Die unsichtbare Vierte - Richard Mason

  • Klappentext
    Julian fristet als Lehrer sein Leben in London und ist sogar in den Augen des eigenen Vaters ein Langeweiler. Adrienne lebt mehr oder weniger glücklich an der Seite ihres zwanzig Jahre älteren Mannes, der als Filmproduzent in New York einen Erfolg nach dem anderen feiert. Jake ist ein Concept-Art-Künstler, dem einfach nichts mehr einfallen will und dem sein Galerist im Nacken sitzt. Drei unterschiedliche Menschen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Doch die Wahrheit ist eine andere: Durch ein dramatisches Ereignis, das mittlerweile dreizehn Jahre zurückliegt, sind alle für immer aneinander gebunden: Für den Tod der schönen und lebenslustigen Studentin Maggie fühlt sich jeder auf seine Weise verantwortlich. Sie ist die unsichtbare Vierte, die durch aller Leben geistert. Als Julian, Adrienne und Jake sich auf einer Ausstellung wieder sehen, wird die Vergangenheit lebendig, und es kommt zum äußersten.


    Zum Autor
    Richard Mason wurde in Südafrika geboren und lebt heute in Glasgow. Mit seinem ersten Roman "Der Liebesbeweis" wurde der damals erst 19jährige Autor, der in der Kritik mit Julian Barnes in Ian McIwan, aber auch Meistern der Erzählkunst wie Maupassant und Balzac verglichen wird, über Nacht zum Star.


    meine Meinung
    Ich habe gezögert, diesen Roman unter der Rubrik Krimis/Thriller vorzustellen, da er dort meiner Meinung nicht hingehört. Es ist kein klassischer Krimi und erst recht kein Thriller.
    An dieser Stelle täuscht der Klappentext meiner Meinung nach diejenigen, die einen spannenden Thriller mit einem überraschenden Ende erwarten.


    An den Stil muss man sich eine Weile gewöhnen. Der Roman erzählt in Zeitsprüngen die Geschichte von vier jungen Menschen deren Beziehungen untereinander erst im Laufe des Romans sichtbar werden.
    Der Autor lässt dabei seine Protagonisten abwechselnd ausschliesslich aus der Ich-Perspektive erzählen und man erfährt im ersten Teil jeweils aus der Kapitelüberschrift, wer grade dran ist.


    Im Laufe des Romans erfährt man vor allem im dritten Teil die Zusammenhänge, die zum Tod von Maggie, der unsichtbaren Vierten geführt haben. An dieser Stelle sollte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, denn ab hier erzählen immer zwei der Protagonisten gemeinsam - natürlich wieder aus der Ich-Perspektive - innerhalb der Kapitel immer wechselnd, wie sich die Situation am College zuspitzt. Man erkennt zwar nach den ersten Sätzen, wer berichtet, aber man muss sich schon konzentrieren.


    Im letzten Kapitel, das wieder in der Gegenwart spielt, gehts richtig rund. Dieses Kapitel ist mit "wir" überschrieben und da erzählen dann die drei Überlebenden abwechselnd. Wer es bis jetzt geschafft hat, den Überblick zu behalten, wird hier noch mal gefordert. Das im Klappentext versprochene fulminante Ende entwickelt sich innerhalb der letzten 10 Seiten des Romans und kommt eigentlich nicht so überraschend.


    Fazit:
    Ein Buch, dass sich nicht unbedingt für den morgendlichen Weg zur Arbeit in Bus und Bahn eignet, aber dafür als Urlaubslektüre. Kein Thriller, aber auch nicht zu langgezogen.

  • Nein, Dyke. Der Richard Mason, den ich meine, wurde 1978 in Südafrika geboren. Seine Eltern waren politisch aktiv und kämpften gegen das Apartheids-Regime. 1987 mußten sie das Land verlassen und gingen nach London. Dort besuchte er zunächst die Sussex House Preparatory School, dann das Eton College, hat also nichts mit dem englischen Autor von Suzie Wong zu tun. Dafür ist er entschieden zu jung.

  • Ich fand das Buch angenehm anders. Der Stil ist etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber trotzdem leicht zu lesen.
    Ein Thriller ist es nicht, eher ein Psycho-Dingens. Der Schluß ist ein wenig offen.



    Ich mag im Moment diese normalen Thriller nicht mehr so gerne, deswegen finde ich so ein Buch wie "Die unsichtbare Vierte" als Abwechslung zu Historienbücher, sehr nett.
    Rundum hat es mir gefallen, auch wenn ich noch ein bißchen drüber nachdenken muss.