Die Misshandlung der Frau im (Fantasy)Roman

  • Für mich heißt "Emanzipation" das zu machen, was ich für mich und meine Familie für richtig halte. Und wenn das Kindererziehung bedeutet und den Haushalt führen, dann ist auch das Emanzipation. Weil es nämlich ungeachtet dessen ist, dass die ganze Welt mich ein Heimchen am Herd schimpft.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Bisher lief es doch wunderbar mit der eingeschränkten Gleichberechtigung.
    Lassen wir es doch dabei.
    Und außerdem wollen die meisten Mädels es ja selbst nicht. Die hüten doch lieber die Kurzen als sie auch nur kurzfristig dem Vater zu überlassen.


    Und man sieht ja wo es mit der Gleichberechtigung hinkommt.


    Die Bundes-Uschi führt Kitas an der Front ein, damit die Teilzeitsoldaten ihre Kinder unterbringen können.


    Wobei - wir haben ja eh kaum noch Soldaten. Die eine Hälfte ist in Mutterschutz und die andere Hälfte hat Erziehungszeit.


    Gleichberechtigung bringt nichts - niemand will sie; also lassen wir die Finger davon. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Alice Thierry


    Ein Großteil der Frauen hält es für völlig normal, sich in der Hauptsache um die Kinder zu kümmern und diese auch im Trennungsfall in voller Anzahl zu übernehmen (obwohl sie dadurch wesentlich unflexibler werden und es finanziell erst recht eng wird - die Rechtsprechung ist da auch sehr widersprüchlich; erwartet einerseits Eigenverantwortlichkeit und Unterhaltsunabhängigkeit und andererseits perfekte Kinderbetreuung), das bekomme ich in meinem beruflichen Alltag immer wieder mit. Als ob der Partner das weniger könnte oder weniger Verantwortung dafür tragen müsste.


    Das kann ich aber so nicht stehen lassen. Das klingt ja so, als wären Kinder eine Plage. Bei den meisten Menschen ist es so, dass sie im Falle einer Trennung die Kinder "in voller Anzahl" unbedingt übernehmen wollen - weil sie ihre Kinder lieben und gern mit ihnen unter einem Dach leben und viel Zeit mit ihnen verbringen wollen.
    In diesem Fall sehe ich klar die Männer ungerecht behandelt, denn sehr viele möchten sehr wohl, dass ihre Kinder nach einer Trennung bei ihnen leben, aber leider wird meist entschieden, dass die Kinder bei der Mutter wohnen.


    Sorry, aber Dein Beitrag klingt ein wenig "kalt". Ich denke bei einer Trennung ist jeder - egal ob Mann oder Frau - sehr traurig, getrennt von den Kindern leben zu müssen und nur regelmäßig sie zu sehen. Bei Dir klingt es so, als sollte man, äh frau, die Kinder dem Partner freiwillig "mitgeben" und am besten auch noch Geschwister auseinander reißen, dann ist frau ja auch viel flexibler und hat mehr Geld.


    Ich hoffe, ich hab Dich nur missverstanden. Oder sind Liebe und Sehnsucht und der Wunsch, sein Kind im Alltag zu begleiten und nicht nur einmal die Woche zu besuchen Dinge, die "emanzipierten" Frauen verboten sind?

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von rienchen
    Für mich heißt "Emanzipation" das zu machen, was ich für mich und meine Familie für richtig halte. Und wenn das Kindererziehung bedeutet und den Haushalt führen, dann ist auch das Emanzipation. Weil es nämlich ungeachtet dessen ist, dass die ganze Welt mich ein Heimchen am Herd schimpft.


    Das ist ja auch genau richtig so. Jeder soll so leben, wie es für sie/ihn richtig ist.
    Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich erlebe viele Frauen, die ihre eigenen Bedürfnisse unterordnen- entweder dem Partner, dem Arbeitgeber, den Kindern... Es fällt ihnen schwer, die eigenen Bedürfnisse "durchzusetzen" oder auch nur zu formulieren. Und wenn, dann haben sie oft ein schlechtes Gewissen.


    Und ich erlebe auch einiges an Stutenbissigkeit, wenn die Männer sich in Erziehungsdinge "einmischen". Das kann ich nicht nachvollziehen.


    [SIZE=7]Diese Buchstabendreher[/SIZE]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Zitat

    Original von Frettchen
    [quote]Original von Alice Thierry
    ...
    Ich hoffe, ich hab Dich nur missverstanden. Oder sind Liebe und Sehnsucht und der Wunsch, sein Kind im Alltag zu begleiten und nicht nur einmal die Woche zu besuchen Dinge, die "emanzipierten" Frauen verboten sind?


    Eben genau diese Bedürfnisse hat ein Vater doch auch. Ich muss mal kurz überlegen...
    Ich kenne kein Trennungspaar aus unserem Bekanntenkreis, das sich nach der Trennung zu gleichen Teilen um die Kinder kümmert. Auch wenn es finanziell und zeitmäßig gehen würde.


    [SIZE=7]Man, neuer Laptop, neuer Tastenabstand[/SIZE]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Zitat


    Original von Frettchen
    Das kann ich aber so nicht stehen lassen. Das klingt ja so, als wären Kinder eine Plage.


    Das habe ich so nicht gemeint (obwohl das auf manche sicher zutrifft ;-)).


    Regenfisch hat das Wesentliche schon gut auf den Punkt gebracht.
    Trotzdem noch ein paar Sätze dazu:


    Kinder benötigen viel Zuneigung, Aufmerksamkeit und Zeit, wodurch eine Berufstätigkeit in Vollzeit je nach Alter der Kinder oft nicht möglich ist. Sinnvoll wäre also, sich die Kinder zu teilen, weil sie ja ebenso zum Vater gehören wie zur Mutter. Aber manche Mütter halten es bei einer Trennung von vorneherein für ausgeschlossen, die Kinder oder auch nur eins dem Vater zu überlassen. Oft, weil sie sich in der eigenen Position als betrogene/verlassene Frau schwach fühlen und sich an die Kinder klammern, als das was ihnen noch von der Familie bleibt, aber manchmal auch aus finanziellen Gründen. Da aber liegt die Crux, die ich angesprochen habe: Mit kleinen Kindern ist es nahezu immer schwierig, einer Vollzeiterwerbstätigkeit nachzugehen, was in der Folge zu finanziellen Schwierigkeiten und schlimmen Unterhaltsstreitigkeiten führen kann. Würden die Eltern sich auch nach einer Trennung gleichermaßen um die Kinder kümmern und dies auch für Väter, die sicher genauso an ihren Kindern hängen wie Mütter, als selbstverständlich erachtet werden, könnten hier viele Konflikte von vornherein vermieden werden.
    Die Gerichte halten diesbezüglich leider auch häufig an althergebrachten Rollen fest, wenn Sie im Streit um den Aufenthalt der Kinder dazu tendieren, diese in die alleinige Obhut der Mütter zu geben.


    Eine Trennung ist für alle Beteiligten furchtbar belastend, weil ihr meistens große Enttäuschungen und negative Gefühle vorausgegangen sind, die Jahre brauchen, um bewältigt zu werden. In diesem Gefühlschaos stehen sich die Partner leider oft wie Kriegsparteien gegenüber und dabei werden nicht selten die Kinder als Waffe eingesetzt, um den anderen zu treffen, sei es finanziell oder emotional.


    An erster Stelle sollte jedoch die Konfliktbewältigung stehen und das Besinnen darauf, dass trotz einer Trennung die gemeinsame Verantwortlichkeit für die gemeinsamen Kinder fortbesteht. Und dazu gehört auch, dass beide sich ebenbürtig um die Kinder kümmern. Ich wollte damit nicht sagen, dass Frau die Kinder pauschal dem Vater mitgeben soll - ebenso wenig umgekehrt - aber beide es auch nicht als selbstverständlich ansehen sollten, dass die Kinder zur Mutter gehören, weil sie diese mehr brauchen oder diese besser für sie sorgen kann.
    Dass die Mütter nach wie vor den Löwenanteil der Kinderbetreuung tragen, ist genau die Folge der gesellschaftlichen Rollenverteilung, in der die Männer nicht ebenfalls oder vielleicht auch mal vorrangig beruflich kürzer treten, um die Kleinen aufzuziehen, sondern wie gehabt weitermachen, weil sie ja der Hauptverdiener sind (und alle diese üblichen Argumente). Das alles leistet einer sozial schwächeren Stellung der Frau Vorschub und mündet im Trennungsfall in ein für alle Beteiligten unangenehmes Abhängigkeitsverhältnis.


    Optimal wäre es dagegen, wenn Väter und Mütter Kinder von Anfang an in gleichem Umfang begleiten und betreuen und das auch nach einer Trennung fortgesetzt werden kann (das berühmte "Wechselmodell", mit dem Forschungen zufolge auch Kinder grundsätzlich glücklicher sind).
    Aber das funktioniert nur dann, wenn die Leute sich von den alten Rollenbildern losmachen und Frauen sich nicht schlecht fühlen müssen, weil sie nach der Geburt beruflich wie gehabt weitermachen und Männer es als selbstverständlich erachten, nach der Geburt beruflich kürzer zu treten, um für ihre Kinder da zu sein.


    Doch jetzt schweifen wir wohl zu weit ab.


    Ich persönlich würde jedenfalls lieber über eine Frau lesen, die ihren Partner zu einer hälftigen Beteiligung an der Kinderbetreuung und -erziehung anhält und ihr abgebrochenes Pharmaziestudium fortsetzt, als die Supermami zu werden, die mit fünf Kindern am Bein eine Bäckerei für glutenfreie Baguettes in der Provence eröffnet und eine neue Beziehung mit einem einfühlsamen Landschaftsmaler eingeht, der ihr endlich das verlorene Selbstwertgefühl wiedergibt. ;-)
    Weiß der Himmel, wahrscheinlich werden Frauen in typischen Frauenromanen sogar noch mehr missbraucht als in Krimis oder Fantasystories.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Die Damen die hier in diesem Thread schreiben - benehmen sich eigentlich kaum anders als die Frauen, die in der Literatur unterdrückt, missbraucht oder sonstwie einen auf die Glocke bekommen.


    Man stellt als Leser dieses Threads eine leichte Weinerlichkeit bei der Damenwelt fest.


    Gleichberechtigung bedeutet aber auch: Sich gerade zu machen, nicht nur über die Ungerechtigkeiten in der Welt zu lamentieren sondern versuchen die (vermeintlichen) Missstände zu beseitigen.


    Aber offenbar fühlen sich Frauen in der Opferrolle wohler - könnten sie doch da ihr Schicksal mitleidheischend beweinen und werden nicht genötigt was zu ändern.


    Und ich sehr hier auch keine Jeanne D'arc auf den Barrikaden des Geschlechterkampfes. Ist eben doch einfacher sich nur aufzuregen, nichts zu tun und sich vom Ehemann aushalten zu lassen.


    Mutter Alice würde das heulende Elend kriegen, würde sie diesen Thread hier lesen. ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ist eben doch einfacher sich nur aufzuregen, nichts zu tun und sich vom Ehemann aushalten zu lassen.


    Danke für die Erinnerung bzw. das Stichwort. Ich muss meinem Mann noch das Haushaltsgeld für diesen Monat geben.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



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  • Zitat

    Die Damen die hier in diesem Thread schreiben - benehmen sich eigentlich kaum anders als die Frauen, die in der Literatur unterdrückt, missbraucht oder sonstwie einen auf die Glocke bekommen.
    Man stellt als Leser dieses Threads eine leichte Weinerlichkeit bei der Damenwelt fest.


    Schönes Beispiel aus der Altherren-Rhetorik-Trickkiste, Voltaire. Man(n) sage "die Damen" um den oberflächlichen Anschein der Höflichkeit zu wecken, wenn man Frauen lächerlich machen möchte.
    Wirklich, das hast du ganz toll gemacht. Weiter so!



    Zitat

    Gleichberechtigung bedeutet aber auch: Sich gerade zu machen, nicht nur über die Ungerechtigkeiten in der Welt zu lamentieren sondern versuchen die (vermeintlichen) Missstände zu beseitigen.


    Wir haben alle nur darauf gewartet, dass du kommst und uns sagst, was Gleichberechtigung bedeutet.
    Und dank deiner weisen Worte fällt es uns wie Schuppen von den Augen: Wir müssen uns einfach nur gerade machen. Nicht lamentieren! Wow! Klasse Tipp! :wave

  • Original von Alice Thierry


    Zitat

    Optimal wäre es dagegen, wenn Väter und Mütter Kinder von Anfang an in gleichem Umfang begleiten und betreuen und das auch nach einer Trennung fortgesetzt werden kann (das berühmte "Wechselmodell", mit dem Forschungen zufolge auch Kinder grundsätzlich glücklicher sind). Aber das funktioniert nur dann, wenn die Leute sich von den alten Rollenbildern losmachen und Frauen sich nicht schlecht fühlen müssen, weil sie nach der Geburt beruflich wie gehabt weitermachen und Männer es als selbstverständlich erachten, nach der Geburt beruflich kürzer zu treten, um für ihre Kinder da zu sein.


    Ich bin ganz deiner Meinung.
    Um diesen optimalen Zustand erreichen zu können, ist es notwendig, die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt entsprechend anzupassen, was ja immerhin in Sachen Ausbau der Kindertagesstätten endlich auch in Deutschland nun in Gang gekommen ist, auch wenn noch längst nicht alles optimal ist. Es ist wahrscheinlich auch nicht allzu vielen Paaren bewusst, dass Väter sich heutzutage immerhin ein Jahr Vaterschaftsurlaub nehmen können. Immerhin kenne ich mittlerweile einige Väter, die das auch wirklich getan haben und dadurch eine ganz intensive Beziehung zu ihrem Kind erleben, die sich natürlich auch danach fortsetzt. Ich weiß nicht, wie viele Väter dieses V-Jahr mittlerweile in Anspruch nehmen, aber nach dem, was ich zuletzt gehört habe, war das in den letzen Jahren erst ein geringer Prozentsatz der Väter. Die Gegenargumente sind sicher allen hier bekannt: Die freie Wirtschaft lässt das nicht zu - Karriereknick -tralala.


    Ich habe es bei meinen eigenen erwachsenen Kindern miterlebt, dass es sogar möglich war, dass beide Eltern im ersten Jahr mit dem Kind zu Hause geblieben sind und wie gut sich das auf die Beziehungen der drei auswirkt. Danach ging es mit Betriebs-Kita, Job und Studium weiter, ohne dass einer von beiden einen Karriereknick erleben muss - und ohne dass der Vater aufgehört hat, sich gleichermaßen um Kind und Haushalt zu kümmern wie die Mutter. Und ich habe selten ein Kind gesehen, das besser gedeiht.



    Zitat

    Ich persönlich würde jedenfalls lieber über eine Frau lesen, die ihren Partner zu einer hälftigen Beteiligung an der Kinderbetreuung und -erziehung anhält und ihr abgebrochenes Pharmaziestudium fortsetzt, als die Supermami zu werden, die mit fünf Kindern am Bein eine Bäckerei für glutenfreie Baguettes in der Provence eröffnet und eine neue Beziehung mit einem einfühlsamen Landschaftsmaler eingeht, der ihr endlich das verlorene Selbstwertgefühl wiedergibt. AugenzwinkernWeiß der Himmel, wahrscheinlich werden Frauen in typischen Frauenromanen sogar noch mehr missbraucht als in Krimis oder Fantasystories.


    Ja, ich auch. Ich wünschte mir sehr, dass weit mehr Romane auf den Markt kämen, die in eine solchermaßen ermutigende Richtung gehen.


  • Warum nur so verbissen?
    Ich habe Recht - und das weisst du!
    Aber leider kommt von deiner Seite nur billige Polemik. Schade! :-(


    Ja, offenbar muss dir jemand erklären was Gleichberechtigung bedeutet. Aus deinen vorliegenden Beiträgen geht nicht hervor, dass du über dieses Wissen verfügst.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich würde in dem Zusammenhang gern eine zusätzliche Frage in die Diskussion werfen, die mit Ausgangsfrage eng zusammenhängt - nämlich die, warum bestimmte Bücher beim weiblichen Publikum unsagbar erfolgreich sind.
    Und zwar die, in denen das schwache, jedoch liebreizende Weibchen vom Bad-Boy-Alpha-Höhlenmännchen an den Haaren über die Schulter geworfen und in seiner Höhle zum einvernehmlichen Sex gezwungen wird, woraufhin sie ihm auf der Stelle unsterblich verfällt und kraft ihrer reinen Liebe dazu bringt, dass er sie fortan auf Händen trägt und ihr allen Schmuck kauft, den sie sich wünscht :grin (was ihn natürlich nicht davon abhält, auch weiterhin alle anderen Frauen wie Schlampen zu behandeln und jeden Typen, der ihr zulächelt, mit dem Tode zu bedrohen).
    Das ist, etwas überzogen, auch das Erfolgsmodell, das sich hinter den Grauschatten oder Twilight verbirgt. Millionen von Leserinnen stehen auf so was, und zwar mit einer solchen Hysterie, dass das Genre in den letzten Jahren sogar die tot geglaubten Fantasy- und SciFi-Regale in den Buchläden wieder zum Leben erweckt hat. Nur dass die Zugpferde nicht klassische Themen waren, sondern Sub-Genres namens 'Dystopie' (aka Mädchenschmachtromane in der düsteren Zukunft) und Romantasy (der Alpha-Höhlenmensch ist ein Vampir oder Werwolf oder ähnliches Gekröse) sowie all das mit mehr Sex in der Erotik-Variante.


    Ein Großteil dieser Bücher präsentiert ein Frauenbild, bei dem einem schlecht werden und von dem man (wahrscheinlich vergeblich) nur hoffen kann, dass die nachwachsende Mädchengeneration sich so was nicht zum Rollenvorbild nimmt.


    Platt gesagt, geht es in diesen Geschichten um Macht. Er hat Macht über sie, er entscheidet sich lediglich aus Verliebtheitsgründen, diese nicht zu missbrauchen. Könnte er aber. Es wäre nur ein kleiner Schritt. Viele dieser männlichen Protagonisten - vor allem auch in dem recht neuen, kommerziell irre erfolgreichen NewAdult-Subgenre - sind ausgemachte Arschlöcher (vor einer allenfalls dünnen Entschuldigungs-Backstory), die (fast) alle ihre Probleme mit Gewalt lösen und oft eine 'Alles Schlampen außer Mutti'-Attitüde haben. Bis dann die Eine kommt ... die wiederum erhöht wird durch die Tatsache, dass der Kerl für sie eine Ausnahme macht. Die Leserinnen finden das nicht seltsam, sondern irre romantisch. Da fällt mir übrigens ein, es gibt immer mal wieder Artikel über die Unmengen von Frauen, die Brieffreundschaften mit ihnen ansonsten unbekannten Gewalttätern in Gefängnissen unterhalten und die ganz in der Vorstellung aufgehen, die Jungs ändern zu können.
    Egal. Zurück zum Thema.
    Die meisten dieser Bücher von Frauen geschrieben. Es sind also keine männlichen Allmachtsfantasien, die hier um sich greifen. Sondern eher Allunterwerfungsfantasien von Frauen.



    Warum ist das so? - Was findet Leserin an solchen Titeln? Mir persönlich kommt da schon auf Seite 1 der Kaffee hoch, ich kann die Frage also nicht beantworten.
    Aber sie ist durchaus ernst gemeint - blöde Sprüche als Antwort fallen mir auch selber genügend ein ;-)

  • Zitat

    Ich habe Recht - und das weisst du!


    Und das meinst du wahrscheinlich auch noch ernst?


    Zitat

    Aber leider kommt von deiner Seite nur billige Polemik. Schade! unglücklich


    Oh nein, eine Frau wird polemisch. Wie schrecklich!


    Zitat

    Ja, offenbar muss dir jemand erklären was Gleichberechtigung bedeutet. Aus deinen vorliegenden Beiträgen geht nicht hervor, dass du über dieses Wissen verfügst.


    Ich finde deine sämtlichen Kommentare zu dem was ich hier geschrieben habe
    unsachlich und anmaßend. Darum habe ich mal ein bisschen was zuückgepfeffert.
    Du nanntest mich innerhalb weniger Tage anmaßend, ich könne keine Argumente vorweisen, würde nur Schlagworte verbreiten etc.pp.
    Jetzt bin ich deiner Ansicht nach verbissen... Was kommt als nächstes?
    Vielleicht nennst du mich hysterisch?


    Es geht dir offensichtlich nur darum, irgendwen zu provozieren, und jetzt hast du es gerade mal zur Abwechslung auf mich abgesehen.
    Ich habe keine Lust dazu und werde dir nicht mehr antworten.


    Lass. mich. einfach. in. Ruhe!




    Edit: Tippfehler

  • Das Rollenbild, gerade im Bereich von Fantasy, fängt ja schon bei den Märchen an. Dort sind die Prinzessinen immer schön und am Ende verlieben sie sich in den Prinzen und vor allem der Schlusssatz verheißt ewiges Glück.
    Und wer möchte nicht ewig glücklich sein?
    Dann bekommen die Mädchen eine Barbie, schlank, wunderschön und einen Ken, der aussieht wie ein Bodybuilder und spielen damit die Rollen, die sie aus den Märchen gelernt haben.
    Dann sehen sie Zeitschriften, Fernsehsendungen ect... wo die Frauen vor allem eines sein müssen, schön, schön, schön.
    Und sie erleben wie die Gesellschaft weniger Schönheit und vor allem eine dicke Figur abstraft, wie gehänselt und gemobbt werden darf, sobald es ums Dicksein geht. Schönheit dominiert unser Leben, Schönheit wird angebetet.
    Schon mal ein Fanatsybuch gelesen, wo die Heldin dick sein durfte? Oder alt? Die alten Frauen sind entweder die Großmütter, die von den Wölfen gefressen werden oder die neidischen, bösen Hexen.
    Fantasy setzt das Rollenspiel der Märchen fort und die Mädchen glauben, dass es so sein muss, weil sie es nur so erleben, Schönheit ist alles.
    Und wozu ist Schönheit eigentlich gut? Nur zu einem: ein Männchen anzulocken, das dem Mädchen das alles verschafft, was sie selbst nicht kann, weil sie zu sehr damit beschäftigt ist, ihre Schönheit zu pflegen. Schönheit ist eine sehr arbeitsintensive Sache.
    Doch, welches Mädchen kommt bei Jungs gut an, wenn es nicht schön ist? Intelligenz verschreckt viele, und wenn das Mädchen größer und stärker ist als die Jungs ist das auch nicht anziehend. Manche Mädchen geben gute Kumpels, aber um den Märchentraum zu Ende träumen zu können, um ewig glücklich zu sein, braucht es nicht einen Kumpel, sondern einen verliebten Prinzen.


  • Ich habe ich wirklich amüsiert:



    Zitat

    Lass. mich. einfach. in. Ruhe!


    Nein - das werde ich nicht. Ich erwarte nach wie vor die Beantwortung meiner Frage. Ich hatte dich gefragt wo wir alle denn von wem erpresst würden und um entsprechende Beispiele gebeten.


    Antwort bisher Fehlanzeige.


    Und wenn man keine Antworten hat, dann schreibt man halt solche Sachen wie


    Zitat

    Ich finde deine sämtlichen Kommentare zu dem was ich hier geschrieben habe unsachlich und anmaßend.


    Ablenkung statt Antworten.


    Naja - irgendwie hatte ich das ja auch erwartet das da nichts kommt.


    ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von agu


    Und zwar die, in denen das schwache, jedoch liebreizende Weibchen vom Bad-Boy-Alpha-Höhlenmännchen an den Haaren über die Schulter geworfen und in seiner Höhle zum einvernehmlichen Sex gezwungen wird, woraufhin sie ihm auf der Stelle unsterblich verfällt und kraft ihrer reinen Liebe dazu bringt, dass er sie fortan auf Händen trägt und ihr allen Schmuck kauft, den sie sich wünscht (was ihn natürlich nicht davon abhält, auch weiterhin alle anderen Frauen wie Schlampen zu behandeln und jeden Typen, der ihr zulächelt, mit dem Tode zu bedrohen).


    Diese Konstellation war interessanterweise schon vor hundert Jahren ungemein beliebt und "Der Scheich" (1919) von Edith Maude Hull ist meiner Meinung nach der absolute Prototyp dafür. Die Frauen waren damals von diesem Roman ähnlich begeistert wie heute die Mädels von der "Biss"-Reihe; und natürlich wurde die Verfilmung ein Kassenschlager.
    Das wirft natürlich auch die Frage auf, weshalb Frauen der Caveman-Typ anzieht? Sicher nicht, weil sie gewalttätig behandelt werden wollen. Vielleicht reizt ja der Kontrast vom bösen unbesiegbaren Kerl, der bei seiner Herzallerliebsten weich wird (natürlich nur in der oberen Hälfte). Wie ein Raubtier, das man unterwirft und zähmt. :gruebel
    Solange man selbst nicht gebissen und gekratzt wird, ist ja alles okay.


    edit: Ergänzung
    Man sollte sich zudem fragen, ob nicht auch das in diesen Büchern propagierte Männerbild für Männer herabsetzend ist, denn im Grunde werden ihnen damit sämtliche soziale Fähigkeiten als auch der Intellekt, Probleme auf andere Weise als mit Gewalt und Dominanz zu lösen, abgesprochen. Ein absolutes Armutszeugnis. Und zwar für alle Beteiligten.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

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  • Noch ein Gedanke:


    Der ganze Kram kommt ja wieder einmal aus den Staaten. Die sind da zwar wahnsinnig kommunikativ, aber vergleichsweise prüde, wenn es ans Eingemachte geht, daran hat sich im Großen und Ganzen seit der Mayflower nicht viel geändert. Ganz zu schweigen von der Cowboymentalität.


    Folglich ist es für das All-American-Girl ggf. inakzeptabel (Stichwort: Alles Schlampen außer Mutti!), wenn sie den ersten Schritt macht und sich auf den Kerl stürzt. Wenn der Typ sie hingegen pseudo-nötigt, kann sie vermeintlich anständig bleiben und schont damit gleichzeitig das Ego ihres "Eroberers".


    Außerdem sind es letztlich zwei paar Stiefel, was einen in Film oder Buch anspricht und womit man tatsächlich leben möchte.
    James Bond mag ja ein toller Hecht sein, aber ob der den Müll freiwillig rausbringt...?

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



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    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Ist eben doch einfacher sich nur aufzuregen, nichts zu tun und sich vom Ehemann aushalten zu lassen.


    In meinen Augen ist da schon ein Definitionsfehler. Eine Ehe heißt für mich teilen und nicht aufrechnen. Das gilt zwar auch für Materielles, aber auch für alles andere im Leben, und das ist viel essentieller. ;-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)