Titel: Dornentöchter
Originaltitel: Poet's Cottage
Seiten: ca. 400
Kurzbeschreibung:
Als Sadie in das alte Cottage ihrer Familie in Tasmanien zieht, hofft sie auf einen Neubeginn. Doch das schöne Haus hat ein Geheimnis. Vor Jahrzehnten starb dort Sadies Großmutter auf mysteriöse Weise. Ist die Zeit reif, das Rätsel zu lösen? Über Generationen hinweg hat die Familie geschwiegen, nun will Sadie endlich die Wahrheit ans Licht bringen. Sie dringt tief in die Vergangenheit ein und kommt dabei auch ihrem Traum von einem Leben voller Liebe und Vertrauen näher.
Cover:
Der Schutzumschlag sticht sofort ins Auge. Bunte Blumen und Vögel ergeben ein schönes Gesamtbild. In der Mitte befindet sich ein Loch, durch das man ein altes Haus und eine Frau sehen kann.
Über die Autorin:
Josephine Pennicott kam in Tasmanien zur Welt und verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Papua-Neuguinea. Nach ihrem Kunststudium arbeitete sie als Krankenschwester und schrieb nebenbei sehr erfolgreich Krimis und Fantasy-Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Sydney.
Meine Meinung:
Dornentöchter wechselt in den Zeitebenen. Einmal wird Sadies und Bettys Rückkehr im Heute nach Pencubitt beschrieben, und der zweite Erzählstrang handelt von Pearl Tatlow, der Großmutter von Sadie, die 1936 einem brutalen Verbrechen zum Opfer fiel.
Pearl, eine schöne und zugegebenermaßen verruchte Frau, macht es den Bewohnern der Dorfidylle nicht leicht, als sie mit ihrem Mann un den beiden Mädchen nach Tasmanien zieht. Sie befindet sich durch ihr ausschweifendes Leben ständig in der Kritik. Pearl ist eine bedeutende Kinderbuchautorin und scheint selbst unfähig, Liebe zu geben. Durch ihre Exzentrik und der kranken Psyche wechseln ihre Launen und Gefühle ständig. Man rätselt, wer sie umgebracht haben könnte, weil sie viele Leute gegen sich aufgebracht hat. Der Charakter ist mitreißend von der Autorin beschrieben: düster, von Selbsthass gequält, entzweit.
Die Kapitel aus der Vergangenheit waren für mich weitaus spannender zu lesen als die aus der Gegenwart. Hier wurden die 30er Jahre eingefangen, das prüde Dorfleben, das von dieser exaliterten Frau erheblich gestört wurde.
Auch im Heute scheinen die Geister der Vergangenheit durch das Poet's Cottage zu spuken, denn es geschehen merkwürdige Dinge. Oder bilden sich Mutter Sadie und Tochter Betty alles nur ein? Des Weitern hat Betty ihre Probleme, die man als Teenager mit sich herumschleppt und Sadie versucht, nach der Scheidung zurechtzukommen. Diese Kapitel sind aufgrund der eher langsamen Suche nach dem Mörder zwar auch interessant, hätten aber deutlich mehr Spannung verdient gehabt.
Das Ende war ein wenig enttäuschend, da hätte ich mehr erwartet. Es passte dennoch, war aber keine Überraschung.
Fazit:
Das Buch hat einen angenehmen Schreibstil, liest sich also leicht weg. Überragend ist es nicht, hält sich aber mit Spannung, einer Prise Spuk und Dramatik die Waage.
8 Punkte.