Rumo und die Wunder im Dunkeln - Walter Moers

  • Ich hab Rumo ja auch in der LR gelesen und bin etwas hin-und hergerissen - einerseits fand ich es schon gut, wie immer sehr fantasievoll, viele interessante Charaktere, Wolperting war toll...


    Was mich aber gestört hat, waren die meiner Meinung nach recht flachen Hauptcharaktere (Smeik und Urs waren mir beispielsweise um Längen sympathischer als Rumo, und von Ralas Charakter hab ich kaum was mitbekommen, ich fand sie einfach nur, entschuldigung, strunzdumm...)



    Manche Sachen fand ich auch einfach schlecht recherchiert, Fantasy hin oder her, man kämpft einfach nicht auf die Gleiche Art und Weise mit Schwertern, Degen und Messern, und mit einem Kampfmesser gegen einen Degen (mit Fechttechniken!) ist schon ziemlich dämlich...
    Und biologische Kenntnisse scheinen auch nicht wirklich vorhanden zu sein.



    Nichtsdestotrotz gefällt mir das Buch gut, wenn auch nicht ganz so gut wie "Die Stadt der träumenden Bücher". Ich habs schnell durchgehabt, es liest sich sehr flüssig. Und jede Menge toller Ideen. Ich freue mich schon auf den nächsten Moers und gebe acht Punkte...

  • "Rumo und die Wunder im Dunkeln" war nach "Die Stadt der träumenden Bücher" das zweite Buch von Walter Moers für mich - und was soll ich sagen mich hat auch dieses Buch fasziniert. Habe beide Bücher in einer Leserunde gelesen.


    Mir hat nicht nur der Inhalt sondern auch die äußere Gestaltung des Buches sehr gefallen. Vom Schutzumschlag bis zu den Zeichnungen, das ganze Buch ist einfach wunderschön.


    Nun zum Inhalt:


    In Rumo habe ich mich gleich verliebt. Ich habe ihn sehr gerne durch sein Leben begleitet mit ihm seine ganzen Abenteuer überstanden und seine Entwicklung beobachtet. Ich habe mit ihm gelitten, mit ihm gekämpft und mich mit ihm gefreut.


    Das Buch bekommt von mir die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Meine Meinung:


    Walter Moers hat seine phantastische Welt Zamonien mit sehr viel Liebe zum Detail geschaffen. Die unglaublichen Orte, die skurrilen Wesen, ihre verrückten Namen und Eigenheiten - all das ist ein beeindruckender Beleg für die wohl einmalige Fantasie von Walter Moers, die er in "Rumo & Die Wunder im Dunkeln" eindrucksoll unter Beweis stellt. Anders als die 13 1/2 Abenteuer des knuddeligen Käpt'n Blaubären sind die Erlebnisse des kleinen Wolpertingers Rumo jedoch nicht für Kinder geeignet und sollten - zur Vermeidung von täglichen oder nächtlichen Albträumen - lieber von Erwachsenen gelesen werden. Solche mit schwachen Nerven oder empfindlichem Magen könnten durch die beschriebenen Ereignissen allerdings auch den Appetit verlieren. Walter Moers ist hier nämlich nicht zimperlich und nimmt in der Beschreibung der bösartigen Figuren und ihrer Handlungen keine Rücksicht auf empfindsame Gemüter.
    Wer das weiß, der kann sich dann auch darauf einlassen, den kleinen (und etwas naiven) Wolpertinger Rumo auf seinen Abenteuern zu begleiten, neue Freunde kennenzulernen, schrecklichen Gefahren zu begegnen und das Rätsel um diese anderen geheimnisvollen Wolpertinger, genannt Mädchen, zu lösen. Bei all der düsteren Atmosphäre kommt aber auch der typische Moers'sche Humor nicht zu kurz und wenn - im wahrsten Sinne des Wortes - zwei grundverschiedene Seelen in der Brust eines Schwertes (!) schlagen oder mikroskopisch kleine Wesen einer verdutzten Haifischmade namens Smeik erklären, dass sie im Grunde schon alles überwunden haben, was das Leben ausmacht, dann ist das nicht nur herrlich amüsant, sondern - um mit ihrer Sprache zu sprechen - auch "alles ugo".