'In einem Boot' - Seiten 099 - 151

  • So langsam spitzt sich die die Situation im Boot zu, es gab nun bereits das erste Todesopfer zu beklagen. Darüber hinaus kündigt Hardy an, dass sich wohl einige opfern müssen um die anderen zu retten.


    Wie bereits erwähnt wurde finde ich es auch sehr lobenswert, dass die Autorin auf die natürlichen Bedürfnisse wie die Notdurft u.ä. eingeht.


    Sehr anschaulich finde ich auch die Tatsache mit dem rohen Fisch, der den Insassen des Bootes wie ein Festmahl erscheint.


    Oft habe ich mich während des lesens gefragt, wie ich mich in der Situation verhalten hätte.

  • Zitat

    Warum ist "In einem Boot" eigentlich als Jugendbuch erschienen? Ich wage mal zu behaupten, dass wenig Jugendliche heutzutage sich für das Thema - Schiffbruch Anfang des 20. Jahrhundert und Überleben in einem Rettungsboot auf dem Meer - interessieren, noch dazu wo keine Identifikationsfigur "mitspielt", die einem die Geschichte näher bringt.


    Auch der zweite Abschnitt bringt mich der Antwort auf meine obige Frage (Zitat aus dem ersten Abschnitt) nicht näher...


    Ich bin sehr froh, dass ich in der Geschichte keinen Sympathieträger finde. Damit kann ich die schrecklichen Ereignisse sehr viel distanzierter lesen. Ob das so von der Autorin gewollt ist, ist die Frage, denn eine Geschichte wird doch viel intensiver, mitreißender und damit besser empfunden, wenn der Leser das Gefühl hat, mitten drin zu stecken, oder? In dieser Beziehung hat mich "Life of Pi" sehr viel mehr beeindruckt.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Auch ich bleibe sehr distanziert zu den einzelnen Personen. Und kann mich derzeit noch nicht festlegen, ob ich tiefer in die einzelnen Charaktere eintauchen möchte. Ich habe das Gefühl, dass wir diese Distanz noch brauchen werden, um das, was noch kommt, zu verdauen.


    Aus Grace werde ich weiterhin nicht schlau, versucht sie einfach die Distanz zut wahren, um die Geschichte überhaupt erzählen zu können, ohne zusammenzubrechen? Oder ist sie tatsächlich eher berechnend, was die Art, wie sie sich Henry krallt, vermuten lässt?


    Dass keine wirkliche Nähe zwischen den Passagieren aufkommt, finde ich nachvollziehbar. Jeder ist sich selbst der Nächste, und von Anfang an schwebt die Tatsache, dass eigentlich zu viele im Boot sind, über ihnen. Aber das bringt auch eine große Einsamkeit mit sich.


    Dass Rebeccas Tod nicht betrauert wird, wird der Erleichterung geschuldet sein, dass das Boot nun doch ein wenig leichter wird, ohne dass ein Lebender geopfert wird.Obwohl ich mir bei Rebecca nicht wirklich sicher bin, ob sie tatsächlich bereits tot war, als man sie im Wasser beerdigte.