Linda Castillo - Böse Seelen (Kate Burkholder 8)

  • Klappentext:

    Zitat

    Die junge Rachel Esh wird tot im Wald gefunden. Sie war fünfzehn und erfror jämmerlich. Offenbar wollte sie weg von zu Hause. Böse Gerüchte machen die Runde über diese isolierte Amisch-Gemeinde im Bundesstaat New York. Aber niemand will offen sprechen. Deshalb bittet der örtliche Sheriff Kate Burkholder um Hilfe. Allein und auf sich selbst gestellt soll sie herausfinden, was sich dort wirklich abspielt. Kate gibt sich als trauernde Witwe aus und taucht ein in eine Welt, die voller Verbrechen und Grausamkeit ist. Und in dieser Welt steht ihr der gefährlichste Kampf noch bevor: Sie muss ihr eigenes Leben retten.


    Zum Buch:
    Kate Burkholder, Polizeichefin von Painters Mill in Ohio, ermittelt dieses Mal Undercover in einer Amisch-Gemeinde im Staat New York. Dort ist ein fünfzehnjähriges Mädchen im Wald erfroren aufgefunden worden und es sieht nach Mord aus. Der zuständige Sheriff kommt nicht weiter, denn die eingeschworene Gemeinde mauert und ist nicht bereit der "Englischen Polizei" zu helfen. Aber es kursieren einige Gerüchte, dass dort böse Dinge geschehen.
    Als ehemalige Angehörige der Amisch-Gemeinde in Painters Mill scheint Kate perfekt für eine verdeckte Ermittlung und der Sheriff bittet um ihre Hilfe. Also schlüpft Kate in die Rolle einer trauernden Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes eine neue Gemeinde sucht, die streng nach den alten Regeln der "Ordnung" lebt. Ganz auf sich allein gestellt, versucht sie hinter die Geheimnisse der Amischen Gemeinschaft zu kommen. Schon bald hat sie den charismatischen, aber zwielichtigen Bischof Schrock in Verdacht, denn er scheint ein sehr strenges Regiment zu führen und nimmt die Regeln der Amischen Ordnung oft allzu ernst. Aber ihre Vergangenheit hilft ihr, das Vertrauen einiger Frauen der Gemeinde zu gewinnen und nach und nach tun sich immer mehr Abgründe auf. Und schließlich ist auch ihr eigenes Leben in Gefahr...


    Meine Meinung:
    Dies ist der 8. Fall für Kate Burkholder und er hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhalten. Der Schauplatz ist dieses Mal nicht Painters Mill, was sicher auch für ein wenig Abwechslung sorgt. Obwohl ich dadurch ihr eigentliches Team bei der Polizei ein wenig vermisst habe.
    Wie immer wird in der Ich-Perspektive von Kate erzählt, was die Bücher persönlicher macht. Man ist hautnah dabei und erlebt mit, wie erstaunt sie selbst darüber ist, dass es ihr relativ leicht fällt wieder in ihr "altes Leben" als Amische hineinzuschlüpfen. Fast ist sie manchmal ein bisschen wehmütig, denn es war ja nicht alles nur schlecht damals.


    Die Spannung wird im Laufe der Geschichte immer mehr aufgebaut, bis es am Ende zum rasanten Showdown kommt. Der Schreibstil ist gewohnt lebendig und es gibt auch witzige und emotionale Momente. Da Kate dieses Mal weit weg von Painters Mill ist, ist Tomasetti nicht unmittelbar dabei und so steht hier der Fall etwas mehr im Vordergrund und nicht so sehr die Beziehung der beiden. Obwohl es hier meiner Meinung nach doch einen entscheidenden Fortschritt gibt.


    Fazit:
    Für Fans der Reihe ist es natürlich ein Muss, auch diesen Teil zu lesen. Ich war jedenfalls nicht enttäuscht und fand "Böse Seelen" bis zum Ende spannend und gut geschrieben. Es ist auf jeden Fall ein sehr persönlicher Fall für Kate Burkholder.
    Wer Kate noch nicht kennt, dem würde ich aber auf jeden Fall empfehlen, zumindest den ersten Teil "Die Zahlen der Toten" vorab zu lesen, da man sie dann besser versteht und nachvollziehen kann, wieso sie damals das "schlichte Leben" hinter sich gelassen hat.

  • Darum geht’s:


    Ein junges Mädchen wird erfroren im Wald gefunden. Sie war Amish und sowohl ihre Familie als auch die ganze Gemeinde hat der „englischen“ Polizei nichts zu sagen, denn wie üblich vertrauen sie der Gerichtsbarkeit außerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft nicht. Polizeichefin Kate Burkholder wird gebeten, sich under cover in die Amishgemeinde einzuschleichen, um mehr herauszufinden. Denn sie als ehemalige Amish kennt sich mit den Sitten und Gebräuchen aus und wird hoffentlich genug Vertrauen aufbauen, um jemanden zum reden zu bringen.


    So fand ich’s:


    In diesem Band spielen die Kollegen von Kate, die Bewohner von Painters Mill und Umgebung und auch ihr Freund John Tomasetti so gut wie keine Rolle. Kate ist ganz auf sich alleine gestellt, einige hundert Kilometer von ihrer Heimat entfernt und in einen Fall verwickelt, der zusehends brisanter wird.


    Der Bischof der Gemeinde steht im Ruf, nicht besonders modern und nachsichtig zu sein, sondern ein strenges Regime zu führen. Auf das vermeintlich neue Gemeindemitglied Kate macht er einen charismatischen Eindruck und auch die anderen Bewohner des Ortes scheinen große Stücke auf ihn zu halten.


    Während Kate versucht, hinter die Kulissen zu schauen, lebt sie das Leben einer amishen Witwe. Kindheitserinnerungen kommen zurück und sie beginnt, sich in der liebevollen Gemeinschaft der Amish wohlzufühlen. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, denn er zeigt sehr gut das Zusammenleben in der Amish-Gemeinde. Doch die wohlwollende Freundlichkeit existiert nur an der Oberfläche. Sehr schnell bekommt man ein mulmiges Gefühl, denn viele Leute scheinen etwas zu verbergen und nicht frei reden zu wollen, nicht einmal in der vermeintlich sicheren Umgebung ihrer Gemeinde.


    „Böse Seelen“ hat mich relativ schnell gepackt und mit der ungewöhnlichen under cover-Situation und der geheimnisvollen Spannung richtig mitgerissen. Natürlich legt Kate auch in diesem Band ihr grenzenloses Selbstvertrauen nicht ab und begibt sich alleine in grenzwertige Situationen. Dass sie aus den Erfahrungen früherer Bände nichts lernt, liegt einfach daran, dass diese Eigenschaft zwingend zu ihrem Charakter gehört und inzwischen habe ich mich damit angefreundet, dass man sie nicht zurückhalten kann, auch wenn es dumm ist, immer mitten ins Geschehen zu rennen. Für die Leser ist das natürlich sehr spannend zu lesen. Außerdem gab es ein paar Überraschungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte.


    Wunderbar spannende Unterhaltung und eine klasse Fortsetzung einer meiner Lieblingsreihen. Nun heißt es warten auf Episode Nummer 9.

  • So, das Buch habe ich auch gerade am Wochenende gelesen.

    Ich habe mich letzte Woche so gefreut, es in der Bücherhalle vorzufinden, daß es gleich mitmußte und gelesen werden wollte.


    Für mich wird diese Reihe immer besser - das ist ja nicht soo normal, bei längeren Reihen.

    Dieser Teil gehört bisher zu meinen Favoriten.

    Gerade die Entwicklung der Charaktere, insbesondere der von Kate, machen doch sehr viel aus.

    Mir persönlich gefiel es auch gut, daß sie diesmal mehr alleine agiert hat und Tomasetti nicht soo viel dabei war. Genau im richtigen Maß, fand ich.


    Durch die Ich-Erzählweise wird auch ja auch Kates Inneres sehr deutlich und da ist Tomasetti ja durchaus ständig vorhanden.


    Besonders gut fand ich das direkte Leben diesmal unter den Amish Leuten. Sonst ist Kate ja meist involviert, aber eben nicht so dicht dran, wie in diesem Band. Das Leben dort wurde noch klarer dargestellt und dadurch auch mehr erklärt, was mich fasziniert hat.


    Auch habe ich es als hochspannend empfunden und mochte zwischendurch nur ungern unterbrechen. Habs aber trotzdem versucht, um länger etwas davon zu haben.

    ein fast unlösbares Problem, schnell alles wissen wollen, gleichzeitig nicht zu schnell durch mit dem Buch sein - ok, aber welche Eule kennt das nicht auch :grin



    Fazit

    Ein hervorragender 8. Teil der spannenden Kate Burckholder Reihe, der seine Vorgänger wieder einmal toppen konnte.

    Diesmal in einem besonderen Umfeld, der das Leben der Amish Leute noch deutlicher und interessanter machte verbunden mit einem Fall, der es in sich hat.