'Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht' - Kapitel 19 - 21

  • Dieser kurze Abschnitt vereint Trauer und Freude gleichermaßen. Klara vergeht vor Trauer um Amelia, Mathilda weint Claudius nach und Sophia hadert mit der Entscheidung, dass sie Jiri gehen ließ.


    Zudem verrennt sich Alexandra (die ich, wie Christina, genauso unausstehlich finde) in ihre Intrige, die ins Leere läuft. Allerdings bin ich gespannt, welche Waffen die Gute noch auffahren will um ihrer Mutter und allen anderen zu schaden.


    Schade finde ich, dass man bisher nichts über Amelia und Claudius erfährt. Ich würde so gern wissen, wie es den beiden geht. Vielleicht geben die nächsten Kapitel Aufschluss?!

  • Eigentlich hatte ich erwartet, dass Klara und Mathilda in dieser schweren Situation zusammenfinden. Aber Klara ist schon speziell, wie alle Weber-Schwestern. Auch Eleonore und Christina sind ja auch nicht die einfachsten. Sicher hat Mathilda das fenster offen gelassen, aber doch nicht in böser Absicht. So ein bisschen kann ich die Vorwürfe, die Klara ihr macht, schon verstehen. Sie fühlt sich darin nur noch bestärkt, dass die Tochter ihres Peinigers aus dem Haus muss. Sorgen mache ich mir auch um Frannek.


    Da war ich ja mal nicht schlecht überrascht, dass Daniel Alexandras plumpen Avancen widerstanden hat. Aber das wäre wohl auch zu einfach für den weiteren Handlungsverlauf.

  • :write ich schließe mich euch an


    Daß Klara und Mathilda in ihrer Trauer nicht zueinanderfinden ist schade. Über die beiden Verschleppten vermisse ich auch Neuigkeiten.


    Jetzt baggert Alexandra doch tatsächlich Daniel an und erhält Gottseidank eine Abfuhr. Die steht bei mir ganz oben auf der Liste - niederträchtig, häßlich, durchtrieben und raffiniert :schlaeger Bin gespannt, wie die endet :gruebel

  • Klara tut mir so Leid. Die Ungewissheit, was nun mit ihrem Kind ist, lebt es noch, wurde es mißhandelt, wo ist was .... das treibt eine Mutter schier in den Wahnsinn.


    Alexandras Intrige verpufft, was mich ein klein wenig wunderte, ich ihr aber den Mißerfolg gönnte. Ich kann sie ebenso wenig leiden wie Christina, wobei Alexandra deutlich auf Platz 1 ist.

  • Zitat

    Original von Karthause
    Eigentlich hatte ich erwartet, dass Klara und Mathilda in dieser schweren Situation zusammenfinden..


    Das fand ich nun weniger seltsam. Für Klara ist Mathilda die Schuldige an der Verschleppung und sie macht sie dafür verantwortlich. Wie kann sie sich ihr da nähern? Zudem ist ja auch immer noch das Problem, Mathilda ist das Kind ihres Vergewaltigers. Das stellt in meinen Augen ein zusätzliches Hindernis dar.

  • Ich habe mich in diesem Abschnitt über zwei Dinge gewundert:
    1. Kann ein hölzernes Hörrohr wirklich so einfach zerbrechen?
    2. Die Wiedersehens-Szene Alexandra-Jiri war Kopfkino auslösend gut - aaaber
    da steht der Kerl ganz ruhig an einen Laternenpfahl oder was das auch immer war gelehnt und sieht der heranwirbelnden seit Monaten nicht gesehenen Geliebten ganz gelassen entgegen, ohne auch nur einen Fuß zum Entgegengehen zu bewegen? Lediglich die Mundwinkel zieht er zum Grinsen breit und einen Luftkuss wirft er ihr zu? Na, Hallo aber auch! :lache :schlaeger
    Und da war auf S. 237 dann auch wieder so ein Bandwurmsatz. Sebastian über Amelia zu Klara im gemeinsamen Ehebett:
    "Ich vermisse Amelia nicht weniger als du,
    und ich darf meine Phantasie nicht schießen lassen,
    um die Bilder zu unterdrücken,
    die sich vor mir auftun,
    wenn ich mir ausmale,
    was sie gerade erleidet."
    Ich verstehe, was du, Tina, ihn da sagen lassen willst. Vom Argumentieren her.
    Dass er genauso wie Klara unter der Vorstellung leidet, was Amelia gerade durchmachen muss.
    Aber er malt sich Bilder aus, die sich auftun, und die er dann unterdrücken will.
    Und welche Phantasie darf er beim Unterdrücken warum und wohin nicht schießen lassen? :gruebel ?(
    Die Geschichte gefällt mir weiterhin, aber ich komme diesmal nur sehr langsam voran. Beim Vorgänger ist mir so etwas nicht aufgefallen.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Danke für deine Ansichten, Maikäfer! Das ist auf jeden Fall spannend für mich zu lesen, wie man dieses oder jenes auch verstehen könnte.
    Für die Wiedersehensszene zwischen Jiri und Sophia hätte es 1001 Möglichkeiten gegeben. Mir gefiel es so am besten zu den Figuren passend. Ich kann aber auch verstehen, wenn jemand es lieber anders gelesen hätte. Wie immer gilt: Sich als Autorin zu rechtfertigen ist keine gute Idee :-), und das habe ich auch nicht vor.


    Hinweise über mögliche stilistische Auffälligkeiten lese ich mit großem Interesse.


    Liebe Abendgrüße von


    Martina

  • Nein, eine Rechtfertigung wollte ich auch gar nicht herauszulocken versuchen, schließlich ist es DEIN Buch. Ich wollte nur, was du deinen Worten nach ja auch glücklicherweise verstanden hast, "Feedback" geben.
    Was die Wiedersehenszene angeht, musste ich mir inzwischen - natürlich von einem männlichen Wesen :lache! - anhören, was ich denn wolle, immerhin sei der Knabe ja von Frankreich aus wohl auf dem längeren Weg gewesen.
    Ich weiß auch nicht, warum mir so etwas in manchen Büchern, im Vorläufer, wie gesagt, nicht, auffällt. Eigentlich sollte man meinen, die ja nun wirklich ausreichend vorhandene Dramatik ließe solche Gedanken gar nicht erst aufkommen, oder?
    Manchmal habe ich dabei übrigens auch ein kleines Extraspäßchen.
    Mein Liebling in diesem Buch war bisher:
    "Sie klopfte dem drei Monate alten Martin auf den Rücken, der über ihrer Schulter hing, und drückte ihn Amelia in die Arme, damit sie ihn in seiner Wiege festband."
    Mein Kopfkino dazu: Rücken hängt über die Schulter? Quasimodo? :lache
    So, jetzt geh ich mal weiterlesen.
    Gute Nacht! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Diesen Abschnitt habe ich nun endlich so richtig flüssig gelesen, er hat mich ähnlich gefesselt wie das erste Buch. Beiden Abschnitten davor war es nicht ganz so.


    Alexandra ist schrecklich, aber die Szene mit ihr las sich prima. :lache Ist Andre eigentlich schwul? Wissen wir das schon oder ist das nur eine Ahnung?


    Klara finde ich langsam anstrengend. Sicher ist ihre Situation schwierig und sie leidet sehr, aber zwischendurch könnt ich sie schütteln.

  • In dem Abschnitt gibt es dann gleich zwei „Showdowns“ - das das noch etliche Seiten vor dem Ende!


    S. 218 ist mir der Satz: In Frankreich begehe man vielleicht den Fehler, zu viel auf einmal zu wollen. aufgefallen. Das dürfte in der Tat ein Fehler gewesen sein.


    Dann die Auseinandersetzung von Alexandra mit Christina, bei der Erstere den Kürzeren zieht. André hat mich denn doch überrascht, er scheint Christina aus Berechnung und zum eigenen (finanziellen) Vorteil geheiratet zu haben, hat also durchaus gewußt, was er tat bzw. wen er heiratete. Christina ist erst völlig perplex, bevor sie beschließt, ihn zu verachten. Und Alexandra? Ist sie jetzt angeknackst, gebrochen oder wird gar zur wilden Furie? Das kann ich im Moment überhaupt nicht einschätzen, denn ihre Pläne sind dermaßen schief gegangen, daß man es schon - aus ihrer Sicht - als Katastrophe bezeichnen kann.


    Und dann die längst fällige Auseinandersetzung zwischen Mathilda und Klara. Letztere hat sich sehr verändert, und nicht unbedingt zu ihrem Vorteil. Sicher trauert sie, aber sie hat doch noch andere Kinder, die ihrer Fürsorge bedürfen. Die so einfach links liegen zu lassen... :nono


    Mathilda hat sich zu einer starken jungen Frau entwickelt, die trotz der Lieblosigkeit der Jahre anscheinend relativ wenig Schaden genommen hat. Ich hoffe, ihre Wünsche und Hoffnungen gehen in Erfüllung - und daß sie nicht zerbricht.


    Der krönende Abschluß dieses Abschnitts dann die Rückkehr von Jiri und sein Heiratsantrag! Wenigstens eine Sache, in der die Vorzeichen auf gut zu stehen scheinen. :-)


    Übrigens fällt mir auf, daß schon lange kaum noch etwas aus Saratow zu hören war. Woraus ich schließe, daß dort das Leben seinen Gang geht, ohne größere Höhen oder Tiefen.



    Zitat

    Original von chiclana
    Ist Andre eigentlich schwul? Wissen wir das schon oder ist das nur eine Ahnung?


    Das denke ich nicht; früher war die Rede davon, daß er etliche Liebhaberinnen hat und es wohl umgekehrt aber nicht gerne sähe, wenn seine Frau ein gleiches tun täte. Drum hat mich seine Reaktion jetzt um so mehr erstaunt.



    @ maikaefer
    Noch ein „männlicher Kommentar“ zur Wiedersehensszene von Jiri (ich will immer „Jurij“ schreiben :rolleyes) und Sophia: ich fand das in der Tat passend. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nicht das ich Klara nicht verstehen kann und das es vielleicht das Beste ist zu hoffen das Amelie nicht mehr lebt denn dann malt man sich keine Horrorvisionen mehr aus, doch für Mathilda kommt dies eben nicht in Frage sie hofft das Claudius wieder zurückkommt, mal schauen welche mit ihrer Taktik mehr Glück hat.
    Sophia hat also bemerkt das ihr Herz Jiri gehört und eigentlich kann sie nun nur noch warten bis er wieder zurück ist und hoffen das sie zueinander finden.
    Alexandra mochte ich ja noch nie und dies ist auch jetzt so, sie ist eine Durchtriebene Person nur gut das sie mit ihrer Intrige keine Chance hatte Unfrieden zu säen. Irgendwie ist sie auch von zwei Seiten vorbelastet und ich wundere mich nicht das sie so ist wie sie ist.
    Christina hat ihren Erfolg und Kinder haben sie noch nie interessiert und dadurch hat sie auch keine Liebe für ihre Tochter.