'Alter schützt vor Scharfsinn nicht' - Kapitel 21 - Ende

  • So, durch. Dieses mal muss ich beinahe sagen zum Glück.
    Die Auflösung am Ende war keine Überraschung, wurde doch schon lang vermutet, das Spionage dahinter steckt.
    Mir kam im letzten Abschnitt diese Miss Mullins zu plötzlich, irgendwie so kurz vor dem Showdown...
    Die eigentliche Handlung fand ich sehr dürftig und mit viel zu viel Geplänkel umrahmt, Spannung kam bei mir bei diesem Band leider gar nicht auf.
    Die Stil von A.C. hat mir wie üblich gefallen, ebenso das Flair ihrer Bücher. Da ich T&T gerne lese und mir eben erwähntes gefällt, fällt das Buch nicht komplett durch.

  • Wow...ich bin sehr enttäuscht von diesem Ende. Zudem habe ich das Gefühl, dass vieles unklar geblieben ist.


    Große Probleme bereitet mir bspw. das Nachvollziehen der zeitlichen Ebene.
    Soweit ich das verstanden habe, ist Alex schon lange tot, ungefähr 60 Jahre. Er wäre also um 1914 gestorben und um die Zeit hat wohl auch die eigentliche Spionage-Affäre stattgefunden. Da er wohl den Hinweis zu Marys Tod hinterlassen hat, muss die mindestens kurze Zeit vor ihm gestorben sein. Ach ja, warum ist Alex nun eigentlich gestorben?
    Dann erklärt aber Isaacs Enkel Henry, er habe Mary nicht gekannt, da diese gestorben sei als er 3 Jahre alt war. Bei mir findet sich das auf Seite 166.
    Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen.


    Dann habe ich nicht verstanden, wer denn nun genau hinter die eigentliche Aktivität von Mary gekommen ist.


    Am Ende ging es wohl gar nicht mehr um die eigentliche Spionage-Affäre, sondern um die politische Gruppierung die mit draus entstanden ist. Zumindest habe ich das so aufgefasst.


    Und dann taucht noch plötzlich eine Figur auf, die im ganzen Roman keine Rolle spielt. Na so was liebe ich ja.


    Alles in Allem hat mir das Buch nicht gefallen, da hatten wir in den letzten Runden schon besseres von A.C. gelesen. Aber vielleicht war bei ihr da auch die Luft raus.

  • Das war ja nun nix. Auch ich bin vom Buch enttäuscht und war froh, als ich es beendet hatte. Zum Glück war es nicht mein erster Christie bzw. mein erster Tuppence und Tommy - Roman, ich glaube ich hätte sonst kein weiteres Buch mehr gelesen.


    Das Ende war irgendwie doof und ganz ehrlich, bei mir hat das Buch nicht viel hinterlassen. Mir ist weder klar warum Mary Jordan sterben musste, was Alexander damit zu tun hatte und die neu aufgetauchte Gärtnerin, was sollte das jetzt? Hatte die was mit den Vorfällen vor 60 Jahren zu tun?


    Geärgert hatte ich mich, dass der Tod von Isaac irgendwie so unter ferner liefen abgehandelt wurde. Tuppence und Tommy kannten den Mann, warum versuchten sie nicht den Mörder zu finden? Nö, weiter geht es bei den alten Kamellen. Und so ganz nebenbei wird mal erwähnt, wie Isaac nun eigentlich ums Leben gekommen ist.


    Im Nachhinein muss ich ja schmunzeln, weil einige doch versuchen zu erraten, wer im Prinzip Dreck am Stecken hat. Ich hätte gar nicht gewußt was ich wem in die Schuhe schieben sollte, weil so richtig Anhaltspunkte hatte man ja gar nicht. Und gelöst wurde letztendlich ja auch nichts.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Das Buch ist echt ein Reinfall gewesen. Isaac wurde ja von dieser Miss Mullins ermordet, warum eigentlich? Wegen der alten Geschichte weil er zuviel wusste? So habe ich die kurze Abhandlung zumindest verstanden.
    Ich finde, diese Miss Mullins hätte eher auftauchen müssen um plausibel und glaubhaft zu erscheinen, so ging es zu Hopplahopp...
    Mary und Alexander mussten wohl ebenfalls deswegen sterben, aber warum genau wurde für meinen Geschmack leider viel zu wenig erläutert. Man bekommt die "Lösung" einfach hingeknallt, ohne genaues darauf eingehen. Schade. Denn bei anderen Krimis von ihr, klappt die Auflösung ja doch meist hervorragend und plausibel...

  • Jaaa, ich bin auch durch und ziemlich ratlos, denn ich habe (ebenfalls) das Gefühl, dass ich die eigentliche Handlung nicht wirklich verstanden habe.


    Ich habe es glaube ich schon in einen anderen Thread geschrieben, aber mir ist es noch nie so gegangen wie hier: einerseits habe ich das Buch gerne gelesen - allerdings nur wegen der beiden Hauptfiguren.
    Am Anfang dachte ich ja auch noch, dass es einen interessanten Fall mit Mord und allem gibt, der dann auch aufgeklärt werden würde (Spionage hin oder her), aber da kam ja irgendwie gar nichts.


    Ich dachte, dass mit Isaacs Tod der ganze "Fall" gewaltig ins Rollen kommt. Es hätte an dieser Stelle ja seltsame Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit gegeben, einen toten Gärtner und theoretisch ein Ex-Ermittlerpärchen, welches alles hätte aufklären können. Aber da passierte es nichts!
    Vor allem, ab dem Zeitpunkt, als Tuppence in diesem seltsamen Altenheim / -club war, fand ich alles sehr konfus....
    Und ja, mir kommt auch die Zeitlinie seltsam vor und woher diese Miss Mullins nun kam und wer sie ist, ist mir auch überhaupt nicht klar.

  • Mir geht es genau wie euch.


    Das Lesenswerteste an diesem Buch fand ich die Schaukelpferd-Aktionen. Es klang für mich als hätte Agatha sich am liebsten selbst auf Wahreliebe geschwungen und wäre durch den Garten gesaust.
    Auch schwelgte sie in Erinnerungen an ihre Kinderbücher. Das fand ich interessant.


    Tommy und Tuppance mit ihrem Hannibal erinnern mich in diesem Band sehr an Jonathan und Jennifer Heart aus "Hart aber Herzlich". Inklusive Butler.


    Sonst fand ich die Geschichte an sich langweilig. Als hätte Christie sich einen abgewürgt. :-(

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    ... Tommy und Tuppance mit ihrem Hannibal erinnern mich in diesem Band sehr an Jonathan und Jennifer Heart aus "Hart aber Herzlich". Inklusive Butler.
    ...


    Stimmt, jetzt wo Du es sagst? :gruebel
    Die hatten ja sogar auch einen kleinen Hund. Die Serie habe ich als Kind unwahrscheinlich gern geschaut. Eigentlich hätte mir dann ja das Buch besser gefallen müssen. :lache

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    Stimmt, jetzt wo Du es sagst? :gruebel
    Die hatten ja sogar auch einen kleinen Hund. Die Serie habe ich als Kind unwahrscheinlich gern geschaut. Eigentlich hätte mir dann ja das Buch besser gefallen müssen. :lache


    Ja, der hieß Friedward und Max hieß der Haushälter. Aber die Geschichten waren spannender. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von nofret78
    So, durch. Dieses mal muss ich beinahe sagen zum Glück.


    :write Leider fand ich dieses Buch nicht so spannend wie sonst. Und auch die Auflösung war nicht wirklich logisch :gruebel. Alles in allem zu viel Gerede und zuwenig Handlung! Und Miss Mullens kam auch zuspät im Roman vor... :wave


    edit: Hart aber Herzlich habe ich auch gerne geschaut - und die Parallelen sind wirklich sehr deutlich... :chen

  • Puh, da bin ich ja froh, dass nicht ich nur so verwirrt am Ende des Falls angelangt bin. So richtig durchblicken tue auch ich nicht ?(


    Zitat

    Orginal von marple
    Dann habe ich nicht verstanden, wer denn nun genau hinter die eigentliche Aktivität von Mary gekommen ist


    War es nicht der damalige Arzt dort, der auch eine Spezialausbildung in chemischen Kampfwaffen und Co. besaß....dessen Tochter mixte ja schließlich die giftigen Blätter unter den Spinat....doch dann wird noch ein Cocktailglas erwähnt, dass zu Boden fällt(bei mir Seite 232, letztes Kapitel) ....alles ziemlich nebulös und verwirrend.


    Und warum mußte Isaac sterben? Was hat er denn so Gravierendes gewußt, was TT nicht selbst heraus gefunden hätten, siehe zB. die Gartenstühle Oxford und Cambridge. Was genau in den Briefen steht, erfährt man allerdings auch nicht, oder?


    Also alles in Allem: ein Satz mit x, das war wohl nix!


    Etwas Witziges hatte aber auch der letzte LR- Abschnitt für mich, als Tuppence den Vorteil von Strohtaschen erklärt: (Kapitel 24, S.183)
    "....Am praktischsten sind die Strohdinger, die sich nach allen Seiten ausbeulen. Man kann drin herumrühren wie in einem Kochtopf....."
    Jetzt weiß ich zumindest was ich tue, wenn ich zB meinen Schlüssel in meiner Tasche suche :lache

  • Das war ja gar nichts! Taucht da wie aus dem Nichts noch eine Verdächtige auf, von der man nicht mal erfährt, warum sie eigentlich Isaac ermordert hat. Und was jetzt auf diesen so wichtigen Papieren steht, erfährt man auch nicht! Enttäuschend!


    Warum schreibt Christie nicht einen richtigen Thriller, wenn ihr das Spionage-Thema und die Verflechtungen der (damaligen) aktuellen Zeit am Herzen liegen? Das wäre sicherlich besser gewesen als diesen verkappten Krimi.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021