'Queens' Play' - Part 2, ch. III - Part 2, ch. VI

  • Ich bin gegen Ende des letzten Kapitels hier. Ich hoffe auf das Wochenende, so ist das katastrophal für meine Aufmerksamkeitsspanne. Dunnett sollte nicht zerhackt gelesen werden. :-(


    Edit: Das sind nur Beobachtungen über mein eigenes DD-Leseverhalten und keinstenfalls "Anleitung" oder Kritik, wie Ihr das macht! Nur, dass das keine in den falschen Hals kriegt!


    2/III
    Phelim hört also auch "a man's voice" hinter Lymos verschlossener Tür, nicht nur die von Frauen. Ah ja. Es hat sich mal jemand Gedanken gemacht, wie Lymo Affären haben kann, ohne aufzufliegen. Aber ich glaube, die Lösung war, dass es ja reicht, gewisse Körperpartien freizulegen ... :schweinkram


    2/IV
    Zum Thema Schlag auf Schlag, das verrückte Dachrennen! (Aber das zum Thema abgehackt, ich habe das heute unterwegs etappenweise in der Straßenbahn gelesen, keine Art eigentlich, gerade bei dem Kapitel. Es beeindruckt auch viel mehr, glaube ich, wenn man es am Stück liest.)
    Hier findet eine Art von "bonding" statt zwischen Lymond und Robin Stewart, weil Robin, der Thady-Fan und ewige Neider, hier zum ersten Mal sein volles Potential ausschöpfen kann.



    Brutalspoiler


    Und Phelim scheint sich in Oonagh zu verlieben und Lymo platzt genau dann rein, als es interessant wird.


    2/V
    Statt sich ausruhen zu können, hat Lymo nach dem Sieg ja dann noch eine Menge zu tun. Ich frage mich gerade, ob er was damit zu tun hatte, dass Jennys Affäre mit dem König aufgeflogen ist, weil er ja meinte, dass die beendet werden muss. Aber genau den Skandal wollte er ja vermeiden, weil er auf Mary abfärbt.
    Und wieder stirbt ein Hund in könglichen Diensten.

  • 2/VI


    Das Kapitel hatte es in sich. Hier überspannt Lymo den Bogen für Phelim und die unerquickliche Art, wie Phelims Werben um Oonagh endet trägt noch dazu bei, ihn endgültig aus der Fassade des netten, "verrückten Professor"-artigen, weltfremden, irischen Adligen heraustreten zu lassen, denn wie er den scheinbar sinnlos betrunkenen Thadylym da behandelt, ist unnett. Aber Phelim hat genug und Lymo macht, wie üblich, nicht das Maul auf. Oder wollte er das gar, das Tier in Phelim wecken, ihn auf-wecken?


    Wie gut daher, dass Archie aufmerksam und Margaret zur Hand ist, um unserem vergifteten Helden zu helfen. Er hatte ja gesagt, dass er nun sich zur Zielscheibe machen will und es scheint funktioniert zu haben. Die Enthüllung am Ende des Abschnitts ist dann ein Hammer,

    Hat das jemand kommen gesehen?


    Ich hatte George Douglas ganz vergessen, dessen Erpressung Lymos fehlgeschlagen ist und der stattdessen Richard anlocken lässt. Um Lymo zu zügeln?


  • Nein, ich habe es nicht kommen sehen. Ich habe überhauopt nichts gesehen, ich war völlig gebannt und viel zu beschäftugt, überhaupt irgendetwas zu kapieren.
    So eine Verwirrung würde ich niemandem durchgehen lassen! Aber DD wickelt mich um den Finger.
    Wie, verflixt noch mal, macht sie das????
    :cry :cry
    :anbet :anbet :anbet



    Ich habe es auch beim der zweiten Lektüre jetzt nicht kommen sehen, weil ich schon wieder an DDs Lippen hing, anstatt hinzugucken. Dabei ist es logisch. Sie beschreibt ihre Figuren ja peinlich genau, die Charakterschilderungen lassen nichts zu wünschen übrig.
    Lymo fächert es später noch mal auf, ja, dankeschön auch. :rolleyes Aber worüber beschwere ich mich, allein häte ich es nie recht verstanden. :lache


    Phelin fächert später auch noch mal etwas auf

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Dabei ist es logisch. Sie beschreibt ihre Figuren ja peinlich genau, die Charakterschilderungen lassen nichts zu wünschen übrig.


    Man sieht aber auch von Anfang an, anhand ihrer teilweise gnadenlosen Beschreibungen, dass Robin etwas fehlt, was ein Will Scott hatte, den Lymo ja einst zum Mann gemacht hat, aber auch was ein Phelim offenbar hat. Es ist eine recht tückische Kombination aus den Charakterisierungen und Lymonds Verhalten, aus denen wir - nachträglich, da ist man immer klüger :rolleyes - unsere Schlüsse ziehen können.


    Zitat

    Phelin fächert später auch noch mal etwas auf



    Zitat



    Ups, Entschuldigung an die Erstleserinnen!

  • Also dieses Dächerrennen fand ich höchst kindisch, unmöglich, furchtbar etc. :fetch Stewart hätte ich nie zugetraut, dass er durchkommt und Lymo mit seinem dicken Bauch :lache Bei diesem Buch vergleich ich Lymo immer wieder mit Nicco :lache wegen ihrer ständigen gefährlichen Spiele und Rettungen in letzter Minute :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Also dieses Dächerrennen fand ich höchst kindisch, unmöglich, furchtbar etc. :fetch


    Meinst Du inhaltlich oder leserisch? Spannend ist es doch schon, oder? Und es hat die Funktion, Robin zu zeigen, wozu er fähig wäre, wenn er mal vergessen würde, ständig zu wollen, was andere haben.

  • Sicherlich spannend war es, fällt er oder nicht :lache Aber trotzdem irgend eine doofe Aktion für erwachsene Männer,


    Im Übrigen auf Seite 183 sagt O'LiamRoe


    Damit dürften Lymos Sexualvorlieben beschrieben sein. :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Sicherlich spannend war es, fällt er oder nicht :lache Aber trotzdem irgend eine doofe Aktion für erwachsene Männer,


    Genau das ist ja der Punkt hier, dass Thady den Hof dazu verleitet, die absonderlisten Exzesse zu veranstalten.


    Zitat

    Im Übrigen auf Seite 183 sagt O'LiamRoe

    Damit dürften Lymos Sexualvorlieben beschrieben sein. :lache


    Du musst bedenken, dass das Buch vor 50 (!!!) Jahren geschrieben worden ist. Da hatten Worte wie gay oder queer, das hier auch sehr oft vorkommt, mit Sexualität noch nicht zwangsläufig was zu tun, vom 16. Jahrhundert mal ganz abgesehen.



    In Buch 4, PIF,

  • Dorothy hat doch in den Staaten gelebt und wenn ich mir das so überlege - vor 40 Jahren gab es dort die Begriffe schon. Wann sie jetzt aufkamen :gruebel


    Einerseits war es damals unüblich sich zu outen andererseits wenn ich an so manchen Sklaven 100 Jahre zurück in der Geschichte bei Nicco denke... :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Dorothy hat doch in den Staaten gelebt und wenn ich mir das so überlege - vor 40 Jahren gab es dort die Begriffe schon. Wann sie jetzt aufkamen :gruebel


    Wann hat DD in den USA gelebt? So genau kenne ich ihre Lebensgeschichte nicht, ich dachte, sie hätte hauptsächlich in Edinburgh gelebt.


    Ich habe erwikit, dass "gay" in UK tatsächlich in den 60ern umbewertet wurde, "queer" später. Aber selbst wenn sie die Bedeutung kannte und es bewusst eingesetzt hat, gibt es im Zusammenhang nicht wirklich Sinn, wenn sie zB vom "gay [French] court" (S. 35) spricht. Oder später, S. 66 (ich mag die Amazon-Wortsuche, höchst praktisch!) im Zusammenhang mit den Elefanten oder der Sonne (S. 261).


    Es sei denn, sie hätte das Wort bewusst mehrmals in neutralen Bedeutungen verwendet, um es dann hypersubtil Lymo umzuhängen? Hm. :gruebel


    Ich glaube es zwar nicht, aber es ist eine interessante Idee.


    Um zu schauen, ob und wie oft es in den anderen LC-Romanen vorkommt, habe ich jetzt in Band 4, PIF entdeckt:


    Jetzt bleibe ich erst recht dabei, dass sie es neutral verwendet hat.

  • 'Gay' lese ich in der alten Bedeutung, ähnlich dem französischen 'gai'. mit diesem Schuß von Übermut bis frivol in der Bedeutung, aber nicht in der modernen Bedeutung.


    QP erschien erstmals 1964. Ich kann mir nicht recht vorstellen, daß sich damals ein Buch hätte auf den Markt trauen können, in dem der Protagonist offen als schwul bezeichnet wird. :gruebel

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    QP erschien erstmals 1964. Ich kann mir nicht recht vorstellen, daß sich damals ein Buch hätte auf den Markt trauen können, in dem der Protagonist offen als schwul bezeichnet wird. :gruebel


    Mal abgesehen davon, dass er es ja definitiv nicht ist. Vielleicht eben mit einem Hang zur Bisexualität, aber schwul gewiss nicht.



    Aber ich habe die Frage auf jeden Fall immer im Hinterkopf. Die Bücher sind ja auch veränderbar, faszinierenderweise.

  • Das Dachrennen fand ich absolut faszinierend. Sowohl erzählerisch - man hat richtig den Atem angehalten und konnte nicht aufhören zu lesen, bevor es vorbei ist - als auch von der Idee und Ausführung her. In der Rasanz könnte es einem Comic entsprungen sein. Robin hat mich auch überrascht - ich hatte bis dahin gar nicht den Eindruck, dass er Lymond so toll findet und ihn deshalb beeindrucken möchte.


    Kindisch fand ich dagegen eher die Szene mit der Serenade vor dem Hotel. Wusste oder ahnte er, was sich darinnen gerade abspielte? Wenn ja, woher? Er hat O'Liam Roe aber so was von den Abend versaut. Kein Wunder, dass der beleidigt abreist.


    Diese Oonagh kann ich auch noch nicht durchschauen, aber ich mag sie.


    Lymond ist ja auch im 1. Band schon ein paar Mal angebaggert worden, ich kann mich aber an keine einzige ernsthafte romantische Szene erinnern. Meist hat er doch die Frauen (und die Männer) einfach nur kalt abblitzen lassen.


    LG,
    Babs

  • Zitat

    Original von Babsbara
    Lymond ist ja auch im 1. Band schon ein paar Mal angebaggert worden, ich kann mich aber an keine einzige ernsthafte romantische Szene erinnern. Meist hat er doch die Frauen (und die Männer) einfach nur kalt abblitzen lassen.


    Ganz schlau werde ich aus seinem Verhalten hier auch nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass er zur Zeit ein bisschen haltlos ist, ohne den Sinn für sein Leben gefunden zu haben, wie er ja auch im Gespräch mit Richard meint. Deshalb scheint er hier ein wenig die Sau rauszulassen. Oder den Thady Boy.

  • Mrs Boyle führt etwas im Schilde und Oognagh soll ihr wohl helfen. Sie macht einen Eindruck, als ob sie dringend einen Mann sucht. Sie wäre wohl mit O'Liam in die Kiste gestiegen, aber geheiratet? :gruebel


    Dieses Dachrennen (steeplechase ist ein tolles Word - ich musste 2x hingucken) kann eigentlich nur ein Kindskopf wie Clas erfunden haben :chen Spannend zu lesen war es allemal.


    Mich wundert, dass Lymo nicht mal eine gescheuert bekommt, wenn er die Leute immer so flapsig anredet. Sweety, Darling, usw. - auch Richard gegenüber.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Babsbara


    Kindisch fand ich dagegen eher die Szene mit der Serenade vor dem Hotel. Wusste oder ahnte er, was sich darinnen gerade abspielte? Wenn ja, woher? Er hat O'Liam Roe aber so was von den Abend versaut. Kein Wunder, dass der beleidigt abreist.


    Ich bin nicht sicher, ob Lymond wußte, daß Phelim bei Oonagh war. Die Serenade gehört zu seienr Serie von gezielten Provokationen aller Beteiligten, um sie aus der Reseve zu locken. Es ist eine offene Beleidigung Oonaghs, ich schätze, er will wissen, ob und wer ihr zu Hilfe Kommt. Oder wie sie sich zur Wehr setzt. Daß es grad Phelim trifft, tut Lymo m.E eher leid.
    Kann aber auch sein, daß er die beiden gleich auseinanderhalten will. Er weiß, daß sie nicht zusammenpassen. Ich glaube, er hat Phelim inzwischen wikrlich gern. Und daß er damit nicht gerechnet hat.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Grisel


    Ganz schlau werde ich aus seinem Verhalten hier auch nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass er zur Zeit ein bisschen haltlos ist, ohne den Sinn für sein Leben gefunden zu haben, wie er ja auch im Gespräch mit Richard meint. Deshalb scheint er hier ein wenig die Sau rauszulassen. Oder den Thady Boy.


    Da bin ich nicht sicher. Es gehört wohl eher zu seiner Strategie, sich bloß nicht festzulegen. Er ist fest entschlossen, alle, die ihm begegnen, als Schachfiguren zu behandeln. Auch wenn er weiß, daß er blind spielt.
    Bloß keine Bindungen, scheint die Parole. Eigentlich ist er nur zu Mary offen freundlich, aber sie ist ein Kind. Das kann nicht schaden, glaubt er.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Bloß keine Bindungen, scheint die Parole. Eigentlich ist er nur zu Mary offen freundlich, aber sie ist ein Kind. Das kann nicht schaden, glaubt er.


    Das sehe ich anders, weil er Archie zB sehr wohl an sich bindet, nachdem er durch die Erinnerung an Bruder Mat noch meint, er schleicht sich jetzt, weil er aus für ihn sterbenden Abernethys keine Regel machen will und ihn Archie zurückpfeift. Und sofort wird er in die Pläne miteinbezogen und rasch in Lymos Vertrauen.


    Und Phelim, auch wenn er vielleicht nicht freundlich (aber wann ist Freund Lymo schon einfach freundlich zu irgendjemandem, außer Kindern und den ganz wenigen Vertrauten?) zu ihm ist, hat er auch von Anfang an im Blick. Oder er musste Mariotta versprechen, auf ihren lebensfremden Cousin aufzupassen?