'Kinder des Meeres' - Seiten 001 - 058


  • Danke der Nachfrage, ich komme zurecht.
    Kreuzung war unglücklich ausgedrückt, ich wollte nicht sagen, dass eine Mischung aus 2 alten Rezepten aufgekocht wurde. Ich fühle mich nur an diese deine beiden von mir sehr geschätzten Bücher erinnert. Wenn dies wirklich dein letzter Tudor-Roman wäre, täte mir das sehr leid.
    Ja, den Orientexpress. Aber ich lese nicht parallel. Mit den Meereskindern bin ich schon fertig. Ich wollte mich eigentlich nur zunächst auf die dortige Leserunde konzentrieren, da ich dort fast pünktlich bin und hier eh spät dran, aber ich merke schon... ich muss auch hier reinschauen. Ein Sog, sozusagen.
    Ich hatte mich schon gewundert, denn Showboat ist ein typisch amerikanisches Musical zur Sklavenfrage und ich weiß ja, dass du die amerikanische Geschichte nicht so schätzt (bitte nicht auf die Worte festnageln, aber du hattest mal so etwas in unserem damaligen Ratespiel geschrieben, glaube ich, und auch bei dem Hinweis auf die Titelähnlichkeit "Kains Erben"/"Die Erben Kains". Vielleicht kennst du ja das Lied "Old man river" über den Mississippi, das ist auch aus Showboat. Das Lied "Fish gotta swim and birds gotta fly" (Lovin´ that man of mine) ist für mich eines der schönsten Liebeslieder, die ich überhaupt kenne, gesungen von mehreren Interpretinnen.
    Du hast auch irgendwann mal erzählt, dass du manchmal wir eine Irre lachend an deiner Schreibmaschine/PC (?) sitzt, und dein Mann dann etwas befremdet schauenden Gästen erklärt hat, dass du gerade - schreibtechnisch - einen Menschen umgebracht hättest. Das verfolgt mich. Bei jedem Toten - und das sind manchmal ans Herz gewachsene - frage ich mich jetzt, ob du wieder gelacht hast! :lache
    Achja, noch etwas. Ich glaube, es war in der Charlotte Roth-LR, da hatten wir mal eine Unterhaltung, wie ausführlich du Männer beschreibst. Ich fand es da sehr dezent - im positiven Sinne -, du sagtest, du würdest sie gern und ausführlich beschreiben. Hier fiel mir zum ersten Mal die Ausführlichkeit auf.
    Aber Anthony und Sylvester sind ja auch wirklich zwei Leckerbissen! Hattest du Schauspieler vor Augen? Aber vielleicht kommt ja dazu noch etwas in den weiteren Kommentaren...
    Alles Liebe zurück
    von maikaefer
    PS: Shakespeare ist inzwischen eingetroffen, bleibt aber bis Weihnachten in seiner Hülle. Wirklich ein sehr beeindruckendes Äußeres, wenn ich auch gestehen muss, dass mich das Coverbildgesicht zuerst spontan an Michael Jackson erinnerte. Dessen Musik ich persönlich nicht besonders schätze. Möglicherweise gehen unsere Geschmäcker aber wie schon öfter auch in der Frage auseinander. Aber solange wir uns über deine Bücher einig sind, ist für mich zumindest alles okay. Und das ist auch hier der Fall. Wie gesagt, mit den Kommentaren hinke ich, aber 10 Punkte sind schon "reserviert". :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Ich freu mich, zu hoeren, dass Du zumindest einigermassen zurechtkommst. Weiterhin alles Gute!


    Au weia, das mit den Toten ist ja grauslig. Ich lache NIE, wenn ich jemanden umbringe, wirklich nicht. Ich glaube, hier fehlte in meinem Bericht einfach der Hinweis auf den britischen Humor meines Mannes. Er sagte - uebrigens keineswegs befremdet, sondern grinsend - dazu: "Meine Frau sitzt am Computer, bringt Leute um und lacht sich tot."
    Er weiss aber, dass ich das nicht gleichzeitig mache!


    Ich sehe, ich muss unbedingt viel vorsichtiger sein, wenn ich hier unsere kleinen Stories erzaehle. Wir druecken uns ziemlich oft ein bisschen drastisch aus, und britischer Humor hat eben, was den Tod angeht, das Gegenteil von Beruehrungsangst - aber ich wollte dir wirklich keinen Schrecken einjagen!


    Ich schreib auch nicht ueber Folter und Entwuerdigung von Menschen - und darueber und ueber Krieg und Verfolgung schreibe ich eben viel und in Zukunft noch viel mehr - und lache. Wirklich nicht. Ich schreibe darueber, weil ich anders damit nicht fertig werde, weil ich dazu nichts anderes weiss als Schreiben, weil ich sonst nichts kann. Auch nicht weinen. Und zwischendurch leiste ich mir meine Privatwitze, weil so fuer mich das Leben ist: Oft unertraeglich, weil wir vor diesen Dingen so hilflos stehen. Oft grausam, oft tieftraurig. Immer kostbar. Das Kostbarste, Einzige. Immer wundervoll, immer hinreissend komisch.


    Tucholsky hat geschrieben: "Lerne lachen, ohne zu weinen." Das kann ich nicht und will's bei aller Liebe zu Tucho auch nicht lernen (das hat der ja auch nicht gewollt, gell?). Aber weinen, ohne zu lachen, kann ich auch nicht. Manchmal geht Weinen nicht mehr, aber Lachen gerade noch. Und beides ist - bei meinem Mann auch - zaertlich gemeint, nicht hoehnisch oder ohne Achtung.


    Ich mach jetzt hier mal eine Pause und beantworte das andere in ein paar Minuten.


    Alles Liebe.
    Charlie

  • Nein, da liegt ein Missverständnis vor... nicht dein Mann sagte befremdet...
    sondern er sagte (befremdet schauenden) Gästen...
    Aber deine Worte rückten es trotzdem etwas verständlicher. Obwohl ich es eh nie auf wirkliche Sterbende, sondern nur auf Romanfiguren bezogen hatte. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ach nein, das noch:


    Ich kann nicht so gut aus meiner Haut und bin da ehrlich: Der ganz emotionale Autor, der mit seinen Figuren fruehstueckt, bin ich nicht (und beneidet hab ich den immer ein bisschen, gebe ich zu). In der Regel kommen meine Figuren und gehen auch wieder, ich mag viele von ihnen, aber sorgen tue ich mich in aller Regel um meine Kinder, meine Brueder, meine Freunde. Und um die wein' ich auch.
    Die Kraft, Figuren zu erschaffen, die mich zum Weinen und Sorgen zu bringen, hab ich zumeist nicht. Ausnahmen, die die Regel bestaetigen, waren bisher ... Henry ... na ja. So sehr ausgedacth ist der von mir nicht, gell? Und jetzt hab ich noch einen. Schon sehr lange. Und um eine Figur in diesem Buch hab ich auch geweint.


    Aber wie gesagt, die Regel ist das bei mir nicht - ich hoffe, ich enttaeusche jetzt keinen. Ich bin am Weinen um England Made Me fast erstickt (nicht uebertrieben) und habe mir wegen eines Todesfalls freigenommen. Aber England Made Me ist ja auch von Graham Greene und nicht von mir.


    Ich nehme aber jeden Tod, den ich beschreibe, ernst. Wirklich jeden. Und ich beschreibe ihn nicht, weil Tod eine dramaturgische Notwendigkeit ist. Wirklich nie. Ich schreib ueber den Tod, weil mir das wichtig ist. Jedes Mal. Und mir geht auch jeder Tod nahe. Meist nicht in der von mir aufs Papier gebrachten Ausfuehrung, die mir meist nicht genuegt. Aber in dem, was in meinem Kopf war, bevor ich versucht habe, es vom Kopf aufs Papier zu bringen. Und in den Gruenden dafuer, davon zu schreiben.
    Ich hab mit keiner meiner Figuren gefruehstueckt (der eine, mit dem ich's gern taete, hat was Besseres zu tun und ausserdem fruehstueckt der nicht). Aber ich nehme keinen ihrer Tode leicht. Wirklich nicht.


    Alles Liebe von Charlie

  • Nein, da liegt ein Missverständnis vor... nicht dein Mann (sagte befremdet)...
    sondern er sagte (befremdet schauenden) Gästen...
    Aber deine Worte rückten es trotzdem etwas verständlicher. Obwohl ich es eh nie auf wirkliche Sterbende, sondern nur auf Romanfiguren bezogen hatte.
    Ich hatte übrigens oben noch etwas ergänzt, was sich jetzt mit deinem post überschnitten hat.
    Bin jetzt auch erstmal off.
    Schönen Abend!
    :wave


    EDIT:
    Schon wieder überschnitten. Und dann habe ich auch noch zitiert statt editiert.
    Ich muss wirklich off.... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von Nightflower


    Hm, ich hatte da iwie eher den Eindruck, dass Sylvester auf Anthony steht! :gruebel


    Den Spitznamen mag ich gar nicht, da mir von Fenchel schlecht wird. :yikes


    Das Sylvester eher auf Anthony steht habe ich auch so empfunden. Fenella ist einfach nur eine Freundin und gehört seit den frühsten Kindertagen zu dem Dreierbündnis.


    Fenchel als Spitzname finde ich total toll. Besonders weil man beim Lesen schon spürt wie liebevoll er es meint wen er es auspricht.

  • Zitat

    Original von bauerngarten


    Das Sylvester eher auf Anthony steht habe ich auch so empfunden. Fenella ist einfach nur eine Freundin und gehört seit den frühsten Kindertagen zu dem Dreierbündnis.


    Bin ich froh, dass es euch genauso geht. Ich hatte schon das Gefühl, dass ich mit diesem Eindruck ganz alleine bin. Daher hatte ich bis jetzt noch nichts dazu geschrieben.

  • So, hier bin ich. Irgendwie nehme ich mir jedes Jahr vor mich vom Weihnachtsstress nicht kriegen zu lassen - aber es klappt einfach nie!




    Wie immer bei Charlies Büchern brauchte ich ein paar Seiten um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, in der Geschichte war ich aber sofort drin, es ist einfach mal wieder so wunderschön und einzigartig erzählt!



    Der Spitzname Fenchel gefällt mir auch nicht so richtig, klar, ist besser als Hasi oder Schnucki, aber ich mag allgemein keine Kosenamen, vielleicht liegts daran :)



    Diese Dreiecks-Freundschaft finde ich interessant. Ich dachte eigentlich ganz zu anfangs das das noch richtig Zoff zwischen Sylvester und Anthony gibt wenn sie anfangen sich um Fenella zu streiten, aber das wäre viel zu plump und würde nicht zu Charlie passen.
    So gefällt mir die Sache absolut gut, ich denke auch das Sylvestern eigentlich mehr dem Anthony zugetan ist, und das Anthony in der Hinsicht eh in kein Schema passt.
    Ich glaube in der heutigen Zeit würden die 3 auch eine ganz wunderbare 3-ecks-Beziehung führen, damals natürlich nicht. So ist Sylvester für mich schon ein bisschen der leidtragende...