'Eine Bratsche geht flöten' - Seiten 059 - 105

  • Ja, da sieht man mal wieder, dass es schwierig ist, eine LR-Einteilung zu machen, wenn man das Buch noch nicht kennt. Diesen Abschnitt habe ich mitten im Gespräch mit dem ersten Kapellmeister abgeschnitten, aber vielleicht hat das so sogar auch seinen Reiz. :grin


    Der erste Kapellmeister Kauffmann, der bisher nur durch Unerreichbarkeit und Abwesenheit glänzte, ist nun wieder auf der Bühne. Ob er als Verdächtiger taucht, werde ich vielleicht erst im nächsten Abschnitt wissen. Bisher scheint er kein Motiv zu haben.
    Lustig fand ich das Gespräch der Polizisten über Möglichkeiten, Theorien und die Agentur, also zwischen der Kommissarin und dem Kollege aus Suhl, der mir mit seinem Lokalpatriotismus und seinem Schnauzbart ein bisschen klischeehaft gezeichnet vorkommt. Erste Kennerin der Musikszene, letzterer eher unwissend. Da kann man schon mal nicht verstehen, dass der Kollege die Rolle und das Können des ermordeten Bratschisten völlig falsch einordnet. Neid ist bestimmt kein Motiv in diesem Fall, denn nicht umsonst spielte der Verblichene 6. Pult, also ganz hinten, direkt vor den ersten Holzbläsern, die ihm sicher während der Konzerte gehörig laute Töne um die Ohren bliesen. :chen


    Die Kritikerin kann ich mir als Mörderin nach wie vor nicht vorstellen.
    Der Festivalleiter von Wasten (welch ein Name) ist schon eher verdächtig, aber warum :gruebel
    Ich komme nicht von meiner Kaderakten/Notenarchiv-Schiene ab. Vielleicht liegt es am ostdeutschen Handlungsort, der mich bei der Erwähnung von "Akten", "alte Papiere" und "Kaderakten" sofort an Stasi und dergleichen Verstrickungen denken lässt. Immerhin könnte der Bratscher, der sicher nicht immer besetzt wurde, auch wie die Harfe viel Zeit gehabt haben und etwas im Archiv gefunden haben. Er hätte jemand erpressen können. Das würde auch das viele Geld auf seinem Konto erklären :gruebel
    Vielleicht hatte er ja den Archivschlüssel, der vermisst wird.
    Aber wer hat das Konto abgeräumt, als der Inhaber schon tot war? :gruebel


    Fragen über Fragen...


    Der Krimi liest sich nach wie vor flott und lockt auch mal ein Schmunzeln auf meine Lippen.



    Edit hat einen Tippfehler korrigiert.

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    Ach ja, der Kollege Hansen. Eine richtige Hauptkommissarin braucht einen Sidekick, dachte ich. Den wollte ich nicht nur immer den Wagen holen lassen, der erlebt noch was ... Seine Verlobte wird sich bald Sorgen machen. Zu Recht!


    Dieses Zitat ist aus dem vorigen Abschnitt.
    Da habe ich bemerkt, dass ich den Herrn Hansen als Figur mag. Nun verschwindet er mehr oder weniger von der Bildfläche. Schade! Er wirkte sehr ausgleichen auf den doch etwas sprunghaften Ermittlungsstil der Hauptkommissarin Rogner. Warum diese Wechsel des Partners sein musste, habe ich nicht so richtig verstanden.

  • Nicht doch :lache
    Ich meinte eher, warum er überhaupt diesen Unfall haben musste, sich zumindest so schwer verletzen musste, dass er ausfällt.
    Der Partnerwechsel war dann natürlich notwendig. Sie konnte ja schlecht die ganze Ermittlungsarbeit allein machen. :grin

  • Die Wahrheit, liebe Clare, sieht so aus: Entweder die Verlobung auflösen oder den Kollegen Hansen in den Krankenstand, so stellte sich die Sache für mich da.


    Und warum?
    Weil Karin Rogener hin und wieder etwas erklären muss in Sachen Musikbetrieb - und ich persönlich es ziemlich gräuslich finde, wenn sich in einem Krimi zwei Personen gegenseitig Dinge erklären, die sie beide wissen (müssten).


    Nun hatte ich dem guten Jochen diese Verlobte verpasst, die auch singt. Wenn die Beziehung der beiden stimmt, dann kann er in musikalischen Dingen nicht so unwissend sein wie der Kollege Schneider, sonst wäre die Figur einfach nicht mehr plausibel. Fand ich wenigstens.


    Tja, und dann bestand der Jochen darauf, zwischen den Regalen herumzulatschen. Da war sie, die Gelegenheit, ihn diskret aus dem Plot zu holen, ohne dass seine Beziehung dabei draufging.
    :grin

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Danke für deine ausführliche Antwort!


    Zitat

    Original von blaustrumpf
    Die Wahrheit, liebe Clare, sieht so aus: Entweder die Verlobung auflösen oder den Kollegen Hansen in den Krankenstand, so stellte sich die Sache für mich da.


    Und warum?
    Weil Karin Rogener hin und wieder etwas erklären muss in Sachen Musikbetrieb - und ich persönlich es ziemlich gräuslich finde, wenn sich in einem Krimi zwei Personen gegenseitig Dinge erklären, die sie beide wissen (müssten).


    Da hast du Recht, und so leuchtet es mir auch ein. Der Krimi bekäme sonst zu viel Sachcharakter. Ich kenne solche Erklärgespräche, wenn mehrere Kenner und ein oder zwei Unwissende am Tisch sind... :grin


    Zitat

    Nun hatte ich dem guten Jochen diese Verlobte verpasst, die auch singt. Wenn die Beziehung der beiden stimmt, dann kann er in musikalischen Dingen nicht so unwissend sein wie der Kollege Schneider, sonst wäre die Figur einfach nicht mehr plausibel. Fand ich wenigstens.


    Das ist plausibel.


    Zitat

    Tja, und dann bestand der Jochen darauf, zwischen den Regalen herumzulatschen. Da war sie, die Gelegenheit, ihn diskret aus dem Plot zu holen, ohne dass seine Beziehung dabei draufging.
    :grin


    Männer :grin

  • Zitat

    Original von Clare
    Männer :grin


    Hm. Vielleicht verpasse ich der Hauptkommissarin irgendwann doch noch eine charmante Assistentin-
    :gruebel

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von blaustrumpf


    Hm. Vielleicht verpasse ich der Hauptkommissarin irgendwann doch noch eine charmante Assistentin-
    :gruebel


    Wird es denn eine musikalische Fortsetzung geben?
    Assistentin klingt auch gut, vielleicht eine so richtig freche, eine Art Enfant terrible. :grin

  • Zitat

    Original von Clare
    Wird es denn eine musikalische Fortsetzung geben?
    Assistentin klingt auch gut, vielleicht eine so richtig freche, eine Art Enfant terrible. :grin


    1) Von mir aus schon. Hab noch mindestens drei Fälle, die gerne aufgeklärt würden.
    2) Bloß nicht, ich hab keine Lust auf die Frage, wieviel davon denn nun wieder autobiografisch sei.
    :help

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Die Harfe verbirgt oder sucht irgendetwas im Keller. Vielleicht hat sie sogar Fallen aufgestellt, die Hansen getroffen hat. Den Mord unterstelle ich ihr allerdings nicht.
    Ich hoffe, er erholt sich schnell, ich mochte ihn lieber als Schneider.

  • Sehr interessant finde ich die kleinen Ausflüge in die Welt der klassischen Musik, in das Gebahren rund um dieses Genre. Das wirkt auf mich sehr gut recherchiert und die Autorin scheint gerade auch in diesem Punkt über ein beträchtliches Wissen zu verfügen. Ein Krimi der den Leser auch wissensmässig etwas bietet.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Habe nun das erste Kapitel, das uns einen reizenden Schlagabtausch zwischen Herrn Wasten und dem Schwan sowie Frau Rogener und dem Stationsleiter bietet, gelesen. Ich hoffe wirklich ich komme mal weiter. Und egal wie der Krimi ausgeht, ich bin froh, dass ich ihn lesen kann, denn sprachlich ist das genau wie ich es liebe :-]


    edit sagte da muss was vebessert werden, siehe Clares Zitat ;)

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Findus ()

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Sehr interessant finde ich die kleinen Ausflüge in die Welt der klassischen Musik, in das Gebahren rund um dieses Genre. Das wirkt auf mich sehr gut recherchiert und die Autorin scheint gerade auch in diesem Punkt über ein beträchtliches Wissen zu verfügen. Ein Krimi der den Leser auch wissensmässig etwas bietet.


    Das habe ich auch sehr genossen. Schon dafür hat sich für mich das Lesen dieses Buches gelohnt. Heute Abend schenke ich ein weiteres Exemplar dieses Romans einem Freund, der Musiker ist. Mal sehen, was der dazu zu sagen hat. :grin

  • Zitat

    Original von Findus
    Habe nun das erste Kapitel, das uns einen reizenden Schlagabtausch zwischen Herrn Wasten und dem Schwan sowie Frau Rogener und dem Staionsleiterbietet, gelesen. Ich hoffe wirklich ich komme mal weiter. Und egal wie der Krimi ausgeht, ich bin froh, dass ich ihn lesen kann, denn sprachlich ist das genau wie ich es liebe :-]


    Ich liebe Swantjes rollendes "R", wenn sie sich aufregt! :lache

  • hier passiert ja jetzt erstmal ganz viel. Der liebe Kollege wird fast vom Regal erschlagen, was treibt er sich aber auch im Archiv herum??? Somit ist er außer Gefecht und ein neues Gesicht erscheint mit Kollege Schneider-Gizeh.


    Die Harfenistin ist ganz schön ausgekocht, da steckt ja noch viel mehr dahinter, wer wohl den verschollenen Schlüssel hat?? Sie scheint zwar nervös, lässt sich aber nciht aus der Ruhe bringen, die Nerven für so einen Mord hätte sie wahrscheinlich.
    Aber auch Kauffmann ist mir nicht geheuer, ob er dem Toten ähnlich sieht und das Geld geholt hat???


    Zitat


    Genau das hatte ich mir auch notiert :grin

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich liebe Swantjes rollendes "R", wenn sie sich aufregt! :lache


    Ja, die Formulierungen sind einzigartig, ich höre das rrrrrrrrr geradezu.


    und der Satz, Wir waren gerade gesellig geworden :rofl :rofl