'Weihnachten am Siljansee' - Seiten 066 - 118

  • Hmm. Also ich finde Per irgendwie sympatisch, ich weiß aber nicht wieso. Und dass ausgerechnet er Lasse findet und ihm hilft macht ihn einfach noch netter. :grin


    Dass Malena Marten anmacht nur um einen billigeren Herd zu bekommen - naja. Aber in der Not tut man ja vieles. Außerdem würde ich nur zu gerne wissen, was Malena und Thorsten verheimlichen :gruebel


    Was mich wieder genervt hat ist, dass Inger nur an sich denkt und sich nicht einmal bei Per für die Hilfe bzw. das Bezahlen des Tierarztes bedankt. :hau

  • Inger und Per geraten ganz schön aneinander. Aber die stellen sich auch doof an, alle beide!


    Lotta finde ich total niedlich! Die würde ich am liebsten adoptieren. :-)


    Malena nervt mich ein bisschen mit dieser Heimlichtuerei um Thorsten, und bei Per sehe ich such nicht wirklich eine Entwicklung.


    Ansonsten ging es ja halbwegs so schnuffig weiter, wie es angefangen hat.

  • Ich bin mit dem zweiten Teil noch nicht ganz durch, kann aber schon meine ersten Eindrücke zusammenfassen.


    Per ist in meinen Augen bisher die interessanteste Figur. Er ist der einzige, der auf mich nicht eindimensional wirkt, sondern verschiedene Facetten hat.


    Leider erscheint mir Malena immer mehr wie ein unreifer Teenager: sie spricht mit ihrer Schwester nicht über ihre Beziehung zu Thorsten (die mit hoher Wahrscheinlichkeit existiert), ist ihr weder eine fachliche noch eine seelische Stütze und nutzt Martens Gutmütigkeit und Verliebtheit schamlos aus. Als er sie mit seinen Avancen zu sehr nervt, ruft sie Inger zu Hilfe. Eine erwachsene, verantwortungsvolle Person verhält sich nun wirklich anders.


    Prinzipiell ist Inger nicht viel besser. Sie verschließt die Augen vor den finanziellen Problemen, trauert Augustas Unterstützung nach und bezahlt mit Thorstens Geld die Rechnungen statt die Miete, ohne sich wirklich ernsthafte Gedanken zu machen, wie es weitergehen soll. Auch ihr Gedanke ist eigentlich: "Wir werden es schon schaffen." Warum wird sie nicht selbst aktiv? Sie könnte sich um mehr Spenden bemühen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es insbesondere zu Weihnachten immer reiche Geschäfts- und Privatleute, die für ein Kinderheim spenden würden.

  • Also auch ich bin etwas von Malena genervt. Diese Heimlichkeiten und dann reagiert sie, wie ich finde, Inger gegenüber ziemlich ungerecht. Warum spricht sie nicht offen mit ihr und sie finden dann zusammen für alle Probleme eine Lösung. Gute wenn es so wäre, würde es ja keinen Roman geben. :lache


    Inker tut mir leid. Diese ganzen Sorgen und irgendwie steht sie so ganz allein damit da. Ihre einzige Hilfe in der letzten Zeit, Augusta, gibt es nicht mehr.


    Wie finanziert sich so ein Kinderheim überhaupt, da muss es doch auch öffentliche Gelder geben.

  • Pers Bösartigkeit und sein doch gutes Benehmen gegebüber dem Hund wird verdeutlicht. Klar weiss jeder, auf was alles herausläuft, aber schön ist es trotzdem.


    Ich mag eigentlich alle irgendwie, wahrscheinlich ist das auch so gedacht :)

  • In Deutschland sind die meisten Kinder- und Waisenheime meines Wissens staatliche Einrichtungen, ähnlich wie Kindergärten und Schulen. Einige kirchliche Heime gibt es mit Sicherheit auch. In Schweden wird es vermutlich ähnlich sein. Das bedeutet, dass die Kosten vom Staat getragen werden und es für Extras Spenden gibt.


    Ich wundere mich daher fast seit Beginn des Romans über die extremen finanziellen Schwierigkeiten, unter denen Inger und ihre Schwester zu leiden haben. Ich sehe die Villa Pusteblume auch weniger als Kinderheim, sondern mehr als Wohnstätte für eine etwas größere Pflegefamilie. Wenn ich alles richitg gelesen habe, beherbergt das Haus lediglich fünf Kinder. Bei einem Kinderheim stelle ich mir als Minimum einige Dutzend Kinder vor.


    Wenn es aber tatsächlich eine rein private Einrichtung ist, muss ja schon Ingers und Malenas Vater unter der prekären finanziellen Lage gelitten und dafür eine Lösung gefunden haben. Warum funktionierte es bei ihm noch?
    Meiner Meinung nach liegen die meisten Probleme in der Hilflosigkeit und Inaktivität der beiden Frauen begründet. Erst haben sie sich auf ihren Vater verlassen, dann auf Augusta. Sich an Behörden zu wenden oder Spendenaufrufe zu starten, davon ist noch keine von ihnen gekommen.

  • Irgendwo stand doch, dass die Spendebereitschaft zurückgegangen ist. Ich habe es so verstanden, dass sie zwar noch etwas Geld bekommen, sonst könnte das Heim ja überhaupt nicht mehr existieren, aber es vorn und hinten nicht reicht. Zumal ja auch einiges kaputtgeht.
    Zum Glück - gäbe es diese ganzen Probleme nicht, wäre es echt nur eine langweilige Winterbeschreibung ;-)

  • Es wurde auf irgendeiner Seite erwähnt, dass die Frauen für die Kinder einen Zuschuss bekommen. Trotzdem wundert es mich auch, dass das Kinderheim nicht noch anders finanziell unterstützt wird. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es so anders in Schweden laufen sollte.
    Natürlich müssten die beiden Frauen sich viel mehr bemühen, aber um diese Situation wird das Buch ja getragen. Und im Augenblick kann man sich darüber streiten, ob die Miete wichtiger als der neue Herd war. Klar muss die Miete auch bezahlt werden, aber die beiden Frauen resignieren schon zu sehr, um sich darüber im Klaren zu sein, was daraus entstehen könnte. Sie weinen und reden zwar darüber, wollen es aber nicht wahr haben.


    Ich fand es mies, dass Malena Mårten ausnutzt. Der arme Kerl macht sich schon wieder Hoffnung. :wow


    Bin mal gespannt, was in Augustas Brief an Per geschrieben steht. Per scheint ja ziemlich an Lasse zu hängen. :lache

  • Es ist einfach eine Phantasiegeschichte, hinter der man nicht zu viel nach der Wirklichkeit suchen soll. Die Autorin hätte besser gehabt, die Geschichte vor 50 Jahren spielen zu lassen. Damals waren vielleicht noch andere Zustände, oder wenigstens hätten der Leser alles eher geschluckt.

  • Zitat

    Original von butterflyy
    Was mich wieder genervt hat ist, dass Inger nur an sich denkt und sich nicht einmal bei Per für die Hilfe bzw. das Bezahlen des Tierarztes bedankt. :hau


    Komisch, ich nehme Inger wirklich ganz anders wahr. Ich glaube ich wäre auch ziemlich sauer geworden, dass er nichtmal bei dem Polizisten oder im Dorfladen jemanden gefragt hat wem der Hund gehört. Sie macht sich selbst Sorgen um den Hund, sieht wie alle ihre Kinder leiden und traurig sind wegen Lasse und dann ist da Per und der hält ihn unter Verschluss. Ist doch nachvollziehbar, dass man da erst nur das "gemeine" daran sieht. Sie weiß ja zu dem Zeitpunkt auch noch gar nicht, was genau der Hund hat und wieso er zum Tierarzt musste.
    Und in dem Moment habe ich auch wirklich gedacht: wetten er schickt ihr die Tierarztrechnung, obwohl er das eigentlich nicht wollte? ;-)
    Ich sehe das eher so wie Dori:


    Zitat

    Original von Dori
    Inger und Per geraten ganz schön aneinander. Aber die stellen sich auch doof an, alle beide!


    Zitat

    Original von xania
    Pers Bösartigkeit und sein doch gutes Benehmen gegebüber dem Hund wird verdeutlicht. Klar weiss jeder, auf was alles herausläuft, aber schön ist es trotzdem.


    Genau! :-)

  • Zitat

    Original von xania
    Es ist einfach eine Phantasiegeschichte, hinter der man nicht zu viel nach der Wirklichkeit suchen soll. Die Autorin hätte besser gehabt, die Geschichte vor 50 Jahren spielen zu lassen. Damals waren vielleicht noch andere Zustände, oder wenigstens hätten der Leser alles eher geschluckt.


    Für mich wäre die Geschichte auch wesentlich glaubhafter, wenn sie vor 50 oder mehr Jahren spielen würde. So habe ich ständig im Hinterkopf, dass gerade bei Kindern in Not sofort die Behörden helfen würden und viele Menschen gerne bereit sind, etwas zu spenden, auch wenn sie selbst nicht in Geld schwimmen. Dann würde die relative Hilflosigkeit der Frauen für mich auch mehr Sinn ergeben, da die Emazipation noch nicht weit vorangeschritten war.

  • Mh, eure Überlegungen sind interessant. Mich hat diese leichte Unlogik nicht soo sehr gestört. Ich hab sie zwar wahrgenommen, aber bei so eher leichten-seichten Büchern macht es mir meist nicht so viel aus.
    Aber das stimmt, wenn es vor etwa 50 Jahren gespielt hätte, wäre alles authentischer gewesen und trotzdem hätte die Autorin nicht viel ändern müssen.

  • Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass Kinderheime gerade in Schweden besser gefördert werden und die dargestellte Geschichte mehr der Dramaturgie als der Realität entspricht.
    Trotzdem hätte ich mir das Buch wahrscheinlich nicht gekauft, wenn es vor fünfzig Jahren gespielt hätte. Ich mag lieber Geschichten im Hier und Jetzt und eine Weihnachtsgeschichte darf für mich auch ruhig ein bisschen realitätsfern und von weihnachtlicher Magie erfüllt sein :-).

  • Zitat

    Original von Cith
    Mh, eure Überlegungen sind interessant. Mich hat diese leichte Unlogik nicht soo sehr gestört. Ich hab sie zwar wahrgenommen, aber bei so eher leichten-seichten Büchern macht es mir meist nicht so viel aus.


    Das sehe ich auch so. Ich habe mich zwar auch gewundert, warum der Staat nicht hilft, wenn ein Kinderheim sich nicht mehr finanzieren kann bzw warum Inger und Malena nicht einfach zum Spenden aufrufen (allein die Dorfbewohner hätten doch mit Sicherheit schon etwas gespendet). Aber in einer romantisch-kitschigen Weihnachtsgeschichte stören mich solche Ungereimtheiten nicht weiter. Es ist einfach schön zu lesen, ohne tiefere Hintergründe.

  • Ich wollte gestern Abend eigentlich nur noch ein paar Seiten lesen und schwupp, war der ganze Absatz vorbei :-)


    Mir ist Per bisher auch am sympathischsten!


    Ich hab mir beim Lesen die Frage gestellt, was Inger und Marlena eigentlich den ganzen Tag machen?
    Marlena kocht, okay. Aber Inger? Sie müsste wahrscheinlich einiges machen (vielleicht Buchhaltung, usw.) aber davon liest man gar nichts :gruebel
    Gut, das wäre wahrscheinlich auch total überflüssig :grin


    Und das Per aus Wut o.ä. Inger die Tierarztrechnung geben will, kann ich zum Teil verstehen... Vielleicht ist er Sternzeichen Stier, wie ich :grin

  • Diese Frage habe ich mir auch gestellt: es sind nur fünf Kinder zu betreuen, von denen vier auch noch fast den ganzen Tag in der Schule sind. Das jüngste Kind hält sich die meiste Zeit in seinem Zimmer auf und scheint ein eher ruhiges Mädchen zu sein. Die Buchhaltung wird sich auch in Grenzen halten, da es nun einmal nur diese fünf Kinder im Heim gibt.


    Was also tut Inger? Und was tut Malena außer kochen und stricken?


    Ich musste immer daran denken, dass die finanziellen Probleme nicht ganz so schlimm wären, wenn zumindest eine von beiden in Teilzeit irgendwo Geld verdienen würde. Es würde doch ausreichen, wenn morgens eine der beiden Frauen in der Villa ist.

  • Ohje, das Elend nimmt also seinen Lauf, der Mietvertrag ist fristlos gekündigt.


    Aus Per werde ich noch nicht ganz schlau. Eigentlich scheint er kein so schlechter Mensch zu sein, dennoch muss irgendetwas mit seiner Tante vorgefallen sein, dass ihn so sehr verbittert hat.


    Ich habe mich auch schon gefragt, ob Inger und Malena das Kinderheim finanziell unterstützen, indem sie arbeiten. Schließlich leben sie ja mit im Haus. Das stört mich aber nicht weiter, schließlich ist das ein Weihnachtsbuch. Auch die Geschichte ist sehr vorhersehbar, aber genau das liebe ich immer so sehr an diesen Büchern!


    Ich bin auf alle Fälle gespannt, wie das zwischen Per und Inger weitergeht. Und vor allem, wann Malena endlich mal mit der Sprache rausrückt, welche Beziehung sie zu Thorsten hat. Ich vermute ja schwer, dass er sie gebeten hat, mit ihm zu gehen und sie das nun ihrer Schwester beibringen muss.

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt