'Im Dunkel der Schuld' - Seiten 001 - 095

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Es ist sehr beeindruckend wie Rita die jeweilige Stimmung beschreibt. Das Atmosphärische ist fast greifbar.


    Das kann ich absolut :write.


    Ich kann kaum beschreiben wieviele Gefühle mich beim Lesen dieses ersten Abschnittes übermannt haben:
    - Entsetzen über das, was den Kindern angetan wurde
    - Angst der Kinder, die man als Leser förmlich spürt
    - Wut auf den Vater; aber auch auf die Mutter, die das alles anscheinend hat geschehen lassen (dazu schreibe ich noch was)
    - Grusel, als Georg Angst hatte in sein Haus rein zu gehen und irgend etwas vorzufinden, was ganz und gar nicht in Ordnung ist


    Und trotz der Beklemmung, die mich beim Lesen begleitet, kann ich das Buch kaum aus der Hand legen. :anbet


    Was Ebba aus ihrem Leben gemacht hat, finde ich sehr bewundernswert. Sie scheint tatsächlich die Starke der Familie zu sein. Auch wenn ich glaube, dass die Familie den Vater gemeinsam beseitigt haben könnte, ist es vorstellbar, dass sie die Initiative dazu ergriffen hatte - trotz ihres jungen Alters.


    Was die Mutter betrifft, merke ich dass ich sie am liebsten packen und schütteln möchte. Wie konnte sie nur das alles so zulassen! Gleichzeitig empfinde ich mich selber als ungerecht. Ich weiss ja nicht, was sie selber durch ihren Mann erleiden musste. Vielleicht hatte er gedroht, den Kindern noch viel mehr anzutun. Aber warum hatte sie dann nicht den Mut die Kinder zu packen und mit ihnen weg zu gehen? Wie gesagt: ich möchte nicht ungerecht sein und lese lieber weiter, vielleicht erfährt man ja noch mehr zu ihr.


    Auf jeden Fall ist es ein Buch, dass einen am Kragen packt und nicht mehr loslässt und jetzt nach der Mittagspause gebe ich auf Arbeit aber sowas von Gas, damit ich so schnell wie möglich heim und weiterlesen kann. ;-)

  • Kleiner Nachtrag zu meinen Gedanken:
    Ich muss gestehen, dass ich beim Lesen einen dicken Kloss im Hals hatte und so gebannt war, dass ich mir so gar keine Gedanken gemacht hatte, ob Jörg etwas mit Georgs Tod zu tun haben könnte.


    Vielmehr spukt der Gedanke rum, dass der Vater vielleicht gar nicht tot ist. :gruebel


    Aber eure Argumente haben mich ganz schön ins Grübeln gebracht und Jörg erscheint in der Tat überraschend verständnisvoll. Jetzt bin ich noch kribbeliger... ;-)

  • Ich bin auch mit dem 1. Abschnitt durch.


    Die Geschichte ist jetzt schon ziemlich spannend. Die Geschwister haben alle ziemliche "Ticks". Kein Wunder, sind sie doch alle extremst traumatisiert nach den Vorkommnissen in ihrer Kindheit. Ganz furchtbar finde ich ja auch, dass die Geschwister sich untereinander nicht "aushalten" können, obwohl sie sich bestimmt lieben. Jeder fühlt sich für das Leid, welches das Geschwisterteil vom Vater zugefügt bekam, schuldig. Außer die Mutter, die es ablehnt, jegliche Schuld oder sagen wir Verantwortung auf sich zu nehmen.
    Das tut mir schon ziemlich leid. Ich mag mir so eine Situation gar nicht vorstellen.
    Dann fühlt sich Georg sabotiert. Irgendjemand bringt absichtlich seine Ordnung durcheinander, was für ihn fürchterlich ist. Er schafft seine einzige Verdächtige, seine Frau Maria, aus dem Weg und bringt sie zu seiner Schwester. Er zweifelt auch langsam an seinem Verstand.... ist er es vielleicht doch selbst, der vergisst die Kühlschranktür zu schließen oder das Fenster??? Oder will ihm seine Frau einen schrecklichen Streich spielen? Er muss es herausfinden.
    Georg bezahlt mit seinem Leben und derjenige, der ihn in den Fahrstuhl gelockt hat, musste ihn kennen.... denn er war sich bestimmt sicher, dass Georg vor Angst in einem geschlossen Fahrstuhl einen Herzinfarkt erleidet.
    Das ist schon gruselig.
    Wer könnte noch ein Motiv haben, ihn töten zu wollen??
    Hier wurde schon auf den neuen Lebensgefährten von Ebba getippt.... auf den Vater selbst, der vielleicht doch nicht tot ist??


    Hmm..... ich kann mich damit nicht anfreunden.....
    Wie wäre es denn mit der Mutter????


    Aber eigentlich finde ich es noch viel zu früh, um den ersten Verdacht zu haben... ich kann mir noch nicht viel zusammenreimen....


    Die Mutter ist mir bis jetzt die Unheimlichste im Bunde...sie spricht immer von Buße tun.... von Schuld, die sie auf sich geladen haben, was den Vater unter die Erde brachte....


    Gespannt lese ich weiter.... :lesend


    Schön ist neben der Handlung auch, dass ich alle Städte gut kenne. In Baden-Baden habe ich sogar 150 m unterhalb des Neuen Schlosses meine Wohnung gehabt... neben dem Restaurant La Provence ;))) Das Stahlbad kenne ich natürlich auch...


    Liebe Grüße an Rita :wave

  • Pinky, dann ist es ja ein doppeltes Vergnügen, meiner Heldin Ebba zu folgen. Ich sag lieber gleich, dass die Galerie an der angegebenen Stelle natürlich rein fiktiv ist, ich hätte sie lieber im Goldenen Kreuz untergebrcht, aber von dort hätte Ebba den Springbrunnen auf dem Augustaplatz nicht so gut sehen können.
    Das Stahlbad hat übrigens leider kürzlich, als das Manuskript schon fertig war, seine (skurrilen) Pächter gewechselt. ;-(
    Aber den Lieblingsitaliener, der später noch auftaucht, den gibt es immer noch und wird es hoffentlich immer geben. :-)

  • Ich habe noch überlegt, wo die Galerie sein könnte ;) Aber alles muss ja nicht passen... auch wenn Du den schönen Springbrunnen am Augustaplatz beschreibst, sehe ich mich selbst da unten am Standesamt mit meinem Liebsten stehen... Da habe ich geheiratet ;)


    Und wohne jetzt in der Nähe von Heidelberg..... da, wo ja der arme Georg eben sein Leben gelassen hat.


    Ich bin mal gespannt, welchen Italiener Du in BAD meinen könntest ;) Vielleicht das La Gondola ;-) Leeecker :chen

  • Ach herrje :-(


    Ich kann mich auch noch daran erinnern, als man darüber nachdachte, das Wagener Parkhaus um eine Etage zu erhöhen.... und den kleinen Brunnen am Schloßbuckel haben sie ja auch schon lange austrocknen lassen...


    Armes Baden-Baden...


    ja stimmt ich lese lieber weiter und hole mir ein Stück des alten Charmes von Baden-Baden zurück.


    Liebe Grüße :wave

  • Weil wir gerade in anderen Abschnitten bei Fotos sind:


    Hier an diesem Platz in Freiburg wohnt Frieda. Eigentlich heißt er Adelhauser Klosterplatz, aber das habe ich letzter Sekunde noch geändert, weil sich doch einiges Mysteriöses hier abspielt und wir nicht verklagt werden wollten. :grin



  • Nicht alles ist Zufall - In Freiburg habe ich mich einen ganzen Tag herumgetrieben auf der Suche nach möglichen Schauplätzen, hab sogar mit einer Polizeistreife längere Zeit geredet, der ich aufgefallen war, weil ich mich so auffallend für bestimmte Häuser und Wohnungen interessierte. :lache


    Das ist dann die schöne Seite der Recherche. Letztendlich habe ich aber nur den Platz gebrauchen können, und den Namen noch umgeändert (was mir prompt eine Mail einer aufmerksamen Freiburger Leserin einbrachte) - trotzdem war es ein schöner Ausflug :-) Jene Leserin hat anderntags übrigens prompt eine Lesung für mich organisiert, ich werde also den Freiburgern im März Rede und Antwort für meine Pseudonym-Schauplätze stehen. :lache

  • Endlich, endlich konnte ich auch mit diesem tollen Buch anfangen und mag es kaum aus der Hand legen! :-) Das Cover gefällt mir auch ausnehmend gut, es hat trotz aller Dunkelheit etwas Optimistisches und gibt mir die Hoffnung, dass sich am Ende doch alles noch zum Guten wenden wird.


    Ich hatte beim Lesen auch immer noch Ritas Stimme im Ohr, wie sie beim ET so wunderbar den Prolog vorgelesen hat, dass sich richtig in Ebbas Situation reinversetzen und ihre Angst und Sorgen nachempfinden konnte.


    Das Weihnachtsessen fand ich auch sehr beklemmend - mir hätte es dort bestimmt auch nicht geschmeckt. Georg hat mir einfach nur Leid getan, für mich ist er bis jetzt die tragischste Figur unter den drei Geschwistern.


    Ich habe auch Jörg in Verdacht, bin mir aber nicht sicher, wie er da wirklich reinpassen soll... Aber ein bisschen merkwürdig finde ich es auch, dass er gar so geduldig ist mit Ebba und nicht weiter nachbohrt, warum sie oft so komisch reagiert.


    Übrigens, auf S. 41 ist ein Grammatik-Fehler: Da steht "die Lampe (...), das..." Vermutlich stand da in einer früheren Version mal "das Licht" und dann wurde beim Überarbeiten das Relativpronomen nicht angeglichen???


    Die Mutter tut mir einfach nur Leid - von Geburt an ein vernachlässigtes, schuldbeladenes Wesen, dass dann auch noch nichtsahnend in eine Ehe mit einem gewalttätigen Alkoholiker landet... So schlimm ich es finde, dass sie sich in der ganzen Zeit blind und taub gestellt hat und sich in ihre Beterei geflüchetet hat, irgendwie habe ich auch Verständnis für sie. Und ich kann mir schon vorstellen, dass sie einiges nicht mitbekommen hat - psychische Grausamkeit zeigt sich halt äußerlich nicht so sie körperliche und Frieda hatte bestimmt auch so eine Art Schutzwall um sich herum, der verhindert hat, dass sie ihre Familie wirklich so sensibel wahrgenommen hat, wie man das von einer Mutter erwarten würde.


    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht...


    LG, Bella



    P.S. Als Ebbas Assistentin zu arbeiten, stelle ich mir sehr spannend vor - diese Jagd nach Bildern und die Arbeit in der Galerie klingt wirklicht gut! :-)


  • Bella, die hohe Kunst des Fehlerfindens. Sehr schön, vielen, vielen Dank. DAS habe ich allein zu verantworten, ist erst bei der Druckfahne passiert. Mir gefiel "Nachtlicht, das Tag und Nacht brannte" nicht, also einmal "kleine Lampe" hin, einmal "das" vergessen. Falls es eine zweite Auflage gibt, wird das verbessert.


    Übrigens habe ich mir bei meinen Recherchen in den Galerien oft gedacht,dass der Kunstbetrieb wirklich unheimlich spannend sein könnte. Toller Beruf. Falls man ein bisschen Kleingeld (oder teure Kunstwerke) für den Start hat...

  • Danke für die Bilder von Deinen Schauplätzen, Rita. Sehr schöne Fotos - und ich kann mir gut vorstellen, dass die Baden-Badener Sturm laufen gegen die Umgestaltung des Augustaplatzes. Das sieht auf dem Foto so schön aus, es wäre wirklich schade, wenn der Springbrunnen wegfiele....

  • Ich habe auch angefangen und melde mich aber erst wenn ich diesen Abschnitt fertig habe, sonst lese ich vielleicht etwas was ich noch nicht gelesen hab.


    Bruno ist ja ein :schlaeger


    Ebba ist die stärkste von allen.
    Bin gespannt was passiert ist. Mittlerweile hat es mich auch gepackt, aber ich komme kaum zum Lesen. :-(

  • Ich habe das Buch vorhin begonnen und dann ist mir eingefallen, dass es dazu ja mal eine Leserunde gab :-)


    Wow, der erste Abschnitt war schon mal super spannend!!! Auf keiner Seite ist Langeweile aufgekommen, im Gegenteil, ich war sofort gefangen von der Geschichte.


    Mutter Frieda würde ich am Liebsten an die Wand klatschen, im wahrsten Sinne! Wie kann ein Mensch nur so naiv sein? Das schlimmste daran ist wohl, dass es solche Leute tatsächlich gibt :-(


    Irgendwie glaube ich, dass die Familie Schuld am Tod des Vaters ist. Oder zumindest in der Hinsicht irgendwas verschweigt.



    Eine Frage habe ich noch: hab ich das richtig gelesen, dass der Name "Jörg" zwei mal vorgekommen ist?
    Einmal als der Freund von Ebba und einmal als Künstler?