Mit der Kraft von Purpur. Durch das Land der rosa Flamingos: Kleine Leserunde mit Autorenbegleitung.

  • Ich habe ja schon beendet und auch schon meine Rezi geschrieben.


    Monicas "Geständnis" kam schon etwas "plötzlich". Der Leser hatte vorher gar keinen Hinweis auf Schuldgefühle aus der Kindheit. Von Vaters Tod war ja schon geschrieben, Räuber haben ihn umgebracht. In Ravenna hat sie sich doch vor dem Mann geschämt, sie wollte ihre Jungfraulichkeit nicht verlieren. Das hat mich aber an der Story nicht gestört. Es gehörte eben zu Monicas Geschichte.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich bin eigentlich viel zuweit hinten dran, als dass ich noch aktuelles posten könnte. Habe jetzt Monicas Entführung gelesen da ist mir aufgefallen, dass sie auf der einen Seite fruchtbare Felder sieht auf den nächsten, immer noch in der Kutsche sind sie abgeerntet und verdorrt???


    Genauso irritiert mit die Beschreibung des Schweissgeruchs als sauer. Ich hatte die letzten Tage zweimal das "Vergnügen" mit solchen Ausdünstungen beim einkaufen konfrontiert zu werden. Mir erscheint der Geruch eher sehr stechend. Bin allerdings auch sehr geruchsempfindlich.


    Die Geschichte reißt mich auch nicht so sehr mit. In der Zeit als Monica bei dem päpstlichen Abgesandten weilt, dachte ich was ist jetzt mit Caterina.


    Sie treffen sich dann ja wieder, Monica gelingt die Flucht und Caterina erscheint völlig durchgeistigt.


    Ehrlich gesagt, es mag ja so gewesen sein, allerdings kann ich mit Monica als vermittelnde Person wenig anfangen. Vielleicht auch, weil ich die Figur so garnicht mag.

  • Liebe Findus,


    danke für deinen Kommentar. Die Sache mit den Feldern muss ich mir ansehen, möglicherweie eine Ungenauigkeit oder es ist einige Zeit zwischen den Beobachtungen verstrichen, und die Landschaften haben sich verändert. Werde ich prüfen. Schweißgerüche werden wohl unterschiedlich wahrgenommen, das mag sein und Monica kommt nicht bei allen gut an, das mag auch sein. Sie hat ja so ihre Problemchen, mit denen sie ständig kämpft, wirkt sicher nicht auf jede/n sympathisch. Die zeitliche Trennung von Caterina und Monica habe ich gewählt, um später Caterinas tatsächlich beinahe unglaubliche Wandlung aus der Sicht Monicas darzustellen. Die "Echt"-Zeit ist gerafft, aber Caterina von Siena hat tatsächlich in rel. kurzer Zeit eine beinahe unfassbare Wandlung durchgemacht. Ich dachte, würde ich aus der Sicht Caterinas schreiben, wäre diese rasche Veränderung weniger drastisch und weniger überraschend ausgefallen. So war meine Idee.


    Alles Liebe,
    Sayyida

  • Danke für Deine Antwort liebe Sayyida.


    Vielleicht liegen mir einfach das Thema und die Zeit nicht. Ich habe jetzt über die Hälfte gelesen, Caterina und Monica sind in Avignon, sind dem Giftanschlag entronnen. Warum nur lässt sich der Papst so lange Zeit? Steckt da mehr dahinter?? Egal, vielleicht werde ich das Buch irgendwann beenden, wenn nicht, sei mir nicht böse. Danke jedenfalls für das Buch und die Leserunde.

  • Hallo Findus,


    mach dir keine Gedanken, ich weiß, das Thema ist speziell. Der Papst hat tatsächlich lange gezaudert, von seinem Exil in Avignon nach Rom zurückzukehren, er hatte Angst vor dem französischen König, vor der Kurie, hatte offenbar den Glauben an seine eigene Kraft verloren, war ständig kränklich, deshalb hat er Caterina zu sich gebeten. Er dachte wirklich, sie habe eine direkte Verbindung ganz nach oben. Es gibt unzählige Briefe, die er an sie geschrieben hat und noch mehr, die Caterina an ihn geschrieben (genauer, die sie an Stephano diktierte) hat. Die Briefe sind übrigens im St. Josef Verlag unter dem Titel "Caterina von Siena. Sämtliche Briefe." 2005 erschienen. Ich habe sie alle gelesen. Kostprobe aus dem Februar 1376 gefällig?


    "Hochwürdiger Vater in Christus, dem geliebten Jesus! Ich, Caterina, Eure unwürdige Tochter, Dienerin und Magd der Diener Jesu Christi, schreibe Euch in seinem kostbaren Blut. Ich möchte Euch als mutigen Mann sehen, ohne jede sklavische Furcht, indem Ihr vom geliebten guten Jesus lernt, dessen Stellvertreter Ihr seid. So unermeßlich war seine Liebe zu uns, dass er dem schmachvollen Kreuzestod entgegeneilte ohne sich um Pein und Schmach, um Mißhandlung und Spott zu kümmern. Er ertrug das alles und fürchtete sich dabei nicht im geringsten, so groß war sein hungriges Verlangen nach der Ehre des Vaters und nach unserem Heil. Die Liebe trieb ihn dazu, menschlich gesprochen, sich selbst völlig loszulassen. So sollt es auch Ihr tun, Vater: Legt in Euch alles ab, was mit ichbezogener Liebe zu tun hat! Liebt Euch nicht selbstsüchtig, auch nicht irgendetwas anderes, sondern liebt Euch und die Mitmenschen um Gottes willen und Gott um seinetwillen, denn er ist der Liebe wert, da er das höchste und ewige Gut ist...


    Und so weiter ... haha, ist heftig, ich weiß. Wie erwähnt, ich bin dir nicht böse, verstehe sehr gut, wenn das Thema nichts für dich ist, und wünsche dir alles Liebe und viel Freude beim Lesen anderer Werke. :lesend


    Sayyida (Christine)