Michael Hjorth/ Hans Rosenfeldt - Die Menschen, die es nicht verdienen

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Er ist hochintelligent. Er liebt die Herausforderung. Aber reicht das aus, um Leben zu retten?


    Gerade noch hatte Mirre den Erfolg vor Augen, jetzt ist der Star einer Dokusoap tot. Hingerichtet, mit einem Bolzenschuss in den Kopf. Seine Leiche findet man in einem Klassenzimmer, an einen Stuhl gefesselt, einen Fragebogen auf den Rücken geheftet. Mirres Leistung: mangelhaft. Er hat nicht bestanden. Und sein Tod ist nur der Anfang.
    Während Kommissar Höglund und sein Team von der Reichsmordkommission nach Spuren in Mirres Umfeld suchen, stößt Kriminalpsychologe Sebastian Bergman auf eine andere Fährte. Jemand spottet über die fehlende Bildung von Menschen, die im Rampenlicht stehen. Die Vorbildfunktion haben sollten, aber keine Vorbilder sind. Die ihren Erfolg nicht verdienen.
    Sebastian will den Mörder aus der Reserve locken und ihn mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Ein tödlicher Fehler...


    Autoren (Quelle: Verlagsseite)
    Michael Hjorth ist ein erfolgreicher schwedischer Produzent, Regisseur und Drehbuchautor. Er schrieb u.a. Drehbücher für die Verfilmungen der Romane von Henning Mankell.
    Hans Rosenfeldt schreibt Drehbücher, zuletzt für die international bislang erfolgreichste skandinavische Serie «Die Brücke – Transit in den Tod», die zahlreiche Preise erhielt. In seinem Heimatland Schweden ist er ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator. Ihre Krimireihe um den Stockholmer Psychologen Sebastian Bergman erscheint in 33 Ländern und wird von Sveriges Television in Kooperation mit dem ZDF verfilmt. Alle Bände befanden sich wochenlang in den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste.


    Allgemeines
    Originaltitel: De Underkända, ins Deutsche übersetzt von Ursel Allenstein
    Fünfter Band der Reihe um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman
    Erscheinungstermin der deutschen Ausgabe: 30.10.2015 bei Wunderlich als Hardcover mit 544 Seiten
    Kapitelgliederung ohne Nummerierung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Stockholm in der Gegenwart


    Zum Inhalt
    Diesmal haben es Torkel Höglund und sein Team mit einem sehr bizarren Fall zu tun. Ein intelligenter und sehr strukturiert vorgehender Mörder, dem die zunehmende Oberflächlichkeit in der modernen Medienwelt missfällt, ermordet Menschen, die durch Auftritte in Dokusoaps zu einem gewissen Ruhm gekommen sind, den sie seiner Meinung nach nicht verdienen. Der bildungsbeflissene Mann gibt sich als Journalist - bezeichnenderweise unter dem Namen Sven Cato - aus und bietet an, C-Promis (Teilnehmer an Dokusoaps oder Inhaber niveauloser Blogs) zu interviewen. Bei diesen Treffen betäubt und entführt er die jungen Menschen, um sie anschließend einem Test ihres Allgemeinwissens zu unterziehen. Wem es nicht gelingt, mindestens 20 von 60 Fragen korrekt zu beantworten, der ist "durchgefallen", wird getötet und mit einer Narrenkappe versehen, die Leiche wird dann in einer Schule "deponiert". Auf diese drastische Weise will der Mann den Niedergang der Bildung und die Zunahme der Verdummung in der schwedischen Gesellschaft anprangern.
    Auch die persönliche Geschichte der Teammitglieder um Torkel Höglund (Vanja, Billy, Ursula und natürlich Sebastian Bergman) wird fortgesetzt, dazu sollte jedoch im Voraus nichts verraten werden...


    Beurteilung
    Auch im fünften Band der Reihe greifen die beiden Autoren ein aktuelles gesellschaftliches Thema auf: Wie in Deutschland hat sich auch in Schweden die Fernsehlandschaft verändert, informative und anspruchsvollere Programme weichen mehr und mehr seichtester Unterhaltung durch Dokusoaps. Der Mann, der gegen das andauernde Sinken des Niveaus vorgehen will, ist intelligent und gebildet, damit wird er zu einem würdigen und schwer zu fassenden Gegner für das Team um Torkel Höglund, das jetzt besonders auf die Profiler-Fähigkeiten des egozentrischen Sebastian Bergman angewiesen ist. Die Ermittlungen werden sehr realistisch dargestellt, das Team muss eng zusammenarbeiten und erlebt nach kleineren Ermittlungsfortschritten immer wieder Rückschritte. Ebenso fesselnd wie der Kriminalfall ist die Fortsetzung der persönlichen Geschichten der Teammitglieder, die allesamt ihre persönlichen Vorgeschichten und Probleme mitbringen. Da die aus den vorangegangenen Ereignissen entstandene Gruppendynamik im Team eng mit der Entwicklung der Mordermittlungen verzahnt ist, sollte man die Romane unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen.
    Die Charakterisierung aller Romanfiguren ist gut ausgearbeitet, im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden steht Sebastian Bergman nicht mehr so sehr im Zentrum des Geschehens, sondern ist eine von mehreren interessanten Persönlichkeiten.
    Der Erzählstil ist wie immer sehr flüssig und unterhaltsam mit einer zum Ende hin stark ansteigenden Spannungskurve und einem regelrechten "Knalleffekt", der es dem Leser schwer macht, sich bis zum Erscheinen des nächsten Bandes zu gedulden.
    Mit "Die Menschen, die es nicht verdienen" haben Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt erneut einen ausgesprochen lesenswerten Kriminalroman geschrieben, den man wärmstens weiterempfehlen kann.


    Fazit
    Gesellschaftskritik und Spannung ergeben hier in der Summe einen äußerst gelungenen Kriminalroman, den man, um alle Nuancen würdigen zu können, möglichst im Anschluss an die vorherigen Bände genießen sollte.
    10 Punkte

  • Ein Täter der seine Opfer einem Test in Allgemeinbildung unterzieht und sie ermordet, wenn sie diesen Test nicht bestehen. Seine Taten rufen die Reichsmordkommission auf den Plan. Torkel Höglund beginnt mit seinem Team zu ermitteln.


    Nachdem mir der Vorgänger „Das Mädchen, das verstummte“ nicht besonders gut gefallen hat, war ich von diesem 5. Fall mit und um Sebastian Bergmann wieder vollauf begeistert.


    Von Anfang an war es spannend, temporeich, nachvollziehbar und ohne Längen.


    Sebastian Bergmann, nach wie vor egozentrische wie wir ihn kennen, spielt hier eine eher untergeordnete Rolle. Dafür rückt das Privatleben des ruhigen, netten Billy in den Fokus, was man durch das Ende des Vorgängers ja eigentlich auch erwarten konnte.
    Grundsätzlich wird das private Umfeld aller Ermittler sehr dargestellt, dieses Mal auch wieder ohne die eigentliche Kriminalhandlung zu überdecken. Es passt alles perfekt zusammen und ergibt eine runde Sache.


    Am Ende gibt es einen fiesen Cliffhanger, allerdings hatte ich das Gefühl „angekommen“ zu sein. Es würde mich nicht wundern, wenn die Reihe mit diesem Band abgeschlossen wäre. Obwohl natürlich das Potenzial für einen Nachfolger durchaus vorhanden ist und ich mir diesen Nachfolger auch wünsche.


    „Die Menschen, die es nicht verdienen“ war für meinen Geschmack der bisher beste Teil dieser Serie!



    10 Punkte

  • Im Fokus des neuen Buches von Hjorth & Rosenfeldt steht ein aktuelles Thema. Warum schafft es Dummheit durch die Medien bekannt zu werden und intelligente Menschen werden von ihnen nicht entsprechend gewürdigt und wahrgenommen.


    Der intelligente und gebildete Täter, der sich als Journalist Sven Cato ausgibt, verabredet sich mit sogenannten Stars von Dokusoaps oder Blogs zu einem Interview. Sie fühlen sich geschmeichelt und sagen zu. Beim Treffen werden sie von ihm betäubt, entführt und dann werden ihnen 60 Fragen zur Allgemeinbildung gestellt. Wenn sie 20 Fragen schaffen, sind sie angeblich frei, wenn es weniger sind, sind sie durchgefallen und sie werden getötet.


    Zuerst werden zwei Leichen gefunden und es werden weitere folgen ….


    Die Stockholmer Reichsmordkommission wird auch in diesem Fall wieder zu Rate gezogen Das Privatleben der Ermittler ist durch die vorherigen Bände schon bekannt und die Autoren haben es in diesem Buch für Einsteiger teilweise rekapituliert und dann weiter entwickelt. Die Aufteilung zwischen Krimihandlung und dem Privaten ist meiner Meinung nach in diesem Fall gut getroffen und wohl dosiert.


    Es ist von Anfang bis zum Ende spannend und temporeich geschrieben. Als Leser kommt man voll auf seine Kosten und kann miträtseln und mitfiebern. Mit diesem Krimi haben mich die Autoren wieder voll begeistert. Meiner Meinung nach ihr bester Fall und den Titel finde ich äußerst gelungen. Aber das Buch endet wieder mit einem beängstigenden Cliffhanger und man kann gespannt sein, wie es weitergeht.


    Von mir volle 10 Eulenpunkte

  • NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Was für ein Cliffhanger!!!!! :cry :cry :cry :cry :cry
    Ich habe bis jetzt alle Bücher dieser Reihe und bin immer noch schwer begeistert!! Spannend geschrieben, gute Unterhaltung und die Protagonisten gefallen mir mittlerweile auch.
    Muss ich noch lange auf die Fortsetzung warten?? :help
    Für mich ein echtes Highlight für Schweden-Krimi-Fans!!
    Dafür gibt es 10 Punkte :wave

  • Zitat

    Original von Luckynils
    NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Was für ein Cliffhanger!!!!! :cry :cry :cry :cry :cry
    Ich habe bis jetzt alle Bücher dieser Reihe und bin immer noch schwer begeistert!! Spannend geschrieben, gute Unterhaltung und die Protagonisten gefallen mir mittlerweile auch.
    Muss ich noch lange auf die Fortsetzung warten?? :help
    Für mich ein echtes Highlight für Schweden-Krimi-Fans!!
    Dafür gibt es 10 Punkte :wave


    Der Cliffhanger ist echt der Hammer! Da will man doch sofort wissen, wie es weitergeht. Was für eine Quälerei ;-)

  • So wirklich sicher bin ich mir gar nicht, dass es überhaupt weitergeht. Auf mich wirkt es so, als wäre jede der bekannten Personen "angekommen".
    Natürlich hoffe ich, dass ich mich irre!

  • Nachdem das Taschenbuch schon mehr als sechs Monate auf dem Markt ist und kein neues Hardcover angesagt tippe ich auch mehr auf ein Finale Furioso als auf einen Cliffhanger. Wieder ein grandioses Buch, allerdings deutlich Nummer fünf in der Reihe und wer die, ganzbesonders den Vorgängerband nicht kennt bleibt sicher stellenweise ratlos zurück. Der Krimiplot ist spannend- und ja manchmal kann ich die Motive des Mörders nachvollziehen- wenn auch nicht die Taten, die er deshalb begeht. Die Spannung halten die Autoren jedenfalls durch bis zum Schluss.