'Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown' - Seiten 096 - 187

  • Unser Henry - inzwischen alias Puddly alias Doudou - kommt ganz schön rum.
    Sogar Amerika hat er - glücklicherweise nicht auf der Titanic - besucht und dabei verschiedene Arten von - teilweise vorübergehender, manchmal auch freiwillig angenommener - Sprachlosigkeit z. B. bei dem Selbstmörder und dem Großvater kennen gelernt. Er lernt immer mehr und sagt uns darüber:
    "Hatte mein Credo bei Alice noch "Zuhören und Trösten" gelautet, könnte man die Jahre bei den Browns wohl unter der Überschrift "Leben lernen" fassen, und damit meine ich nicht "Leben wie die Menschen" sondern "Leben mit den Menschen". Wo da der Unterschied liegt? Das ist sehr einfach: Ich musste nicht ihre Fehler machen, aber mit ihren Fehlern leben. ... An diesem Tag verstand ich einen weiteren gravierenden Unterschied zwischen Bär und Mensch: Der Mensch flieht, der Bär lernt."
    In Frankreich wird sein Dasein durch die Abneigung gegen, später vermehrt durch die Furcht vor die/den Deutschen geprägt, hier wieder einmal als "Boches" bezeichnet, was ich endlich mal ergooglet habe. Dickschädel. Naja.
    Die französische Familie flieht, Henry-Doudou wird zurückgelassen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Auch wenn Henry zu seinem Leidwesen nicht sprechen und sich auch sonst nicht bemerkbar machen kann spendet er , in einem Gemüseladen in Paris angekommen , Robert Trost und Liebe und dient ihm als Spielgefährten. Mit der Zeit wird ihm klar, dass eigentlich Liebe das einzig Wichtige auf der Welt ist und er fängt an sich zu fragen, weshalb Menschen Kriege gegeneinander führen und nicht einfach nur lieben können.
    Auch ich kannte den Begriff "Boche" noch nicht. Dank wikipedia bin ich nun schlauer :-)

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Vielen Dank, Beo.
    Hast du denn auch schon etwas in dem Buch gelesen? Mich würde nämlich auch die männliche Sichtweise dazu einmal interessieren!

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wieso poste ich wohl die Majestic? Weil ich denke Henry ist auf der Titanic unterwegs? Ich bin halt noch nicht durch mit diesem Abschnitt und bisher kann ich nich viel mehr sagen, als dass ich nach Seite hundert weitergelesen habe. So ein bisschen habe ich das Gefühl im März hätte ich as Buch lieber gelesen, bei Sonne auf der Haut ist ein Sonne im Herzen Buch nicht unbedingt sinnvoll. Etwas zu viel Kitsch? Eigentlich nicht, aber besser zu trübem Wetter?

  • Zitat

    Original von beowulf
    Wieso poste ich wohl die Majestic? Weil ich denke Henry ist auf der Titanic unterwegs?


    Ähm. Ja. Da hast du natürlich vollkomen recht, das war eine exzellente geistige Fehlleistung meinerseits. Und ich habe nicht einmal eine passende Ausrede zwecks Erheischung mildernder Umstände zur Hand. :lache :wave
    EDIT: Obwohl du als gebildeter Mensch die Titanic natürlich bereits deshalb ausschließen konntest, dass irgendwo hier Henrys Geburtsjahr mit 1921 angegeben und die Titanic ja bereits 1912 sozusagen alle Löffel abgegeben hatte. Aber das erklärt noch nicht die Majestic... :lache

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Maurice sprach von einer jüdischen Großmutter, welche man ihm ansähe, hinsichtlich der Bouviers erinnere ich eigentlich nichts dergleichen. Aber es muss ja nicht der Glaube Fluchtanlass sein, die Angst vor Bomben und Besatzung kann auch ausschlaggebend gewesen sein. Auf dem Land war man vermutlich weniger gefährdet und besser mit Lebensmitteln versorgt.
    Anne wird uns bestimmt mehr dazu sagen können.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Maurice sprach von einer jüdischen Großmutter, welche man ihm ansähe, hinsichtlich der Bouviers erinnere ich eigentlich nichts dergleichen. Aber es muss ja nicht der Glaube Fluchtanlass sein, die Angst vor Bomben und Besatzung kann auch ausschlaggebend gewesen sein. Auf dem Land war man vermutlich weniger gefährdet und besser mit Lebensmitteln versorgt.
    Anne wird uns bestimmt mehr dazu sagen können.


    Nein, die Bouviers sind keine Juden. Aber in Paris war es einfach zu gefährlich und tatsächlich muss die Versorgungslage ziemlich katastrophal gewesen sein.
    Warum Burgund? Da leben Verwandte. Das ist wohl der einzige Grund.

  • Danke Beo, jetzt habe ich einen viel besseren Eindruck.
    Auf dem Schiff wäre ich zu gern nach Amerika gefahren :schwimmen und hätte eine Runde in dem Schwimmbad gedreht!



    Boche kannte ich auch nur als Schimpfwort für die Deutschen, wusste aber nicht was es übersetzt heisst.


    (Ich musste schon ein wenig schlucken, als Henry/Puddle/Dodou an Robert dachte, ob er wohl den Krieg überstanden hat, vllt. wieder in Paris ist und dass Robert ja nur acht Jahre jünger war/ist als Henry ... )


    Ich muss jetzt schnell weiterlesen, denn Henry (ich kann mich an die anderen Namen nicht gewöhnen) liegt auf dem kalten Boden und wird wahrscheinlich gleich wieder von der Ratte angefressen.

  • Ich habe mit Henry gerade die Reise überstanden und bin nun im Gemüseladen in Paris angekommen. Die letzten Tage bei der Familie Brown waren ja nicht gerade herzerwärmend. Aber so geht es wohl mit vielen Dingen, man entfremdet sich, hat andere Interessen wendet sich Neuem zu.
    Und sind wir mal ehrlich, wer hat zuhause noch seinen Teddy aus Kindertagen?


    Nun dachte ich schon, wie kamder Bär nun zur neuen Familie? ABer gleich im Anschluss berichtete er von seiner Odyssee.


    Wie ich schon vorausschickte, ich komme derzeit wenig zum lesen und erstrecht nicht zum posten. Schade, ich hattte mir mehr Austausch gewünscht.


    Sind denn alle von c dem Buch begeistert?? ich meine nach gut 100 Seiten hat man sich doch eingelesen. Ich werde immer noch nicht recht warm mit der Geschichte.

  • Zitat

    Original von Findus
    Und sind wir mal ehrlich, wer hat zuhause noch seinen Teddy aus Kindertagen?


    Ich.
    Zugegeben, er sitzt in einer Ecke auf der zZt seltendst genutzten elektrischen Orgel und wird nicht regelmäßig entstaubt - aber trotzdem sehr geliebt.
    Wenn man ihn vorsichtig nach vorn beugt, kann er sogar noch brummen.
    Als während einer Reise bei mir einmal eingebrochen wurde, galt ihm meine erste Frage, als ich telefonisch von Verwandten informiert wurde. Ich glaube, er gehörte neben meinem Portemonaie und meinem Laptop zu den 3 Dingen, die ich bei Feuer aus der Wohnung zu retten versuchen würde. Müsste ich da eine Auswahl treffen, hätte er möglicherweise sogar Platz 1. Letztendlich ist alles ersetzbar, aber er irgendwie nicht. Es gibt ein Foto, da steht der kleine maikaefer verschlafen in eine Decke gehüllt vor seinem Gabentisch mit 3 Geburtstagskerzen und staunt den Teddy an, der neben dem Kuchen sitzt.


    Und JA, mir gefällt das Buch immer noch. Wenn ich mich auch erinnere, dass ich beim erstmaligen Lesen ebenfalls gelegentlich von den eben von dir angesprochenen rückwirkenden Erklärungen leicht irritiert war. :knuddel1

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich bin in meinem Leben achtmal umgezogen, sicher machen andere das noch öfter. 3 mal mit Kindern und deren Spielsachen. Meine Kinder 25- 33 Jahre haben ihre Lieblingsschmusetiere noch, ich nicht mehr. Ich weiß auch nicht, ob ich jemals einen eigenen Teddy besaß, hatte 4 Geschwister, da waren Spielsachen rar und man musste eh alles teilen.


    Ich glaube um diese Buch richtig genießen und betrachten zu können braucht es mehr Muße, die ich im Moment einfach nicht habe. Deshalb wäre mir auch ein späterer zeitpunkt lieber gewesen.

  • Da bin ich sogar einmal mehr umgezogen, wenn man Umzüge mit den Eltern (und dem Teddy) mitrechnet, allerdings war er von Anfang an ganz allein meiner und stand mir näher als Puppen und anderes Spielzeug.
    So hat halt jeder eigene Kindheitserfahrungen und -erlebnisse.
    Wenn du meinst, leg das Buch doch vorläufig zur Seite und nimm zu passenderer Zeit - vielleicht mit den anderen Nachzüglern - einen neuen und dann hoffentlich besseren Anlauf. Anne hat ja gesagt, sie schaut auch später noch vorbei, ohne natürlich feste Zusagen machen zu können. Auf jeden Fall gib bitte nicht auf. Natürlich kann nicht jedes Buch jedem liegen, aber oft ist es wirklich nur der falsche Lesezeitpunkt.
    Ich fände es aber auch sehr schön, wenn du dabei bleibst. :knuddel1

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Meinen Teddy aus Kindertagen hat mein Bruder auf dem Gewissen.....er hat mir eines Tages einen Neuen geschenkt. Und der sitzt hier bei mir und schaut zu.
    Außerdem habe ich einen von meiner Tochter bekommen. Der liegt bei mir im Bett.


    Ich bin schon ein bisschen weiter mit der Geschichte - und gebe zu, dass ich anfangs auch ein wenig gezweifelt habe, ob ich weiterlesen soll. Aber je mehr unser Henry alias.......... erlebt, umso mehr schließe ich ihn ins Herz.
    Und bewundere Anne, wie sorgfältig sie recherchiert hat. Die vielen Kleinigkeiten, die dem Buch Leben geben.

  • Meinen Teddy hat der Hund verrissen. Ich war längst Student und fern der Heimat als meine Mutter auf die saudumme Idee kam, das alte abgeliebte, mit abgeschabtem Fell im Bücherregal ihres
    Sohnes sitzende Ding, das nur noch sehr entfernt an das vor Jahren teuer erworbene Spielzeug erinnerte dem Hund zum spielen zu geben. Als ich wieder nach Hause kam, war schon alles zu spät. ich habe es meiner Mutter nie verziehen.