Der verschollene Prinz - C.S. Pacat

  • Broschiert: 320 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (15. Juni 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453316088
    ISBN-13: 978-3453316089


    Inhaltsangabe:


    Eigentlich ist der Kriegerprinz Damen der rechtmäßige Erbe von Akielos, doch dann gerät er in Gefangenschaft und wird in die Sklaverei verkauft – ausgerechnet an Laurent, den Kronprinzen des verfeindeten Königreiches Vere. Laurent ist eitel, arrogant und grausam, und er steht für alles, was Damen hasst. Doch noch während er Fluchtpläne schmiedet, lernt Damen Laurent besser kennen, und schon bald weiß er nicht mehr, was wichtiger für ihn ist: Seinen eigenen Thron zurückzugewinnen oder an Laurents Seite zu kämpfen und das Geheimnis um dessen eiskaltes Herz zu lösen ...


    Autoreninfo:


    C. S. Pacat wurde in Australien geboren und studierte an der University of Melbourne. Sie ist viel gereist und hat bereits in den verschiedensten Städten gelebt, u.a. in Tokio und in Perugia. Die Autorin lebt und arbeitet in Melbourne.


    Meine Meinung:


    Titel: Solider Auftaktband einer Fantasy- Trilogie


    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie. Da mir die Gestaltung des Romans und der Klappentext gut gefielen, begann ich unvoreingenommen zu lesen.


    In der Geschichte geht es um Prinz Damen, der von seinem eigenen Bruder verraten wurde. Dieser hat ihn als Sklaven an die Feinde aus Vere verkauft, wo Damen nun dem Prinzen Laurent dienen soll. Wird Damen aus dem Sklavendasein ausbrechen und nach Akielos zurückkehren können? Und vor allem: Will er das überhaupt noch?


    Zunächst einmal war ich sehr überrascht, dass es in dem Roman sehr viel um sexuelle Neigungen, Gewalt und ähnliches geht, denn das hatte ich so nicht erwartet. Wer so gar nichts für Gay- Storys und Erotik über hat, der wird mit diesem Buch wenig anfangen können.


    Als jemand, der nur ab und zu mal Fantasy liest, hat es mir gefallen, dass außer dem erfundenen Setting vieles Ähnlichkeit mit ehemals existierenden Königreichen hat, so dass es einem fast so vorkommt als würde man einen historischen Roman lesen, welches zu meinen Lieblingsgenres zählt.


    Der Schreibstil der Autorin hat sich immens flüssig lesen lassen und mit dem angesprochenen Thema trifft sie in meinen Augen den Zahn der Zeit, ist Homosexualität doch hoch aktuell und kein Tabuthema mehr. Besonders hervorheben möchte ich ihre sehr bildhaften Beschreibungen, die mir gut gefallen haben.


    Als Erzählperspektive hat die Autorin sich für einen personalen Erzähler entschieden, so dass man nicht nur in eine einzelne Person Einblicke erhält.


    Im Roman selbst bekommt man genügend Zeit Schauplätze und Charaktere näher kennenzulernen. Das Hauptaugenmerk liegt auf Damen. Dieser darf seine wahre Identität nicht preisgeben, doch wie soll ihm das nur dauerhaft gelingen, wenn Laurent immer mehr eine Rolle für ihn spielt? Damen versucht aus seinem Schicksal jedenfalls das Beste zu machen. Laurent hingegen ist ein sehr gemeiner Charakter, zumindest auf den ersten Blick. Sehr bald jedoch entdeckt man als Leser mit Damen gemeinsam, dass Laurent auch anders kann. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie die Charaktere sich im zweiten Band entwickeln werden.


    Völlig typisch endet dieses Buch mit einem Cliffhanger, der einen nur dazu zwingen kann den zweiten Teil zu lesen.


    Fazit: Nicht übel. Wen die Darstellungen von Sex und Gewalt nicht stören, der wird seinen Spaß bei diesem Werk haben. Durchaus lesenswert!


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

  • Ach, mal wieder ein Porno als Fantasy verkleidet.


    Die Leseprobe sagt den Rest.
    :rolleyes


    Danke für die Warnung.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich fand die Geschichte eigentlich sogar ganz spannend, zumal sich Damen und sein Widersacher Laurent letztlich doch in einer ähnlichen Position wieder finden und die Verwicklungen der beiden Charaktere einen gewissen Reiz haben, weil sie quasi vom Schicksal aneinander gekettet werden. Da sehe ich doch Potential in der Geschichte. Eher schade finde ich die Erzählstruktur, hier wird nur aus Damens Sicht geschrieben. Gerade weil er eben ein Sklave ist, der halt nur von A nach B geschubst wird, halte ich das nicht für die interessanteste Perspektive.


    Was diese Gay-Thematik soll, bin ich da nicht so ganz glücklich mit. Damen ist eigentlich hetero, genehmigt sich aber gern ab und an mal ein güldenhaariges Kerlchen. Laurent passt voll ins Beuteschema, ist vom Charakter her jetzt aber auch nicht unbedingt der Kandidat für den YMCA. Ich komm da nicht klar drauf, ob das jetzt eine Lovestory sein soll oder nicht.


    Ansonsten fand ich den Erotikteil jetzt nicht so pornös und episch breit wie befürchtet, wenn halt auch durch die Sklaventhematik eher dekadent bis irgendwo verstörend. Mich hat das an diese Spartacus Serie von Starz erinnert. Man neigt halt zum Orgientum. :grin

  • Also mir hats ganz gut gefallen, wobei man natürlich nichts gegen Liebesgeschichten zwischen Männern haben sollte - und gleichzeitig nicht erwarten sollte, dass hier sofort die großen Gefühle aufflammen.


    Das alles entwickelt sich sehr langsam und wirklich viel passiert (noch?) nicht. Der Roman konzentriert sich eher auf die Fantasywelt, die an die Antike angelehnt ist, und wo Homosexualität etwas ganz Normales ist. Wobei es da Unterschiede zwischen den Ländern gibt - für die einen ist es einfach ganz natürlich, die anderen wollen dadurch eher uneheliche Kinder vermeiden.


    Es geht in "Der verschollene Prinz" viel um das Leben am Hof von Vere, um Intrigen und den Umgang mit Sklaven, der in Damens Heimat offenbar deutlich respektvoller ist als in Vere.


    Ich fand es ganz spannend zu lesen, wie der stolze Damen sich zähneknirschend in seine Rolle fügt und nie aufhört, über Fluchtmöglichkeiten nachzudenken. Gleichzeitig ändert sich sein Blick auf Laurent und er erkennt, dass der erste Eindruck täuscht. Zudem entwickelt er Freundschaften am Hof, was ich auch ganz nett fand.


    "Der verschollene Prinz" ist mit Sicherheit KEIN Porno, der sich als Fantasy tarnt, aber eben ein homoerotischer Roman, der manchmal explizit wird.

  • Hinweis - ich bin ein extremer Fan von "Captive Prince" und habe mich extrem auf die deutsche Ausgabe gefreut... leider kommt Heyne nicht einmal ansatzweise an das Original an. Sehr schade - deswegen empfehle ich jedem die englische Fassung, die um ein vielfaches besser ist.


    Story:
    In einem Staatsstreich übernimmt Kastor, der Bastard Königs Theomedes, das Land Akielos und tötet nicht nur seinen Vater, sondern setzt auch seinen jüngeren Bruder Damanios, den rechtmäßigen Thronerben gefangen. Da sein Hass auf Letzteren so groß ist, entscheidet sich Kastor gegen einen schnellen Tod und degradiert seinen Bruder zum Sklaven Damen. Zusammen mit ausgebildeten Lustsklaven wird er ins verfeindete Vere gebracht, und dort dem königlichen Prinzen Laurent als Pet zum Geschenk gemacht. Damen bleibt keine andere Wahl, als sich auf den intrigenreichen Hofstaat und die gefährlichen Spielereien des undurchsichtigen Laurent einzulassen und sein Schicksal vorerst anzunehmen. Immerhin hasst jeder Veretianer Prinz Damianos, der in einer alles entscheidenden Schlacht vor sechs Jahren Laurents älteren Bruder und Thronerben getötet hat. Insbesondere Laurent hasst Akielos und die Barbaren, die dort leben.


    Für Damen bricht eine schwere Zeit an, in der er sich nicht nur gegen die gefährlichen Intrigen zwischen Laurent und seinem Onkel, dem derzeitigen Herrscher in Vere, erwehren muss, sondern auch lernt was es heißt ein Sklave zu sein. Zudem hofft Damen auf den Tag, an dem er endlich fliehen und nach Akielos zurückkehren kann, um Kastor zur Rede zu stellen und seinen Platz auf dem Thron einzunehmen …


    Eigene Meinung:
    „Captive Prince“ startete zunächst in C.S. Pacats Blog als fortlaufende Geschichte. Aufgrund der steigenden Fanzahlen und des positiven Feedbacks, die die Autorin im Laufe der Zeit erhielt, erschienen 2013 die ersten beiden Bände der geplanten Trilogie im Eigenverlag als eBook und Taschenbuch. Trotz vorheriger Online-Veröffentlichung, wurden die Bücher rasch als Geheimtipp gehandelt, was im Frühjahr 2013 das Interesse einiger Agenten und Verlage nach sich zog und schließlich darin endete, dass Penguin Books sich die Rechte an der Trilogie sicherte. Zudem wurden die Rechte der Serie weltweit verkauft – in Deutschland erschien nun „Der verschollene Prinz“ bei Heyne, „Duell der Prinzen“ soll im Januar 2016 auf den Markt kommen. Für englischsprachige Fans ist das Finale für den 02.02.2016 angekündigt.


    Die Geschichte ist von Anfang an spannend, startet die Autorin doch direkt im Geschehen und fesselt den Leser so bereits auf den ersten Seiten. In einigen Punkten erinnert „Der verschollene Prinz“ ein wenig an „Staub und Stolz“ von Cecil Dewi, wobei hier durchaus etliche Unterschiede zwischen den Büchern existieren. Zu Beginn verwirren die vielen fremd klingenden Namen und Länder, obwohl die Autorin im Vorfeld alle wichtigen Figuren kurz vorstellt, doch mit der Zeit gewöhnt man sich an die vielen schillernden Persönlichkeiten und die Fantasyländer Vere und Akielos, die so unterschiedlich sind, wie Tag und Nacht.


    C.S. Pacat hat eine durchaus interessante Welt erschaffen (von der ich mir durchaus eine Landkarte gewünscht hätte), die im Großen und Ganzen logisch und in sich schlüssig ist. Lediglich an einigen Stellen (insbesondere das Pet-System in Vere, das nur gleichgeschlechtliche Paare erlaubt – ein Bestandteil der Handlung, der in der deutschen Ausgabe nahezu komplett verloren geht) wirken die Erklärungen ein wenig schwammig und inkonsistent oder es mangelt schlicht und ergreifend an weiterführenden Informationen. Das mag durchaus daran liegen, dass alles aus Damens Sicht erzählt wird, und dieser dank seiner Gefangenschaft im königlichen Palast in Vere, nur wenig von der Außenwelt mitbekommt, aber mit der Zeit ermüden die wiederholenden Beschreibungen des Zimmers und seiner Umgebung. Einzig die vielen Intrigen zwischen Laurent und seinem Onkel, die mit der Zeit wie ein kompliziert aufgebautes Schachspiel anmuten und sich Damen und dem Leser in ihrer Komplexität erst nach und nach präsentieren, sorgen für Spannung und Dynamik. Sie machen die große Stärke des Buches aus. C.S. Pacat versteht es gekonnt mittels Dialogen und kleinen Hinweisen Spannung aufzubauen und erst im Laufe der Zeit die einzelnen Figuren und deren Beweggründe zu enthüllen. Damen, der eine wesentlich einfachere und ehrlichere Lebensweise gewohnt ist, fällt es natürlich schwer, durch dieses Geflecht zu sehen und wird schnell zu einer Schachfigur, die sich erst zum Ende hin befreien kann, wenngleich er damit unfreiwillig seinen Platz an Laurents Seite festigt.


    Positiv sei an dieser Stelle hervorzuheben, dass C.S. Pacat weitestgehend auf erotische Szenen verzichtet. Die Autorin spielt zwar mit Klischees des Genres (was vielleicht daran liegt, dass sie aus dem Fanfiction-Bereich kommt), nutzt diese jedoch für unerwartete Wendungen in der Handlung, anstatt flachen Sexszenen. Es gibt zwar einige kurze Sequenzen, doch diese werden glücklicherweise nicht ausgedehnt oder gar romantisiert. Genau das findet man in „Der verschollene Prinz“ nämlich nicht – Romantik und Liebe. Es mag sich bei C.S. Pacats Roman um ein homoerotisches Werk handeln, doch die Autorin konzentriert sich glücklicherweise komplett auf die Intrigen und die Interaktionen zwischen Damen und Laurent. Dabei ist auf keiner Seite wirklich Liebe im Spiel – Damen bevorzugt Frauen und nimmt nur selten Männer mit ins Bett, Laurent wirkt vollkommen asexuell. Wer also auf einen Vertreter des boomenden Gay Romance Genre hofft, wird enttäuscht. „Der verschollene Prinz“ ist intrigenreiches High Fantasy, bei dem zumindest im ersten Band keine Liebesgeschichte vorkommt. Dafür nimmt sich die Autorin Zeit für ihre Figuren. Die Beziehung zwischen Damen und Laurent entwickelt sich sehr langsam, nachvollziehbar und glaubhaft, was am Ende des ersten Bandes in widerwilligem Respekt füreinander und einen Anflug von Vertrauen endet.


    Neben der intrigenreichen, komplexen Geschichte können auch die Figuren überzeugen. Damen ist ein sympathischer Held, der mehr als einmal aufgrund seines Stolzes und seiner hitzigen Natur in Schwierigkeiten gerät. Man kann seine Gedanken und Gefühle sehr gut nachempfinden, insbesondere da er eher ein Kämpfer ist und höfischen Gepflogenheiten (gerade die elitäre, gehobene Art der Vere) nur wenig abgewinnen kann. Das bedeutet nicht, dass er sich rein auf seine körperlichen Attribute verlässt – Damen weiß durchaus zu reden, ist diplomatisch und versucht das Beste aus einer Situation zu gewinnen.
    Ihm entgegen steht Laurent, der kühle, undurchsichtige und strenge Thronanwärter Veres, der die Menschen Akielos’ mehr als alles andere hasst. Seine Beweggründe und Gedanken bleiben dem Leser verborgen, da Damen den jungen Mann nur schwer begreifen kann. Erst im Laufe der Geschichte rückt Laurent ein wenig mehr in den Fokus und mausert sich nach und nach durch seine geschickten Intrigenspiele und seine diplomatischen Fähigkeiten zu einem extrem interessanten Charakter. Er ist der ideale Gegenpart zu Damen und in gewisser Weise ergänzen sie sich.
    Auch die übrigen Charaktere sind gut durchdacht und keinesfalls blass. Veres aktueller Herrscher ist ein faszinierender Charakter – nach außen hin freundlich und wohlmeinend, aber ebenfalls ein Meister des Intrigenspiels und (wie Damen erst spät feststellt) bei weitem nicht so nett, wie er vorgibt. Nicaise, der junge Pet des Herrschers weiß ebenfalls zu überzeugen und sorgt in vielen Szenen für Spannung und Action. Zusammen mit den Wachen, einigen Sklaven und Pets, die Damen im Laufe der Zeit kennenlernt, ergibt sich eine schöne Mischung unterschiedlicher Figuren, die Damen und Laurent einen passenden Rahmen verleihen.


    Wer das englischsprachige original kennt, weiß, dass C.S. Pacat einen schönen, leicht lesbaren Schreibstil hat, an den man sich jedoch zu Beginn erst gewöhnen muss. Sie hat einen Hang für schwierige Worte und Begriffe, die gerade deutschen Lesern ein wenig mehr abverlangen, um der Geschichte zu folgen. Das fällt besonders in den Dialogen auf oder wenn die einzelnen Intrigen aufgeschlüsselt werden. Dennoch möchte ich an dieser Stelle jedem die englische Edition von „Captive Prince“ ans Herz legen. Denn leider muss ich an dieser Stelle anfügen, dass die deutsche Übersetzung C.S. Pacats feinem, sinnlichen Stil überhaupt nicht gerecht wird. Die Ausgabe von Heyne strotzt vor modernen Begriffen, platten Dialogen und unpassenden Begriffen, so dass die Atmosphäre des Originals fast vollständig zerstört wird. Es ist äußerst schade, dass diese tolle Geschichte eine solch schluderige Übersetzung erhalten hat, die weder zu „Captive Prince“ noch zu einem High Fantasy passt.


    Fazit:
    Mit „Der verschollene Prinz“ legt C.S. Pacat einen spannenden, gut durchdachten Start der „Captive Prince“ Trilogie vor, der Lust auf mehr macht. Sowohl die facettenreiche Geschichte, als auch die interessanten Figuren und die Fantasyreiche Akielos und Vere können überzeugen und geben den perfekten Rahmen für einen High Fantasy Roman, in dem er nicht um Kriege und Weltenrettung geht, sondern um Intrigen und Machtspiele. Lediglich die deutsche Übersetzung sorgt dafür, dass ich diesem Buch (das im Original von mir 5 Sterne erhalten hat) lediglich schwache 4 Sterne geben kann. Wer „Staub und Stolz“ mochte und wer nach guter homoerotischer High Fantasy sucht, in der es nicht um Beziehungskisten und erotische Liebesabenteuer geht, sollte sich daher die Originalausgabe zulegen – die deutsche Version enttäuscht leider auf ganzer Linie. Schade.


    Die Rezension zu “Captive Prince 1" (englisches Original) kann man hier nachlesen.


    7/10 Punkte (deutsche Fassung) / 10/10 Punkte (englische Fassung)

  • Zitat

    Original von BelleMorte
    Ich fand die Geschichte eigentlich sogar ganz spannend, zumal sich Damen und sein Widersacher Laurent letztlich doch in einer ähnlichen Position wieder finden und die Verwicklungen der beiden Charaktere einen gewissen Reiz haben, weil sie quasi vom Schicksal aneinander gekettet werden. Da sehe ich doch Potential in der Geschichte. Eher schade finde ich die Erzählstruktur, hier wird nur aus Damens Sicht geschrieben. Gerade weil er eben ein Sklave ist, der halt nur von A nach B geschubst wird, halte ich das nicht für die interessanteste Perspektive.


    Was diese Gay-Thematik soll, bin ich da nicht so ganz glücklich mit. Damen ist eigentlich hetero, genehmigt sich aber gern ab und an mal ein güldenhaariges Kerlchen. Laurent passt voll ins Beuteschema, ist vom Charakter her jetzt aber auch nicht unbedingt der Kandidat für den YMCA. Ich komm da nicht klar drauf, ob das jetzt eine Lovestory sein soll oder nicht.


    Ansonsten fand ich den Erotikteil jetzt nicht so pornös und episch breit wie befürchtet, wenn halt auch durch die Sklaventhematik eher dekadent bis irgendwo verstörend. Mich hat das an diese Spartacus Serie von Starz erinnert. Man neigt halt zum Orgientum. :grin


    Damen ist Bi-Sexuell. Das Wort wird im Fantasy-Setting nicht benutzt, aber es steht wortwörtlich drin, das er zwar Frauen bevorzugt, aber auch Sex mit Männern hatte, die ihn als Männer gereizt haben. Im Gegensatz zu den Gepflogenheiten in Vere, sich einen Gleichgeschlechtlichen Partner zu wählen, einfach weil man so keinen Bastard zeugt.


    Und mit dem Klappentext bin ich sehr unglücklich, die Liebesgeschichte entwickelt sich erst im zweiten Teil, da fühlt sie sich richtig und organisch an.
    Im ersten Buch wäre sie unpassend und mehr das Yaoi-Typische "Stockholm-Syndrom statt Liebe"


    Und als jemand der die englischen Originale mehrfach gelesen hat, es gibt viele Feinheiten, die einem erst auffallen, wenn man beide Prinzen über beide Bücher hinweg kennengelernt hat. Szenen, die einem beim ersten lesen nicht so sehr auffallen, bekommen im zweiten Durchgang einen ganz anderen Blickwinkel. Was laut einem Interview mit der Autorin auch genauso geplant war.