Jeffrey Archer - Das Vermächtnis des Vaters

  • Taschenbuch: 480 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag
    erschienen am 9. November 2015
    Originaltitel: The Sins of the Father


    zum Autor:
    Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug eine bewegte Politiker-Karriere ein, die bis 2003 andauerte. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller. Archer verfasste zahlreiche Bestseller und zählt heute zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Sein historisches Familienepos Die Clifton-Saga stürmte die englischen und amerikanischen Bestsellerlisten und begeistert eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheirat, hat zwei Söhne und lebt in London und Cambridge.


    zum Inhalt:
    Am Ende des ersten Bandes der Familiensaga wurde Harry Clifton wegen Mordes zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte kurzentschlossen die Identität eines anderen Matrosen angenommen, um seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Was eigentlich der Lösung seiner verzwickten Situation dienen sollte, bringt ihn nun in eine ausweglose Lage. Im Gefängnis schreibt er Tagebücher, die ein Mithäftling später als seine eignen Erfahrungen veröffentlicht. Hier wird Emma Barrington, die Schwester von Harrys bestem Freund Giles, aufmerksam. Sie reist nach New York und sucht den Vater ihres Kindes.


    meine Meinung:
    Jeffrey Archer schließt mit diesem Roman direkt an den Vorgänger „Spiel der Zeit“ an. Die Erzählstränge um Harry, Emma, Giles, Harrys Mutter und Giles Vater winden sich in gewohnter Weise umeinander. Aus der jeweiligen Perspektive betrachtet, erfährt der Leser mehr und mehr von den intriganten Verstrickungen der beiden Familien. Hugo Barrington, der möglicherweise auch Harrys Vater ist, spielt seine Macht aus, um die Ereignisse für ihn positiv zu beeinflussen. Leidtragende ist wie schon im ersten Teil Harrys Mutter Maisie. Mit ihr hat man automatisch am meisten Empathie und fiebert mit, dass sie einen Ausweg findet. Da die überraschenden Effekte bereits bekannt sind, geht es hier vorwiegend um die weiteren Schritte zur Lösung. Die größte Spannung bieten diesmal Emma mit der Suche nach Harry und Giles, der im Nazi-Deutschland als Offizier gefangen genommen wurde. Jeder Charakter zeigt hier einen besonderen Blick auf die Gesellschaftsschicht und wie der Krieg das Leben beeinflusst hat.


    Die Familiensaga wird mit „Das Vermächtnis des Vaters“ fortgesetzt. Quereinsteiger haben es nicht leicht, die Zusammenhänge zu erkennen. Von daher ist es empfehlenswert, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Auf Erklärungen, die aus den 20 Jahren des ersten Teils bekannt sind, wird hier weitgehend verzichtet. Die Zeit von 1939 bis 1945 wird hier nahtlos angehängt. Außer der Familiengeschichte geht der Autor auch auf die politischen Wendungen der Länder ein. Er platziert Giles ins Kriegsgeschehen zwischen Großbritannien und Deutschland und lässt Emma in den Staaten deren Kriegseintritt miterleben. Jede Figur bekommt genügend Tiefe, um authentisch zu wirken. Ihre Aktionen überlässt Archer nicht dem Zufall. Mal gibt er ihnen einen Vorsprung, mal nimmt er ihnen alles wieder weg. Das hält den Verlauf lebendig und lässt viele Wendungen zu. Das hohe Erzähltempo ist dazu passend gewählt. Den erhofften Cliffhanger, wie er im ersten Teil verwendet wurde, vermisst man hier allerdings. Der im März 2016 erscheinende dritte Band „Erbe und Schicksal“ lässt es somit offen, wie es mit Harry und Emma weitergeht. Da die Serie im Englischen Original bereits sieben Bücher umfasst, darf man aber darauf hoffen, dass noch einige Überraschungen kommen werden.

  • Ich habe das Buch in 2 Tagen verschlungen :-]


    Der Rezi von Büchersally kann ich nichts Neues hinzufügen.


    Ich meine auch, daß man unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, um das Buch auch richtig genießen zu können. Die Figuren sind sehr menschlich und realistisch beschrieben, ihre Aktionen nachvollziehbar. Ja, ein Cliffhanger ist es dieses Mal nicht, aber gespannt darf man trotzdem sein, wie der Autor die Geschichte fortführt.


    Von mir volle Punktezahl

  • Meine Meinung:
    Ich liebe diese Reihe einfach, Archer hat einfach einen Erzählstil, der mich von der ersten Seite an fesselt. Es ist nicht so, dass diese Reihe die „ganz große Literatur“ verspricht, aber sie ist einfach sehr gut gemacht und unterhält den Leser fabelhaft, von daher ist sie einer meiner Lieblings-Reihen auf dem aktuellen Buchmarkt.
    Was wir bei Band 1 schon so gemocht haben, finden wir Leser auch in Band 2 vor, die Story hat eine ungeheure Sogwirkung indem die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Dies hat zum einem den Vorteil, dass man jede Figur besser kennen lernt, indem man von den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten erfährt. Sie sind einem näher, als wenn die Geschichte nur aus einer Perspektive erzählt würde, zum anderen kann sich so jeder Leser selbst eine Identifikationsfigur in dieser Reihe suchen, mit der er oder sie besonders mitfiebert.
    Erwähnenswert finde ich, dass Archer seine Figuren die Möglichkeit gibt, sich innerhalb des Romans zu entwickeln. Die Figuren wirken am Ende des zweiten Bandes anders, als noch zu Beginn des ersten Buches. Sie sind authentisch, echt und lebensnah gezeichnet. Durch die verschiedenen Perspektiven ist es dem Autor auch möglich kleinere Nebenstorys zu erzählen, um so ein breites Spektrum an Handlungssträngen zu kombinieren.
    Die Erzählweise des Autors hat sich im Vergleich zum ersten Band überhaupt nicht verändert, sie ist genauso flüssig und gut zu lesen wie zu Beginn. Auch endet der zweite Band wieder mit einem Cliffhanger, sodass man am liebsten den nächsten Teil der Serie direkt hinterher lesen möchte.
    Ich habe diese Reihe schon einigen Freunden und Bekannten empfohlen, darunter auch Männern, die eher weniger lesen. Auch sie waren begeistert und haben das Buch innerhalb weniger Tage im Urlaub verschlungen.
    Von daher kann ich diesen zweiten Band der Clifton-Saga nur allen Lesern empfehlen, wobei man natürlich am besten mit dem ersten Band beginnt ;-) Ob man gerne Ken Follett, Rebecca Gablé oder Daniel Wolf liest, Jeffrey Archer werden sie mindestens genau so mögen. Außerdem glaube ich, das Jeffrey Archer das Zeug hat sich in die erste Riege der deutschen Spiegel-Bestseller-Autoren zu schreiben.


    10/10 P.

  • Das Vermächtnis des Vaters - Jeffrey Archer


    OT: The Sins of the Father
    Aus dem Englischen von Martin Ruf


    Teil 2 der Clifton-Saga dockt unmittelbar an das Ende von Teil 1 an und setzt weiterhin die gleichen Hauptfiguren ein. Das ist überzeugend, weil so das Potenzial der Figuren genutzt wird.
    Auch der geschickt eingesetzt Wechsel der Erzählstränge jeweils um eine der Personen wird beibehalten.
    Es sind die frühen vierziger Jahre in England und besonders den USA, die im Mittelpunkt stehen, also unruhige und schwere Zeiten.
    Überraschend, wie optimistisch unsere Protagonisten bleiben, sie sind halt alle starke Persönlichkeiten. Sie verhalten sich gewitzt und durchsetzungsfähig. Jeffrey Archer versteht es, den Lesefluss aufrechtzuerhalten. Erstaunt hatte mich, dass Harry Clifton im Mittelteil des Romans kaum mitgewirkt hat. Dafür waren die Parts um die Barringtons (Giles, Hugo und Emma) ausführlich.


    Fazit: Auch Teil 2 der Saga ist gute Unterhaltung

  • Band 2 habe ich nun auch verschlungen! Man muss auf jeden Fall die Bände in der Reihenfolge lesen, da die Bücher aufeinander aufbauen.
    Wieder gut geschrieben und ich bin schon gespannt, wie es jetzt mit der Geschichte weiter geht!


    Von mir gibt es 9 Punkte

  • Auch ich habe den zweiten Band wortwörtlich verschlungen. Im Gegensatz noch zum ersten Band, habe ich diesen hier auf Englisch gelesen und es hat mir noch besser gefallen! Irgendwie erinnert mich aber die Geschichte etwas an eine Telenovela :lache. Dies ist definitiv nicht abschätzig gemeint, denn die ganzen "Familiengeheimnisse" machen die Geschichte erst richtig spannend!


    Hat es mich nicht mehr gestört oder wird im zweiten Band durchgehend (im Gegensatz zum ersten Band) in der dritten Person erzählt?