'Das Buch, in dem die Welt verschwand' - Seiten 402 - Ende

  • „Das Buch in dem die Welt verschwand“ war mein erster Fleischhauer, ich war sehr beeindruckt von dem Buch, und habe mir direkt danach noch einen Fleischhauer zugelegt: „Die Verschwörung der Engel“, da ich auch ein großer Michael Ende-Fan bin.


    Fazit: Beide Bücher sind enorm spannend geschrieben, und gehen über oberflächliches Geplänkel (was man heute zuhauf liest) ganz tief in die Materie ein. Die Kombination aus Spannung und Tiefe fasziniert mich, so dass „Die Purpurlinie“ schon wieder auf meiner SUB liegt.


    „Das Buch in dem die Welt verschwand“


    Ich konnte zunächst überhaupt nichts mit dem Titel anfangen, was hatten Titel und Werk auf sich. Erst im letzten Drittel ahnt der Leser wie beides zusammenhängt, wenngleich dies nicht ausführlich beschrieben wird. Aber genau das war es, was mich so beeindruckt hat.
    Überhaupt habe ich während des Lesens ständig recherchiert: >Freimaurer<, >Friedrich II.<, >Aufklärung<, >Jesuiten<, >Rosenkreuzer< und natürlich über Kant, und dessen phil. Theorie (Materie und Geist). Ich bin aus dem Recherchieren gar nicht mehr heraus gekommen, und es hat mir unendlich viel Spaß bereitet.
    Genau diese Linie liebe ich beim Lesen, ich möchte nicht nur unterhalten werden, sondern auch „gebildet“.


    Im Grunde genommen bin ich ein sehr kritischer Leser, und es gibt nur wenige Bücher, die mir restlos gefallen und auf meine Favoritenliste kommen; „Der Zauberberg“ belegt Platz eins, und dann gibt es ein paar Bücher dort, dieses gehört dazu.


    Heidi

  • Ich fand das Buch gut recherchiert, es war sehr interessant und die Handlung war für mich völlig neu, nicht abgekupfert. Es ist aber kein Buch zum schnellen Weglesen, sondern ein Buch das zum Nachdenken anregt.


    Trotzdem noch einige Fragen! Vielleicht habe ich es überlesen:
    Wieso lebt Magdalena in einem Kloster, sie hielt doch nichts "von diesen Dingen"?


    Wie kann denn Nicolai erfahren haben, dass Magdalene zurückgezogen im Kloster lebt. Sie hat sich doch sicher nie wieder gemeldet und gemeinsame Bekannte, mit denen beide noch in Verbindung standen, gab es doch auch nicht. Es gab doch damals auch keine Möglichkeiten, jemanden ausfindig zu machen wie heute (z. B. PC, Telefonbuch, Detekei ???) usw.

  • Vielen Dank fuer die Blumen und ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde. Aber ich musste ueberraschend nach Spanien und bin nun etwas weit weg vom Schuss ohne Internetanschluss.


    Ich bin zum ersten Mal in so einem online-forum, hoffe also, dass ich die richtigen Knoepfe druecke und meine Antworten irgendwie an die richtige Stelle kommen.


    Zu den Fragen von Sanni: sie werden vom Roman nicht klar beantwortet. Ich kann mich erinnern, darueber nachgedacht zu haben, aber irgendwie fand ich das nicht sonderlich wichtig. Es ist ja fast ein halbes Jahrhundert vergangen, die beiden Welten haben sich komplett auseinander entwickelt und die beiden Figuren habe sich in diesen 50 Jahren sicherlich auch enorm entwickelt und veraendert. Das alles zu erzaehlen erschien mir unmoeglich, es haette die Atmosphaere, die Tragik der Begegnung gestoert. Daher wird der Leser nun mit vollendeten Tatsachen konfrontiert. Magdalenas Stift wird auch nicht genau beschrieben, ein herkoemmliches Kloster ist es aber wohl eher nicht. Nun ja, es ist eben ein Epilog, der nur andeutet, ausklingen laesst.

  • Danke für die erste Antwort!
    ja, hat mich auch gestört, der Gegensatz zwischen dem wirklich traurigen Weggang Magdalenas und der Tatsache, daß Nicolai dann auf einmal wußte, wo sie lebt.


    Sanni


    es war durchaus möglich, damals Menschen aufzufinden. Man konnte nicht einfach verschwinden, man mußte sich anmelden, wenn man irgednwohin kam, abmelden, wenn man wieder ging, das ganze Reich war von Grenzen durchzogen, für deren Passierung man einen Paß brauchte etc.
    Letztlich habe ich einfach angenommen, daß Nicolai weiterhin Kontakt nach Nürnberg hatte. Jemand muß ihn ja auch zur Eisenbahnfahrt eingeladen haben.
    Ist etwas wackelig als These, aber im Roman habe ich meine Welt gern *in Ordnung*. :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Hallo,


    ich bin jetzt durch mit dem Buch. Leider konnte ich die letzten zwei Tage kaum an den PC.


    Gerade als so das Gefühl aufkam, daß es wohl auf einen gewöhnlichen Krimi im Umfeld dieser Geheimgesellschaften mit mehr oder weniger politischen Motiven rauslaufen würde -- dann DAS !


    Genial. Ich bin der Heimwehkrankheit und der Vomika derartig auf den Leim gegangen, hab Pschyrembel, Internet und sämtliche Nachshlagewerke hier bemüht - nix :cry


    Und dann DAS! Ich liebe das Buch. Es kommt jetzt schon auf den Stapel, der Bücher, die unbedingt nochmal gelesen werden wollen.

  • Zitat

    Original von Türmchen
    Ihr seid schon fertig mit dem Buch? Ihr Streber :knuddel ;-)


    Nööö, ICH doch nicht. ;-)
    Da ist das Buch schuld. Besser: der Autor!!
    Ich konnte es dann doch nicht mehr weglegen. Völlig hilflos saß ich im Sessel :cry

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • So - fertig bin ich seit gestern - jetzt kann ich also auch noch was zu den letzten sagen und zum Schluß einen kleinen Gesamteindruck.


    Erst mal zu den letzten Seiten: Ich fand sie wieder etwas verständlicher als die Seiten davor, wenn es auch eine recht überraschende Auflösung des Ganzen gibt. Das Ende gefällt mir sehr gut - gefühlvoll, aber nicht kitschig (was zu diesem Roman auch nicht gepasst hätte) - und es lässt dem Leser genug Platz für eigene Gedanken.


    Schmunzeln musste ich bei dem Satz: "Das zuviel lesen krank machte, war ja bekannt" - ich meine im Zusammenhang war er natürlich nicht witzig gemeint. Aber ich habe mich doch unwillkürlich gefragt, wie krank ich damals wohl in den Augen anderer gewesen wäre, wo ich doch eigentlich immer ein Buch vor der Nase habe.... Mal wieder ein interessanter Einblick in die damalige Denkweise!


    Und jetzt mein Gesamteindruck zu dem Buch: Es hat mir sehr gut gefallen - wenn ich auch nicht alles begriffen habe. Aber das ist für mich eher ein Grund, mich mal etwas mehr mit Themen wie Geheimbunde oder auch die Denkweise der Leute zu der damaligen Zeit allgemein etwas mehr zu beschäftigen. Ich denke, wenn man da ein gewisses Grundwissen hat, kann man den ganzen Roman besser verstehen. Auf jeden Fall werde ich ihn in nächster Zukunft sicher noch einmal lesen - um ihn jetzt einfach als "kenn´ich - brauch´nicht also nicht mehr lesen" abzuhaken ist er wirklich zu vielschichtig und zu interessant.

  • Ja Prisca,


    damals hätte man uns vermutlich weggesperrt als hoffnungslose Fälle :lache


    Mich beschäftigt auch immer noch ein Gedanke. Eigentlich sollte sich doch mit dem neuen Gedanken die Welt verändern, was sie ja getan hat. Aber sollte sich damit nicht auch die Vergangenheit ändern, bzw. die Erinnerung um die "verschwundene Welt" und sich Nikolai damit seines vermeindlichen Verrats gar nicht bewußt sein ....oder seh ich das zu "abgehoben"?


    Das klingt jetzt wirr, aber ich komm grad selber nicht weiter, brauch Denkhilfe :grin

  • Also ich hab eine etwas gespaltene Meinung zu dem Buch:


    Einerseits fand ich die Geschichte und auch die Auflösung gut. Wie Kant da plötzlich auftaucht fand ich prima. Die Entscheidung Nicolai's einzugreifen, löst in mir ein deutliches "Na endlich!" aus.
    Ich werde bei Gelegenheit mehr über Kant etc. lesen müssen.


    Nun aber zum Kritikpunkt: Die Erzählweise.
    Stellenweise, vor allem bis ca. zur Mitte des Buches fand ich es noch spannend erzählt. Dann aber fielen mir z.B. die vielen Fragezeichen-Sätze auf (zum Teil fasst schon etwas penetrant Sätze wie: Könnte...? Sollte...? Ist nicht...?). Als Stilmittel gefällt mir sowas in dieser Häufung überhaupt nicht.


    Insgesamt reicht es leider nur zu 6 von 10 Punkten, weil mich das Buch nach anfänglicher Euphorie nicht mehr wirklich gepackt hat.

  • Hmmm - bei mir ist es eher umgekehrt - Ich habe dem Buch 10 von 10 Punkten gegeben und stehe dazu - eigentlich immer mehr.


    Ich hab das aktuelle Buch sogar wieder weggepackt, weil ich denke, daß ich manche Abschnitte doch zu schnell und übermüdet gelesen habe... und immer wieder darüber nachdenke.


    Wohl das größte Kompliment, das ich einem Buch machen kann.

  • Also, meine Punktzahl ist auch ziemlich weit oben anzuordnen. Ich sehe das ähnlich wie Buchling: wenn ein Autor mit seinem Buch erreicht, das man es nach dem Lesen möglichst bald noch einmal lesen möchte, um noch tiefer darin eintauchen zu können, dann hat er auf jeden Fall ein (für mich) fesselndes Buch geschrieben, auch wenn ich vielleicht im Moment noch nicht alles verstehe! Aber gerade wenn ich es nicht ganz durchschaue ist doch die Gefahr recht groß zu sagen: Hm ... kann ich nichts rechtes mit anfangen - einmal gelesen, okay, aber nochmal muss ich mir das nicht antun!


    Das ich dieses Buch aber auf keinen Fall weggeben würde (sondern mir im Gegenteil gleich die anderen Bücher von Wolfram Fleischhauer besorgt habe) spricht eindeutig für das Buch und für Art des Autors zu schreiben!

  • Uff!


    Also verdanken wir 's dem Röschlaub, daß die Critik der reinen Vernunft den Weg in die Welt geschafft hat? Hoffentlich ist ihm klar, was er da zukünftigen Studenten der Philosophie angetan hat -- was habe ich mit dieser Schrift gerungen!


    Endlich bekam Magdalena auch für mich Profil; nämlich als sie losdonnerte über das Übel des Bürgertums -- wow! Was für eine dezidierte Analyse des damaligen und weiterhin bestehenden Kleinkrämertums. Phänomenal! Mit einem Mal ging sie mir unendlich nahe:

    Zitat

    »Die Bürger erheben sich nicht gegen die Fürsten, weil sie aus den Fürsten Menschen, sondern weil sie aus Bürgern Fürsten machen wollen. Dem Bürger ist gar nichts heilig. Er kennt nur Handel und Profit. Und du wirst sehen: Wenn man ihn lässt, wird er sich den ganzen Erdkreis in viel entsetzlicherer Sklaverei unterwerfen, als es gegenwärtig der niederträchtigste Fürst tun könnte. Denn sie sind viele, so unendlich viele wie die Heuschrecken der ägyptischen Plagen. Und vergiss nicht: Sie haben kein Gewissen. Sie können das Heilige nicht sehen. Sie sind völlig blind dafür. Sie hassen es, weil man es nciht tauschen kann. Sieh sie dir doch an, dort, wo sie bereits die ersten Stufen der Macht erklommen haben. Wer kommt denn in den Genuss ihres angeblichen Freiheitskampfes? Wer bezahlt den Preis ihrer Freiheit? Ihre geknechteten Sklaven. Ihre rechtlosen Frauen. Die unterdrückten Bewohner ihrer Kolonien.«


    Da ist es mir angesichts der Geschichte der folgenden Jahrhunderte eiskalt den Rücken hinuntergelaufen.


    Magdalena und Nicolai fechten mit Worten die geistigen Konflikte der Neuzeit aus -- beide sind im Recht und im Unrecht. Beide meinen es gut in ihrem Handeln. Ich habe den Eindruck, daß Magdalena, als sie das erkennt, sich zum Rückzug entscheidet. Noch einmal sucht sie die Versöhnung in der Hoffnung, daß mit Nicolai eine "Synthese" gelingen könnte, doch als sie erkennt, daß er aller Zerrissenheit zum Trotz nicht aufzuhalten ist, geht sie.


    Es geht schnell am Ende, die Aufdeckung des Rätsels um Zinnlechner und Selling, die Erkenntnis, wer bzw. was eigentlich bedroht wird, das Ende ist auch nicht sonderlich heroisch. Es ist doch anzunehmen, daß Kant weitere Sendungen in Auftrag gegeben hätte, wenn eine fehlschlägt, und irgendwann wäre die Kritik dann doch beim Verleger eingetroffen. Das Ganze war ein ebenso gigantischer wie eitler Plan. Rosenkreuzermäßig! :grin


    Magdalenas Auftritt im Epilog fand ich sehr anrührend, besonders die Stille, die sie umgab. Keine bigotte Eifererin.
    Sie segnet ihn und auch das Mädchen. Erst hier schließt sich für Nicolai der Kreis.


    Daß Magdalena in ein Kloster gegangen ist, fand ich überhaupt nicht verwunderlich -- trotz ihrer früheren Beschimpfungen. Zwischen 1780 und 1835 ist viel geschehen. Die Französische Revolution hat Europa erschüttert (und Magdalenas Prophezeiung eins ums andere Mal bewahrheitet), die Säkularisation ist über Deutschland hinweggefegt, hat unzählige Klöster und Kirchen beseitigt. Mit dem mächtigen Preußen kann nur noch Bayern im Verbund mit Österreich konkurrieren. In den Universitäten blühen die empirischen Naturwissenschaften, denen Kants Werk eine (in meinen Augen sehr wacklige) neue Grundlage geschaffen hat, ein aufstrebendes, biederes Bürgertum erfreut sich am technischen Fortschritt, und die industrielle Revolution verwandelt die Gesellschaft von Grund auf -- und keineswegs zum Besseren.


    Die römisch-katholische Kirche macht in dieser Zeit eine tiefe Wandlung durch, eine Besinnung auf einen eigentlichen Auftrag, der einhergeht mit dem Verlust an politischer Macht. Die verbliebenen Klöster besinnen sich auf ihre Regeln.


    Magdalena verbirgt sich in einem Kloster, damit in dieser Welt der äußersten Gottferne eine weitere "Nabelschnur" erhalten bleibt. Ein schönes Bild, mit dem das Buch versöhnlich ausklingt.


    Schön, daß in diesem Roman ein Epilog mit dem Prolog korrespondiert und einen Rahmen schafft!


    Gewundert habe ich mich, warum in diesem Zusammenhang nie der Name Franz von Sales fiel, wo er doch der Begründer des Quietismus war. :-)

  • So, nun bin ich auch, zum zweitenmal, am Ende angelangt.


    Es ist eine schöne Geschichte, ein interessantes Denkspiel, das sich aber ganz sicher nicht so einfach lesen läßt, wie einem die Pressemeldungen auf dem Buchrücken weis machen wollen!


    Die Grundidee war attraktiv umgesetzt, stilistisch richtig schön zu lesen. Di Tassi hätte ich gern noch länger dabeibehalten, er fing grad an, so richtig böse zu werden, da war er weg. Nicolai fand ich hin und wieder zu blaß, aber das liegt vielleicht daran, daß so sehr viele Gedanken, Informationen, um die Handlung weiterzuführen und auch noch zeitgenössische Gegebenheiten an die LeserInnen gebracht werden müssen.
    Meine Lieblingsgestalt war Magdalena, meine Lieblingsszene ihre Rechtfertigung. Selten werden Ansichten, die in völligem Gegensatz zu unserem Denken stehen, so überzeugend dargestellt.


    Vielleicht liegt es auch nur daran, daß ich eine Schwäche fürs Schweigen habe.


    Interessantes Buch, wirklich vielschichtig, gibt einem zu denken!
    :anbet

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von magali
    Meine Lieblingsgestalt war Magdalena, meine Lieblingsszene ihre Rechtfertigung. Selten werden Ansichten, die in völligem Gegensatz zu unserem Denken stehen, so überzeugend dargestellt.


    Ging mir auch so -- und das nachdem sie für mich über hunderte von Seiten blaß blieb, weil sie nur diesen sektiererischen Wirrsinn von sich gab.


    Und dann das! :anbet


    Okay, mag sein, daß es bei mir auch "nur" an einer tiefen Bewunderung für die monastische Lebensweise liegt, deren Grundprinzipien sie letztendlich ja doch nachlebt (auch wenn sie sich der Keuschheit von einer anderen Seite nähert). Deshalb lebt sie am Ende ja auch in einem Kloster, offenbar in selbstgewählter strenger Klausur und unter einem Schweigegelübde.

  • ich bin durch - und noch sprachlos.


    Was für ein Ende!!!


    Das der tote Semmling nicht Semmling ist, habe ich als krimileser gleich vermutet und mit dem Gedanken als Krankheit habe ich auch gespielt, aber dem Autor für diesen Roman - mindestens 10 x Chapeau and Standing Ovations.


    Ich muß erstmal Teil 3 + 4 verdauen. Dann etwas mehr dazu.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Daß Selling nicht wirklich tot ist, hab ich mir auch gedacht. Ansonsten kam das Ende auch für mich überraschend.


    Magdalena hat in diesem Teil für mich stark an Persönlichkeit gewonnen und Gestalt angenommen, und Nicolai hat sich endlich nicht mehr nur betören lassen, sondern auch seinen eigenen Willen gezeigt und Widerstand geboten. hier erschien er mir nicht mehr so naiv wie am Anfang.
    Die verschiedenen Geheimbünde und Sekten waren anfangs etwas verwirrend, waren aber sehr interessant.


    Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt und war sehr flüssig zu lesen. Innehalten mußte ich nur, um die Infos zu verdauen und zu überdenken.


    Fazit: interessantes Werk, das Lust auf mehr Romane von Wolfram Fleischhauer macht.

  • Zitat

    Original von andi_edds



    Nun aber zum Kritikpunkt: Die Erzählweise.
    Stellenweise, vor allem bis ca. zur Mitte des Buches fand ich es noch spannend erzählt. Dann aber fielen mir z.B. die vielen Fragezeichen-Sätze auf (zum Teil fasst schon etwas penetrant Sätze wie: Könnte...? Sollte...? Ist nicht...?). Als Stilmittel gefällt mir sowas in dieser Häufung überhaupt nicht.


    Ich finde gerade das passend um die Hilflosigkeit und Verzweiflung von Nicolai darzustellen. Er weiß überaupt nicht wie er sich verhalten soll und hält sich wahrscheinlich für den größten Dummkopf auf der ganzen Welt. Und da finde ich die vielen Frage äußerst passend