'Das Herz der Feuerinsel' - Seiten 296 - 380

  • Genau so ging es mir an dieser Stelle auch, Deichgräfin.
    Überall knirscht es im Gebälk, man wartet auf den Ausbruch des Gewitters.
    Floortjes Entscheidung für den Chinesen verursachte auch mir überaus gemischte Gefühle, aber vielleicht wird der Brei ja am Ende dann doch nicht so heiß gegessen - wie es so schön heißt.
    Um den kleinen Jungen sorgte ich mich auch, die Szenen mit den Kindern gehören eindeutig zu meinen Favoriten, weil deren Mimik und Gestik so lebendig rüberkommt.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich freue mich jetzt hier schon sehr darüber, dass ihr beide da so ein Gefühl habt, sowohl was die de Jongs betrifft als auch Kian Gie ... :schuechtern



    Zitat

    Original von maikaefer
    Um den kleinen Jungen sorgte ich mich auch, die Szenen mit den Kindern gehören eindeutig zu meinen Favoriten, weil deren Mimik und Gestik so lebendig rüberkommt.


    Mir war ein bisschen bang davor, die beiden zu schreiben, weil ich noch in keinem Buch Kinder hatte, die so viel Raum eingenommen haben. Und dann sind die beiden vom ersten Augenblick so "fertig" und "rund" dagewesen, dass ich nur zugucken und zuhorchen musste und dann einfach losschreiben konnte ...

  • Bei den de Jongs stimmt es nicht mehr, jedenfalls hat man das Gefühl. Da wird noch eine Bombe platzen.
    Aber auch bei Floortje ist es nicht so rosig. Muss sie auch noch gerade auf Kian Gie reinfallen. Da kann man sich auch noch auf einiges gefasst machen.


    Doch die Kinder sind der Sonnenschein im Buch, die sind dir wirklich toll gelungen.

  • Zitat

    Original von Juliane
    Doch die Kinder sind der Sonnenschein im Buch, die sind dir wirklich toll gelungen.


    Dankeschön, Juliane! :knuddel1
    Und ich freu mich sehr, dass Du sie als Sonnenschein empfindest - das waren die beiden beim Schreiben für mich nämlich auch. :-]

  • Nun ist Floortje also doch auf der Straße gelandet, wie ich vermutet habe, aber nicht nur das, sie ist auch noch dem Drogenboss in die Hände gefallen. Das sieht leider gar nicht gut für sie aus.


    Über Herrn van Jong wundere ich mich nicht mehr, das war ja vorherzusehen. Bin nur gespannt, wie weit ihr großes Geheimnis noch Jacobina betrifft. Irgendwas ist da noch im Busch. Leid tun mir die beiden Kinder, die wirklich ganz besonders lieb sind.


    Im Augenblick ist es ein allgemeines Durcheinander und der Vulkan meldet sich auch bereits an.

  • Ja, ab diesem Punkt geht es in vieler Hinsicht bergab - für Floortje im freien Fall, im Hause de Jong auf einer ziemlich abschüssigen Straße, und tatsächlich parallel zum unruhigen und sich regenden Vulkan.

  • Jakobina ist nun also in Sumatra gelandet, das ja noch ein ganzes Stück näher bei Krakatau liegt. :yikes Herr de Jong ist gar nicht mehr nett und seine Frau ist auch nicht mehr die Powerfrau, die sie Anfangs war. :-(


    Flootje hat keinen guten Weg eingeschlagen. Anstatt sich einen Job zu suchen, hat sie sich für das schnelle Geld entschieden. Ich bin gespannt, inwiefern sich das Blatt für sie noch wendet.

  • Oh, oh … Jacobina soll sich bloß vor dem Herrn Major in Acht nehmen :brabbel Seit er weiß, dass sie für einen anderen Mann interessant ist, scheint er ein Auge auf sie geworfen zu haben.


    Beim Ehepaar de Jong habe ich immer mehr den Verdacht, dass die beiden manchmal unter Drogeneinfluss stehen. Wird hier noch eine Verbindung zum Drogenboss Kim Gie zu Tage kommen?


    Ach, ich liebe diese Verwicklungen und unerwarteten Wendungen in diesem Buch. Bin schon sehr gespannt was Nicole noch so alles in petto hat.


    Zitat

    Original von Kirsten
    Flootje hat keinen guten Weg eingeschlagen. Anstatt sich einen Job zu suchen, hat sie sich für das schnelle Geld entschieden. Ich bin gespannt, inwiefern sich das Blatt für sie noch wendet.


    Floortje hatte wohl gar keine andere Wahl. Sie hat ja versucht einen Job zu finden, aber wie zu erwarten war, keinen gefunden. Irgendwie muss sie schließlich zu Geld kommen. Dass sie dann aber ausgerechnet an Kim Gie geraten muss … ob das gut für sie ausgeht?


    Zitat

    Original von Juliane
    Doch die Kinder sind der Sonnenschein im Buch, die sind dir wirklich toll gelungen.


    Das finde ich auch. :anbet


    Eine Frage habe ich zu der Farbbezeichnung „Seladon“. Auf Seite 301 schillert das Meer u.a. in Seladon. Dieses Wort ist mir gänzlich unbekannt. Ist das ein Grünton?

  • Zitat

    Original von Kirsten
    Jakobina ist nun also in Sumatra gelandet, das ja noch ein ganzes Stück näher bei Krakatau liegt. :yikes Herr de Jong ist gar nicht mehr nett und seine Frau ist auch nicht mehr die Powerfrau, die sie Anfangs war. :-(


    Ja, das ist hier weitaus mehr als "nur" ein Umzug in eine ländliche Gegend. Da gerät auch die Welt der de Jongs nach und nach aus den Fugen ...



    Zitat

    Original von Selma
    Oh, oh … Jacobina soll sich bloß vor dem Herrn Major in Acht nehmen :brabbel Seit er weiß, dass sie für einen anderen Mann interessant ist, scheint er ein Auge auf sie geworfen zu haben.


    Das stimmt, das rückt Jacobina für ihn in ein anderes Licht. Zumal sie ja durch Jan, durch die Kinder und überhaupt durch dieses neue Leben aufgeblüht ist.
    (Freu mich sehr, dass das hier für Dich so spürbar wird!)



    Zitat

    Original von Selma


    Floortje hatte wohl gar keine andere Wahl. Sie hat ja versucht einen Job zu finden, aber wie zu erwarten war, keinen gefunden. Irgendwie muss sie schließlich zu Geld kommen. Dass sie dann aber ausgerechnet an Kim Gie geraten muss … ob das gut für sie ausgeht?


    Ich habe dafür sehr lange Stellenanzeigen gewälzt, um für Floortje vielleicht doch noch einen anderen Ausweg zu finden.
    Sie hatte tatsächlich einfach keine andere Möglichkeit. Sie hat keine Ausbildung wie etwa zur Schneiderin oder zur Modistin (und selbst die haben oft noch verzweifelt Anstellungen gesucht), sie ist nicht gebildet genug für eine Gouvernante mangels Sprach- und sonstigen Kenntnissen - sie kann nicht genug für einen "richtigen" Job.
    Und Jobs waren generell rar auf Java, weil es ein solches Überangebot an einheimischen Arbeitskräften gab, denen man nicht viel zahlen musste und mit denen man umspringen konnte, wie man wollte.
    So leid es mir da für Floortje tat - sie hat in dieser Situation wirklich keine Alternative zur Prostitution. Zumal ihr die Zeit ja auch im Nacken sitzt, möglichst schnell die Miete aufbringen zu müssen.



    Zitat

    Original von Selma


    Das finde ich auch. :anbet


    *freu*


    Zitat

    Original von Selma
    Eine Frage habe ich zu der Farbbezeichnung „Seladon“. Auf Seite 301 schillert das Meer u.a. in Seladon. Dieses Wort ist mir gänzlich unbekannt. Ist das ein Grünton?


    Ja, das ist ein blasses Grün mit teilweise bläulichem Unterton.
    Asiatisches Steinzeug, das genau in diesem Ton glasiert ist, wird auch "Seladon" genannt.


    Sieht ungefähr so aus:


    Seladonschale

  • Langsam mache ich mir echt Sorgen um Jacobina. Dem Herrn Major traue ich kein Stück weit. Ich hoffe nur, dass er ihr nicht zu nahe kommt. Schlimm genug, dass das Dienstmädchen dafür herhalten muss.


    Die Kinder sind wirklich wahr Goldstücke. Am allerschönsten fand ich die Szenen am Strand beim Muschelsuchen und Baden. Ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie sich die Freude über die Gesichter der zwei ausbreitet und wie neu es für sie ist, so nah am Wasser zu leben. Frau de Jong hingegen scheint gesundheitlich mehr und mehr abzunehmen. Ob das wirklich nur das tropische Klima, und nicht viel mehr die Eskapaden ihres Mannes sind :gruebel?


    Bei Floortje bin ich mittlerweile kurz davor, dass ich mich über sie aufrege. Wie kann man denn so naiv sein und sich entschließen, mit dem Chinesen in seinem Haus zu leben, obwohl ihre Freundinnen sie doch noch gewarnt hatten :fetch? Gut, ich verstehe, dass den Frauen früher manchmal vielleicht nicht viel anderes übrig blieb, als ihren Körper zu verkaufen. Aber muss man dann das Geld, das man sich auf diese Weise hat verdienen müssen, nur für hübsche Kleider ausgeben? Warum kann sie es nicht sparen und sich ein günstigeres Kleid kaufen, um irgendwann mal aus ihrer misslichen Lage zu kommen? Dem Herrn Chinesen traue ich nämlich auch nicht. Ich glaube in kleinster Weise, dass das ein “Missverständnis” war, was da in der ersten Nacht passiert ist.

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    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Die Kinder gefallen mir auch ausnehmend gut und die Ausdrucksweise von Ida bringt mich öfters zum Schmunzeln.


    Frau de Jong hat mich etwas zum Grübeln gebracht. Warum bittet sie Jacobina sich um ihre Kinder zu kümmern, wenn ihr etwas passiert? Hat sie Vorahnungen? Und warum bittet sie Jacobina Jan nicht zu heiraten und meint, dies sei kein Land in dem man glücklich werden kann oder ist sie eifersüchtig auf Jacobina?


    Jacobina wird unfreiwillige Zeugin beim Fremdgehen des Majors und teilt nun ein Geheimnis mit ihm. Das geht bestimmt nicht zu ihrem Vorteil aus :gruebel



    Floortje ist also ganz tief abgerutscht, sie hat die Ratschläge von Betty ausgeschlagen und geht mit Kian Gie. Da ist sie jetzt wirklich in der Hölle gelandet. Erst vergewaltigt er sie und am nächsten Morgen Entschuldigung, kommt nicht mehr vor und ein Schmuckstück. Da kann man nur hoffen, daß sie hier noch heil rauskommt.

  • Zitat

    Original von ypsele84
    Bei Floortje bin ich mittlerweile kurz davor, dass ich mich über sie aufrege. Wie kann man denn so naiv sein und sich entschließen, mit dem Chinesen in seinem Haus zu leben, obwohl ihre Freundinnen sie doch noch gewarnt hatten :fetch? Gut, ich verstehe, dass den Frauen früher manchmal vielleicht nicht viel anderes übrig blieb, als ihren Körper zu verkaufen. Aber muss man dann das Geld, das man sich auf diese Weise hat verdienen müssen, nur für hübsche Kleider ausgeben? Warum kann sie es nicht sparen und sich ein günstigeres Kleid kaufen, um irgendwann mal aus ihrer misslichen Lage zu kommen?


    Das ist ein Verhaltensmuster, das gar nicht so selten bei Prostituierten zu beobachten ist, auch in der Gegenwart. Dass das Geld (für das man der Tätigkeit ja eigentlich nachgeht) für Kleider, Schuhe, Make-Up, Parfum und Luxusartikel buchstäblich auf den Kopf gehauen wird. Ich würde mal ganz vorsichtig darauf spekulieren, dass es etwas damit zu tun hat, sich selbst etwas Gutes tun zu wollen, gut zu sich selbst zu sein.


    Wobei Floortjes Argumentation vor sich selbst, nach was aussehen zu müssen, auch nicht von der Hand zu weisen ist, gerade bei dem harten Konkurrenzkampf unter den Damen des Gewerbes.



    @ Richie


    Zitat

    Frau de Jong hat mich etwas zum Grübeln gebracht. Warum bittet sie Jacobina sich um ihre Kinder zu kümmern, wenn ihr etwas passiert? Hat sie Vorahnungen? Und warum bittet sie Jacobina Jan nicht zu heiraten und meint, dies sei kein Land in dem man glücklich werden kann oder ist sie eifersüchtig auf Jacobina?


    Finde ich ganz spannend, die Gedanken, die Du hier hast. :-)


    @ Selma


    Gerne :wave

  • Zitat

    Original von Selma
    Beim Ehepaar de Jong habe ich immer mehr den Verdacht, dass die beiden manchmal unter Drogeneinfluss stehen. Wird hier noch eine Verbindung zum Drogenboss Kim Gie zu Tage kommen?


    An Drogen habe ich bei den beiden auch immer wieder gedacht. Auch als Jacobina in den Uniformjacken stöbert, dachte ich, sie findet ein Drogentütchen...


    Und nun hat sie ein unliebsames Geheimnis mit dem Major... was da wohl noch daraus wird? :gruebel


    Zitat

    Original von Richie
    Frau de Jong hat mich etwas zum Grübeln gebracht. Warum bittet sie Jacobina sich um ihre Kinder zu kümmern, wenn ihr etwas passiert? Hat sie Vorahnungen? Und warum bittet sie Jacobina Jan nicht zu heiraten und meint, dies sei kein Land in dem man glücklich werden kann oder ist sie eifersüchtig auf Jacobina?


    Ich bin auch noch am Rätseln, was ihr das Leben so schwer macht? Ihr Mann? Doch die Drogen? Nur das Klima wird es ja wohl nicht sein... Und was ist mit Jan? Ist er doch nicht so ein Lieber, wie es scheint? (ich traue ihm ja die ganze Zeit schon nicht... )



    Floortje tut mir leid... aber ich finde ihren Weg und ihr Verhalten schlüssig. Klar möchte man sie manchmal schütteln, aber ich kann es nachvollziehen, dass sie sich zwischendurch was gönnen will und sich wenigstens hübsch fühlen will. Und dass sie einfach doch sehr unbedarft ist, wurde ja spätestens in dem Gespräch mit Betty klar - wie soll sie da eine wirkliche Bedrohung in dem Chinesen sehen?
    Hoffentlich übersteht sie die Zeit in seinem Haus gut!



    Zitat

    Original von Deichgräfin
    Sorgen macht mir, das Jereon die Beine weh tun, das ist nicht gut.


    Verursacht das evtl. die Franzosenkrankheit? Betty hatte doch von Barbarossa erzählt und das war doch bestimmt der Herr Major. Und sie hatte doch auch erzählt, dass sich die Krankheit auf die Kinder übertragen kann (auch wenn ich das so interpretiert hatte, dass es dann gleich bei Babys ausbricht und nicht erst nach Jahren, aber wer weiß)



    Aus dem vorigen Abschnitt zum Thema Kenntnisse der Landessprache:

    Zitat

    Original von Nicole
    Floortje ist das tatsächlich erst mal komplett egal.
    Und was Jacobina angeht, verweise ich da auf den nächsten Abschnitt ... :zwinker


    Hmm, das kommt bestimmt noch später oder ich stehe auf der Leitung... :gruebel

  • Irgendwie geht mir dieser Herr Aarens oder wie er hieß, also Floortjes Verehrer vom Schiff nicht aus dem Kopf. Vielleicht rettet er Floortje ja noch irgendwann? So ganz zufällig wird er nicht auf der Verlobungsfeier gewesen sein... :gruebel


    Zitat

    Original von chiclana
    Aus dem vorigen Abschnitt zum Thema Kenntnisse der Landessprache:


    Hmm, das kommt bestimmt noch später oder ich stehe auf der Leitung... :gruebel


    Ok, 2 Seiten später im nächsten Abschnitt gehts ums Sprachen lernen... :lache

  • Die Warnung vor dem Chinesen waren so eindringlich, dass davon auszugehen ist, dass da eigene Erfahrungen dahinterstecken, also wird Floortje die Sache wohl überleben, bleibt die Frage wie. Das Abgleiten in den Beruf der Hure haardünn sehr gut dargestellt- erst vor Zeitungslesen gar nicht bemerkt wo sie da ist und dann immer offener zu dieser " einfachen" Lösung.