Einäugige Echse - Carl Hiaasen [12 - 15 Jahre]

  • Einäugige Echse
    Carl Hiaasen
    Englischer Titel: Skink – no surrender
    Übersetzt aus dem Englischen von Michael Koseler
    Beltz & Gelberg
    Hardcover 315 Seiten
    ISBN:978-3-407-81184-4
    Ab 12 Jahre


    Der Autor
    Carl Hiaasen ist ein US-amerikanischer Journalist und Schriftsteller und lebt in Florida. Als Journalist bemüht er sich besonders, die Praktiken von Politikern und Bauunternehmern aufzudecken, die die Natur Floridas zerstören. In den 1980er Jahren begann er eine erfolgreiche Karriere als Schriftsteller. Er schreibt für Jugendliche und Erwachsene.


    Inhalt und meine Meinung
    Richard mag seine Cousine Malley. Deshalb macht er sich große Sorgen, als sie plötzlich verschwindet und er herausfindet, dass sie mit einem Unbekannten, den sie im Internet kennengelernt hat, abgehauen ist. Am Strand macht er die Bekanntschaft des äußerst sonderlichen Ex-Gouverneurs Skink, den er ins Vertrauen zieht. Noch meldet sich Malley gelegentlich telefonisch bei ihrem Cousin, als der jedoch den Eindruck hat, Malley werde gegen ihren Willen festgehalten, macht er sich mit Skink auf die Suche nach ihr.
    Eine abenteuerliche Fahrt quer durch Florida beginnt, bei der die gierigen Moskitos noch das kleinste Problem sind.
    Hiaasen schafft es, gleich mehrere Themen in einen spannenden und humorvollen Roman zu packen. Einmal sein immer wiederkehrendes Eintreten für die bedrohte Natur der Halbinsel Florida, gekonnt verbunden mit der eindrücklichen Schilderung dieser Naturschönheiten, besonders der Tierwelt. Hier landet Malley, die den Problemen mit ihren Eltern entkommen wollte und sich stattdessen noch größeren Problemen mit ihrem vermeintlichen Freund ausgesetzt sieht.
    Gerade diesen Teil erzählt Hiaasen ohne erhobenen Zeigefinger und in seiner unnachahmlich komischen Weise.
    Ein spannender und durch die skurrilen Figuren äußerst unterhaltsamer Roman, gut geeignet für die angegebene Altersgruppe.
    Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

  • Es war mein erstes Buch des Autors - aber ganz sicher nicht mein letzter (ich hab mir gleich mal die anderen Bücher, die hinten im Buch drinstanden notiert).


    Dieser Roadtrip macht sehr viel Spaß . Beim Lesen kann man sich alles haarklein vorstellen, was auch an den tollen Beschreibungen der Landschaften und der Flora und Fauna von Florida liegt. Florida wird einem richtig nahe gebracht (ohne das es nach Lehrbuch klingt). Die Geschichte ist sehr spannend und die Figuren sind allesamt skurril, durchgeknallt (der eine mehr der andere weniger), aber gerade dadurch sehr glaubhaft und authentisch. So richtige Menschen halt mit vielen Ecken und Kanten. Toll fand ich auch das nicht die Gutmenschen-Moralapostel-Keule am Ende geschwungen wird


    So mag ich das.
    Diese Geschichte könnte ich mir auch super in verfilmt vorstellen. Die schnelle Handlung bietet sich geradezu dafür an.
    Von den Figuren haben es mir besonders Skink und - seltsamerweise - Nickel angetan. Allesamt sind sie ja Typen für sich, aber diese beiden ganz besonders.
    Trotz allem Verrücktem ist die Geschichte nicht sehr weit hergeholt sondern ich hab sie "gekauft", soll heissen, halte ich so im Grunde für möglich (wenn auch ungewöhnlich - obwohl die Ausgangssituation in die Malley reingeraten ist ja leider nicht selten ist).
    Sehr gelungen fand ich auch das Schildern des Kriegstraumas von Skink (Alpträume, Anfall, sein Einsiedlertum, aber daraus resultierend auch seine Wachsamkeit, seine Kunst überleben zu können, was ihn nicht direkt umbringt hält ihn einfach nicht mehr auf, nach allem was er durchgemacht haben wird, also auch kein plattgefahrener Fuss, eine Schusswunde usw. jeder ohne die Art Erfahrungen wäre keinen Schritt mehr weitergekommen , aber so passt es und beeindruckt den Leser - man mag Skink einfach und JA - irgendwie schaut man auch zu ihm ein bisschen auf).
    Einzig Richard bleibt als Figur so ein bisschen blass, aber das täuscht sicherlich auch. Denn Richard ist im Grunde ein ganz normaler Junge und der geht bei all den Unikums ein bisschen unter was seine Originalität betrifft. Er ist halt die erzählende Hauptperson, aber halt längst nicht so interessant wie die Anderen. Was jetzt nicht heissen soll, das man ihn nicht mag. Er hat schon seine Rolle als Kumpel und Komplize von Skink und ich finde das er durch Skink und diesen Roadtrip sich ein ganzes Stück verändert hat und weiterentwickelt hat.
    Alles in allem wirklich eine Super-Geschichte. Gerne mehr davon. Skink und Co. werde ich jedenfalls so schnell nicht vergessen.
    Und das mit dem Film meine ich ernst - würde ich wirklich gerne sehen.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

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  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Der Trip ihres Lebens...


    Der schräge Titel und das freche Cover ließen mich auf das Buch aufmerksam werden und so frech wie die Buchgestaltung ist, so abgedreht ist auch die Handlung. Von Carl Hiaasen habe ich vorher noch nichts gelesen, daher ließ ich mich einfach mal überraschen.


    Durch die Geschichte führt uns der 14jährige Ich- Erzähler Richard, dessen Cousine Malley einfach nicht zur Verabredung erscheint. Schnell stellt sich heraus, dass sie mit einer Internetbekanntschaft durchgebrannt ist. Es gilt seine Cousine zurückzuholen. Unterstützung bekommt er vom kauzigen und schwer verrückten Ex- Gouverneur Skink. Wird es den beiden gelingen Malley zurückzubringen?


    Die Story ist in meinen Augen ideal abgestimmt auf die angesprochene Zielgruppe ab 12 Jahren. Recht kurze Sätze und viele freche Dialoge sorgen für ein leichtes Vorankommen in diesem Jugendroman.


    Das Besondere an diesem Buch ist nicht nur die total übertriebene Handlung, sondern auch der Humor des Autors.


    Die geschaffenen Charaktere spiegeln für mein Empfinden die Jugend von heute gut wieder, so dass junge Leser sich mit den Protagonisten identifizieren und sich in diese einfühlen können. Mir war am liebsten Skink, dessen kauzige Art mich einfach angesprochen hat und nur durch ihn wurde der Roadtrip zu etwas Einzigartigem.


    Besonders gefallen hat mir, dass zudem auch Themen wie Umweltschutz angesprochen werden. Dies war nie belehrend angebracht, aber immer so eingestreut, dass es zum Nachdenken angeregt hat.


    Außerdem wurde einem Florida mit all seinen Facetten näher gebracht, oft meinte ich die heiße Sonne auf meiner Haut zu spüren.


    Fazit: Das ideale Buch für Jugendliche, die einfach mal etwas anderes lesen wollen. Ich empfehle das Buch gern weiter. Ideal für die Ferien...


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Klappentext
    Richard ahnt Schlimmes: Seine impulsive Cousine Malley ist spurlos mit einem dubiosen Typen namens Talbo Chock verschwunden. Als er verzweifelt am Strand auf sie wartet, lernt er den kauzigen Ökoterroristen Skink kennen. Dieser ist verrückt genug zu glauben, dass er den Entführer stellen kann. Gemeinsam begeben sich Skink und Richard auf einen Roadtrip quer durch Florida.


    Zum Buch
    Richard ist erst 14 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in Florida, wo er sich regelmäßig mit seiner Cousine am Strand trifft. Dort lernt er Skink kennen, der eigentlich Clinton Tyree heißt und ein Ex-Gouverneur von Florida ist. Doch das war früher. Heute ist er Skink und setzt sich mit teilweise recht radikalen Aktionen für den Schutz der Natur ein.


    Im Buch wird er treffend als einer der coolsten alten Säcke tituliert, die es gibt. Er hat ein Glasauge, trägt am liebsten seine blaue Duschhaube und bindet sich Schnäbel von Truthahngeiern in den Bart und ganz nebenbei zitiert er Rousseau und Shakespeare. Unter dieser verrückt anmutenden Schale verbirgt sich ein großes Herz, dass für die Natur, Tiere und Menschen in Not schlägt. Er ist ein schräger Typ, den man einfach mögen muss, auch wenn seine Aktionen nicht immer mit dem Gesetz im Einklang stehen.


    Roter Faden ist die Suche nach der 14-jährigen Malley, die mit einem Mann abgehauen ist, mit dem sie seit einiger Zeit gechattet hat. Anfangs meldet sie sich noch ab und zu mit dem Handy und findet alles total cool. Doch dann bekommen ihre Anrufe einen angespannten Unterton, bis sie dann ganz ausbleiben. Die spannende Jagd nach Malley und dem Unbekannten beginnt.


    Gemeinsam machen sich Skink und Richard auf die Suche und erleben auf ihrem Roadtrip ein Abenteuer, das der Autor mit viel Humor beschreibt. Egal ob es um Internetbekanntschaften, Insektenvernichtungsmittel, Freundschaft oder Mut geht, für meinen Geschmack trifft der Autor genau den richtigen Ton, um das alles in einem Jugendbuch zum Thema zu machen.


    Es wäre schade, wenn Skinks und Richards Auftritt in einem von Hiaasens Bücher eine einmalige Sache ist. Von den beiden würde ich gerne mehr lesen. Auf jeden Fall bin ich durch diese Geschichte auf den Autor aufmerksam geworden und werde sicher wieder etwas von ihm lesen, denn sein schräger Humor ist erfrischend.


    8/10 Punkte