'Die Tochter des Kapitäns' - Seiten 141 - 295

  • Den Vorschlag von Nathan die Kinder für unehelich erklären zu lassen, fand ich schon ziemlich heftig... Ehrlich gesagt war ich die ganze Zeit über ein wenig böse auf Aline. Wenn sie ihre Familie, Nathan und die Kinder, sooo sehr liebte, warum ist sie dann nicht schon am Anfang mit ihnen fortgegangen. Es war ihr ja schon klar, dass es für sie alle dort nicht leicht würde. Das die Liebe zu dem Haus und ihrem bisherigen Leben ihre Liebe zu Nathan überwiegen würde, hätte ich wirklich nicht gedacht und ich fand es auch nicht nachvollziehbar... Am liebsten hätte ich sie mir genommen und sie mal kräftig durchgeschüttelt... *grummel*


    Als Nathan dann abgeholt werden soll und zu Emilie flüchtet, hab ich wirklich den Atem angehalten, ob das wohl gut gehen wird... Das Emilie in ihn verliebt ist, war ja zu dem Zeitpunkt schon ziemlich klar... Dann die Flucht und auch die Scheidung von Aline... Das mit der Scheidung fand ich war von seiner Seite aus wohl die beste Lösunt. So konnte er Aline und den Kindern am ehesten helfen. Aber ich an seiner Stelle wäre böse gewesen auf Aline, dass sie nicht mit ihm früher irgendwann abgehauen ist. Ich kanns immer noch nicht verstehen, dass Aline das Haus und alles wichtiger war als ihr Mann und die Zukunft ihrer Kinder... *Kopf schüttel*


    Ich fands total bedrückend zu sehen, wie Jesabel immer mehr in diesen Kreislauf gerät und sich darin auch noch geborgen fühlt. Irgendwie ist das für so ein junges Mädchen wohl nachvollziehbar, aber mir lief jedes Mal ein kalter Schauder über den Rücken, wenn ich was in die Richtung las... Immerhin ist ihr Vater Jude... :-(


    Madeleine hat sich inzwischen in Frankfreich ein neues Leben aufgebaut und diesen kleinen Salon de Beauté eröffnet. Irgendwie kann ich auch nachvollziehen, dass sie Judith nicht nach Deutschland zurückschicken möchte. Das wäre wohl keine leichte Entscheidung gewesen, wenn da nicht noch die kleine Spur Egoismus bei ihr vorhanden wäre, die sie Judith dann behalten lies...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich hab grad Morganas Statement durchgelesen und festgestellt, daß das ziemlich genau auch meine Eindrücke sind.


    Aline versteh ich einfach nicht. Ein Haus wichtiger als die Familie... *kopfschüttel*. Ich versteh auch nicht, warum sie Judith nicht gleich "zu Beginn" aus Frankreich geholt hat. Da wäre es noch leicht möglich gewesen für sie. Und ich kapiere nicht, daß Nathan (der mir übrigens viel sympahtischer ist als Aline) da einfach so mitgespielt hat. Ich kenne den ersten Teil ja nicht (viell. würde ich es anders beurteilen, wenn ích den Teil schon gelesen hätte), aber so habe ich das Gefühl, Aline hat Nathan nicht wirklich verdient.


    Daß Jesabel ihre Verwandtschaft zum Judentum so verleugnet und sich so sehr bemüht, den deutschen Mädles in der Schule zu gefallen, empfinde ich ebenfalls als extrem bedrückend. Hier mußte ich beim Lesen oft schlucken. Ein bißchen unverständlich finde ich es auch deshalb, weil sie ihren Vater ja sehr liebt. Und daß Aline sich nicht mehr damit auseinandersetzt und mehr mit Jesabel darüber redet - oder geredet hat, solange sie noch mehr auf ihre Mutter gehört hat - versteh ich auch nicht. Das nehme ich Aline auch sehr übel.


    Daß Madeleine Judith jetzt nur ungern nach Deutschland zurückschicken will, kann ich irgendwie verstehen. Unmöglich finde ich dieses egoistische Verhalten aber in den Jahren zuvor, als es für Judith noch nicht so schlimm gewesen wäre und Madeleine noch nicht wirklich wissen konnte, wie sich die Situation in Deutschland weiterentwickeln würde.

  • Ich bin noch mitten in diesem Teil.


    Die Situation spitzt sich zu, man weiß nicht, wem man noch vertrauen kann und ich bin noch am Rätesln, wer Nathan verraten hat, so dass sie ihn bei Emilie finden konnten. Glücklicherweise konnte er fliehen, und dann so ein Zufall, dass er viel weiter fliehen konnte als gedacht. Freut mich für Nathan. Wenn da nicht Emilie wäre.


    Aline hat meiner Meinung nach die Lage in Deutschland falsch eingeschätzt, als ihr bewusst wird, dass die einzige Rettung die Ausreise ist, scheint es schon zu spät zu sein. Das ist meine Erklärung.


    Was ich nicht verstanden hab, warum hat Nathan so lange gezögert, Aline von dem Einbruch zu erzählen? Er musste es doch nicht vertuschen. Und dass die Situation ernst war, konnte er sich doch denken. Aber hab ich es recht verstanden, dass Emilie die Bilder mitgenommen hat?


    Madeleine ist einfach fürchterlich egoistisch. Wie kann sie ruhigen Gewissens Judith bei sich behalten, jahrelang. Und damit dem Kind die Mutter vorenthalten?


    Jesabel tut mir leid, aber ich bin noch nicht soweit, bisher wurde sie nur von den deutschen Mädels gequält. Sie hat sich bzw. ihre Familie noch nicht verraten.


    Dass Aline und Nathan sich so auseinander entwickeln, ist schade. Aber evtl. unvermeidbar? Sie lieben sich, sonst hätte Nathan Aline nicht den Vorschlag gemacht, die Kinder für Friedrichs Kinder erklären zu lassen. Das ist auch ein Fieser, da kommt bestimmt noch das dicke Ende.


    @ Maiken: klasse Charaktere. Ich kann sie mir so gut vorstellen, die fiese Madeleine, die Mädels, die die Schwester vermissen, Käthe, die das Leben, so gut es eben geht, genießen möchte...


    So, will noch weiterlesen, morgen abend will ich es geschafft haben. Ist wirklich fesselnd.

  • so, den Teil habe ich auch gepackt.


    Wieder kann ich mich meinen Vorrednern anschließen (Gott, hänge ich hinterher):rolleyes


    Nathan gefällt mir auch super gut, ebenso Bertha, eine echte Perle :-)



    Wie das mit der Scheidung von statten ging, habe ich nicht so ganz mitbekommen. Ging das nur über Brief ? :gruebel


    So, jetzt setze ich zum letzten Teil an. Ein herrliches Buch und schade, dass es keinen dritten Teil geben wird.. ich könnte glatt weiterschmökern.