Joyland - Stephen King

  • Verlag: Heyne (17. Juni 2013)
    Gebundene Ausgabe: 352 Seiten


    Über den Autor
    Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, "Carrie", erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk.


    Kurzbeschreibung
    Ein unheimliches Vergnügen – der neue große Roman von Stephen King


    Stephen Kings Bestseller Der Anschlag – seine Zeitreise in die Sechzigerjahre – wurde von der Kritik einhellig in höchsten Tönen gelobt. In Joyland nun nimmt der Autor den Leser auf einen Trip in die Siebzigerjahre mit. Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student und weiß: Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf.


    Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitet Devin Jones während der Semesterferien im Vergnügungspark Joyland an der Küste von North Carolina. Drei Dinge sind es, die ihn im Laufe des Sommers 1973 vor allem beschäftigen: Seine große Liebe Wendy gibt ihm per Brief den Laufpass. In der Geisterbahn Horror House soll es spuken, nachdem dort ein Mädchen ermordet wurde. Und er fragt sich, welches Geheimnis sich wohl hinter der schönen jungen Frau mit ihrem behinderten Sohn verbirgt, an deren Strandvilla er jeden Tag vorbeikommt. Vom unbekümmerten Schaustellerleben in Joyland fasziniert, verlängert Devin seinen Aufenthalt. Mit seinen neugierigen Nachforschungen tritt er jedoch eine Lawine von Ereignissen los, bei denen es schließlich um Tod oder Leben geht ...


    Meine Meinung
    Stephen Kings neustes Meisterwerk, sein grandioser Erzählstil prägt die Geschichte! Ab der ersten Seite fühlt man als Leser die besondere Atmosphäre des Vergnügungsparks.
    Eine humorvolle, traurige, nachdenkliche und zuletzt auch eine düstere Geschichte die schnell ihr Eigenleben entwickelt. King schafft es einmal mehr, den Hauptcharakteren ein Leben zu geben, vielseitig und absolut glaubenswürdig.
    Für seine Verhältnsse eine eher kurze Geschichte, auch werden die vielleicht von vielen erwarteten Horrorelemente vergebens gesucht, dafür mit einer eigenwilligen, bisweilen düsteren Atmosphäre belohnt, die greifbar ist.


    :anbet 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3453268725

  • Ich habe ewig nichts mehr von meinem frühren Lieblingsschriftsteller gelesen, aber dies hier reizt mich doch! Danke für die neugierig machende Rezi!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Oh man, das war er schon wieder: Der neue "King".
    Und es ist immer wieder erstaunlich, wie er es auch ohne jeglichen Horror

    hinbekommt, einen so zu fesseln.
    Einfach ein ganz großer Erzähler. Zwar ein für seine Verhältnisse kurzes Werk, aber vielleicht gerade deswegen schnell weg gelesen, für Zwischendurch.
    Freue mich jetzt schon auf den nächsten "King" (am 24. September 2013 - eine Fortsetzung von 'Shining')!!! *freu*
    Also, von mir wieder einmal volle 10 von 10 Punkten.

    :lesend"Labyrinth - Elixier des Todes: Agent Pendergast 14" von Douglas Preston & Lincoln Child


    "Wenn man liebt, sind Pockennarben so hübsch wie Grübchen."

  • Zitat

    Original von Ciryatan
    Freue mich jetzt schon auf den nächsten "King" (am 24. September 2013 - eine Fortsetzung von 'Shining')!!! *freu*


    Echt, davon hab ich noch gar nichts gehört, das freut mich aber grad extrem :freude


    Edit: Ist das "Doctor Sleep"? Erscheint aber erst auf englisch, oder?

  • Ich liebe alle Stephen King. Eigentlich ist die Geschichte nichts Besonderes, aber es fesselt so sehr. Man fühlt sich, als wäre man ebenfalls dort. Als würde man mit Devin zusammen arbeiten. Ich konnte die Atmosphäre von Joyland spüren, die Vergangenheit riechen und ich hab mich ein kleines bisschen in Devin verliebt :) Niemand schreibt wie King! Für jede Leseratte ein Muss und ein Erlebnis.


    10 Punkte!

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Danke für die positiven Kommentare zu dem Buch, dann habe ich ja Hoffnung, dass ich die nächsten Tage spannende Lesestunden erfahren werde. Ich hatte mir das Buch nämlich für das Wochenende ausgewählt, in der Hoffnung, dass ich es in wenigen Tagen mal so weg lesen kann. Positiv stimmt mich da schon mal, dass es kein ganz so dicker Wälzer ist wie "Die Arena" oder "Der Anschlag" und die Schrift angenehm groß ausfällt, was mir als kleine Blindschleiche (Brillenträger mit einigen Dioptrien) sehr zusagt.

  • Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und fand es einfach nur genial. Anbei meine Bewertung dazu.


    Titel: Ein Schausteller von Schrot und Korn


    Stephen King, der dein meisten als brillanter Horrorautor bekannt ist, schafft es mit "Joyland" den Leser in eine ganz andere Welt zu führen.


    Wir befinden uns im Jahre 1973 und Devin Jones sucht einen Job während der Semesterferien. Als sich ihm die Gelegenheit bietet, in einem Freizeitpark zu arbeiten, schlägt er zu. Die Arbeit dort macht ihm einen Heidenspaß, er lernt neue Leute und Freunde kennen und versucht über seine Verflossene Wendy hinwegzukommen. Devin, der von allen nur Dev oder Jonesy genannt wird, bekommt von der ansässigen Wahrsagerin eine Vorhersage: er soll auf ein Mädchen mit Puppe und roter Kappe auf dem Kopf, sowie auf einen Jungen mit Hund achten. Nur einem der Kinder kann er helfen und eines davon hat das zweite Gesicht. Was hat das zu bedeuten? Die glücklichen, wenn auch arbeitsreichen Tage des Jungspunds, werden rasch getrübt und zu allem Überfluss ist der Mord an einer Frau in der Achterbahn Joylands vor einigen Jahren noch immer nicht geklärt. Wer war der Mörder und wo ist er abgeblieben?


    King schafft es den Leser in die 70er zurück zu versetzen und die Kirmeswelt strahlt einen ganz eigenen Charme aus. Der Charakter des Devin Jones, der seine Geschichte als alter Mann erzählt, ist gut gezeichnet und ist dem Leser auf Anhieb sympathisch. Der Roman bietet kurzweilige Unterhaltung und endet mit einem Showdown, der es in sich hat.


    Auch wenn es sich hierbei um kein Buch aus dem Horrorgenre handelt, spinnt King einige Mysterien in die Geschichte ein, die äußerst gut passen und zudem sehr glaubwürdig daher kommen.


    Fazit: Ein King, wie ich ihn nur zu gern gelesen habe. Dieses Buch ist nun definitiv eines meiner Lieblingsbücher und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen!


    Bewertung: 10/10 Eulenpunkte, ich würde auch noch mehr Eulenpunkte vergeben...

  • Ich hatte es mir auch vorbestellt und am ET bekommen, musste aber erst noch ein Buch auslesen. Nun hab ich es angefangen und bin fast durch. Alles richtig was hier schon geschrieben wurde, das Buch ist einfach genial. Das Setting Anfang der 70er, ein Vergnügungspark, ein Mord und ein vom Liebeskummer geplagter Hauptprotagonist der als älterer Mann seine Geschichte erzählt. Die Atmosphäre ist zum Schneiden, keiner schreibt wie King, man ist gleich drin und sieht den Film dazu vor dem geistigen Auge ablaufen. Dazu diese weisen Sätze, King hat Lebenserfahrung und schreibt wieder wie ein Gott. Abschließende Rezi, wenn ich es durch habe, bisher eine volle 10.


    Edit: Bin seit 2 Tagen durch und wusste erst gar nicht was ich danach lesen soll, weil das Buch so genial war.
    King hat mit Joyland meiner Meinung nach, seit langem mal wieder ein Meisterwerk abgeliefert (verstehe gar nicht die 2-3 Sterne Bewertungen bei amazon, natürlich gibt es auch massig 5 Sterne Bewertungen) Sicherlich, wer hier ein Horrorbuch erwartet wird enttäuscht sein, wer einfach eine tolle ruhige Geschichte erleben möchte, in der natürlich auch wieder Mystery-, Thriller- und Krimielemente eingeflochten sind wird hier voll auf seine Kosten kommen. Das Buch ist mit seinem 350 Seiten recht dünn, King kommt sofort auf den Punkt, trotzdem sitzt die Geschichte um Dev im Jahr 1973 tief. Wie oben geschrieben: das Setting Anfang der 70er, der Vergnügungspark, der Mord in der Geisterbahn, sowie die Charaktere (vor allem Mike, der Junge im Rollstuhl und der Hauptdarsteller Dev) haben es mir voll angetan. Auch den Schluss fand ich toll und natürlich traurig. Zwischen den Zeilen philosophiert King über Verlust und das Leben generell, man merkt seine Reife. Auch sein Musikgeschmack ist über jeden Zweifel erhaben, hier sind es die Doors und Pink Floyd die Dev in diesem Sommer hört. Für mich war/ist Joyland das perfekte Sommerbuch, welches ich später nochmal lesen werde.
    10 Punkte, ohne wenn und aber. King ist wieder back und zwar in Höchstform.


    So und nun widme ich mich Kings Der Anschlag, ist jetzt als TB und günstiges E-Book rausgekommen und die ersten 50 Seiten sind schon wieder so guuut.


    :lesend Stephen King Der Anschlag

  • Ich glaube ja fast, ich muss mir das Buch auch zu legen.


    Mir gefällt in einer kleinen Stadt, obwohl das Hörbuch schon einiges an Geduld und Zeit gebraucht hat. So geht es mir auch mit dem Anschlag, gefällt mir gut, habe aber kaum Zeit am Stück zu hören bzw. muss mir noch eine Beschäftigung suchen, die ich dabei veranstalten kann, denn nur hören, kann ich nicht.


    Deshalb reizt mich dieser King schon ungemein, da er doch um einiges dünner ist....

  • Ich hatte Jahre lang keinen King mehr gelesen, aber dieses schaute mich die ganze Zeit an. ;-) Gestern angefangen und bis 3 Uhr morgens nicht aufgehört. Wie immer schafft er es, dass ich ab der erste Seite, das Buch nicht mehr auf Seite legen kann.
    Dieses Buch ist ein Rückblick in die 70er Jahre. Man spürt die "Zeit", die Stimmung, einfach alles. Ich kann es nur jedem empfehlen.

  • Ich habe dieses Buch während einer langen Zugfahrt gelesen und war etwas enttäuscht. Es ist so gar kein typischer King und ich finde es schade, dass es "nur" ein Roman ohne übersinnliche oder gruslige Elemente ist. Ich kenne viele Bücher von Stephen King und fand grad diese Elemente in den Romanen sehr gut. Leider war das Buch in meinen Augen etwas langweilig. Ich mochte es irgendwie nicht so richtig, bin nicht warm mit dem Buch geworden.

  • Tja, ich gestehe, ich bin schwach geworden und habe meinen Boykott wegen der ebook-Weigerung von Stephen King zähneknirschend aufgegeben und mir das Buch gegönnt.:schaem
    Schon nach den ersten Seiten konnte ich ihm nicht mehr böse sein, denn er kann es einfach wie kein anderer. Sofort wird man in die Geschichte hineingezogen und spürt die Magie, die von ihr ausgeht.


    Der Erzähler Devin Jones berichtet von seiner Zeit in Joyland, einem Freizeitpark, in dem er 1973 während der Semesterferien einen Job annimmt. Das Faszinierende an King ist, dass sein Erzähler mit dem ersten Satz, den er spricht, kein Fremder mehr ist – Da passt einfach alles. Man nimmt ihm sofort den alten, lebenserfahrenen Mann ab, der rückblickend über einen interessanten Abschnitt seiner Vergangenheit berichtet.


    Recht bald merkt man, dass man es hier mit einer ruhigen Geschichte zu tun hat, doch schon durch den Bericht über den ersten Tag in Joyland ahnt man, dass da etwas Düsteres heraufzieht, das sich wie eine dunkle Wolke immer mehr über die Stimmung der Handlung legt. Als Leser tritt man ein in eine bunte und aufregende Kirmeswelt, lernt die einzelnen Attraktionen kennen und erfährt, wie es ist, als Park-Maskottchen im Sommer unter dickem Pelz die Kinder zu beglücken.


    All die Menschen, die im Park arbeiten, sind interessante Figuren und ihr Leben wird ebenso authentisch geschildert, wie das von Devins Studentenfreunden, die mit ihm im Park jobben.
    Man erlebt den heißen Sommer förmlich mit und genießt die bunten Bilder, die man vor Augen sieht und es wäre kein King, wenn man nicht immer wieder auf kurze Sequenzen stößt, in denen etwas Unheimliches seine Finger in die Handlung streckt, denn ausgerechnet in der Geisterbahn des Parks soll es spuken. Vor Jahren wurde dort ein Mädchen ermordet und ab und zu zeigt sie sich den Menschen, die ein zweites Gesicht besitzen. Zu diesen Menschen gehört auch die Wahrsagerin, die Dev zwei Vorhersagen macht, die sein Leben verändern sollen und an die er sich nun erinnert. Als Dev sich näher mit dem Geist befasst und beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen, erweckt er böse Schatten der Vergangenheit und bringt nicht nur sich damit in Gefahr.


    Ich habe dieses Buch an einem Nachmittag verschlungen. Es ist kein lautes, kein rasantes Buch, Horrorszenen sucht man hier vergebens, doch wie auch schon in „Der Anschlag“ beweist King, dass er auch mit ruhigeren Themen den Leser an seine Geschichten fesseln kann. Mit dieser hier hat er mich wieder einmal erobert, denn sie hat alles, was man von einem guten Roman erwartet – sie macht nachdenklich, ist zeitweise traurig und doch voller Hoffnung, sie tröstet und sie winkt mit einem kleinen Grusel. 10 Punkte dafür.