'Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter' - Seiten 212 - Ende

  • Ich bin jetzt durch mit dem Buch und meine Meinung darüber ist noch genauso wie nach den ersten Seiten. Frau Maier beklagt den Verlust ihrer alten Heimat, in der sich reiche Familien ausgebreitet haben, die sich anscheinend ganz ihren Kindern verschrieben haben.
    Das nimmt extreme Ausmaße an, angesichts derer man sich wirklich fragen muss, wohin das führen wird. Worauf man aber keine Antwort erhält.
    Doch m.E. ist das kein spezifisches Großstadtproblem, es ist einerseits ein Wohlstandsproblem, andererseits der aktuelle Förderwahn, der durch einen entsprechenden Wirtschaftszweig verbreitet wird und den Eltern ein schlechtes Gewissen einredet.
    Was bei Otto Normalverbraucher englisch im Kindergarten oder musikalische Früherziehung ist, ist bei den Neu-Prenzlauern chinesisch oder sokratische Gespräche. Alles nur eine Frage des Angebots und des Geldes.
    Markenwahn, Freizeitstress, Fördermaßnahmen in allen Varianten.
    Sie beklagt die altmodische Versorgungsehe, gleichzeitig erzählt sie von berufstätigen Eltern, die verzweifelt einen Kita-Platz suchen, von ungepflegten, gelangweilten Nur-Müttern als Inbegriff des Rückschritts und gestylten Eltern in Edel-Klamotten, von verhätschelten Kindern und solchen, die mit 5 Jahren auf mehrtägige Kita-Fahrt gehen oder auf teure Privatschulen mit Betreuung bis 18 Uhr. Sie erzählt nicht von vernachlässigten Kindern, denn die gibt es dort nicht, und alle kaufen im Bioladen ein.
    Dafür waren mir 250 Seiten zu viel.
    Vielleicht ist es ein Einzelfall, dass der Prenzlauer Berg in so kurzer Zeit so extrem umgekrempelt wurde, aber das Buch hat mir keinen realistischen Eindruck vermittelt, in wie weit das Geschilderte Einzelfall oder typisch ist. Aber das lag vermutlich nicht in der Absicht der Autorin, ebensowenig Lösungsansätze, denn es soll ja kein Sachbuch sein.
    Das einzige für mich erkennbare Fazit der Autorin war am Ende die Erkenntnis, dass als Außerstehender alles anders ausschaut, als wenn man Mitten drin steckt.

  • Ich bin mit dem Buch auch nicht warm geworden, für mich hat die Autorin einfach zuviel vermischt: ihren Frust, dass sich ihr altes Wohnviertel in eine Richtung entwickelt hat, die ihr nicht zusagt, alte Ost-West-Konflikte, die immer wieder hochkommen, und dann eben das Kopfschütteln über die sogenannten Latte-Macchiato-Mütter, deren Selbstverwirklichung nur noch darin zu bestehen scheint, ihren Nachwuchs auszustaffieren und zu betüddeln und möglichst umfassend zu fördern, damit ihm auch ja ein Platz in der Elite von morgen gesichert ist.


    Vielleicht bin ich auch einfach zu sehr Laissez-faire für sowas??? :gruebel Mich befremdet zwar auch, welche Blüten die Brutpflege bei manchen Eltern treibt, die zuviel Zeit/Geld/Ehrgeiz oder was auch immer haben, aber ich rege mich nicht weiter drüber auf. Und wenn mir solche Leute zu sehr auf den Keks gehen, dann meide ich eben die Plätze, wo sie gehäuft anzutreffen sind. Klar wird es bitter, wenn man durch eine solche Stadtentwicklung, wie es im Buch geschildert wird, aus seiner alten Heimat vertrieben wird, aber das passiert nicht nur in Berlin. Wir leben hier im Umland von Frankfurt/Main und uns ist es nicht anders ergangen. Als wir eine größere Wohnung bzw. ein Haus gesucht haben, wurde sehr schnell klar, dass wir nicht in unserem alten Ort wohnen bleiben konnten, weil es dort einfach zu teuer war. Jetzt wohnen wir ca. 40km von Frankfurt entfernt und haben wir eine wunderbare neue Heimat gefunden mit einem sozialen Umfeld, wo alle ähnlich gut oder schlecht situiert sind und unsere Kinder keine Minderwertigkeitskomplexe entwickeln müssen, weil sie sich als einzige nicht die Top-Marken leisten können oder eben nicht von klein auf eine bilinguale Privatschule besucht haben. Ich trauere dem Vergangenen nicht hinterher, sondern denke eher, dass schon alles seinen Sinn hat, was mir im Leben so passiert - es bringt nichts, mit dem eigenen Schicksal zu hadern, sondern man muss das Beste draus machen.


    Wie auch immer, ich konnte jedenfalls bei der Lektüre des Buches nicht wirklich lachen, aber ich konnte auch nicht wirklich nachvollziehen, wie man sich so darüber aufregen kann. Für mich wäre ein Besuch im PB wohl so ähnlich wie ein Ausflug in den Zoo oder Zirkus: hingehen, schauen, staunen oder den Kopf schütteln und wieder nach Hause gehen.


    Traurig ist es für die Kinder, die in diese Welt hineingeboren werden und im goldenen Käfig aufwachsen - wirklich schön stelle ich mir so eine Kindheit nicht vor, die nur aus Kursen, Amaranth-Müsli und Bio-Tofu, und jeder Menge Unterricht und Förderkursen besteht!


    LG, Bella

  • Hallo, ist hier noch jemand? Ja, ich weiß, die Leserunde ist schon etwas her. Sogar so lange, daß ich nicht mehr weiß, in welchem Abschnitt des Buches das Kita-Casting "erwähnt" wurde, deshalb schreib ich einfach mal hier am Ende.


    Hier ein Bericht aus dem Tagesspiegel, der meines Erachtens prima dazu paßt:


    Kinderbetreuung in Berlin: Kitas bitten Familien zum Casting


    Ich muß sagen, ich bin entsetzt über die beschrieben Zustände. Wir haben hier zwar auch nicht unbedingt ein Überangebot an Kita-Plätzen, aber auf Ideen wie Casting kommt man noch nicht. Wonach geht es denn da? Bedürftigkeit? Manieren? Ich finde jedenfalls schon den Ansatz, Eltern mit Arbeitsplatz zu bevorzugen, daneben. Wie soll ein(e) Arbeitslose(r) denn eine Stellung finden, wenn er beim neuen Chef nicht mal die Kinderbetreuung als gesichert angeben kann?!?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Hallo LeSeebär!
    Ich war ein paar jahrelang im Elternausschuss der Kita und weiß daher, welche Gratwanderung die Besetzung der Plätze ist und welches Fingerspitzengefühl man da braucht.
    Der Kindergarten hatte extra mit dem Träger und den Eltern einen Schlüssel erarbeitet, um "gerecht" zu verteilen und dennoch ist es immer schlimm, wenn die Plätze einfach nicht ausreichen.
    Wem absagen? Dem arbeitslosen Elternteil, der so nur erschwert einen Job findet? Der kranken Mutter, die zwar zu Hause ist, aber dringend Entlastung braucht? Den arbeitenden Eltern, die nicht wissen, wohin mit dem Kind? Den Eltern, die ihr Kind sozial isolieren, sich aber weiter eine Einzelbetreuung leisten können?
    Es wäre so viel einfacher, wenn die Kommunen einfach so viele Plätze zu Verfügung stellen, dass alle Kinder ab ???Jahren einen Platz bekommen, sie fallen ja nicht vom Himmel. Auch wenn dann die Gefahr aus Sicht der Finanzausschussleiter besteht, dass manche Kitas personell überbesetzt sind, weil manche Eltern ihr Kind zu Hause erziehen.


    So ist man als Elternteil sehr abhängig von der jeweiligen Einrichtung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Wem absagen? Dem arbeitslosen Elternteil, der so nur erschwert einen Job findet? Der kranken Mutter, die zwar zu Hause ist, aber dringend Entlastung braucht? Den arbeitenden Eltern, die nicht wissen, wohin mit dem Kind? Den Eltern, die ihr Kind sozial isolieren, sich aber weiter eine Einzelbetreuung leisten können?


    Falls Du eine Antwort auf die Frage erwartest: Ich würde den angegeben Wohnort und die daraus resultierende Nähe zur Krippe als ausschlaggebendes Kriterium einführen. Das führt natürlich auch zu Problemen (z.B. Krippe liegt entgegengesetzt zum Arbeitsweg), aber es würde keiner aufgrund der oben genannten Bedingungen bevorzugt oder benachteiligt.


    Edit: Als Elternteil würde es mir evtl auch helfen, die Anzahl der freien Plätze und die ungefähre Anzahl der Anmeldungen der Vorjahre zu erfahren, um einschätzen zu können, ob sich eine Anmeldung überhaupt lohnt. Aber das sind offenbar Staatsgeheimnisse (zumindest die Anmeldezahlen, die Anzahl der freien Plätze erfährt man wenigstens meistens).

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Falls Du eine Antwort auf die Frage erwartest: Ich würde den angegeben Wohnort und die daraus resultierende Nähe zur Krippe als ausschlaggebendes Kriterium einführen. Das führt natürlich auch zu Problemen (z.B. Krippe liegt entgegengesetzt zum Arbeitsweg), aber es würde keiner aufgrund der oben genannten Bedingungen bevorzugt oder benachteiligt.


    Klar, ich freue mich über eine Antwort. Oder wolltest du keine?
    Dein Vorschlag wäre eine Möglichkeit, würde aber ausschließen, dass ELtern nach pädagogischen Gesichtspunkten entscheiden könnten. Das wäre eine Verteilung ähnlich wie es die Grundschulen machen (müssen).


    Die Kitas halten sich mit den Anmeldezahlen zurück, weil die Eltern ihr Kind oft parallel in mehreren Kitas anmelden. So spiegeln die Zahlen häufig ein verzerrtes Bild wieder.
    Wir haben damals um eine zentrale Anmeldestelle gekämpft und zumindest erreicht, dass die städtischen Kitas die Anmeldedaten abgeglichen haben, sodass doppelte oder dreifache Anmeldungen rauskristallisiert wurden. Das hatte natürlich zur Folge, dass der Kampf um die begehrten Kitas losging, die einen guten Ruf hatten oder den größeren Förderverein.
    Diese Praxis wurde dann wieder aufgegeben, zumal es verstärkt Kitas in freier Trägerschaft gab, die eh nicht kooperieren wollen. Diese wollen ja auch ein ganz anderes Klientel ansprechen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Klar, ich freue mich über eine Antwort. Oder wolltest du keine?


    Doch, doch, ich schrieb das nur, weil sich das eher wie eine rein rhetorische Frage las.


    Zitat

    Dein Vorschlag wäre eine Möglichkeit, würde aber ausschließen, dass ELtern nach pädagogischen Gesichtspunkten entscheiden könnten. Das wäre eine Verteilung ähnlich wie es die Grundschulen machen (müssen).


    Wenn man so wenig Plätze hat, daß sich jeder freiwillig auf die nächstgelegene Kita bewirbt, um überhaupt eine Chance zu haben, hast Du recht. Aber generell soll es ja durchaus ein größeres Angebot geben und dann dürfte sich meiner Ansicht nach nix ändern: Jeder bewirbt sich auf die Kitas, die dem eigenen Wunsch entsprechen und bei den überlaufenen werden einige oder viele Kinder abgelehnt. Sollte also die Waldorfschule begehrt sein und 20 Anmeldungen auf 10 freie Plätze haben, werden wie bisher zehn Kinder eine Absage erhalten, allerdings nicht mehr nach mehr oder weniger schwammigen Kriterien, sondern recht eindeutig (natürlich kann man auch dann wieder streiten - z.B. gilt Luftlinie oder Wegstrecke?).


    Generell sehe ich aber durch eine solche Änderung der Kriterien die Möglichkeit, sich für eine bestimmte pädagogische Richtung zu entscheiden, weiterhin gegeben, auch wenn wie bisher einige Kinder bei begehrten Kitas chancenlos sind.


    Zitat

    Die Kitas halten sich mit den Anmeldezahlen zurück, weil die Eltern ihr Kind oft parallel in mehreren Kitas anmelden. So spiegeln die Zahlen häufig ein verzerrtes Bild wieder.


    Das Problem hat man zumindest in Bremen in diesem Jahr so gelöst, daß alle Eltern eine Kita-Karte zugeschickt bekommen haben, die man mit der Anmeldung in der Kita abgeben muß. Auf der Anmeldung konnte man dann noch einen zweit- und drittwunsch angeben. So ist gewährleistet, daß es für jedes Kind eben nur eine Anmeldung gibt.


    Zitat

    Das hatte natürlich zur Folge, dass der Kampf um die begehrten Kitas losging, die einen guten Ruf hatten oder den größeren Förderverein.


    Diesen Kampf wird es meines Erachtens immer geben. Aber durch die Entfernungsregel wird es sich evtl etwas entschärfen, weil einige Eltern von Anfang an die Aussichtslosigkeit erkennen. Deswegen bin ich ja auch für die Veröffentlichung der Anmeldungen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Das sind doch echt die richtigen Ansätze, die Bremen da geht, das finde ich gut.
    Mit dem größeren Angebot an Kita-Plätzen stimme ich vollkommen mit dir überein. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Das sind doch echt die richtigen Ansätze, die Bremen da geht, das finde ich gut.


    Was die Kita-Karte betrifft, stimme ich Dir zu. Bei dem Entfernungskriterium konnte ich die zuständigen Behörden leider noch nicht überzeugen - die gibts hier auch (noch) nicht. :grin

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Ich bin ja aus NRW hierhin gezogen und wusste überhaupt nix über die Kitasituation hier. Hier gibt es einen Bedarfsgutschein, der vom Amt vergeben wird und erst dann bekommt man einen Kitaplatz. Viele Kitas nehmen überhaupt nur Vollzeitkinder, also die mit einem Bedarf von 7-9 Stunden täglich an, weil sie finanziell sonst gar nicht überleben würden. ( Wenn sie überhaupt einen Platz freihaben, es gibt so gut wie keine. Und ellenlange Wartelisten!) Das hat mich natürlich alles kalt erwischt, da ich nur einen Bedarf von 5- 7 Stunden ( anfangs nur 3- 5) hatte. Da wird viel gemauschelt, ich sag Dir. Unter der Hand und durch die Blume Voschläge, die "Differenz" zum Vollzeitplatz aus eigener Tasche zu bezahlen, etwa. Auf halbkriminelle Machenschaften hatte ich überhaupt keinen Nerv. Wir sind nicht umsonst in der Waldorfkita gelandet, die haben wenigstens ein offenes Ohr für uns gehabt und nach einer Lösung gesucht. Und siehe da- als ein Kind wenige Monate umgezogen ist und ein Platz freiwurde, hat man sich an uns erinnnert. Da gab es wenige bis gar keine andere, da diese Einrichtungen einfach nur ums finanzielle Überleben käpfen.


    Der Trend setzt sich übrigens auch in der Schule fort, das System krankt an allen Ecken und Enden.


    http://www.morgenpost.de/berli…ulen-mit-dem-Ansturm.html

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von made
    Eine mehrtägige Kita-Fahrt mit 5-jährigen! :yikes
    Gibt's das jetzt auch schon?
    Das kann doch nur mit gut abgenabelten, selbstsicheren Kindern funktionieren und nicht mit überbetüttelten, kleinen Tyrannen!


    Das macht die Kita hier direkt neben uns auch immer. 5 Tage lang mit 5-6 jährigen. Obwohl ich meine Kinder schon als "gut abgenabelt und selbstsicher" bezeichenen würde, würde ich ihnen sowas nicht zumuten wollen. :-) Meiner meinung ist eine Übernachtung in der Kita etc schön und aufregend, eine Klassenfahrt (und nix anderes ist das hier) gehört mMn dahin, wo es Klassen gibt. In die Schule.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen


    Das macht die Kita hier direkt neben uns auch immer. 5 Tage lang mit 5-6 jährigen. Obwohl ich meine Kinder schon als "gut abgenabelt und selbstsicher" bezeichenen würde, würde ich ihnen sowas nicht zumuten wollen. :-) Meiner meinung ist eine Übernachtung in der Kita etc schön und aufregend, eine Klassenfahrt (und nix anderes ist das hier) gehört mMn dahin, wo es Klassen gibt. In die Schule.


    Für mich war das ein großer Widerspruch in dem Buch. Einerseits die Sorge darstellen, dass die besagten Eltern Egoisten und Tyrannen heranziehen, andererseits mehrtägige Gruppenfahrten für 5-6 Jährige. Das klappt noch nur mit einer funktionierenden Gruppe, wo Einzelinteressen auch mal zurückstehen müssen.

  • Naja, ich glaube, das gehört eben auch in diese Immer- schneller- immer - früher Schiene. Die Kinder sollen möglichst früh in die Schule, möglichst früh englisch lernen, möglichst früh Abi machen, möglichst früh studieren etcpp. Das gehört für mich zum Frühförderwahn dazu und ist daher kein Widerspruch. In meiner unmittelbaren Umgebung piepnormaler Alltag.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Naja, ich glaube, das gehört eben auch in diese Immer- schneller- immer - früher Schiene. Die Kinder sollen möglichst früh in die Schule, möglichst früh englisch lernen, möglichst früh Abi machen, möglichst früh studieren etcpp. Das gehört für mich zum Frühförderwahn dazu und ist daher kein Widerspruch. Es geht ja im seltensens Falle darum , was für die Kinder primär gut ist. Den ist es ja egal, ob sie im Dreck spielen oder in der Pekip Gruppe. Die Eltern haben Angst davor, dass das Kind nicht mithalten kann, dass es keine sozialen Kontakte knüpft, dass es aus der Gruppe ausgegrenzt ist. In meiner unmittelbaren Umgebung piepnormaler Alltag.


    Edit: zitiert, nicht editiert, oha!

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von made
    Für mich war das ein großer Widerspruch in dem Buch. Einerseits die Sorge darstellen, dass die besagten Eltern Egoisten und Tyrannen heranziehen, andererseits mehrtägige Gruppenfahrten für 5-6 Jährige. Das klappt noch nur mit einer funktionierenden Gruppe, wo Einzelinteressen auch mal zurückstehen müssen.


    Sehe ich genauso. Natürlich hat Rienchen recht, daß das zum Frühförderwahn paßt, aber wie paßt das zu den angeblichen 'Supermüttern', die ihre Kinder nicht mal ohne Netz und doppeltem Boden aufs Klettergerüst lassen und die ihre Kinder von jeder Art von Dreck am liebsten mit Mundschutz schützen würden?


    Wie schon mehrfach erwähnt, denke ich, daß die Autorin hier nicht eine bestimmte Art von Eltern beschrieben hat, sondern sich einfach von allen Eltern die negativsten Eigenschaften aufgeschrieben hat, um das Buch voll zu kriegen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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