Weltuntergang (beziehungsweise Untergang des ganzen Universums/Existenz) - warum?

  • In vielen Fantasy/Scifi-Geschichten muss der Held gegen eine dunkle Bedrohung kämpfen, die die Welt vernichten will. Diese Art von Story dürfte so ziemlich jedem bekannt sein.


    Was ich mich aber schon immer gefragt habe, was hat ein Bösewicht vom Untergang der Welt? Ich meine: Klar Weltherrschaft ist schon ein erstrebenswertes Ziel. Keine Gedanken mehr an die Rente, für immer ausgesorgt und Jungfrauen bis zum Abwinken. Der komplette Untergang ist aber gleich was ganz anderes. Danach kommt ja nichts mehr.
    Thanos aus dem MCU ist in den Tod (weibliche Erscheinung) verliebt und will das Universum auslöschen, um eben besagten Tod für sich zu gewinnen.
    Im >Rad der Zeit Zyklus< geht es aber letztlich auch irgendwie um den Untergang der Welt. Was hat der Antagonist aber davon, wenn hinterher alles weg ist.
    Im >Schwert der Wahrheit Zyklus< will der böse Zauberer Rahl die Schwelle zur Unterwelt öffnen und damit die Welt vernichten.


    Die Geschichten sind an und für sich toll. Ich frage mich halt nur manchmal, WARUM?

  • :-)Hi!
    Ja, das habe ich mich auch schon öfter gefragt.
    Bei "Doctor Who" geht es ja öfter darum die Welt, das Universum oder gleich jegliche Form von Existenz zu tilgen. Meist geschieht das aus Rache, weil die Bösen es nicht schaffen, alles zu beherrschen.
    Vielleicht sind sie aber auch einfach des ewigen Kampfes müde und da sie eh kein Gefühl für den Wert des Lebens haben, ist es ihnen egal, dass andere auch draufgehen. :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

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  • Zitat

    Original von Tante Li
    :-)Hi!
    Ja, das habe ich mich auch schon öfter gefragt.
    Bei "Doctor Who" geht es ja öfter darum die Welt, das Universum oder gleich jegliche Form von Existenz zu tilgen. Meist geschieht das aus Rache, weil die Bösen es nicht schaffen, alles zu beherrschen.
    Vielleicht sind sie aber auch einfach des ewigen Kampfes müde und da sie eh kein Gefühl für den Wert des Lebens haben, ist es ihnen egal, dass andere auch draufgehen. :gruebel


    So im Prinzip ist das doch imho schon ein großes Plothole ... oder nicht? Die Intention dahin geht mir auf jeden völlig ab. Der Bösewicht - und vor allem auch seine Helfer, Sidkicks, Armee - hat doch gar nichts davon.

  • :-)
    Ja, absolut! Aber ich versteh sowieso nicht, was an Diktatoren so attraktiv ist, dass die solch riesige Armeen hinter sich versammeln können. Besonders da in solchen Stories sich kaum damit aufgehalten wird, die Entwicklung zu deren Macht zu erzählen.


    Inzwischen langweilen mich solche Plots eher. Es ist so unrealistisch, dass ein Einzelner oder eine handvoll Helden gegen ein Unterdrückungssystem so erfolgreich sein könnte.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

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  • Es ist ein evolutionäres Konzept. Die Arten sind - von wenigen Ausnahmen abgesehen - letztlich darauf programmiert, alle anderen Existenzen bis zur Vernichtung zu dominieren. Viele Lebewesen erzeugen unfassbar viele Nachkommen, von denen nur wenige überleben, aber wenn es anders wäre, könnten einzelne Arten die Auslöschung allen Lebens bewirken. In den meisten unserer Ökosysteme schwingt das Pendel zur Gegenseite; eine Art, die zu dominieren beginnt, gräbt sich automatisch auch immer selbst das Wasser ab, schwächt sich also wieder, und es entsteht ein Ausgleich. Sobald das aber nicht mehr geschieht, vernichtet die dominierende Art erst die anderen und dadurch dann auch sich selbst. Am Ende steht der Weltuntergang.


    Insofern: Es geht um eine immanente Angst, um das Spiel mit einer Option, die uns umgibt. Im übrigen gehört auch die unsere zu den Arten, die immer wieder versuchen, alle anderen zu vernichten. Wir sind darin sogar erfolgreicher als alle anderen Arten. Aber sehr wahrscheinlich wird irgendein Virus diesen Job vorher vollständig erledigen.


    Tatsächlich gelingt es nur wenigen Autoren, die Motivation eines dunklen Gegners glaubhaft zu machen, der wirklich alles vernichten will. Peter F. Hamilton und Vernor Vigne haben das in ihren Büchern (fragt bitte nicht nach Titeln) zuweilen ganz gut hingekriegt.

  • Liu Cixin hat in seinem Roman: Die drei Sonnen eine interessante Idee vorgestellt.


    Ich verrate das hier mal als Spoiler, weil das Lesevergnügen wohl etwas vermindert ist, wenn man das schon zu Beginn weiß.


  • Das eine einzelne Person die Exisitenz auslöscht, mag vielleicht noch angehen, wenn sie vollkommen verrückt ist. (Supervirus alles Leben auslöschen, Planeten zum Explodieren bringen oder die Tore zur Unterwelt öffnen, dass Milliarden Dämonen die Erde verheeren) - die eine Person/Gott/Entität ist halt verrückt oder aus einer anderen Welt/Universum/Ebene


    Dass das Böse zu absoluter Macht strebt, ist vollkommen nachvollziehbar (Hitler, Rom, Stalin, Sheev Palpatine), die haben ja dann etwas davon --> MACHT. Deswegen finden die auch ganz viele Helfer, die ihnen zur Seite stehen. Weil sie eben auch Macht bekommen.


    Wenn aber alles hinterher weg/kaputt ist ........


    Wenn der Prota in einem Kapitel hellbraune Haare und in einem anderen dunkelblonde Haare hat, wird das Buch gnadenlos zerrissen. Die Ziele des Bösewichts nehmen wir aber kritiklos hin. Bösewichte sind halt so - Punkt!