"Berlingtons Geisterjäger 1 - Anderswelt" von Amalia Zeichnerin

  • London, im Herbst 1887.
    Als zwei Männer kurz nach Halloween in London spurlos verschwinden, untersucht der amerikanische Privatdetektiv Eliott Breeches den Fall – gemeinsam mit dem wohlhabenden jungen Erben Lord Berlington, der irischen Hexe Fiona, der Künstlerin Nica und der älteren Spiritistin Giselle. Haben sie es hier mit Geistern zu tun? Und was hat es auf sich mit dem charismatischen jungen Dandy Damian, der Lord Berlington in seinen Bann zieht?



    Hintergrund:
    "Berlingtons Geisterjäger" ist eine Mischung aus Urban Fantasy, Gay/Lesbian Romance, Steampunk und ein wenig Gothic Horror.


    Im Jahr 1887 sind der technische Fortschritt und die Industrialisierung kaum aufzuhalten im Britischen Königreich und in anderen Teilen der Welt. Die Luftschifffahrt, Automobile und die Verbreitung der Elektrizität sind nur einige Beispiele für die technischen Errungen-schaften der letzten Jahrzehnte. Freischaffende Erfinder entwickeln ungeahnte Geräte und Maschinen. Doch auch das Mystische fasziniert die Menschen dieser Zeit – der Glaube an Geister, Okkultismus, Seáncen und andere esoterische Praktiken erfreut sich großer Beliebtheit. Und manch einer behauptet gar, Geister, Dämonen oder Feen gesehen zu haben …


    Leseprobe:
    https://amaliazeichnerindotnet…anderswelt-leseprobe1.pdf


    Der Roman (272 Seiten) ist vorbestellbar als E-Book und erscheint am 12.12.2016.


    Das Taschenbuch ist bereits erhältlich, bei Amazon oder direkt bei mir (ohne Versandkosten).

  • Huhu Zeichnerin,
    ich habe mal ein bisschen in deiner Leseprobe geschmökert, weil ich die Mischung, die du hier ankündigst, an sich ganz spannend finde. Den Textauszug fand ich allerdings nicht überzeugend, das liest sich mehr wie ein mittelprächtiger Entwurf. Schon den Einstieg find ich nicht so glücklich, man wird so unvorbereitet in den Dialog geworfen, ohne überhaupt irgendwas zu wissen, und dann sind die ersten Sätze auch noch ein bisschen sehr hölzern. Auch hättest du gern schon früher ein paar Beschreibungen einstreuen können, gerne auch etwas detaillierter als "große Zimmerpflanzen standen in den Ecken" (was übrigens nicht sehr nach 19. Jahrhundert klingt). Dass jemand bei der Beleuchtung von Öllampen malt, finde ich nicht überraschend, das Licht dürfte vermutlich kaum ausreichen. Und hier bin ich dann auch schon ausgestiegen. Schade eigentlich.
    Ich vermute, du hast den Roman chronologisch geschrieben, d.h. der Einstieg in die Geschichte ist auch der erste Teil, den du formuliert hast? Meist ist es ja so, dass man sich erst warmschreibt und in die Geschichte hereinfinden muss, so dass spätere Teile viel flüssiger und besser geschrieben sind. Da diese ersten Seiten aber gleichzeitig die Leser für dein Buch einnehmen sollen, wäre es vielleicht hilfreich, die ersten Seiten beim nächsten Mal zum Schluss zu schreiben?


    Edit: Satzbau und später Abend - das verträgt sich nicht...

  • Hallo Tilia,
    es handelt sich nicht um eine Entwurfsfassung.
    Das Buch wurde von 5 Betalesern gelesen und hat ein Profi-Lektorat durchlaufen.
    Im 19. Jahrhundert waren Zimmerpflanzen mindestens so verbreitet wie heute, was man auch an historischen Abbildungen sieht. Und ich habe noch so einiges mehr über die viktorianische Epoche recherchiert.


    Meine Lektorin hat übrigens über mein Buch folgendes geschrieben:


    "Ich muss sagen, ich liebe dein Buch! Es ist das bestgeschriebene, dass ich das ganze Jahr auf meinem Schreibtisch hatte. Deine Charaktere haben Facetten und Hintergrundgeschichten und Beziehungen - ohne, dass du einem das dauernd aufs Brot schmieren möchtest."


    Schade, dass du es nach der ersten Seite oder so schon abgebrochen hast.
    Aber wie das halt so ist, Bücher sind Geschmackssache ;)

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Huhu Zeichnerin,


    ich habe mich nicht an den Pflanzen gestört, sondern an der Beschreibung. Das Wort Zimmerpflanze klingt so modern, stattdessen hätte ich einfach die Pflanzennamen genannt. ;-) Das hätte die Beschreibung weniger beliebig gemacht.


    Genau das fällt mir dazu auch ein. Meine verlässlichen Quellen haben die Dinger seit den 30ern des vorigen Jahrhunderts Blumentöpfe oder Topfplanzen genannt. Die aufwändig gedrechselten Blumentischchen darunter wären bei ihnen außerdem Thema gewesen.

  • Mag ja sein, aber es ging mir jetzt wirklich nicht um die Zimmerpflanzen, sondern um andere Dinge. ;) Davon mal abgesehen, habe ich haufenweise Abbildungen aus dem 19. Jahrhundert gesehen, in denen die nicht mitten im Raum, sondern in den Ecken stehen, unter anderem, damit man nicht beim Durchqueren des Zimmers dagegen stößt.


    Was die Pflanzennamen angeht: Gerade am Anfang eines Buches muss sich der Leser erst mal einige Personennamen merken. Warum dann auch noch Pflanzennamen nennen, wenn das sowieso nebensächlich ist?

  • Ach, Ihr!
    Ist doch egal, ob das Farn oder Zimmerpalmen sind. Das ist eine Steampunk-Schnul Liebesroman. Die sind so.
    Das Wort, worauf es in der Leseprobe ankommt, ist 'athletisch' in bezug auf den Körperbau von Victor. *schmacht*
    Ihr versteht das nicht.


    Was man monieren könnte, wäre die Anrede, die Fiona *hach*, benutzt.
    Es heißt nicht 'Sir', sondern 'Mylord, wenn der leckere Bursche schon als Lord Dingens bezeichnet wird.
    Für solche Feinheiten gibt es diese sehr informative Seite.



    :wave



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Guter Punkt, das mit der Anrede, allerdings ist Fiona keine Adlige und kennt sich mit der korrekten Anrede nicht aus. Lord Berlington ist allerdings alles andere als auf seinen Stand bedacht und macht sie deshalb nicht darauf aufmerksam.
    Und ja, Steampunk ist nicht 100% historisch authentisch, das wissen viele Leute aber offenbar nicht.

  • Fiona stammt vom Planeten Ahnungslos, ja?
    Some witch!


    Es ist so:
    wenn man in einer Gesellschaft lebt, in der Adlige herumwuseln, benutzt man, wenn einer so jemand über den Weg läuft, den höchsten Titel, der einer einfällt. Isso.
    Erklärt z.B. die Anreden früher in Österreich, über die man sich gern (und so ahnungslos) lustig macht.
    'Sir' kann jeder sein, das würde eine gewöhnlich Sterbliche sogar zu einem Butler sagen, bloß weil er gut angezogen ist.
    Und Fi wußte, daß er ein Lord ist.
    Also!


    Es ist einfach mal wieder einmal eine Folgen dieser elenden Demokratisierung der Sitten heutzutage. Niemand weiß mehr, was sich gehört.
    Früher ...

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Zeichnerin
    Mag ja sein, aber es ging mir jetzt wirklich nicht um die Zimmerpflanzen, sondern um andere Dinge. ;) Davon mal abgesehen, habe ich haufenweise Abbildungen aus dem 19. Jahrhundert gesehen, in denen die nicht mitten im Raum, sondern in den Ecken stehen, unter anderem, damit man nicht beim Durchqueren des Zimmers dagegen stößt.


    Was die Pflanzennamen angeht: Gerade am Anfang eines Buches muss sich der Leser erst mal einige Personennamen merken. Warum dann auch noch Pflanzennamen nennen, wenn das sowieso nebensächlich ist?


    Klar ist das nebensächlich. Deswegen wird sich auch keiner merken, ob da nun Palmen oder Efeu vor sich hin grünt. Aber es schafft Atmosphäre, Authentizität! Natürlich spielt Steampunk nicht im historischen 19. Jahrhundert, aber: der Reiz des Ganzen ist doch gerade das Einbetten von modernen technischen Errungenschaften in eine viktorianische Umgebung. Und damit das funktioniert, muss diese Viktorianische zumindest als Kulisse funktionieren. Und das klapot nur mit dem passenden Details: korrekte Anreden gehören da ebenso zu wie stimmige Details einer Beschreibung, die ein inneres Bild beim Leser entstehen lässt. Das klappt mit Efeu auf dem Blumenständer, aber nicht mit Zimmerpflanzen. Dein Vokabular muss zur Zeit passen.

  • Es gibt nun mal unterschiedliche Schreibstile.
    Tolkien z.B. beschreibt gern seitenweise Landschaften. Das schafft natürlich auch viel Atmosphäre, ist mir persönlich aber zu langatmig.
    Mag sein, dass "Zimmerpflanzen" ein recht moderner Ausdruck ist, aber wenn mich nicht alles täuscht, habe ich den auch schon in anderen Steampunkromanen gelesen und bisher hat das niemand beanstandet.
    Und ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Steampunk (zumindest meine Version davon) ist nicht 100% historisch authentisch, und historische Urban Fantasy erst recht nicht.
    Was die Anrede angeht, gebe ich Magali völlig recht, und ich werde das auch demnächst ändern.
    Ansonsten bitte ich um Verständnis, wenn ich hier jetzt keine weiteren Anmerkungen zu Zimmerpflanzen oder wie immer man sie historisch nennen würde, schreiben werde.