'Die Weihnachtsleiche' - Seiten 051 - 104

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    Original von bienchen69
    so auch ich hab mich jetzt durch die ganze Proberei gekämpft. :rolleyes


    Also ehrlich...hätte der Titel nicht besser "Warten auf die Weihnachtsleiche" heißen müssen? :lache


    :lache Das wäre wirklich ein geeigneter Titel für das Buch! :lache


  • Also Hut ab. Wenn ich dein Posting so betrachte, kommt es mir vor, als hätte ich das Buch mit dem Fernglas gelesen, während du mit der Lupe unterwegs bist. Mach bitte unbedingt so weiter, du eröffnest tolle Perspektiven.

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    Original von JaneDoe
    Bram Stoker habe ich auch gleich gegoogelt, das wäre zu schön gewesen, wenn er sich als Ballin entpuppen würde, der sich seinen ganz eigenen Spass mit der Theatertruppe erlaubt hat. Aber der sah wirklich ganz anders aus.


    Hmm, die Idee hatte ich eben auch auf den letzten Seiten des Abschnitts.
    Ich bin auch noch immer davon überzeugt.


    Egal wie er in echt aussieht - er versetzt sich halt in seine eigene Titelfigur und verwandelt sich in sie - rein optisch.
    Er weiß genau wie die Wirkung am besten ist - kann gut erklären wie die Wirkung am effektivsten ist.


    Ich bleib mal dabei :grin


    Die Proben waren jetzt zwar nicht das spannendste, aber immerhin werden so die einzelnen Figuren der Truppe etwas deutlicher.


    Ich würd ja uch noch weiterlesen - nur muß ich morgen um 5:30 aufstehen und arbeiten.
    Dann les ich halt morgen abend weiter.


    So bekommt das Buch mehr "Gewicht" - ich find den Preis nämlich ziemlich happig für die paar Seiten in dem kleinen Buchformat.
    Sprich - je länger ich dran lese, je mehr Zeit ich damit verbringe - desto günstiger wird das Buch - so rein kaufmännisch gedacht :chen

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    Original von Jupp
    :nonoUnd bitte nicht vergessen: Du darfst das Buch nicht lesen. Wäre schade, wenn wir dich beim Eulentreffen dann doch nicht sehen könnten, bloß weil du dich vorher totgelacht hast.


    Ok, dann lese ich es eben danach. ;-)


    Zitat

    Original von Jupp
    Da kann ich dich jetzt beruhigen, du warst nicht unaufmerksam. Erst bei location 2411 wird der Weihnachtsbaum als Christbaum erwähnt: "[...] Das Wetter hatte auch verhindert, dass der geplante Christbaum geliefert wurde. [...]"


    Um es mal mit deinen Worten auszudrücken: Puh, dann ist ja noch mal alles gutgegangen. :lache


  • Dieter, an der Übersetzung liegt es nicht, es ist ziemlich genau Anne Perrys Wortwahl: "No, Mr Paterson," Ballin spoke gently, caressing the words. :wave

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    Original von -Christine-
    Aber du lebst noch. Doch nicht soooo gut ? :grin


    Doch, ist echt klasse. Aber erinnere dich: Du wolltest dich schon totlachen, bloß weil eine Vase umgekippt ist ... Da darf es bei mir dann doch ein wenig mehr sein ... :lache

  • Im zweiten Abschnitt wird's nun aber doch anstrengend. Seitenlang wird beschrieben, wie man mühselig den miesen Text der jungen Dame überarbeitet, um etwas Aufführbares herauszukitzeln. Ewig lange öde Passagen, in denen rein gar nichts geschieht, nur viel - zum Teil unerträgliches - esoterisches Geschwafel, z. B. über "das Böse an sich" und ähnliche Plattitüden. Nervig!

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    Original von -Christine-
    Dieter, an der Übersetzung liegt es nicht, es ist ziemlich genau Anne Perrys Wortwahl: "No, Mr Paterson," Ballin spoke gently, caressing the words. :wave


    Das so zu übersetzen, wie Regina Schirp es getan hat, zeugt von großem sprachlichem Einfühlungsvermögen, finde ich. Nachdem ich mit dem Buch nun durch bin, bleibt zumindest dieser Satz als wahre stilistische Perle positiv in Erinnerung. Leider nur dieser.

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    Original von Dieter Neumann
    [...] Nachdem ich mit dem Buch nun durch bin, bleibt zumindest dieser Satz als wahre stilistische Perle positiv in Erinnerung. Leider nur dieser.


    Puh. Und ich hatte schon Sorge, dass mir aufgrund des schnellen Lesens eine Menge verpasst hätte ...

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    Original von Jupp


    Puh. Und ich hatte schon Sorge, dass mir aufgrund des schnellen Lesens eine Menge verpasst hätte ...


    Nee, Jupp, haste nicht! Erst wollte ich deiner Kritik noch nicht recht folgen, da ich den Anfang ganz heimelig fand, aber was Dolles ist das Ganze wahrlich nicht!

  • Es ist genau das, was man bekommt, wenn man einen der Weihnachtskrimis von Anne Perry liest. Schade, dass hier viele mit falschen Erwartungen herangegangen sind. Es sind nun mal cozy crimes und keine Thriller. Wahrscheinlich wird sich die Leiche als Herzinfarkt rausstellen. Ich tippe übrigens weiter auf Vincent und zwei neue Paare gibt es am Schluss auch noch: Douglas und Lydia und Alice und Anton.
    Die Proben sind (für mich) übrigens recht interessant. Nein, ich denke, so läuft es normalerweise nicht ab. Zumindest wenn man einen guten Regisseur hat. Dann weiß er nämlich, wie er die einzelnen Figuren haben will. Natürlich kann ein Schauspieler auch Vorschläge machen, wenn sie ins Konzept passen, wird sie ein Regisseur auch annehmen. Dieses "work in progress", wie wir es hier haben, kenne ich eigentlich nur von schlechten Regisseuren, die keinen Plan haben und sagen "macht mal". Wobei es hier nicht am Regisseur liegt, sondern an dem noch nicht wirklich ausgearbeiteten Skript.

    :lesendCharlotte Roth - Die Stauffenbergs | Richard Osman - Der Donnerstagsmordclub

    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)


  • Das habe ich mir auch eben im Zug gedacht. Ein sehr schöner Satz und eine super Umschreibung, auch wenn ich ihn erst ein zweites Mal lesen musste, um ihn wirklich genießen zu können.

  • Die ganzen Proben fand ich auch sehr schön zu lesen. Sie zeigen zum einen auf, wie die Schauspielergruppe, die doch zum Teil mit sehr wenig Elan und Ambitionen zu den Proben aufgebrochen sind, doch noch zusammenwachsen, während das Theaterstück an sich zusammenwächst. Gleichzeitig werden die einzelnen Schauspieler für den Leser auch besser greifbar als am Anfang. In diesem Abschnitt dachte ich noch, dass es die Leiche erst bei der Aufführung gibt (da ich aber schon weitergelesen habe, schweige ich ab hier mit ein drei kleinen Platzhalterpünktchen), aber...


    Während der Proben habe ich auch die ganze Zeit darauf gewartet, dass Joshua seinen Part als Dracula aufgeben würde und an Ballin weiterreicht. Immerhin hat er auf die anderen - vor allem auf Mercy - eine sehr erschreckende Erscheinung. Vor Augen habe ich bei ihm immer Dracula aus der alten schwarz-weiß Verfilmung von Dracula, die ich im Frühjahr samt Orchester im Kino erleben durfte.


    In der Schulzeit habe ich Theater gespielt und interessiere mich für den Bereich auch etwas, da ich später als Lehrerin auch gerne eine Theater AG leiten würde. Der Regisseur hat auf jeden Fall sein Konzept von Anfang an. Aber viele Sachen sieht man auch erst bei den proben. Zum einen die Belichtung, die Position der Schauspieler auf der Bühne oder auch die Wirkung der Stimme in verschiedenen Variationen, die teilweise ja nur Nuancen betreffen kann und eine andere Wirkung wird entfaltet.
    Dazu muss man bedenken, dass ein Dramentext alleine noch nicht das Theaterstück liefert, dass der Zuschauer später auf der Bühne bewundert. Der Intendant legt das Stück nach seiner Ansicht aus, spricht das mit dem Regisseur und vielleicht (da bin ich mir nicht so sicher) mit den Schauspielern ab, damit sie auch wissen, wohin das Stück geht. Dabei wird dann auch noch mal am Text etwas gefeilt. Und kleine Änderungen können auch bei der Bühnenarbeit noch vorkommen, das meiste geschieht aber im Vorhinein.


    Bei Perry ist es ja so, dass Alice das Umschreiben eines Romans ohne weitere Theaterkenntnisse in einen funktionierenden Dramentext bewerkstelligen wollte. Dieses hat aber nicht so gut geklappt, da ihr einfach die erfahrung fehlt, aber auch das Wissen, wie es alles auf der Bühne wirkt und nicht mehr auf dem Medium Papier. Daher wird auch von Joshua und Ballin an dem Text gefeilt. Sehr interessant war dabei zum Beispiel zu lesen, wie sehr sich ein auf dem Papier gut klingender text, auf der Bühne nicht mehr wirkt. Auf der Bühne wird mehr mit Gesten, Mimik und Stimme gespielt. Ebenso wie mit Licht und Schatten. Der Text ist dabei nicht mehr so stark im Mittelpunkt wie in einem Roman. Die Reduktion auf das Wesentliche, das Herausstellen prägnanter Szenen und das Wissen darum, was das Theaterstück vermitteln soll, werden in den Mittelpunkt gerückt.


    Genau das, hat Perry meiner Meinung nach auch in diesem Buch mit rübergebracht. Aber für weniger an Theater interessierte Personen zieht sich diese Stelle des Buches natürlich. Gerade, weil ich noch die Leiche fehlt. :grin

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    Original von imandra777


    In der Schulzeit habe ich Theater gespielt und interessiere mich für den Bereich auch etwas, da ich später als Lehrerin auch gerne eine Theater AG leiten würde. Der Regisseur hat auf jeden Fall sein Konzept von Anfang an. Aber viele Sachen sieht man auch erst bei den proben. Zum einen die Belichtung, die Position der Schauspieler auf der Bühne oder auch die Wirkung der Stimme in verschiedenen Variationen, die teilweise ja nur Nuancen betreffen kann und eine andere Wirkung wird entfaltet.
    Dazu muss man bedenken, dass ein Dramentext alleine noch nicht das Theaterstück liefert, dass der Zuschauer später auf der Bühne bewundert. Der Intendant legt das Stück nach seiner Ansicht aus, spricht das mit dem Regisseur und vielleicht (da bin ich mir nicht so sicher) mit den Schauspielern ab, damit sie auch wissen, wohin das Stück geht. Dabei wird dann auch noch mal am Text etwas gefeilt. Und kleine Änderungen können auch bei der Bühnenarbeit noch vorkommen, das meiste geschieht aber im Vorhinein.


    Sorry wenn ich Dich hier ein wenig korrigiere: der Regisseur sollte ein Konzept haben. Ein guter hat das auch. Oft aber auch nicht. Ich hab zwar erst in einem Stück selbst mitgespielt (und mein Regisseur hatte ein Konzept), habe aber viele Inszenierungen sozusagen hautnah erlebt und weiß, dass es oft nicht so ist.
    Und Du meinst hier sicherlich den Dramaturgen, oder? Der Intendant legt keine Stücke aus, er sucht Regisseure und Stücke aus.

    :lesendCharlotte Roth - Die Stauffenbergs | Richard Osman - Der Donnerstagsmordclub

    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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    Original von Nachtgedanken


    Sorry wenn ich Dich hier ein wenig korrigiere: der Regisseur sollte ein Konzept haben. Ein guter hat das auch. Oft aber auch nicht. Ich hab zwar erst in einem Stück selbst mitgespielt (und mein Regisseur hatte ein Konzept), habe aber viele Inszenierungen sozusagen hautnah erlebt und weiß, dass es oft nicht so ist.
    Und Du meinst hier sicherlich den Dramaturgen, oder? Der Intendant legt keine Stücke aus, er sucht Regisseure und Stücke aus.


    Ja, den meinte ich, Nachtgedanken. Danke für deine weitergehende Erklärung. :knuddel1

  • Auftritt Mr. Ballin. Erinnert der nur mich an Dracula himself (ich habe eure Posts noch nicht gelesen) und er weiß so viel über Vampire. Ein interessanter Charakter, der auch dem Bühnenstück endlich Schwung verleiht ... Und ich glaube, auch der Leser/die Leserin sollte "Dracula" schon einmal gelesen haben, sonst versteht man die Hälfte nicht.


    Ob Ballin wirklich zufällig hier erschienen ist?


    Und immer noch keine Leiche ...


    Ich bin tief drin im viktorianischen England und liebe die Geschichte!