Tom Hillenbrand: Rotes Gold - Ein kulinarischer Krimi. Xavier Kieffers zweiter Fall.

  • Rotes Gold - auch für den Leser?


    Meine selbst gestellte Frage möchte ich mit einem entschiedenen "Jein" beantworten. Einerseits finde ich, dass sich der Autor in manchen Punkten verbessert hat - der ganz große Wurf ist ihm aber immer noch nicht gelungen.


    Zugegeben - es muss vielleicht nicht immer der große Wurf sein. Überaus gefällig geschrieben war das Buch allemal, es las sich sehr flüssig, und war auch nicht ohne humoristische Elemente. Ich fand es in diesem Band einfach glaubhafter, dass Xavier auf die Suche "geschickt" wird, und auch noch ein wenig widerwillig. Ich fand es schon im ersten Band nicht gut begründet (besser gesagt, überhaupt nicht), warum er selber zum Ermittler wird. Hier ist es der Bürgermeister von Paris, dessen Ruf auf dem Spiel steht - denn bei seinem Dinner starb schließlich der Starkoch Ryuunosuke Mifune.


    Der sympathische, weil leicht übergewichtige und den Genüssen zugeneigte Koch Xavier Kieffer nimmt hier eine viel natürlichere Rolle ein als in "Teufelsfrucht". Er ist in der Sushi-Szene selber relativ fremd, und so ist es nur logisch, dass ihm nach und nach Informationen von den Beteiligten "zugespielt" werden. Er stolpert ein wenig durch die Handlung, zieht aber die entscheidenden Schlüsse selber, was ich nachvollziehen konnte. Denn ein wirklicher, knallharter Ermittler ist er halt immer noch nicht - dazu passte auch der Schluss, der diesmal weitaus weniger James-Bond-artig, wesentlich undramatischer, aber eben doch hintersinnig, ausfiel. Er begegnet dem Täter "von Mann zu Mann", und in dieser Szene habe ich den Hut vor Xavier gezogen. Das passte zu ihm, und hat das Buch zu einem recht harmonischen Abschluss geführt. Sehr nett auch der Epilog - hier konnte man nur erahnen, was aus dem Versteck des Täters geworden ist. Das fand ich sehr nett gemacht.


    Die Handlung selber kann man gar nicht näher beschreiben, weil es da wenig zu beschreiben gibt. Xavier erhält Hinweis auf Hinweis, und fährt dann die Orte ab, und spricht mit Menschen, die etwas wissen könnten. Die Handlung ist also nicht im eigentlichen Sinne "spannend", weswegen ich auch keine 5 Sterne geben möchte. Allerdings, und das muss ich dem Autor wirklich zugute halten, hat er es diesmal noch eleganter verstanden, Hintergründe zu allen möglichen Themen einzuarbeiten. Und zwar nicht nur zur Sushi-Szene und zur Thunfisch-Jagd! Es ging genauso um Brüssels Bürokraten, um moderne Trends in Restaurants ("W-Lan"!), um die Entwicklung von Stadtvierteln, und die Geschichte Luxemburgs und dessen Bevölkerungsentwicklung. Gepunktet hat der Autor bei mir ferner dadurch, dass er humorvoll die Eigenheiten von gewissen Bevölkerungsgruppen aufs Korn genommen hat. Besonders die Überlegungen dazu, wie sich Reisegruppen in Restaurants verhalten, haben mich schmunzeln lassen! Aber auch der ignorante, amerikanische Multimillionär beim Gala-Dinner hat mich amüsiert.


    Was mir weniger gefiel, war die recht lieblose Behandlung von Nebenfiguren. Wie ich schon anhand der Leseprobe vermutet hatte, spielt Valérie, Xaviers Freundin, mehr oder weniger die Rolle einer hübschen Dekoration. Aber eine tiefere Bedeutung für die Handlung hat sie nicht. Nett fand ich zudem zwar auch, dass Xaviers trinkfester Freund, der Finne, wieder auftaucht - aber auch seine Rolle hätte besser herausgearbeitet werden können. Nun gut, er ist sozusagen moralisch gesehen die "andere Hälfte" von Xavier, und bringt ihn durch seine immerzu provozierenden Kommentare auf andere Gedanken. Aber eigentlich hätte man ihn weglassen können. Schade.


    Außerdem sind mir, besonders zu Beginn des Buches, diverse zeitliche Anschlüsse zwischen den Kapiteln negativ aufgefallen - weil sie nämlich überhaupt nicht stimmten. Beispiel gefällig? An einem Mittwoch (!) besucht Xavier den Bürgermeister in seiner "Jagdhütte", und bewundert dabei seine Leberpastete. Kaum zurück in seinem Restaurant, hat seine Sous-Chefin ein Gericht just mit Leberpastete kreiert, da sie in der Vorratskammer ein großes Paket, geschickt vom Pariser Bürgermeister, fand - und zwar "gestern" angekommen. Das wäre dann der Dienstag gewesen - was jedoch logisch unmöglich ist, da der Bürgermeister erst am Mittwoch von Xaviers Begeisterung für diese Marke erfuhr. Da gab es noch ein oder zwei weitere Dinge, die ich aber hier nicht breittreten will. So etwas dürfte eigentlich nicht passieren. Da hat wohl das Lektorat geschlampt.


    Insgesamt pendelt sich meine Meinung also auf den besagten vier Sternen ein - das Buch hat gut unterhalten, viel Wissenswertes über Sushi und moderne Koch-Trends vermittelt, und hat mir den Koch Xavier Kieffer persönlich ein wenig näher gebracht. Nur wirklich "gepackt" hat es mich - noch? - nicht.

  • Auch der zweite Teil um Xavier Kieffer hat mir außerordentlich gut gefallen, schon wie "Teufelsfrucht" habe ich "Rotes Gold" innerhalb von wenigen Stunden verschlungen gehabt und wurde bestens unterhalten.


    Xavier, der luxemburgische Koch, wird eigentlich gegen seinen Willen "überredet", den Tod um den Sushi-Großmeister Mifune aufzuklären, da scheinbar manchem die Polizei nicht objektiv genug ermittelt. Auf seinem Weg durch Frankreich, Luxemburg und Italien dürfen wir ihn begleiten und lernen hierbei wieder so einiges über die luxemburgische Küche, aber auch viel über Thunfisch und Sushi.
    Schön ist auch wieder das Glossar am Ende des Buches, in dem die doch sehr fremd klingenden luxemburgischen Gerichte und Fischsorten erläutert werden.


    Der Kriminalfall wird unter Beteiligung von Xaviers altem finnischen Freund gelöst, und es werden auch zahlreiche neue "alte" Freunde vorgestellt, die allesamt ziemlich schnell ein sympathisches Bild abgegeben und die man auch ohne Bedenken selbst zu einem Glas Riesling auf die eigene Terrasse einladen würde.
    Aber Xaviers Einmischen bleibt natürlich nicht ohne Gegenwehr und so muss er sich doch mit dem ein oder anderen Politiker herumschlagen, mit dem er eigentlich nichts mehr zu tun haben will. Er verbindet Angenehmes mit Nützlichem und verbringt viel Zeit mit Freundin Valerie, während er ermittelt.


    Das Ende kam mir jedoch ein bisschen zu abrupt, es war mir fast ein bisschen zu einfach - nicht die Lösung an sich, sondern die Aufmachung. Etwas mehr "Bum!" hätte es schon vertragen, aber dennoch war alles mehr als schlüssig und zusammenpassend in dem Buch.
    Schön sind auch wieder die übersichtlichen Kapitel, von denen man durchaus mal noch ein oder zwei Abends im Bett lesen kann, ohne gleich 50 Seiten vor sich zu haben. Dennoch bin ich immer wieder schnell hineingekommen und konnte mir auch ohne jemals in Luxemburg gewesen zu sein, alles toll vorstellen und mit Xavier auf den Spuren durch die Stadt wandeln.


    Für Fans von "Teufelsfrucht" auf jeden Fall ein Muss, und für jeden, der den ersten Teil noch nicht kennt, auch meiner Meinung nach ein guter Einstieg (denn jegliche Hinweise auf das Vorgängerbuch werden gut, aber nicht zu ausführlich gegeben) in die hoffentlich noch oft erscheinende Reihe um Xavier Kieffer! Ein tolles Buch!

  • Das Buch steht schon auf meiner Liste, ich war ja vom Erstling schon reichlich angetan und ich denke mir, das wird auf jeden Fall in der nächsten Zeit zu mir finden! :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Nach dem Estlingswerk des Autoren freute ich mich sher auf mehr.
    Wieder fühlte ich mich kulinarisch verwöhnt, wurde bestens unterhalten. Schon beim zweiten Roman freute ich mich auf ein Wiedersehen mit Xavier Kieffer und seinem einladendem Restaurant.
    Die Geschichte lebt wieder von den Eindrücken Luxemburgs, den kulinarischen Ideen und Streifzügen vom Koch Xavier Kieffer.
    Man bekommt als Leser tiefe Eindrücke in die Welt des Thunfischfangs und den kulinarischen Höhepunkten der Sushi-Küche.
    Klar kann man das Buch nicht als klassischen Krimi betrachten, eher gemütlich und ein bisschen vom Appetit verleitet geht der Koch an die Nachforschungen, aber für mich steht bei dem Autor ganz klar der kulinarische Anteil des Krimis im Vordergrund.
    Ich hoffe auf weitere Kieffer-Fälle!

  • Wie auch schon bei dem Vorgänger „Teufelsfrucht“ , bin ich der Leichtigkeit von Tom Hillenbrands Erzählstil und dem Charme seines Protagonisten Kieffer von der ersten Seite an erlegen. Dieser kauzige und etwas altmodische luxemburgische Koch ist mir einfach total sympathisch, ebenso wie Pekka Vatanen, sein trinkfester finnischer Freund.
    Herrlich die Charakterisierung so mancher Figuren, allen voran Francois Allégret (Bürgermeister von Paris), absolut dekadent und ebenso selbstverliebt wie berechnend in seiner überschwänglichen Jovialität.


    Dieser „kulinarische“ Krimi besticht weniger durch Spannung und Action als durch eine Fülle von Informationen zum Thema Sushi. Was man hier alles über dessen Zubereitung, Tradition und wirtschaftliche Bedeutung lernt, fand ich höchst aufschlussreich. Obwohl ich persönlich kein Sushi-Fan bin und es eher mit folgendem Zitat aus dem Buch halte:“…, um kalten Fisch mit Seetang zu essen, so meisterhaft dieser auch zubereitet sein mochte) *g*. Neben dem Thema Sushi geht es auch um die Fischerei als Industriezweig, die Überfischung der Meere und damit einhergehende ebenso üble wie illegale Machenschaften. Wieder gibt es informative Ausflüge in die EU-Politik, gespickt mit kritisch-ironischen Seitenhieben.


    Möglicherweise sind die Themen von Tom Hillenbrand ein wenig speziell, aber wer an verblüffenden Einblicken in den Gastronomie- und Nahrungsmittelbereich Spaß und Interesse hat, wird seine Bücher mögen. Die Fakten scheinen mir sehr gut recherchiert, der Krimiplot hinreichend spannend, der Erzählstil flüssig und humorvoll.


    Nervig fand ich allein, dass in der Geschichte so viel geraucht wurde. Und zwar unter ständiger Nennung der Zigarettenmarken, so dass ich mich gefragt habe, ob es von ‚Ducal‘ und ‚Gauloises‘ irgendwelche Sponsorengelder gibt :rolleyes?

  • Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, geht es in dem 2. Band rund um den Luxemburger Koch Xafier Kieffer glücklicherweise wieder mehr ums Kochen und seine Hintergründe als um blutige Verbrechen. Zwar lässt der Mord, den Kieffer aufklären soll, nicht lange auf sich warten, doch führt dieser ihn schnell wieder in sein Metier: in Küchen, auf Großmärkte und Fischzuchten.


    Der Teil des Krimis, in dem es um das ganze Drumherum geht, hat mich – genauso wie Band 1 – restlos überzeugt. Der Autor schafft wunderbare stimmungsvolle Bilder in meinem Kopf, bindet zahlreiche Themen von der EU-Politik bis zu französischen Museen gekonnt ein und schafft es mit ironisch-humorvollen Szenen immer wieder, mir ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Ganz nebenbei wird viel Wissenswertes über die Kochkunst und was so alles dazugehört vermittelt, diesmal in erster Linie rund um Sushi. Heimliche Hauptperson des Buches ist somit der „Bluefin“, der Rote Thun, unverzichtbarer Bestandteil eines gelungenen Sushimenüs. Zu dieser Thematik gehören natürlich zahlreiche japanische Namen und Ausdrücke, wobei ich mich manchmal sehr konzentrieren musste, um mitzubekommen, um wen oder was es sich gerade handelt.


    Zu einem gelungenen Gesamtwerk gehört eine gute Krimihandlung, die mir hier aber gefehlt hat. Ist der Mord noch sehr vielversprechend, hat mir die Aufklärung wie auch die Auflösung nicht mehr gefallen. Zu wenig nachvollziehbar sind Kieffers Ansatzpunkte und zu oft spielt der Zufall eine große Rolle. Schade.


    Trotz dieser Schwäche habe ich das Buch gerne gelesen (auch wenn es meiner Meinung nach nicht an den Vorgängerband herankommt), ich fand es sehr kurzweilig und unterhaltsam. Genauso wie dschaenna und Faraday hoffe ich auf weitere Kieffer-Fälle!


    Fazit: Etwas mehr Augenmerk auf eine stimmige Krimihandlung und es hätte ein tolles Buch sein können. So ist es trotz gelungenem Drumherum nur guter Durchschnitt.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin von "Rotes Gold", genauso wie von seinem Vorgänger "Teufelsfrucht" hellauf begeistert!
    Diesmal nimmt uns Tom Hillenbrand mit in die Welt des Sushi, und bringt dem Leser nicht nur die Zubereitung, die Fülle des Angebotes und einen Einblick in das Thema Überfischung näher, sondern kredenzt ihm einen handfesten Mordfall an einem japanischen Sushimeister. Wie es der Zufall will, landet der sympathische Luxemburger Xavier mittendrin und nimmt die Ermittlungen auf...
    Für mich war es wahnsinnig interessant was da alles zum Vorschein kam, den das Thema Überfischung und gefährdete Fischarten habe ich in so mancher Doku verfolgt.
    Die Figuren sind wie beim Vorgänger liebevoll gezeichnet und wunderbar authentisch, daher war für mich


    -> verrät etwas, nur lesen wenn man das Buch schon kennt ;-)


    Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt, den auch die kulinarischen Ausflüge kamen nicht zu kurz. Ein rundum gelungenes Buch! Ich freue mich auf mehr aus Hillenbrands Feder!

  • Ich hänge meine Rezension, die ich im Rahmen von vorablesen.de gemacht habe, einfach mal an, wenn das in Ordnung für euch ist...


    Inhalt:


    Xavier Kieffer, ein Koch aus Luxemburg,ist gemeinsam mit seiner Freundin Valérie- Erbin und Chefin desberühmtestens Gastronomie-Imperiums der Welt- vom Bürgermeister
    von Paris in ebendiese Stadt zu einem Dinner eingeladen, bei dem der größste Sushimeister Europas kocht und mit einem Preis für seine
    kulinarischen Leistungen ausgezeichnet werden soll.
    Doch zu dieser Auszeichnung kommt es nicht, da der Sushimeister ohne ersichtlichen Grund während der Zubereitung seiner Speisen umfällt und stirbt.
    Schnell wird klar, dass der Grund eine Fischvergiftung ist, ausgelöst durch ein im Kugelfisch und den Tentakeln des Oktopus vorkommendes Nervengift, das im schlimmsten
    Fall zu Atemstillstand führt. Dank der Hilfe seines Freundes Toro Hashimoto, eines ebenfalls japanischen Koches, kommt Kieffer schnell
    darauf, dass sich ein derart versierter Sushimeister wie Ryuunosuke Mifune niemals aus Unachtsamkeit vergiften könnte.
    Daraufhin bittet der Bürgermeister von Paris Kieffer um seine Hilfe, den Täter zu finden und zu überführen- mit aller finanzieller Unterstützung die von Nöten ist.
    Die Spuren führen zu illegalem Thunfischhandel und den Abgründen menschlicher Sucht nach immer neuen kulinarischen Genüssen.


    Eigene Meinung:


    Was man Herrn Hillenbrand zu Gute halten muss, ist dass er ein Händchen dafür hat seine Umgebung zu beschreiben. So hat man während des Lesens die Schauplätze wie u.a.
    Paris und Luxemburg vor seinem geistigem Auge, ohne je da gewesen zu sein. Mit seinen Worten kann er die Atmosphäre dieser Orte gut einfangen.


    Leider ist dies auch schon der einzige positive Aspekt, den ich an diesem Buch finde.
    Die vielen Fachbegriffe zum Thema Essen im Text stören teilweise des Lesefluss und wenn man wirklich daran interessiert ist, dem Buch zu folgen und es zu verstehen, sollte man
    sie im Glossar nachblättern. Dies hab ich aber schnell aufgebeben, da es zu viele Fachtermini für meinen Geschmack waren.
    Alles in allem hat man eher Kochbuch vor sich als einen Krimi. Die Handlung plätschert dahin, ohne wirkliche Höhepunkte oder Erzeugung von Spannung.
    Auch die Auflösung des Falles holt den gewieften Krimileser nicht hinterm Ofen hervor.
    Die Charaktere sind sehr zu meinem Bedauernd nur sehr oberflächlich gezeichnet. Es gibt keine Details zu den beteiligten Personen, keine Möglichkeit sich hineinzufühlen
    oder hinter die Fassade zu blicken. Selbst die Hauptfigur Xavier Kieffer bleibt ein völlig Fremder.


    Das einzige, was man mit Sicherheit weiß ist, dass der gute Mann eindeutig zu viele Zigaretten der Marke Ducal raucht. Es wird nämlich ziemlich genau alle 3-4 Seiten
    beschrieben, dass Kieffer sich eine neue Zigarette ansteckt.


    Abschließend lässt sich sagen, dass dies mein erstes und mein letztes Buch von Tom Hillenbrand war, auchwenn ich jetzt unfreiwillig Expertin in Sachen Sushi und Thunfisch
    bin!

  • Der Nachfolger der ,Teufelsfrucht' hat mir wieder sehr gut gefallen, auch wenn er
    in einem ganzlich anderen Umfeld spielt.
    Hier geht es um einen ermordeten Sushikoch, einen schwuppigen Pariser Bürgermeister, einen Tunfischbaron, dazwischen Xavier Kieffer und wie all diese Leute zusammenhängen.


    Man hat wieder den Eindruck, daß Hillebrand weiß, wovon er spricht, wenn er die Überfischung der Meere und hier insbesondere des Tunfisches beschreibt, die diese Ware durch ihre Seltenheit inzwischen wertvoller als Gold gemacht haben.


    Von mir gibts 8 Punkte für einen Krimi der etwas anderen Art.

  • Inhalt:


    Der luxemburgische Koch Xavier Kieffer weilt für ein Wochenende in Paris, um mit seiner Freundin einem Galadinner im Louvre beizuwohnen. Dort soll der große Sushimeister Ryuunosuke Mifune ausgezeichnet werden.


    Zu dieser Auszeichnung kommt es jedoch nicht, da der Sushimeister Mifune ohne ersichtlichen Grund während der Zubereitung seiner Speisen umfällt und stirbt. Zunächst geht jeder davon aus, dass sich der Sushimeister versehentlich selbst vergiftet hat. Doch je mehr Fragen Xavier stellt, desto unwahrscheinlicher erscheint es, dass ein wahrer Meister unachtsam mit diesem Gift umgeht.


    Nachdemder Bürgermeister von Paris Xavier bittet, in dem Fall zu ermitteln, lässt sich der Koch nicht lange bitten, zumal er damit auch seiner Freundin Valerie einen gefallen tun kann. Kieffer erhält immer weitere Hinweise, den er in seiner ruhigen, neugieriegen Art weiter nachgeht


    Hierbei entdeckt er, daß es eine wahre "Fischmafia" gibt, die den roten Thunfisch (daher der Titel "Rotes Gold"), der vom aussterben bedroht ist, trotz allem weiter jagen und illegal veräußern, damit die Gourmets dieser Welt nicht auf den Genuß dieses Fisches verzichten müssen.


    Schreibstill:


    Wie auch im ersten Band fallen die Orts- und Landschaftsbeschreibungen ebenso wie die Schilderungen der diversen kulinarischen Köstlichkeiten recht umfangreich aus, was der Lesefreude aber keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. Das Buch liest sich sehr leicht und der Spannungsbogen wird, wie es sich für einen guten Krimi gehört, sanft und langsam aufgebaut.


    Fazit:


    Wie schon der erste Krimi von Tom Hillenbrand ist auch dieses Buch sehr empfehlenswert, wobei sich für Thriller Fans die Spannung in diesem Krimi in Grenzen hält. Nichts desto trotz regt der realistisch beschriebene Blick hinter die Kulissen, wie schon beim Vorgänger, zum Nachdenken an und lässt hoffen das wir noch mehr von diesem Autor zu lesen bekommen.