraschungen und Abenteuern.
    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist das zweite Buch von Trix Solier, dem Zaubererlehrling. Man muss nicht unbedingt den VorgängerBand: „Trix Solier, Zauberlehrling voller Fehl und Adel“ gelesen haben, um dieses zu verstehen, aber ich würde es trotzdem empfehlen, denn man trifft einige Bekannte aus dem ersten Buch wieder. Auch wird das Geheimnis um die Magie in Band 1 ausführlicher erklärt.
    Ein Buch, das man gut mehr als nur einmal lesen kann, voller Wortwitz und mit vielen köstlichen Anspielungen. So kürzt Trix Ilins vollständigen Namen im Brief an Sauerampfer mit IBM ab... Des Drachenvaters Name lässt sich mit SMS abkürzen und an was erinnert wohl die Abkürzung des Mineralisierten Propheten kurz MP genannt?
    Besonders gelungen fand ich die Passagen in denen Annette ihre Weisheiten von sich gab und die Abenteuer mit den Drachen und dem hinterlistigem Dschinn. „Drachen sind nicht klüger, sie leben nur sehr lange und haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis“.

  • Wer sich mit Trix auf das nach "Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel" zweite und leider auch letzte Abenteuer begeben möchte, der sollte sich nicht zu warm ankleiden (es geht ins heiße Samarschan), Taschentücher mitnehmen (für Lachtränen und Angstschweiß) sowie Neugierde und Spaß an Rätseln, Anspielungen haben.


    Nach Trix' erstem Abenteuer ist auch dieses Buch eine Leseerfahrung, die mich rundum glücklich gemacht hat. Sergej Lukianenko ist seinem Stil treu geblieben und präsentiert eine aberwitzige Mischung aus Abenteuern, auf die ich mich nur zu gerne eingelassen habe.


    Der Protagonist Trix Solier muss auf Grund einer noch einzulösenden Ehrenschuld bei einem Drachen mit diesem nach Samarschan fliegen. Seine Aufgabe? Nichts weniger als den aus ungeklärten Gründen erstarkten Mineralisierten Propheten zu besiegen und damit die Welt zu retten.


    Ich war wie gebannt von "Trix Solier - Odyssee im Orient" und konnte kaum mit dem Lesen aufhören, denn es vereint viele Aspekte auf einzigartige Weise, die ich an Büchern ganz toll finde:
    Einerseits ist die Geschichte Trix' so lustig, dass ich wirklich oft lachen musste. Grund dafür sind aberwitzige Situationen, urkomische Aussprüche, kuriose Feststellungen, überraschende Wendungen. Es ist ein ganz eigener Humor, häufig unerwartet, immer treffend.
    Andererseits begeistern mich immer wieder die zahlreichen Anspielungen auf Literatur, Kultur und ähnliches. "Trix Solier - Odyssee im Orient" wimmelt nur so von diesen - einige habe ich mit Sicherheit überlesen, einige sind mir erst durch die Leserunde aufgefallen, einige habe ich selbst entdeckt. Die damit verbundene Rätselei und Knobelei machen das Buch für mich zu einem ganz besonderen Werk. An Rätseln, die Trix oftmals lösen musste, habe ich mich selbst versucht und gefreut, wenn es Übereinstimmungen der Lösungen gab :-).
    Des Weiteren ist die Geschichte so schön bunt. Ein Abenteuer folgt dem nächsten, Zeit zum Entspannen bleibt kaum. Das ist durchaus positiv zu bewerten, da die vielen Ideen einzigartig und in keinster Weise abgenutzt sind.
    Neben all diesen Elementen gibt es jedoch auch nachdenklich machende Einschübe und rhetorische Glanzstücke, die die Mischung abrunden und ausgleichen.


    Mein einziger, negativer Kritikpunkt ist die Farblosigkeit mancher Figuren. Den Eindruck hatte ich im ersten Teil eigentlich nicht, aber - es mag der turbulenten Handlung geschuldet sein - die Figuren entwickeln sich kaum, nehmen nur wenig Raum ein und sind schlichtweg nicht plastisch. Sie werden nicht länger in meinem Gedächtnis weilen.


    Insgesamt ist "Trix Solier - Odyssee im Orient" aber ein interessantes, sehr lustiges Leseerlebnis, das ich vor allem nach dem ersten Teil nicht hätte missen wollen - 8 von 10 Eulenpunkte.

  • Zitat

    Original von Dori
    Warum steht diese Rezi denn unter "Kinderbücher"? :gruebel


    Das ist doch Fantasy!


    Sehe ich genauso! Der erste Teil steht ja auch in Fantasy. Ich sehe das definitiv nicht als Kinderbuch. Und auch nicht ausschließlich für Jugendliche. Ich finde, das gehört in den Fantasybereich.

  • Zitat

    Original von Dori
    Warum steht diese Rezi denn unter "Kinderbücher"? :gruebel


    Das ist doch Fantasy!


    Das Buch ist im Beltz Verlag erschienen - einem Kinder- und Jugendbuchverlag. Es ist also in der Rubrik "Kinder- und Jugendbücher" nicht falsch. Ich verschiebe den Thread trotzdem, da der 1. Trix im Fantasybereich steht. :wave

  • Ich muss sagen, ich hab mir ziemlich den Kopf zerbrochen, wo ich es einstellen soll. Wollte zuerst sogar Fantasy, aber da es ein Kinder und Jugendbuchverlag ist und das Buch sich schon etwas von Lukianenkos anderen Büchern unterscheidet, hab ich den "falschen" Ort genommen...auf den Gedanken nachzuschauen, wo es sich sein Vorgänger gemütlich gemacht hat, bin ich gar nicht gekommen...Übrigens, ganz vergessen, ich gebe 9 Eulenpunkte.

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian
    Ich sehe das definitiv nicht als Kinderbuch. Und auch nicht ausschließlich für Jugendliche. Ich finde, das gehört in den Fantasybereich.


    Kinderbuch und Fantasy schließen sich nicht aus. Es könnte ein Fantasyroman für Kinder sein. Vom Verlag wird das Buch für Leser ab 11 Jahre angeboten. Warum hältst du es für Kinder nicht für geeignet? :gruebel

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Kinderbuch und Fantasy schließen sich nicht aus. Es könnte ein Fantasyroman für Kinder sein. Vom Verlag wird das Buch für Leser ab 11 Jahre angeboten. Warum hältst du es für Kinder nicht für geeignet? :gruebel


    Selbstverständlich schließt sich das nicht aus. Und ich denke nicht, dass das Buch für Kinder ungeeignet ist. Aber es ist nicht in erster Linie für Kinder geeignet. Sicher können Erwachsene Kinderbücher lesen und Kinder auch manche "Erwachsenen"-Bücher. Aber aufgrund der vielen Anspielungen und vom Lesegefühl her passt es für mich einfach mehr zu Fantasy als zu Kinder- und Jugendbüchern. Sicher kann es beides sein, aber nach meinem subjektiven Gefühl geht es einfach eher Richtung Fantasy.

  • Trix Solier will nur eins: Ein Abenteuer. Aber wo bekommt man eines her, wenn Trix in Sauerampfer Turm versauert? Aber plötzlich rumpelt und pumpelt es auf dem Dach. Ein Drache fordert seine Ehrenschuld ein und nennt ihn "Kerlchen". Ihn, Trix Solier, Zauberlehrling voller Fehl und Adel. Da geht nix!!!


    Und eher Trix sich versieht, ist er mitten im Orient zwischen Kamelen, Assassinen und Flaschengeister. Na, wenn das mal gut geht!


    Trix ist wieder da und hat seine ganzen Freunde mit gebracht. Wie schon es ist, bekannte Figuren wieder zutreffen, merkt man erst, wenn es passiert. So fühlte ich mich schnell in der Wüste heimisch und lauschte verzückt den wundersamen Gesprächen und Zaubersprüchen.


    Es ist nicht die Geschichte, die dem Buch fünf Bücherpunkte einbringt. Ein Abenteuer in der Wüste, mit Kamelen, Drachen, Feen und Oasen: Das kann es immer geben. Aber es gibt kein Buch, dass mit Sergej Lukianenkos Witz mithalten kann. Und es sind keine flachen Witze. Sie sind geschickt getarnt und verspielt. Sie lassen den Leser nicht laut lachen, sondern immer wieder leise Schmunzeln.


    Für mich beginnt die Reise in die Welt der magischen Wörter, Zitaten aus Büchern und Anspielungen auf unsere Welt schon auf Seite 15. Dort finden wir das Wort "polkte". In welchem Buch findet man sonst so ein komisches aber liebenswertes Wort? Die Übersetzerin Christiane Pöhlmann begleitete unsere Leserunde und beantwortete unsere Fragen.


    Sie hat viel geleistet, als sie dieses zweite Buch übersetzt hat, denn der Wortwitz ist manchmal gar nicht so einfach zu übersetzen und manche Anspielungen haben nur in der russischen Originalsprache geklappt.


    Auch diesmal sind viele Zitate eingestreut. Manchmal nimmt Trix Worte aus der Bibel in den Mund, wir treffen auf die 10 Gebote, die Menschenrechte oder auf Dinge, die uns sehr an "Herr der Ringe" erinnern ;)


    Es hat mir Spaß gemacht auf Goethe zu treffen, die Nibelungen zitiert zu wissen und auch viele Hinweise nicht zu finden.


    Die alten Bekannten: Tiana, Annette und Klaro sind genau so liebenswert wie früher. Nur von Annette, der quirligen Fee, sieht man dieser Tage etwas weniger. Schade, denn mit ihrem kleinen, großen Mundwerk war sie immer für eine Überraschung gut. Auch das Böse darf nicht fehlen und bis zur letzten Seite weiß man nicht, ob das Böse oder das Gute gewinnt. So soll es sein.

  • Zitat

    Original von Anahid
    ...
    Für mich beginnt die Reise in die Welt der magischen Wörter, Zitaten aus Büchern und Anspielungen auf unsere Welt schon auf Seite 15. Dort finden wir das Wort "polkte". In welchem Buch findet man sonst so ein komisches aber liebenswertes Wort? Die Übersetzerin Christiane Pöhlmann begleitete unsere Leserunde und beantwortete unsere Fragen.


    Sie hat viel geleistet, als sie dieses zweite Buch übersetzt hat, denn der Wortwitz ist manchmal gar nicht so einfach zu übersetzen und manche Anspielungen haben nur in der russischen Originalsprache geklappt.


    Das bringt mich auf meine Frage, ob diese Vielzahl von Anspielungen auch im ersten Trix-Band vorkommen, oder es nur für diesen bezeichnend ist? Ich habe den ersten Band (noch) nicht gelesen, deswegen diese Frage.


    Edit: Satzzeichenkorrektur

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Macht Lukianenko noch etwas anderes außer Lesen und Schreiben? Seine Bibliografie ist ja sehr beachtlich und für seine Anspielungen muss er auch viel gelesen und vor allem im Gedächtnis behalten haben, um sie so gekonnt einzusetzen. Ich bewundere solche Leute, genial...

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Suzann - es gab auch im ersten Band viele Anspielungen, aber hier habe ich das Gefühl, sind es noch wesentlich mehr geworden


    :write Hab ich genauso empfunden. Das Buch habe ich gerade beendet. Abschlusskommentar und Rezi kommen morgen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zum Inhalt möchte ich gar nichts mehr hinzufügen, denn es wurde oben schon einiges gesagt.
    Für mich ist es nicht der Plot, der dieses Buch zu etwas Besonderem macht. Sicher die Geschichte ist ganz nett und es kommt auch ein wenig Spannung auf, aber wirklich toll und fesselnd finde ich die vielen, vielen meist sehr lustigen Anspielungen auf andere Geschichten oder Sachverhalte. Ich habe förmlich nach den Anspielungen gesucht und bin mir sicher, dass ich nicht alle gefunden habe. Aus diesem Grund finde ich auch, dass es das perfekte Buch für eine Leserunde ist.
    Die Leserunde wurde von der Übersetzerin Christine Pöhlmann begleitet. Das war wirklich interessant und ich finde es ist ihr ausgezeichnet gelungen Lukianekos Wortwitz zu übersetzen.
    Ich möchte das Buch an Fantasyleser jeden Alters weiterempfehlen und vergebe 8 Punkte.

  • Zum Inhalt habe ich nichts hinzuzufügen, denn es soll ja nicht zu viel verraten werden.
    Daher Folgendes zu meiner Meinung zum Buch:


    Der Roman, der hervorragend aus dem Russischen übersetzt wurde, konnte mich innerhalb weniger Seiten fesseln und mitreißen. Die Sprache ist sehr faccettenreich: Manchmal sprechen die Figuren mit besonders gehobenem Stil, manchmal eher alltäglich / umgangssprachlich. Aber stets bleibt der Erzählstil lebendig, bildreich und stellenweise richtig lustig und damit sehr angenehm zu lesen.


    Die Charaktere sind abwechlungsreich und vielfältig. Drachen und Feen sind in der Welt von Trix nichts ungewöhnliches, waren für mich aber die interessantesten und liebsten Charaktere. Alle sind sie auf ihre Weise liebenswürdig oder zumindest interessant.


    Anspielungen literarischer aber auch anderer Art gab es wirklich zu Hauf. Zuerst fand ich das wirklich fantastisch. Immer wieder eine Stelle aufmerksam nachlesen und überlegen woher man das kennen kann. Aber irgendwann war ich beinahe auf Anspielungs-Jagd und habe überall mir auflauernde Anspielungen vermutet, die es zu entschlüsseln galt. Das hat dann meinen Lesefluss teilweise schon ziemlich ausgebremst. Ich habe bestimmt an vielen Stellen unnötigerweise gerätselt, weil es sich nicht um eine mir unbekannte Anspielung handelte. Die Leserunde war für das Erkennen von Anspielungen schon eine große Hilfe.


    Alles in allem handelt es sich bei diesem Buch aber um einen fantastischen, absolut lesenswerten Roman, der durch viele amüsante Stellen eine sehr kurzweilige Lesezeit bietet.

  • Über den Autor


    Der russische Autor Sergej Lukianenko wurde bekannt durch seine „Wächter“-Tetralogie und durch andere eigenständige Romane wie „Weltenwanderer“. Gemeinsam haben sie alle, dass es sich um düstere Fantasy handelt, die im heutigen Russland angesiedelt ist. Vor zwei Jahren wagte Lukianenko erstmals mit „Trix Solier – Zauberlehrling voller Fehl und Adel“ einen Schritt in die Satire-Richtung und schuf ein Fantasy-Märchen voller Witz und Kreativität. Nun lieferte er den Nachfolger: „Trix Solier – Odyssee im Orient“.


    Inhalt


    Der Zauberlehrling Trix, von adliger Geburt und zurzeit allein Zuhause, erhält den Hilferuf eines Drachen – im fernen Wüstenland Samarschan hat sich ein Mineralisierter Prophet – kurz MP – erhoben, um gegen die ganze Welt zu kämpfen. Und um sie dann friedlich zu beherrschen. Trix sieht nun auch sein eigenes Land bedroht, und eilt nach Samarschan, dem Sultan, dem Wesir und den Drachen zu Hilfe. Kann er das Unheil abwenden?


    Meine Meinung


    Wenn ich einen Vergleich für Lukianenkos Fantasy-Satire finden müsste, würde ich ihn am ehesten bei Terry Pratchett suchen. An allen Ecken und Enden findet man Anspielungen und Seitenhiebe auf alles Mögliche, die manchmal so absurd und aberwitzig sind, dass man, sollte man dieses Buch in der Öffentlichkeit lesen, aufpassen muss, nicht für grenzdebil erklärt zu werden, weil man so breit grinst. Doch hier enden die Gemeinsamkeiten.
    Während Pratchett kuriose Welten voller eigenartiger Zusammenhänge und seltsamer Details wie durchs Weltall fliegende Schildkröten konstruiert, bleibt Lukianenko auf dem Boden. Die Welt, in der wir uns mit Trix befinden, ist uns schon aus dem Bereich der Märchen bekannt – Es gibt Feen, Zauberer, schöne Prinzessinnen, und vieles mehr. Lukianenko sucht seine Individualität woanders, nämlich in der Konstruktion eines einzigartigen Plots und der Erschaffung von Charakteren, die alle einen kleinen Knacks weg haben, wie zum Beispiel die Fee Annette, die wir schon aus dem ersten Buch kennen, die zur Abendstunde gern auf den Blumenwiesen umherfliegt, sich an Blütenstaub berauscht, und in ihren Rauschzuständen dann allerlei Verwirrung produziert. Dadurch, dass der Autor in diesem Folgeband versucht, alle möglichen aus dem ersten Band bekannten Figuren wieder auftauchen zu lassen, leidet darunter leider etwas die Charaktertiefe, denn es ist logischerweise schier unmöglich, jedem dieser Charaktere genug Aufmerksamkeit zu widmen, um sie alle plastisch genug wiedergeben zu können.
    Außerdem findet man auch im zweiten Buch über Trix wieder kreative und liebevoll geschaffene Erklärungen für Phänomene, die zwar aus der Welt der Fantasy längst bekannt sind, aber noch nie aus bestimmten Perspektiven beleuchtet worden sind. Dadurch gewinnt das Leseerlebnis deutlich nicht nur an Spaß, sondern auch an allgemeiner Freude über eine erkannte Anspielung oder einen erkannten Witz.


    Fazit


    „Trix Solier – Odyssee im Orient“ ist ein würdiger Nachfolger für „… Zauberlehrling voller Fehl und Adel“. Man trifft liebgewonnene Figuren wieder, es gibt eine Menge zu Lachen und der Aufbau des Plots ist trotz allem schlüssig und angenehm zu folgen. Ich vergebe gern 10 von 10 Punkten.

    Sorry, I can't hear you over the sound of my awesomeness. :putzen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Dori ()

  • Über den Autor:
    Sergej Lukianenko, geboren 1968 in Kasachstan, war lange Zeit als Psychiater tätig. Heute lebt er als Schriftsteller und Drehbuchautor in Moskau. Mit seinen Wächter-Romanen gelang ihm der internationale Durchbruch. Er ist der populärste russische Fantasy- und Science-Fiction Autor der Gegenwart.


    Inhalt:
    Trix Solier, Zauberlehrling voller Fehl und Adel, träumt von großen Heldentaten - und verbringt seine Zeit mit ordinärer Küchenmagie. Als ihn ein Drache als "Kerlchen" bezeichnet, hat er die Nase voll. Zeit für ein Abenteuer! Im fernen Samarschan lauert der Mineralisierte Prophet und will die ganze Welt unterwerfen. Trix reist in die Wüste und trifft dort nicht nur auf fremdbeschleunigte Kamele, mörderische Assassinen und einen hinterhältigen Dschinn, sondern auch auf alte Freunde. Zusammen mit Fürstin Tiana, dem gewitzten Klaro und Fee Annette macht sich Trix auf die Jagd nach dem mächtigsten Wesen aller Zeiten.


    Nach dem 1.Band um Trix Solier (Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel) habe ich auch diesen 2. Band (und hoffentlich nicht den letzten!) über Trix gelesen. Es macht richtig Spaß, dieses Abenteuer mit Trix zu erleben. Das Buch begeistert durch seine lebendige Sprache, durch unzählige Anspielungen (von IBM über SMS zu Be-em-We) und sympathische Personen. Auch liebgewonnene Charaktere aus dem 1. Band wie z.B. die Fee Annette und die Fürstin Tiana sind wieder mit von der Partie, genauso wie die alten Feinde (z. B. den Vitamanten Gravar). Durch überraschende Wendungen, lustige Einschübe, und verrückte Zaubereien schafft es Sergej Lukanenko den Leser zu fesseln, sodaß das Buch nur schwer aus der Hand zu legen ist. Für mich 9 von 10 Punkte!

  • Über den Autor (von der Verlagsseite)
    Sergej Lukianenko, 1968 in Kasachstan geboren, war lange Zeit als Psychiater tätig. Heute lebt er als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in Moskau. Mit seinen Romanen »Wächter der Nacht« und »Wächter des Tages« gelang ihm der internationale Durchbruch. Sein Roman »Das Schlangenschwert« wurde mit dem internationalen Buchpreis »Corine« ausgezeichnet.


    Inhalt (von der Verlagsseite)
    Trix träumt von ruhmreichen Heldentaten – und verbringt seine Lehrzeit mit ordinärer Küchenmagie. Als ihn ein Drache als »Kerlchen« bezeichnet, hat er endgültig die Nase voll. Zeit für ein großes Abenteuer! Im fernen Samarschan lauert der Mineralisierte Prophet und will die ganze Welt unterwerfen. Trix reist in die Wüste und trifft dort nicht nur auf Drachen in Riesenkükenform, fremdbeschleunigte Kamele, Zwerge und einen hinterhältigen Dschinn im Hawaiihemd, sondern auch auf alte Freunde. Zusammen mit Fürstin Tiana, dem gewitzen Klaro und Annette, der rauschkrautsüchtigen Fee, begibt sich Trix auf die Jagd nach dem mächtigsten Wesen der Welt.


    Meine Meinung
    Mit Trix Solier - Odyssee im Orient (im Original heißt der Roman übrigens übersetzt Zappelphillipp) ist es Sergej Lukianenko wiederum gelungen, sich als Stern am Himmel der All-Age-Fantasy-Romane zu positionieren.
    Empfohlen wird das Buch ab 11 Jahren, ich bin mir auch sicher, dass diese Altersgruppe die spannenden und fantasiereich beschriebenen Abenteuer des Zauberlehrlings genießen können. Geschrieben ist das Buch jedoch meiner Meinung nach für Erwachsene, den enthält so viele Anspielungen, Wortspiele, Seitenhiebe auf die Gesellschaft und Zitate, dass man schon über eine gewisse Erfahrung verfügen muss, um alles zu verstehen. Oder hätten Sie auf Anhieb den ersten Satz von Anna Karenina identifiziert? Ich nicht.
    Der Roman behandelt aber auch philosophische Fragen. Heiligt der Zweck die Mittel? Ist es das Ende des Universums, wenn man sich während einer Zeitreise selbst begegnet? Wie überlistet man einen Dschinn? Warum haben weibliche Zwerge Bärte? Und wer zum Teufel ist der Mineralisierte Prophet?
    Ähnlich wie bei Jasper Ffordes Tuesday Next-Romanen würde es sich hier auf alle Fälle lohnen, einen Leseführer anzulegen, um alle Anspielungen verständlich zu machen. Besonders hervorzuheben ist die herausragende Übersetzung von Christiane Pöhlmann, die es geschafft hat, das alles vom Russischen ins Deutsche zu transportieren. Ein herrlicher Lesespass von Jung bis alt mit ein klein bisschen Tiefgang.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Meine Meinung: Nun endlich ist es da, das zweite Buch von Sergej Lukanienko um seinen jungen Zauberlehrling Trix Sollier und dessen Freunde. Schon das erste Buch strotze nur so von Abenteuern und interessanten Figuren. Immer wieder gab es Andeutungen auf die reale Welt und man konnte z.B. die Erfindung des Eipott hautnah miterleben. Als ich hörte, dass Trix sich nun auf eine Reise in den Orient begeben würde, war ich sehr gespannt, ob dieses zweite Buch mit dem Witz und Charme des ersten Bandes mithalten konnte. Lukanienko hatte seine Messlatte hoch angelegt, doch vorweg – er hat sich mit diesem Buch noch einmal gesteigert. Sehr schnell war ich wieder in das Geschehen um Trix eingetaucht und es war, als wären nicht fast zwei Jahre vergangen, dass ich mich von ihm verabschieden musste.
    Trix, der immer noch Zauberlehrling ist, langweilt sich furchtbar, denn sein Meister, der große Zauberer Radion Sauerampfer ist auf Reisen und Trix, der unbedingt mächtige Zauber lernen möchte, verbringt seine Zeit vollen Frust damit, alte Zauber abzuschreiben. Zum Glück wird die Langeweile durch den Drachen Ilin Badulla Mummrich (kurz IBM) gestört, der Trix erklärt, er müsse, da Sauerampfer abwesend sei, dessen Schuld einlösen und mit ihm in den Orient reisen, um einen Krieg gegen den mächtigsten Zauberer der Welt, den mineralisierten Propheten, zu verhindern und damit die Welt retten.
    Und schon ist man mitten im Abenteuer, reist mit Trix und dem Drachen IBM in ferne Welten, gelangt nach Samarschan und Dachrain und lernt den Orient kennen. Fast auf jeder Seite befinden sich Anspielungen auf Film, Literatur, und Kultur, die man nicht immer sofort erkennt. Ein großes Lob hier an die Übersetzerin, die diese zum Teil so geschickt angepasst hat, dass sie für Deutschland passen und sich gut in die Handlung einfügen.


    Trix besucht eine Assasinenschule, die „nur ganz entfernt“ an Hogwarts erinnert, lernt Gnome und einen guten Sultan kennen, reitet auf Mietkamelen und erlebt die bunte Welt des Orients hautnah, doch wie kann ein kleiner Zauberlehrling gegen den mächtigsten Zauberer der Welt kämpfen? Die Frage steht die ganze Zeit im Raum und sorgt ebenso für Spannung, wie die vielen kleinen verzwickten Situationen in die er und seine Freunde immer wieder gelangen.


    Es hat wieder riesigen Spaß gemacht, Trix zu begegnen und ich habe dieses Buch mit einem Dauergrinsen gelesen. Wie schon das erste Buch werde ich auch dieses sicher noch ein zweites Mal lesen, denn ich bin sicher, auch beim zweiten Lesen werde ich noch neue Anspielungen entdecken, die mir vorher entgangen sind.


    Mein Fazit: Ein Abenteuer für junge und jung gebliebene Leser, die sich vom Zauber des Orients verführen lassen wollen. Dieses Feuerwerk an Ideen hat mich begeistert und so gut unterhalten, dass ich auf eine Fortsetzung hoffe.