• Taschenbuch: 544 Seiten
• Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (15. April 2013)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3442381029
• ISBN-13: 978-3442381029
Über die Autorin
Anna Paredes wurde in Köln geboren. Ihr Volkskunde-Studium verdiente sie sich als Nachhilfelehrerin und Sekretärin. Die Autorin hat mehrere Romane unter Pseudonym veröffentlicht. Bei den Recherchen zu einem ihrer Buchprojekte stieß sie zufällig auf das Tagebuch eines deutschen Geologen, der Costa Rica in der Zeit um 1850 bereist hat. Sie fuhr selbst in dieses Land und ist seither von seiner Natur und den Menschen fasziniert. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Belgien lebt Anna Paredes heute mit ihrer Familie in Hamburg.
Kurzbeschreibung:
Köln 1848. Die junge Hauslehrerin Dorothea und ihr Verlobter, der Journalist Alexander, träumen von einer gemeinsamen Zukunft in Costa Rica. Aber dann schlägt das Schicksal mehrmals und unerbittlich zu. Nach einem harten inneren Kampf entschließt sich Dorothea, die Reise in das unbekannte, ferne Land alleine anzutreten …
Doch kann sie ihre Vergangenheit wirklich in Deutschland zurücklassen, und wird jemals ein anderer Mann Alexanders Platz in ihrem Herzen einnehmen können?
Meine Eindrücke
Ein klassischer Love & Landscape Roman.
Köln im Jahre 1948: Ohne finanzielle Sorgen ist die junge Dorothea in einem bürgerlichen Haushalt aufgewachsen, jedoch auch ohne wirkliche Bindung zu Mutter und Vater. Irgendein dunkles Geheimnis liegt über ihrem Elternhaus, Kälte und Lieblosigkeit prägen die familiäre Atmosphäre. Dorothea weiß nicht warum das so ist, spürt es aber umso deutlicher, vor allem als sie in wirkliche Not gerät. Von ihren Eltern im Stich gelassen, wagt sie einen mutigen Schritt: Sie begibt sich allein auf eine Reise nach Mittelamerika, die ursprünglich gemeinsam mit ihrem Verlobten geplant war. Auf dem Schiff lernt sie Elisabeth von Wildbrandt kennen, eine junge Österreicherin, voller Unbeschwertheit und Lebenslust, die ebenfalls allein unterwegs ist. Die sich zwischen ihnen entwickelnde Freundschaft hilft Beiden über die langen Reisemonate und verliert sich auch nicht völlig, als sich ihre Wege in Costa Rica trennen.
Nach ihrer Ankunft beginnt für Dorothea eine wechselvolle Geschichte. Durch widrige Umstände (und eine gewisse Naivität) gerät sie zunächst in eine üble Abhängigkeit, aus der sie sich irgendwann befreien kann und nunmehr hoffnungsvoll einer glücklichen Zukunft entgegen schaut. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt, das muss auch Dorothea nach und nach erkennen. Im Folgenden dreht sich die Geschichte eine Zeit lang etwas im Kreis, denn dem geübten Leser ist die Problematik sehr viel früher bewusst als unserer Protagonistin. Es zieht sich, bis sie es endlich ebenfalls bemerkt und dadurch flacht die Spannung ein wenig ab. Die letzten Kapitel warten jedoch mit Überraschungen auf. Dorotheas Lebensweg habe ich bis dahin mit Interesse verfolgt, ohne dass sie mir jedoch besonders ans Herz gewachsen wäre. Aber gegen Ende platzt der Kokon aus Unzufriedenheit, Zweifel und Frustration, in den sie sich selbst eingesponnen hat, plötzlich auf und heraus schält sich eine Persönlichkeit, die mich überzeugt und mir erstmals so richtig sympathisch wird.
Im Laufe der 540 Seiten erfährt der Leser einiges Wissenswerte über Land und Leute, sowie über die Situation der Einwanderer und die Gründe für ihre Auswanderung, in der Regel existenzielle wirtschaftliche Schwierigkeiten. Auch die Arroganz und vermeintliche Überlegenheit der sogenannten Oberschicht gegenüber den Ureinwohnern wird kritisch beleuchtet, doch dem Genre geschuldet bleibt die Autorin auch hier eher an der Oberfläche.
Am Ende sind nicht alle offen Fragen beantwortet und nicht alle Fäden verknüpft, was auf eine Fortsetzung schließen lässt.
Mein Fazit:
Eine mit leichter Hand erzählte Geschichte, welche gute und abwechslungsreiche Unterhaltung vor exotischer Kulisse bietet, ohne allzu große erzählerische Tiefe. Freunde dieses Genres werden von diesem Roman sicher nicht enttäuscht werden. Und obwohl ich kein ausgewiesener Fan von Love & Landscape bin, sondern nur gelegentliche Abstecher mache, kann ich „Das Land zwischen den Meeren“ empfehlen. Und da mich interessiert, wie es mit Dorothea und Elisabeth weiter geht, würde ich auch einen Folgeband lesen.