'In einem Boot' - Seiten 099 - 151

  • Zitat

    Original von piper1981
    Ich schließe mich da eher Baby Tizz an
    Ich glaube auch das Buch wäre super geeignet als Schullektüre , vll so ab 14 ?


    Also hätte ich damals in der Schule entscheiden können, ich hätte hundertmal lieber "In einem Boot" statt "Herr der Fliegen" gelesen :rofl

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Zitat

    Original von xexos
    Vorher war das Meer ruhig und dann kam ein Sturm auf und die Wellen waren höher.


    Ja ich weiß, aber ich dachte das verlorene Gewicht ist schon eine ganze Menge. Das sollte doch gut was ander der Wasserlage ändern, oder? Ich kenne mich mit so etwas leider nicht aus.

  • Zitat

    Original von Fexx
    Da komme ich nun aber auch zu einem Kritikpunkt: Nun haben schon 2 Leute das Boot verlassen und dadurch das alle am Hungern und verdursten sind hat sicher jeder schon 5kg abgenommen und die Trinkwasserfässer und der Zwieback sind schon weitestgehend aufgebraucht. Das macht insgesammt 50kg + 50kg + 38*5kg + ca. 60kg Verpfelgung = 350kg. Wieso ist das Boot nun immer noch in einer so schlechten Situation? Wie konnte es vorher überhaupt schwimmen?


    40 Personen Traglast steht auf dem Schild, richtig wären vielleicht aber nur 30 Personen.


    Bei der Rechnung würde ich Dir zustimmen, das müsste an Ersparnis irgendwann reichen:
    Vorher waren wohl so ca. 2500 bis 2600 kg an Bord. 9 * 75 kg + 30 * 60 kg + Verpflegung. 350 kg Ersparnis sind ca. 13 %. Das Boot nimmt auch ne Menge Wasser auf, was auch noch mal mindestens 100 kg wiegt.


    Es ist aber auch wohl ein wenig der Dramaturgie geschuldet. ;-)

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    Original von piper1981


    Das gefällt mir auch gut.
    Liegt aber vll auch daran, dass es aus Sicht einer Frau geschrieben ist. Für uns sind solche Dinge ja doch meist etwas umständlicher, nicht nur die Periode, sondern auch das Andere ;)
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Männer auch heutzutage kein Problem damit haben, sich mal eben hintern Baum zu stellen, während Frauen dann doch eher ein stilleres Örtchen suchen.


    Also ich fand das auch gut. Nicht appetitlich, aber gut. Das macht die Ängste und Sorgen auf diesem Rettungsbötchen noch ein wenig greifbarer. Ich wundere mich sowieso. Irgendwie finde ich es dort noch ziemlich ruhig. Ich hätte vermutet, dass da viel öfter jemand in Panik ausbricht. Die Enge, der Geruch, der Hunger, die Hitze und und und

  • Zitat

    Original von Enchantress
    Was ich nicht so richtig nachvollziehen kann, ist, warum Grace Mr. Hardie so ... wie soll ich sagen? ... anhimmelt und geradezu glücklich scheint, wenn er ihr eine Sekunde seiner Aufmerksamkeit schenkt. :gruebel


    Er ist halt dort derzeit der Chef im Ring und der wird meist angehimmelt. Außerdem passt es zu der damaligen Frauenrolle, die sich eher einen Versorger und Beschützer gesucht haben.

  • Ist das nicht typisch "Frau", dass sie sich immer in den Held "verliebt". Ich möchte nicht sagen, dass Grace unbedingt verliebt in Hardie ist, aber diese Art von anhimmeln würde ich auch evtl. als Überlebensstrategie sehen. So hat man etwas/jemanden an das/den man sich klammern kann....

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Ja, das ist etwas, das ich nachvollziehen kann. Komisch fand ich nur, dass sie so erpicht darauf ist, dass Hardie ihr Aufmerksamkeit schenkt und darüber dann so glücklich ist.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Zitat

    Original von Baby_Tizz
    Ist das nicht typisch "Frau", dass sie sich immer in den Held "verliebt". Ich möchte nicht sagen, dass Grace unbedingt verliebt in Hardie ist, aber diese Art von anhimmeln würde ich auch evtl. als Überlebensstrategie sehen. So hat man etwas/jemanden an das/den man sich klammern kann....


    Irgendwann haben die beiden sich zugenickt. Mir kam das so vor als passiert irgendwas in beiderseitigem Einvernehmen, allerdings bin ich nicht darauf gekommen, was es sein könnte.

  • Zitat

    Original von Enchantress
    Ja, das ist etwas, das ich nachvollziehen kann. Komisch fand ich nur, dass sie so erpicht darauf ist, dass Hardie ihr Aufmerksamkeit schenkt und darüber dann so glücklich ist.


    Sie wächst ja dadurch auch innerlich und ihr Ego wird aufgewertet, da def Chef sie anerkennend betrachtet.

  • Zitat

    Original von Roma



    Interessant fand ich die Sache mit dem Fischgericht und bin fasziniert, dass Grace den rohen Fisch ohne Probleme essen kann. Ich kann mich an kein Buch erinnern, bei dem ich mich ähnlich oft gefragt habe, wie ich mich in der ein oder anderen Situation verhalten hätte.


    :writeDiese Szene habe ich gestern auch noch gelesen.
    Und ich denke, dass man das vorher nicht komplett einschätzen kann, wie man sich in solchen Situtationen verhalten würde............Wir denken, ich würde das so oder so machen - aber ob das tatsächlich so eintreten würde, steht quasi in den Sternen. Davon bin ich überzeugt.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    :writeDiese Szene habe ich gestern auch noch gelesen.
    Und ich denke, dass man das vorher nicht komplett einschätzen kann, wie man sich in solchen Situtationen verhalten würde............Wir denken, ich würde das so oder so machen - aber ob das tatsächlich so eintreten würde, steht quasi in den Sternen. Davon bin ich überzeugt.


    Ganz sicher ist das so, Rosenstolz. In manche Situationen kann man sich, bei aller Phantasie, nicht hineindenken.

  • In diesem Abschnitt spitzt sich die Situation weiter zu. Rebecca stirbt und es kommt wohl langsam der geführchtete Sturm auf. Auf jeden Fall bin ich nach wie vor voll im Buch drin. Dennoch habe ich - wie ich schon zum ersten Abschnitt geschrieben hatte - ein gewisse Angst, weiter zu lesen. Und trotzdem kann ich es aber nicht lassen... ;-)


    Zitat

    Original von Baby_Tizz
    Ist das nicht typisch "Frau", dass sie sich immer in den Held "verliebt". Ich möchte nicht sagen, dass Grace unbedingt verliebt in Hardie ist, aber diese Art von anhimmeln würde ich auch evtl. als Überlebensstrategie sehen. So hat man etwas/jemanden an das/den man sich klammern kann....


    Das habe ich auch so empfunden. In der Situation würde ich mich möglicherweise vielleicht auch an denjenigen halten, von dem ich mir am meisten Hilfe/Unterstützung erhoffe.


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Und ich denke, dass man das vorher nicht komplett einschätzen kann, wie man sich in solchen Situtationen verhalten würde............Wir denken, ich würde das so oder so machen - aber ob das tatsächlich so eintreten würde, steht quasi in den Sternen. Davon bin ich überzeugt.


    Das kann ich auch nur :write. Wenn der Hunger so gross ist, ist man bestimmt auch bereit, über seine Grenzen hinaus zu gehen. Ich denke da auch an "Überleben", die Geschichte über die Rugby-Mannschaft aus Uruguay, die mit dem Flugzeug über den Anden abgestürzt sind.

  • Ayasha, da habe ich den Film dazu gesehen - sehr beeindruckend.


    Ich denke, es ist ganz normal, dass sich in dieser Situation Grüppchen bilden, dass sich Machtkämpfe andeuten, dass man versucht "bei den Gewinnern zu sein".
    Und das gefällt mir an der Beschreibung: diese Ehrlichkeit von Grace, sie beschönigt nichts, steht zu ihren Gedanken und Gefühlen - auch wenn sie uns als Leser vielleicht manchmal abstossen sollten.
    Aber hier geht es um das nackte Leben - und mit jedem Tag zählen Konventionen, Erziehung, Geld, Gewissen, Glaube weniger.


    Edit: Grace ist meiner Meinung nach in keinster Weise verliebt in Hardie - sie versucht nur, die richtigen Kontakte für ihr Überleben zu knüpfen.

  • Zitat

    Original von xexos
    Ich wundere mich sowieso. Irgendwie finde ich es dort noch ziemlich ruhig. Ich hätte vermutet, dass da viel öfter jemand in Panik ausbricht. Die Enge, der Geruch, der Hunger, die Hitze und und und


    Das wundert mich allerdings auch. Da sitzen 37 Personen in dem winzigen Boot, überwiegend Frauen, und es bleibt so gesittet wie im Moment? Das halte ich für unwahrscheinlich, selbst wenn man davon ausgeht, dass die unter Schock stehen, lethargisch sind oder sich einfach 'zivilisiert' verhalten wollen (wenn wir mal an die Zeit denken). Aber in einer solchen Ausnahmesituation, mit der prallen Sonne, die ständig niederknallt und dem durchgängigen Hunger- und vor allem Durstgefühl, stelle ich mir die Situation doch bedeutend schlimmer vor.


    Zitat

    Original von hollyhollunder


    :write
    Damit hab ich auch so meine Probleme. Einschließlich Grace ist nämlich keiner auch nur ansatzweise ein Symphatieträger. Ein bisschen liegt das natürlich an der Situation die nicht nur das Gute aus den Menschen rausholt, aber trotzdem. Das Buch ist interessant aber es fehlt einfach was. :gruebel


    Und nochmal: :write
    Ich habe zu keiner der Personen auch nur ansatzweise eine Art sympathische Beziehung aufbauen können, viele sind mir unsympathisch, die meisten einfach zu blass, um ihnen großartig AUfmerksamkeit zu schenken. Mich reißt die Geschichte nicht sonderlich mit, auch wenn mit interessiert, wie viele am Ende überleben werden - und was sie dafür opfern.

  • Grace erzählt auch kaum davon, dass sie Hunger oder Durst leidet. Aber das muss doch einfach schrecklich sein, wie erwähnt sie nahezu kein einziges Wort davon, wie es sich für sie anfühlt?

  • Zitat

    Original von Fexx
    Grace erzählt auch kaum davon, dass sie Hunger oder Durst leidet. Aber das muss doch einfach schrecklich sein, wie erwähnt sie nahezu kein einziges Wort davon, wie es sich für sie anfühlt?


    Ja, das finde ich auch seltsam.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Und nochmal: :write
    Ich habe zu keiner der Personen auch nur ansatzweise eine Art sympathische Beziehung aufbauen können, viele sind mir unsympathisch, die meisten einfach zu blass, um ihnen großartig AUfmerksamkeit zu schenken. Mich reißt die Geschichte nicht sonderlich mit, auch wenn mit interessiert, wie viele am Ende überleben werden - und was sie dafür opfern.


    Auch ich kann keine enge Beziehung zu den Figuren aufbauen. Und obwohl ich das sonst beim Lesen sehr gerne mache - und mir fast immer einen "Liebling" auswähle ;-) - fehlt es mir hier nicht. Jede einzelne Figur kämpft um ihr Überleben und da können keine wirklichen Beziehungen (ausser einer Zweckgemeinschaft) zustande kommen. Die Figuren mögen flach bleiben - aber ich als Leser erfahre auch so gut wie nichts vom eigentlichen Charakter. Die Verhaltensweise, die hier beschrieben werden, sind alles andere als normal und ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, wie jede einzelne Person im normalen Leben wäre.

  • Mir geht es wie Ayasha: es fehlt mir hier überhaupt nicht, dass ich keine emotionale Bindung zu den einzelnen Personen aufbauen. Ist bei diesem Buch auch nicht das Ausschlaggebende, finde ich. Ich bekomme hier eine Ausnahmesituation beschrieben, sehr nüchtern und auf das Wesentliche bezogen ( wenn auch aus der Sicht von nur einer Person ) - da bleibt viel Raum um sich Gedanken zu machen. Mir gefällt das..........

  • Es geht mir genau wie Ayasha und Rosenstolz. Ich konnte bis jetzt noch keine emotionale Bindung zu den einzelnen Personen aufbauen. Dies stört mich auch nicht weiter. Trotzdem finde ich die Geschichte spannend geschrieben und bin schon auf die Auflösung gespannt.


    Dafür das die Menschen in so einer Extremsituation stecken, finde ich sie sehr handzahm und sie nörgeln kaum.


    Etwas mysteriös finde ich den Verbleib des anderen Rettungsbootes. Wurden die Menschen nun gerettet oder sind sie ertrunken ? :gruebel Ich glaube da habe ich etwas überlesen.

  • Zitat

    Original von Vivian
    Etwas mysteriös finde ich den Verbleib des anderen Rettungsbootes. Wurden die Menschen nun gerettet oder sind sie ertrunken ? :gruebel Ich glaube da habe ich etwas überlesen.


    Meinst du die Stelle mit dem Nebelhorn? War das in diesem Abschnitt?
    Das wurde nicht aufgeklärt weil Grace selber auch keine Antwort darauf wusste.