'Zeit der wilden Orchideen' - Kapitel 14 - 17

  • Da passiert ja so einiges was ich nicht erwartet hätte in diesem Abschnitt.


    Raharjo macht Paul tatsächlich das Leben schwer. Georgina bettelt Raharjo an die gestohlenen Ware zurück zugeben. Die beiden fangen eine kurze Affäre an.
    Paul merkt das sich Georgina verändert hat. Und stellt nach Forschungen über den Fremden Mann an. Und schickt die Kinder mit Georgina in die Fremde nach England.
    Auch wenn sich Paul an Raharjo rächen will ist dieser doch Mächtiger und Skrupelloser als Paul. Bin wirklich sehr gespannt auf diese Begegnung.
    Und wann Raharjo endlich die Wahrheit raus findet warum Georgina geheiratet hat und nicht länger auf ihn wartete.
    Es bleibt spannend da mann auch nicht mehr über den Tot der Mutter erfahren hat. Ob man es überhaupt noch erfährt?
    :schnellweg :lesend

  • Zitat

    Original von spike
    Da passiert ja so einiges was ich nicht erwartet hätte in diesem Abschnitt.


    :-]


    Zitat

    Original von spike
    Es bleibt spannend da mann auch nicht mehr über den Tot der Mutter erfahren hat. Ob man es überhaupt noch erfährt?
    :schnellweg :lesend


    *geheimnisvoll orakel*
    Man wird sehen, man wird sehen ... :chen

  • Ich habe Verständnis für Paul und sein Handeln. Ich habe das auch nicht als Rache an Raharjo empfunden, dass er Georgina und die Kinder nach England schickt. Er versucht nur seine Familie zu beschützen. Von allen drei ist er derjenige, der nicht nur an sich denkt und der am meisten zu verlieren hat. Georgina hat zwar gezögert, als Raharjo sie aufforderte, Paul zu verlassen und mit den Kindern zu ihm zu ziehen bzw. gemeinsam weg zu gehen. Aber sie hätte es früher oder später getan. Ich wage zu behaupten, dass auch das sie nicht glücklich gemacht hätte, so zerissen wie sie innerlich ist. Das hat Paul wohl geahnt.


    Nicole, vielen Dank zwischendurch für die schönen Lesestunden, die ich heute mit diesen beiden Abschnitten hatte. Ich finde es toll, wie du diese Geschichte in die Historie Singapurs einbettest und so packend erzählst und dann auch noch mit Bildern usw. hier untermalst.


    Ich bin so gespannt, wohin diese Geschichte mich noch führt! :-)

  • Kapitel 14: Jetzt sind Nilam und Raharjo für einen Moment wieder vereint, aber auf was für einer Basis.
    Ich bin schon etwas unangenehm berührt von Raharjos Verhalten, aber auch Georgina nehme ich es nicht komplett ab, dass sie es nur für ihre Familie tut.

  • Geht es noch jemand so wie mir, Georgina wird mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Dass sie an ihre Familie denkt, glaube ich nicht, dann wär's bei dem Treffen mit Raharjo geblieben. Der einzige der tatsächlich nicht egoistisch handelt, ist Paul.

  • Sie wirken vielleicht nicht mehr so sympathisch wie noch im Prolog, aber dafür realistischer und interessanter.


    Wer im Leben unter Zwängen steht, handelt, wie er glaubt, es zu müssen, und Georgina und Raharjo sind alles andere als handzahme Protagonisten.
    Deswegen bleiben meine Sympathien für sie erhalten.

  • Georgina war am Anfang ein verträumtes kleines Mädchen. Mit dem lauf der Geschichte wurde sie Erwachsen.
    Und die Ehe mit Paul wurde ja von ihrer Seite aus reinem Zweck eingegangen und nicht aus Liebe. Geliebt hat sie Raharjo.
    Doch ich mag sie sehr gerade weil man diesen Wandel mit bekommt. :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Sie wirken vielleicht nicht mehr so sympathisch wie noch im Prolog, aber dafür realistischer und interessanter.


    Wer im Leben unter Zwängen steht, handelt, wie er glaubt, es zu müssen, und Georgina und Raharjo sind alles andere als handzahme Protagonisten.
    Deswegen bleiben meine Sympathien für sie erhalten.


    Das sehe ich genauso.
    Und trotzdem oder gerade deshalb hat auch Paul meine Sympathien.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich habe Verständnis für Paul und sein Handeln. Ich habe das auch nicht als Rache an Raharjo empfunden, dass er Georgina und die Kinder nach England schickt. Er versucht nur seine Familie zu beschützen. Von allen drei ist er derjenige, der nicht nur an sich denkt und der am meisten zu verlieren hat. Georgina hat zwar gezögert, als Raharjo sie aufforderte, Paul zu verlassen und mit den Kindern zu ihm zu ziehen bzw. gemeinsam weg zu gehen. Aber sie hätte es früher oder später getan. Ich wage zu behaupten, dass auch das sie nicht glücklich gemacht hätte, so zerissen wie sie innerlich ist. Das hat Paul wohl geahnt.


    Ich finde "Zerrissenheit" ein sehr gutes Stichwort.
    Und auch die Frage berechtigt, warum sie so lange zögert ...


    Zitat

    Original von Saiya
    Nicole, vielen Dank zwischendurch für die schönen Lesestunden, die ich heute mit diesen beiden Abschnitten hatte. Ich finde es toll, wie du diese Geschichte in die Historie Singapurs einbettest und so packend erzählst und dann auch noch mit Bildern usw. hier untermalst.


    Ach, danke - ich freu mich so wahnsinnig, dass es Dir mit dem Buch bislang so geht! :knuddel1



    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Kapitel 14: Jetzt sind Nilam und Raharjo für einen Moment wieder vereint, aber auf was für einer Basis.
    Ich bin schon etwas unangenehm berührt von Raharjos Verhalten, aber auch Georgina nehme ich es nicht komplett ab, dass sie es nur für ihre Familie tut.


    Zitat

    Original von Bücherfreund
    Geht es noch jemand so wie mir, Georgina wird mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Dass sie an ihre Familie denkt, glaube ich nicht, dann wär's bei dem Treffen mit Raharjo geblieben. Der einzige der tatsächlich nicht egoistisch handelt, ist Paul.


    Das empfindet ihr genau richtig: es geht ihr nur vordergründig um die Familie, die Firma, vielleicht ein paar Momente lang, die allerersten.
    Sie holt sich da das, was ihr genommen worden ist und ihrer Meinung nach zusteht.




    Ich verfolge gebannt eure Gedanken hier, Bücherfreund, spike, Saiya und Herr Palomar, und auch die Verteilung eurer Sympathien.
    Wirklich "gut" ist in dieser Geschichte glaube ich niemand, bis auf Ah Tong und ein, zwei weitere "Neben"figuren.


    Ein paar Gedanken von mir dazu ...


    Mit jedem Buch will ich natürlich eine (möglichst) gute Geschichte erzählen, mit interessanten Personen und an einem genauso interessanten Schauplatz.
    Mich beschäftigen dabei aber jedes Mal bestimmte Fragen - auf die ich keine Antwort suche und auch keine geben will, sondern mit denen ich mich einfach beschäftige und daran weiter-denke.


    Bei diesem Buch ging's mir um die Frage der Identität. Was ist das, was bestimmt und formt das? Wie definiert sie sich?
    Die Frage danach, wie die Wahrnehmung anderer die eigene Wahrnehmung beeinflussen kann - und das Verhalten.


    Und ein ganz großes Thema war das ungelebte Leben - das ja immer einen ungleich größeren Raum einnimmt als das Leben, das wir dann tatsächlich auch leben.

  • Jeder Mensch ist ein Opfer seiner Lebensumstände. Allerdings kommt mir Georgina immer wie ein Kind vor, dem man ein rotes Bauklötzchen gegeben hat, aber sie will unbedingt das blaue Klötzchen, das daneben liegt, begreift aber nicht, dass das nicht gut für sie ist.


    Dass sie mir unsympathisch ist, spricht aber für das Buch! Wenn ein Buch mich nicht fesseln, nicht mitreißen kann, sind mir die handelnden Personen ziemlich egal.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund
    Jeder Mensch ist ein Opfer seiner Lebensumstände. Allerdings kommt mir Georgina immer wie ein Kind vor, dem man ein rotes Bauklötzchen gegeben hat, aber sie will unbedingt das blaue Klötzchen, das daneben liegt, begreift aber nicht, dass das nicht gut für sie ist.


    Dass sie mir unsympathisch ist, spricht aber für das Buch! Wenn ein Buch mich nicht fesseln, nicht mitreißen kann, sind mir die handelnden Personen ziemlich egal.


    Das geht mir als Leserin wie als Autorin genauso. :-)
    Ich finde nichts langweiliger als spiegelglatte Charaktere, die immer alles richtig machen. Ich mag Romanfiguren mit Brüchen und Abgründen, an denen man sich reiben kann und die man manchmal ohrfeigen möchte.

  • Ich kann Paul verstehen, dass er versucht seine Ehe zu retten. Leicht gefallen ist ihm die Entscheidung sicher nicht. Und Georgina ist es zuzutrauen, dass sie doch eines Tages einfach mit Raharjo geht, spätestens, wenn die Jungs alt genug sind. Mal sehen, vielleicht kommen wir ja noch da hin.


    Ich bin ja mal gespannt, wie es mit dem chinesischen Mädchen weiter geht, die es ja wohl schafft Raharjos Herz zu berühren.

  • Zitat

    Original von streifi
    Ich kann Paul verstehen, dass er versucht seine Ehe zu retten. Leicht gefallen ist ihm die Entscheidung sicher nicht. Und Georgina ist es zuzutrauen, dass sie doch eines Tages einfach mit Raharjo geht, spätestens, wenn die Jungs alt genug sind. Mal sehen, vielleicht kommen wir ja noch da hin.


    Das ist ihm auf jeden Fall nicht leicht gefallen.
    Man kann natürlich darüber streiten, ob das okay ist, auf eine solche Weise eine Ehe retten zu wollen, die auf tönernen Füßen steht - aber mir geht's da wie Dir, ich kann ihn gut verstehen, dass er keinen anderen Ausweg weiß, als Georgina so weit von Raharjo wegzubringen wie möglich.


    Und, nicht zu vergessen: Das Argument, die beiden Jungs verdienten eine bessere Ausbildung als sie in Singapur erhalten können, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Es sollten noch Jahrzehnte vergehen, bis es in Singapur Schulen gab, die ungefähr europäischen Standard hatten. Die wenigen europäischen Jungen in Singapur wurden ganz selbstverständlich über kurz oder lang in die Heimat geschickt, um dort zur Schule zu gehen.

  • ich verstehe ums Verrecken nicht, warum diese dmme Nuss ihrem Lover nicht erzählt was da los war- der denkt immer noch er sei verraten worden, hat keine Ahnung über seinen Sohn, aber vögeln kann sie. Beine breit kein Problem, aber Maul auf- ich finde das selbst unter Berücksichtigung der Zeit einfach dämlich.

  • Zitat

    Original von beowulf
    ich verstehe ums Verrecken nicht, warum diese dmme Nuss ihrem Lover nicht erzählt was da los war- ...


    Hätte sie ihm von ihren gemeinsamen Sohn erzählt, würde das auch ein Risiko bergen. So mies wie Raharjo im Moment drauf ist, könnte er es öffentlich machen, damit wäre Duncan als Eurasier gesellschaftlich benachteiligt.
    Oder, für Georgina noch schlimmer, er könnte Ansprüche auf Duncan erheben.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Hätte sie ihm von ihren gemeinsamen Sohn erzählt, würde das auch ein Risiko bergen. So mies wie Raharjo im Moment drauf ist, könnte er es öffentlich machen, damit wäre Duncan als Eurasier gesellschaftlich benachteiligt.
    Oder, für Georgina noch schlimmer, er könnte Ansprüche auf Duncan erheben.


    Die Frage ist doch auch, ob er es ihr überhaupt glauben würde, bzw. überhaupt zuhören würde.
    Er ist ja so von seiner Sicht er Dinge überzeugt, dass er gar nichts anderes hören will.

  • Duncan ist wirklich Georginas Schwachpunkt. Ihm nach dem Gespräch in den Gärten von Whampoa von ihrem gemeinsamen Sohn zu erzählen, zu hoffen, das würde ihn milde stimmen und alles sei dann wieder gut - das hätte ich reichlich naiv gefunden.


    Ja, frau sollte vielleicht wirklich nicht mit einem Kerl ins Bett steigen, dem sie nicht traut. Aber diese Affaire zieht ihren Reiz gerade aus dem gegenseitigen Misstrauen, dem Verletztsein. Der Erinnerung an das frühere Vertrauen, die Liebe, die auf jeden Fall einmal dagewesen war und auch aus einem gewissen Machtspiel heraus.


    Kann man sicherlich dumm finden. Verwerflich sowieso.
    Ich fand's spannend, gerade bei einer Frauenfigur. :-)

  • Okay, die Situation hat sich grundlegend verändert.


    Georgina, oh was tuts du nur? In diesem Abschnitt bekommt sie bei mir definitiv Minuspunkte. Sorry, aber ich kann ihr Verhalten einfach nicht verstehen und dann das Drama mit ihren Söhnen, bedeuten die Kinder ihr so wenig?


    Raharjo ist immer noch verbittert und löst sein Versprechen nicht ein, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Dumm, dass er auch diesmal nicht die ganze Wahrheit erfährt, da seine Frau den Brief verbrennt, also wieder ein Missverständnis zwischen ihm und Georgina.


    Ich hoffe die beiden erkennen irgendwann, dass sie so handeln mussten, weil die Umwelt, die Lage, die Geschehnisse es von ihnen verlangt haben. Man ist nicht immer "Herr" seiner Taten, machmal muss man auch was tun, was einem eigentlich zuwider ist.


    Paul sammelt bei mir in diesem Abschnitt Pluspunkte, er will seine Familie schützen, er merkt, dass es Georgina schlechter geht und will seinen Söhnen eine gute Zukunft ermöglichen. Dennoch ist ihm klar, dass Georgina ihn nie wirklich geliebt hat, dass ihr Herz immer einem anderen gehört hat. Zuneigung ja, aber Liebe nein.


    Schade das Ah Tong nicht mir umgezogen ist, ich hoffe einfach weiter, dass er ein Wunder bewirken kann.

  • Sehr spannend, wie es Dir über das Buch mit den Personen geht! :-)


    Zu Leelavati: mir gefiel die Vorstellung, dass nicht nur Paul eine Möglichkeit sucht und bekommt, seine Ehe zu retten, sondern auch Lleelavati zu diesem Zweck etwas - buchstäblich - in die Hand bekommt.