'Kinder des Meeres' - Seiten 001 - 058

  • Die Menschen sind böse zueinander. Behinderte werden verachtet und gequält. Wir schreiben das Jahr 2014, oder etwa doch nicht ? Menschen und ihre Beziehungen untereinander sind zeitlos, die Autorin beschreibt uns bildhaft und lebhaft eine andere Zeit, aber die Menschen denen wir begegnen sind nicht bildhaft, platt, zweidimensional von einer bemalten Holztafel, sondern prall voller Leben, man lebt ihre Sorgen und ihre Schmerzen mit.


    Am Ende dieses Abschnitts ist die Jugend, trotz allem letztlich unbeschwert zu Ende. Wir harren mit Spannung der Dinge, die da kommen sollen.

  • Wobei die Takelung ohnehin nicht ganz bildlich genommen, sondern mit Phantasie-Bonus genommen werden sollte. Davon abgesehen duerfte das aber eine ziemlich brauchbare Darstellung sein - und es ist die einzige fast zeitgenoessische, die wir haben!
    Bilder davon, wie sie jetzt aussieht, stell' ich auch wieder bei Facebook ein, nur nicht gerade heute und morgen, weil ich hier gerade ganz fuerchterlich rotiere.
    Wie meist in 2014 ...


    Sehr, sehr schoen, dass Du schon angefangen hast, Beo, das freut mich ganz ungemein. Es ist immer ein bisschen gruselig mit so einem neuen Buch, das Warten auf die allererste Reaktion. Ich freu' mich, dass Du offenbar ganz gut angekommen bist in Portsmouth! Ja, die Leute sind boese zueinander. Aber manche auch sehr, sehr nett, oder?


    Vielen Dank und alles Liebe - ich freu mich!
    Charlie

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber allein das erste Kapitel hat es ja schon in sich:


    Ich habe mich so gefreut, dass es auch zu dieser Zeit in diesem Buch einen Schiffsbauer namens Fletcher in Portsmouth gibt. Anthony, der so anders zu sein scheint als alle um ihn herum (nicht nur aufgrund seiner Behinderung), ein bisschen wie sein Urahn, habe ich also quasi sofort ins Herz geschlossen.
    Diese Freude verwandelte sich dann in Ärger darüber, wie man ihn, Fenella, aber auch Thomasin behandelt, bis hin zum Entsetzen über den Unfall von Ralph und einer Vorahnung, wie damit umgegeangen werden wird.
    Und dann natürlich dieser buchstäblich strahlende Henry, der nur Augen für sein Schiff hat. Fenella ist eine gute Beobachterin. :-)


    Dieses erste Kapitel hat für mich schon alles, was ich mir von diesem Buch erhofft habe. Am liebsten würde ich mit dem Buch verkrümeln und nur noch lesen. Leider fehlt die Zeit. Aber ich freue mich jetzt erst einmal darauf Sylvester kennenzulernen.

  • Zitat

    Original von Charlie


    Sehr, sehr schoen, dass Du schon angefangen hast, Beo, das freut mich ganz ungemein.


    Wir sind euch auf diesem Teil der Welt einfach sechs Stunden voraus.

  • Auch ich bin mit dem ersten Teil durch. Wie immer habe ich erst mal Probleme mit dem Schreibstil, aber das kenne ich ja schon und ist nichts Neues. Es wird sich wie immer im Laufe des Buches geben. :rolleyes


    Die Kinder der Werft sind mit alle noch distanziert. Fenella, Anthony und Sylvester, jeder hat seinen eigenen Charakter, aber noch berühren sie mich nicht. :gruebel


    Interessant fand ich dagegen die Leidenschaft, das Interesse und die Faszination für die Mary Rose. Ich kann mir schon vorstellen, dass es unbeschreiblich und unvergeßlich ist, wenn so ein stolzes Schiff das Trockendock verlässt.


    Interessant fand ich auch, dass jedes Kapitel von jemand anderem erzählt wird. So erhält man viele unterschiedliche Sichten.

  • Das ist aber umso netter, dass du es immer wieder versuchst - und dann noch mit einem so teuren Buch.
    Ehrlich gesagt - was mir stilistisch nicht behagt, das les' ich nicht.


    Der Stapellauf der Mary Rose war ein grandioses Ereignis, ein Wendepunkt. Die Seemacht England musste erst noch geboren werden, und unzaehlige Englaender waren ueberzeugt, diese Geburtsstunde sei jetzt gekommen. Henry VII hatte mit eisernem Geiz ueber das Land regiert, es stand in Renaissance-Europa glanz- und freudlos und ein bisschen unterentwickelt da, eine kleine feuchte Insel ohne Reiz. Vom ersten Tag seiner Regierung an machte der junge Henry klar, dass sich das aendern wuerde.
    Sein Vater hatte Geld gehortet.
    Er wuerde es ausgeben.


    Wie das so ist in Familien ...


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Das ist aber umso netter, dass du es immer wieder versuchst - und dann noch mit einem so teuren Buch.
    Ehrlich gesagt - was mir stilistisch nicht behagt, das les' ich nicht.


    Es ist ja nicht das erste Buch, was ich von Dir lese. Und bisher war es am Anfang immer so - frag´ mich nicht warum! -, dass ich meine Probleme hatte. Aber ich gebe dann nicht auf, sondern beiße mich durch, denn irgendwann macht es *klack* und der Rest der Geschichte fließt von alleine dahin. Die Thematiken interessieren mich eben sehr, das ist eine zusätzliche Motivation und das Wissen, dass ich mich halt eben erst einmal an den Schreibstil "gewöhnen" muss... :winkt

  • oh oh, ja die Thomasin, mit ihrem Orakel, das gibt dem Buch gleich noch etwas mehr Pfeffer, als es durch die Vorkommnissse um Fenella, Antony und Syllvester eh schon hat.


    Ist mir eigentlich entgangen, dass Fenellas Vater gestorben ist? Denn, naja vielleicht erst im 2. Abschnitt, sorgt sie ja für ihre verwitwete Mutter?
    Ich spoilere das mal nicht, ist ja nicht so ein wichtiges Detail.
    Allerdings kommt mir das mit den bevorzugten Söhnen bekannt vor.
    Dass Anthony sich durch seine Behandlung so durchbeißt zeigt, dass er einen starken Charakter hat, der wird ihm sicher noch zu schaffen machen. Aber schon die junge Liebe zwischen Fenella und Anthony steckt voller Probleme, ich weiß nicht ob Sylvester, der mir doch mit Fenella auch verbunden scheint, es sie aber nicht wissen lässt, das so einfach verkraften kann.


    Und ich hab schon weider ein paar Lieblingssätze. :-]

  • Ja, Findus, der ist zwischendurch mal gestorben, der Vater.
    Ist jetzt nicht so superschade um den, stimmt's?


    Ja, so ganz unproblematisch ist das da alles nicht, bei denen unter ihrem Vogelkirschbaum. Aber ein bisschen nett haben sie's trotzdem, oder nicht?

  • Den ersten Abschnitt habe ich gleich mal vor dem frühstück verputzt! :-]
    Ich liebe ja das Meer und Segelschiffe, egal welche, faszinieren mich auch schon immer, aslo genau das richtige Buch für mich!


    Um Fenellas Vater ist es echt nicht schade. Ich finde es immer wieder hart zu lesen, dass Töchter so gar nichts wert waren.


    Zitat

    Original von Saiya



    Ich habe mich so gefreut, dass es auch zu dieser Zeit in diesem Buch einen Schiffsbauer namens Fletcher in Portsmouth gibt. Anthony, der so anders zu sein scheint als alle um ihn herum (nicht nur aufgrund seiner Behinderung), ein bisschen wie sein Urahn, habe ich also quasi sofort ins Herz geschlossen.


    Wer ist denn dieser "Flechter-Urahn"?

  • Zitat

    Original von Saiya
    Zwergin, ich meine Aimery Fletcher aus dem Buch "Das Haus Gottes" von Charlie. Er ist halt eine meiner Lieblingsfiguren. :-)


    Ich habe, was die alten Bücher von Charlie angeht noch gewaltigen Nachholbedarf, deswegen kenne ich ihn (noch) nicht.

  • Ja, das ist so ein Gimmick, das ich mir nicht verkneifen konnte, wo ich nun nochmal ein Schiffsbuch, das in Portsmouth spielt, schreiben durfte.
    Aimery war meine Lieblingsfigur ueber viele Jahre, aber jetzt koennt ihr ihn haben, denn ich hab'n neuen (den ihr NICHT haben koennt). Das heisst, eigentlich hab ich ihn Corinna versprochen, die ihn noch lieber mochte als ich (den Neuen mag NIEMAND lieber als ich). Aber ihr koennt ja teilen.


    Anthony ist aber - hoffentlich! - eine ganz andere Figur. Gemeinsam haben die das Talent, die Vision. Aber ich hoffe, ihr findet nicht, sie gehen genauso damit um, denn eigentlich ist das hier eine andere Geschichte von Talent. Oder jedenfalls sollte es das sein ...


    Und Sylvester mag keiner von euch?
    I love him.
    Eigentlich haette er Zachary heissen sollen, aber er war der Ansicht, er heisst Sylvester. Das ist mir auch noch nie passiert. Und dass ich sowas auch noch mitmache ..


    Toechter waren halt teuer. Aber nette Vaeter, die ihre Toechter liebten, gab's trotzdem. In jeder Zeit. Von Achen-aton bis Henry, obwohl der sich erst so schwer tat.


    Und Geraldines Vater betet seine Tochter an!


    Freut mich, dass ihr hier schon froehlich an Bord seid!


    Alles Liebe von Charlie

  • Es bringt halt jeder sein Päckchen mit was Väter und Töchter anbelangt.
    Hab ich gesagt, dass ich Sylvester nicht mag??? Ne, bis jetzt finde ich bleibt er noch sehr im Hintergrund, trotz seiner Neigung zu "verbotenen" Schriften. ;-)


    Aber wie Fenella sein Herz zum schwingen bringt oder auch seine Loyalität Anthony gegenüber, irgendwie tut er mir eher leid, weil er sowohl bei Anthonys Schiffsplänen und Träumen als auch der Liebe zwischen den beiden so außen vor bleibt.

  • So, der erste Abschnitt ist gelesen :-)


    Die Dreier-Konstellation von Fenella, Anthony und Sylvester kann ja nur Probleme bringen, wie heisst es: Drei ist immer einer zuviel.


    Ich bin ja mal gespannt, wie Sylvester mit Anthonys Weggang umgehen wird. Ich hoffe er verkraftet es und bleibt ihm gewogen. Anthony kann es auf jeden Fall brauchen, auch wenn man den Eindruck hat, dass er sich selbst genug ist (naja, Fenella braucht er wohl doch ein bisschen, immerhin will er ja zu ihr zurückkommen)


    Wie alt sind die drei denn am Ende des Abschnitts? 17?


    Fenella muss ums Erbe kämpfen, ich bin ja mal gespannt, ob sie überhaupt eine Chance bekommt auf Anthony zu warten. Die Mädels hatten damals ja nicht immer die Möglichkeit selbst zu wählen, wie die Zukunft aussieht.


    Um Geraldine mach ich mir etwas Sorgen. Ein schönes Mädchen an Henrys Hof, das kann ja eigentlich nicht gut gehen....