Fragen an Tanja Kinkel

  • Hallo Tanja,


    ich freue mich, dass Du die Leserunde begleitest !
    Ich habe zum einen die obligatorische Frage:
    Schreibst Du schon an einem neuen Buch ? Und wenn ja, darfst Du schon verraten um welches Thema es sich handelt? Wieder etwas Historisches?


    Und da ich das Hörbuch höre würde mich noch interessieren, ob Du bei der Wahl des Sprechers mitentscheiden darfst oder hast Du gar keinen Einfluss darauf?
    Die Sprecherin Vanida Karun ist auf jeden Fall eine sehr gute Wahl. Ich kannte sie bis jetzt noch gar nicht, aber ich finde es sehr angenehm, ihr zuzuhören.

  • Hörbuch: früher hatte mich der Hörbuch-Verlag vorher informiert, respektive, wenn mehrere Sprecher zur Auswahl standen, mir CDs gesandt und mich gefragt, wer mir am Besten gefiele. Bei "Schlaf der Vernunft" ist jedoch kein Hörbuch gemacht worden (warum, weiß ich nicht), und daß es bei "Grimms Morde" eines zum Downloaden geben würde, erfuhr ich erst vor ein paar Wochen. Bis heute habe ich noch keines, und wer die Hörfassung spricht, habt Ihr mir als erste verraten...


    Apropos verraten: leider gilt wieder, daß ich das nächste Romanthema noch nicht diskutieren kann - auch, weil ich noch zwischen zwei, drei Ideen hin und her schwanke, die ich eigentlich alle machen möchte...

  • Mich hat gestern der kompakte Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse beim Autoren-Speeddating beeindruckt. Interessant auch, dass Du beim PEN bist und die PEN-Tätigkeiten für verfolgte Autoren, z.B. die Unterstützung von Dogan Akhanli, als er in Spanien zu Unrecht verhaftet wurde.


    Ich würde gerne erfahren, ob Du bei diesen Aktivitäten für Autoren eingebunden bist und wie das konkret aussieht, z.B. bei der Entscheidungsfindung?

  • Herr Palomar, erst einmal: schön, daß du wieder dabei bist, ich glaube, du hast bis jetzt noch jede meiner Leserunden begleitet!


    Ich bin Beirätin im Präsidium. Das heißt z.B., wenn wir darüber abstimmen, wen wir dem zuständigen Bundesamt für ein Writers-in-Exile-Stipendium vorschlagen, dann tragen in der Regel unsere Writers-in-Exile beauftragte, Franziska Sperr, und unser Writers-in-Prison-Beauftragter, Sascha Feuchert, mehrere Kandidaten vor, aufgrund sowohl von Anträgen, Empfehlungen durch Drittparteien oder der aktuellen Caselist. Wir, d.h das Präsidium, debatieren darüber, welcher Kandidat das nächste Stipendium erhält. Das ist nicht leicht, weil es leider viele in ihrer Heimat verfolgte Autoren gibt, aber nur eine bestimmte Anzahl an Stipendien zur Verfügung steht.


    Es können auch weniger gewichtige, aber praktische Dinge sein, die ich tue. Z.B brauchte unsere Präsidentin, Regula Venske, im letzten Monat schnell eine Übersetzung des offenen Briefes des Internationalen PEN-Zentrums an Interpol ins Deutsche, damit wir sie unseren Mitgliedern schicken und auf unsere Website stellen konnten. Oder: der Börsenverein veranstaltete in diesem Sommer ein Seminar für französische und deutsche Schüler zum Thema Meinungsfreiheit, und bat das deutsche PEN-Zentrum darum, ein Präsdiumsmitglied zu schicken, um mit den Schülern zu diskutieren. Das tat ich, und freute mich sehr, auf dieser Buchmesse vier der Schülerinnen wieder zu treffen.

  • Zitat

    Original von Tanja Kinkel
    Ich war auf der Friedenspreisverleihung in der Paulskirche...


    :wow Das war sicher ein erhebendes Erlebnis.
    Ich bin ein Fan der Bücher von Margaret Atwood, jedenfalls einiger!
    Kannst du etwas dazu sagen, wie Du die Veranstaltung in der Paulskirche empfunden hast?

  • Das war bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis - und Du hast selbst miterlebt, wie Margaret Atwood erzählt hat, dass die Märchen der Gebrüder Grimm sie zum Schreiben inspirierten. :-)


    Kannst Du vielleicht schon verraten, wann Dein nächstes Buch voraussichtlich erscheint? (Ja, da bin ich etwas ungeduldig.) Und ob Du im März in Leipzig bist?

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Leipzig: wahrscheinlich bin ich dabei.


    Neues Buch: was Romane betrifft, da sind meine Pläne zwar vorhanden, aber top secret. :-) Außerdem arbeite ich an einen Band mit Kurzgeschichten über Abenberg. Erscheinungsdaten gibt es noch nicht.


    Margaret A.: war sehr eindrucksvoll, gerade wegen des trockenen Humors, mit dem sie auch an die ernstesten Themen heranging, ohne diese zu trivialisieren. Daß sie die Grimm’schen Märchen als ihre Inspiration nannte, war natürlich ein Zusatzbonus! :) Die Lobrede von Eva Menasse fand ich auch sehr gut, wirklich die einer leidenschaftlichen Leserin. Nur hätte ich angesichts der Vorgänge am Samstag Abend, bei denen ich nicht dabei war, von denen ich jedoch am Sonntag morgen bereits bei einem kurzen Blick auf die sozialen Medien viel las, mir gewünscht, daß entweder Heinrich Riethmüller oder Peter Feldmann, die vorher sprachen, etwas dazu sagten. Klar, die hatten nichts mit Margaret Atwood zu tun, aber sehr viel mit der Buchmesse und der politischen Lage heute.