Holly. Die verschwundene Chefredakteurin: Februar – Band 1 - Anna Friedrich

  • • Taschenbuch: 160 Seiten
    • Verlag: Goldmann Verlag (19. Januar 2015)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-13: 978-3442482016

    Kurzbeschreibung/Inhaltsangabe:
    Holly – die neue Kultserie.


    Holly ist die glamouröseste Frauenzeitschrift auf dem Markt. Holly sagt, was Mode ist, und bestimmt die Trends. Jeden Monat arbeiten viele Frauen (und ein paar Männer) an der nächsten Ausgabe des Magazins. Sie sind jung, alt, dick, dünn, It-Girls, Intellektuelle, Bitches und Muttis. Sie wollen Karriere machen, Kinder kriegen, aufregenden Sex, die Welt verbessern und neue Schuhe. Machtkämpfe und Intrigen sind in der Redaktion an der Tagesordnung – Journalisten befehden sich, Freundschaften werden geknüpft, und verbotene Affären könnten jeden Moment ans Licht kommen. Die Jobs bei Holly sind hart umkämpft und heiß begehrt. Dementsprechend nervös ist die junge Simone Pfeffer, die neu zu Holly stoßen soll, vor ihrem Treffen mit der Chefredakteurin Annika Stassen. Die fast 50-jährige Stassen, Grande Dame der Medienwelt, gilt als ausgesprochen kühl. Und wie befürchtet, ist sie nicht gerade begeistert von Simones ungewöhnlicher Rolle in der Redaktion. Doch dann passiert etwas Unbegreifliches: Annika Stassen verschwindet spurlos und bleibt unauffindbar. Was steckt dahinter? Ein Skandal? Ein Verbrechen? Von einem Tag auf den anderen ist Deutschlands größte Frauenzeitschrift führungslos. Und das Chaos bricht aus …


    Das Must-have des Jahres: Eine Buchserie, die süchtig macht. 1 Staffel, 6 Bücher, jeden Monat ein neuer Band.


    Über die Autorin:
    Anna Friedrich ist ein Pseudonym. Gäbe es sie wirklich, würde sie in Hamburg leben.


    Meine Meinung:
    Hm, gar nicht so einfach diesen ersten Band einer Art Fortsetzungsroman in sechs Teilen zu bewerten.
    Eine schon im Vorfeld derartig vollmundige Anpreisung, Vermarktung und Werbung weckt bei mir prinzipiell erst mal Skepsis. „Must have des Jahres“ und „die Buchserie mit Kultfaktor“ – damit hängt man die Latte der Erwartungshaltung reichlich hoch.


    Positiv überrascht hat mich der Schreibstil, den hatte ich mir nach der Aufmachung deutlich trivialer vorgestellt. Die Autorin kann schreiben, entwirft in diesem ersten Teil eine Vielzahl interessanter Figuren und spinnt allerhand Erzählfäden in Verbindung mit originellen, aktuellen Themen. Was noch fehlt, ist die eigentliche Geschichte, ein erkennbarer roter Faden, der den Leser dann auch an diese Serie fesselt. Manchmal glaubt man ein Zipfelchen dieses Fadens zu erhaschen, doch bevor es greifbar wird, geht es schon weiter mit einer anderen Figur, einem neuen Schauplatz. Elisabeth Salditt, die Verlegerin, scheint die Fäden in dieser undurchsichtigen Geschichte zu ziehen, ganz sicher kann man sich aber auch da nicht sein ;-).


    Deshalb lässt sich auch zum Inhalt nicht wirklich viel sagen. Die Chefredakteurin Annika Stassen ist verschwunden, die Verlegerin von Holly hat Simone Pfeiffer engagiert um die „Workflows“ in der Redaktion zu kontrollieren und zu optimieren. Ansonsten bleibt bei mir der Eindruck bunt zusammengewürfelter Themen und Personen, in meist kurzen Sequenzen hipp und modern geschrieben, aber (bislang) ohne erkennbaren Zusammenhang.


    Die Geschichte, ihre Atmosphäre und auch ihre Figuren fühlen sich für mich seltsam kühl und distanziert an, die ominöse Kamera, bei der sich jedes Mal so ein „Big-Brother-Gefühl“ bei mir eingestellt hat, trägt das ihre dazu bei. Trotz der zweifellos vorhandenen rätselhaften und geheimnisvollen Elemente entsteht nach meinem Empfinden weder echte Spannung noch ein Lesesog, was doch eigentlich Sinn eines Serienauftaktes sein sollte.


    Durch den Mangel an Spannung und die fehlende Nähe zu den Figuren, hält sich mein Interesse an den Folgebänden in Grenzen. Allenfalls bleibt eine gewisse Neugier, ob es in den nächsten Teilen spannender wird und die Zusammenhänge zu Tage treten.


    Dieses exzessive Platzieren von Produktnamen passt wahrscheinlich zur Aufmachung dieser Roman-Serie und deren Schauplätzen, gefallen hat es mir nicht.


    Über den Preis kann man nicht meckern. 5 € für je 160 Seiten in einer sehr stylischen Aufmachung sind meiner Meinung nach durchaus ok.


    Ich bin gespannt, ob das Konzept des Verlages aufgeht. Nach diesem ersten Teil kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass die Leser „süchtig“ nach dieser „neuen Kultserie“ werden ;-). Bislang scheint mir das süchtig machende Element noch zu fehlen. Es wirkt zu sehr wie ein Kunstprodukt auf mich.


    Edit (25.01.15):
    Neugierig auf das Buch?
    Hier gibt es den Wanderbuch-Thread dazu: klick.

  • Ich durfte Holly als Wanderbuch kennenlernen, und bin auch froh darum, nicht direkt die 5€ in dieses Büchlein investiert zu haben.


    Die Idee und Aufmachung des Buches ist erstmal sehr gut. Aber nach ein paar Seiten habe ich eigentlich schon die Lust am Lesen verloren.
    Es ist erstmal ein ganz neuer, ungewöhnlicher Schreibstil. Zum Teil beobbachtet man die Szenen aus Kamerasicht. Das war für mich sehr neu, es liest sich aber eher wie ein Drehbuch, als ein Roman.
    Die Protagonisten werden sehr oberflächlich beschrieben, kaum denkt man, nun lernt man sie näher kennen, kommt schon wieder ein Switch in die nächste Szene.
    Leider war nach 80 Seiten bei mir Schluss, als die Sprache dann auch noch begann obszön zu werden.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Konzept, bei jungen Frauen, die keine Vielleser sind, aufgehen kann.
    Mich konnte die Serie leider nicht überzeugen.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Das Hochglanzmagazin Holly ist seit über zwanzig Jahren auf dem Markt. Es berichtet von der neuesten Mode, gibt Schminktipps und informiert über die neuesten Trends, die moderne Frauen von heute interessieren. Die Chefin der Redaktion wird von Annika Stassen geleitet, die im Februar dieses Jahres allerdings spurlos verschwindet.


    Rund um die Glamourzeitung Holly sind mehrere Handlungsstränge von Anna Friedrich aufgenommen worden. Sie lässt aber nicht nur die im Titel angekündigte Chefredakteurin verschwinden, sondern lässt auch die Mitarbeiter in ihren jeweiligen Ressorts zu Wort kommen und die Verlegerin mit sinkenden Auflagezahlen kämpfen. Dazu kommen noch ein paar Intrigen, bei denen man zunächst nicht errät, was sie bewirken sollen. Die Kamera hat dabei die wichtigste Aufgabe. Sie zeigt die Figuren ungeschminkt, sodass der Leser tatsächlich in die Betrachtung einer Seifenoper versetzt wird.


    Die Serie präsentiert sich zunächst sechsteilig. Jeder Band ist mit seinem auffälligen Cover im typischen Magazinstil gehalten. Von Februar, in dem auch Die verschwundene Chefredakteurin spielt, bis Juli erscheint je ein 160-seitiges Taschenbuch. Der Schreibstil ist einfach, aber flüssig gehalten. Die gezeigten Plätze wechseln rasch und vermitteln den Eindruck einer schnellen Kameraführung. Schaut man gerade noch der Promiredakteurin über die Schulter, folgt man im nächsten Moment dem Pilatestrainer zu einem rätselhaften Treffen oder lauscht einem geheimen Telefonat in der Verlagsleitung. Das liest sich anfangs etwas verwirrend, weil gerade zu Beginn noch viele Informationen fehlen. Die Personen werden vertrauter und man kann sie in ihrem Handeln besser einordnen.


    Das Konzept gleicht einer frühabendlichen Fernsehsendung und hebt sich von den herkömmlichen Buchserien ab. Es wird bewusst darauf verzichtet, einen Protagonisten zu kreieren. Vielmehr schwebt die Kamera von Schauplatz zu Schauplatz. Das vermittelt einen Eindruck dieser begehrten Arbeitsplätze in Berlin. Die Ausgabe passt wie eine Zeitung in jede Handtasche und ist ebenso schnell gelesen. Nachschub gibt es monatlich. Mit Band sechs endet Staffel eins. Hoffentlich hat sich bis dahin geklärt, was im Auftakt an offenen Fragen übrig geblieben ist. (6 von 10)

    aktuelles Buch: Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf von Oliver Pötzsch
    A Killer Closet von Paula Paul

    Bingo 2017

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