'Als wir unsterblich waren' - Seiten 001 - 085

  • Sodele, ich bin nun auch in dieses Buch und die beiden Zeiten eingestiegen. Meine Sicht der Dinge wird sich von den meisten hier wohl etwas unterscheiden. Zum einen bin ich Schweizer und ich verbinde mit dem 9. November 1989 logischerweise deutlich weniger Emotionen als Deutsche Leser/-innen. Ich hab das damals zur Kenntnis genommen aber als 15-jähriger waren damals so ziemlich alle Dinge wichtiger als die Politik und der Mauerfall. Dann bin ich wohl einer der wenigen männlichen Leser und sehe vielleicht einige Sachen etwas sachlicher ... :wow :grin Zuguterletzt war ich noch nie in Berlin. Ich muss mir also Plätze und bekannte Gebäude mit der Kraft der Imagination vorstellen können.


    Dafür bin ich ein erfahrener "Charlie" Leser und dies ist glaub mein siebtes Buch von ihr in meinem Bücherregal und sechs davon sind gelesen. (Das Haus Gottes wartet noch darauf gelesen zu werden). Die Art zu schreiben hat sich in den Jahren deutlich verändert, zwischen dem Vineta-Roman und diesem hier liegen sprachliche Welten. Es liest sich von Beginn weg geschmeidig und die Personen sind rasch zugeteilt und bleiben haften. Ein Personenregister brauchts tatsächlich nicht. Wie ich in der Danksagung gelesen habe, war Jenny Benkau wieder beratend dabei. (Wie bei Kains Erben). Eine tolle Beraterin!


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Das heftige Liebesfeuer zwischen Alex und Oliver hat mich etwas überrascht. Auch dass sie so einfach mehrere Tage bei ihm wohnen blieb und die Momi ganz unwichtig wurde, fand ich seltsam. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut, nachdem, was man am Anfang von den beiden und ihrer Beziehung und Alex' Schüchternheit erfahren hat. :wow


    :write


    Dies ist der einzige kleine Kritikpunkt den ich bis zu Seite 85 habe. Mir ging das alles zu schnell und ich empfand es als etwas unglaubwürdig.


    Und dann mache ich mich bei den Eulinen mal unbeliebt und sage, dass es 1912 vollkommen logisch war, das der männliche Nachkomme studiert und und nicht die Tochter.


    Kardamom in Kaffee? ?( Okay, ich bin ja auch einer der diesen Zichorienkaffee sehr mag und ihn besonders am Wochenende fast literweise trinkt. Ich werde mal eine Messerspitze Kardamom dazu geben ...

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Wie ich in der Danksagung gelesen habe, war Jenny Benkau wieder beratend dabei. (Wie bei Kains Erben). Eine tolle Beraterin!


    Da verwechselst Du etwas, sapperlot. Jennifer war hier zum allerersten Mal meine Testleserin - hoffentlich nicht zum letzten Mal, denn was das andere angeht, hast Du vollkommen recht.


    Eine andere tolle Testleserin - Sabrina Qunaj - ist Oesterreicherin und ausserdem deutlich juenger als wir mit unseren Zeitzeugen-Omas. Das war eine grandiose Hilfe, weil Sabrina zielsicher darauf aufmerksam machen konnte, wo etwas einfach zu wenig erklaert ist oder auch, wo etwas zu weit ausholt und nur fuer Weimar-Freaks interessant ist.


    Wie schon oft gesagt: Dieses ist ein Buch im Glueck. Das fing schon bei den Testlesern an.

  • Zitat

    Original von sapperlot



    Kardamom in Kaffee? ?( Okay, ich bin ja auch einer der diesen Zichorienkaffee sehr mag und ihn besonders am Wochenende fast literweise trinkt. Ich werde mal eine Messerspitze Kardamom dazu geben ...


    Mich haben eher die Eierschalen gestört, die Clemens untermischt ( aber ich meine, das auch schon mal woanders gelesen zu haben ).

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Mich haben eher die Eierschalen gestört, die Clemens untermischt ( aber ich meine, das auch schon mal woanders gelesen zu haben ).


    Das mit den Eierschalen ging mir genauso. Und Salz (es war doch auch Salz dabei, oder?) fand ich auch seltsam.
    Eine Messerspitze Kardamom mache ich mir vor allem im Winter ab und an in die Tasse Kaffee. Ich mag das. :-)

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Schieres Rindfleisch vom magersten Teil.
    Wohl identisch mit Tatar.


    Ah, danke. Nee, das Wort kenne ich nicht.


    sapperlot, ein Mann, der Charlie liest? Find ich super. Ich weiß nicht bewusst, dass es viele davon gibt :-]


    Zitat

    Original von sapperlot



    Kardamom in Kaffee? ?( Okay, ich bin ja auch einer der diesen Zichorienkaffee sehr mag und ihn besonders am Wochenende fast literweise trinkt. Ich werde mal eine Messerspitze Kardamom dazu geben ...


    Was ist Zichorienkaffee?


    Sabrina Qunaj muss ich mal googeln. Sie ist auch Autorin, oder? Ich muss wissen, was sie schreibt.

  • Sabrina Qunaj ist eine junge Autorin, deren erster historischer Roman "Die Tochter des letzten Koenigs" demnaechst erscheint.


    Schabefleisch ist etwas Superekliges, das nicht mal ich - sonst eher heldenhaft bei Gewitter im Solent schwimmend - mir zu Recherchezwecken angetan habe: Rohes, geschabtes Rindfleisch.


    Zichorienkaffee ist Kaffee-Ersatz, das wuerde ich mir im Gegensatz zu Schabefleisch zwar zu Recherchezwecken zumuten, aber sonst eher nicht.


    Der Kaffee mit Salz, Kardamom und Eierschale war absolut koestlich! (Der beste, den wir je getrunken haben, haette ich noch vor einem Jahr behauptet, aber neuerdings ist der geschlagen.) Das genaue Rezept aber ist mit Margarethe gestorben.

  • Booklooker


    Du kennst doch bestimmt den Caro-Kaffee? Der ist auch aus Zichorienwurzeln.


    (Eigentlich mag ich ihn, aber ich bin auf echten wie auf Ersatzkaffee leider allergisch.)


    Schabefleisch hört sich für mich gar nicht soooo eklig an - ich würde es nur nicht roh essen :grin

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Saiya


    Das mit den Eierschalen ging mir genauso. Und Salz (es war doch auch Salz dabei, oder?) fand ich auch seltsam.
    Eine Messerspitze Kardamom mache ich mir vor allem im Winter ab und an in die Tasse Kaffee. Ich mag das. :-)


    Ich gebe immer eine Prise Salz auf das Kaffeepulver im Filter. Der Kaffee schmeckt dann aromatischer, bilde ich mir ein. War mal ein Tipp meiner Oma :-)


    Gibt man den Kardamom auch auf das Pulver oder in den fertigen Kaffee?

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Salz auf das Kaffeepulver ist heute noch eine gängige Art das Aroma hervorzuheben.


    Bei Kapselkaffee geht das natürlich nicht. :lache


    Ich habe öfter mal ein Stück Schokolade zum Pulver gegeben oder Kakaopulver. Aber nur ganz wenig, soll ja nicht schokoladig schmecken.

  • Puh ... ich habe gerade erst einmal die fünf Seiten an Beiträgen durchgelesen. Interessant, was hier schon an Meinungen zusammengekommen ist. Ich melde mich erst jetzt, weil ich in dieser Woche abends immer total k.o. war und mich nicht auf das Buch konzentrieren konnte. Daher hat es etwas länger gedauert bis ich durch den ersten Abschnitt gekommen bin. Ich hoffe, dass es nun besser wird.


    Alex kann ich mir sehr gut vorstellen. Dadurch dass sie bei ihrer Oma lebt und diese recht speziell ist, kommt sie nur dank ihrer Freundin Maike unter Menschen. Ich frage mich, ob Alex generell so eine ruhige Person ist oder ob sie sich vielleicht etwas für ihre Großmutter schämt, so dass sie sich eher für sich hält, weil man ansonsten ja ab und an mal Bekannte auch zu sich nach Hause einladen "muss". :gruebel Ich fand es auch etwas komisch, dass Alex so plötzlich dann einige Nächte wegbleibt, nachdem sie Oliver kennenlernt. Anfangs macht sie sich noch einige Gedanken um ihre Großmutter, aber dann ist die Liebe doch größer. :-) Mir geht es mit der Beziehung zwischen den Beiden auch etwas zu schnell. Aber bei der berühmt-berüchtigten Liebe auf den ersten Blick, wenn sich zwei Seelenverwandte finden, ist das wohl normal. Ich denke es ist schwer nachvollziehbar, wenn man es selbst noch nicht erlebt hat.


    Ich frage mich auch, an wen Oliver die Großmutter Paula erinnert. Wir werden es auf jeden Fall noch erfahren. :-)


    An den Mauerfall habe ich eigentlich gar keine Erinnerungen. Da ich im Westen von NRW aufgewachsen bin und damals 8 Jahre alt war, habe ich das gar nicht so mitbekommen. Ein Freund war kurz nach dem Mauerfall in Berlin gewesen und hat stolz ein Stück von der Mauer präsentiert, das er mitgebracht hat. Mir war damals nur bewusst, dass es eine Mauer gab und dann irgendwann halt nicht mehr. Aber als 8-jährige interessiert man sich nun mal für andere Dinge als für Politik oder für Gebiete, die sehr weit weg liegen. :lache


    Was mir momentan noch schwer fällt, ist die Paula von damals mit der alten griesgrämigen Frau von 1989 in Verbindungen zu bringen. Sie muss wirklich viel erlebt habe um so zu werden. Ihre Liebe zu Clemens ist anscheinend ziemlich einseitig, da er sich lieber für Clivia interessiert oder wahrscheinlich eher für ihr Geld. Außerdem ist Clemens ja auch kein Kind von Traurigkeit, so dass Paula eigentlich froh sein kann, dass er sie nur als Freundin sieht - jedenfalls wenn sie mit 16 schon den Mann fürs Leben suchen sollte und kein Abenteuer. Dass Paula ihr Leben komplett umkrempeln muss, ist echt hart. Die Träume vom Studium zerplatzen, weil der Vater seinen Führungsposten verloren hat und die Familie nur noch Geld für Manfreds Studium hat. Mich hat erstaunt, dass Paulas Vaters es überhaupt geduldet hat, dass sie an ein Studium denkt. Immerhin war eine Frau an der Uni damals eine ziemliche Ausnahme. Ich bin gespannt wie sich Paula in der Ausbildung machen wird. Wahrscheinlich wird sie ziemlich unterfordert sein, denn ich habe den Eindruck, dass sie ein helles Köpfchen ist.