'Die Tochter des Kapitäns' - Seiten 001 - 140

  • Wie ich schon im anderen Thread geschrieben habe, habe ich gestern schon mit dem Buch angefangen und bin schon weit über diesen Teil hinaus, so gut gefällt es mir...


    Ich fand es ganz toll die bekannten Charaktere wieder zu treffen und obwohl es schon länger her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe, kam doch beim Lesen die Erinnerung daran wieder...


    Ich finde, dass sehr gut die Schrecken der damaligen Zeit beschrieben werden. Auch, wie langsam sich das alles einschleicht. Die Beschreibung der Entwicklung von Jesabel in der Schule finde ich sehr gut und erschreckend. Genauso stelle ich mir das damals vor, dass es auch war...


    Da ich leider gleich schon wieder weg muss, schreibe ich später noch mehr hierzu...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Da sich die "Abfahrt ins Wochenende" ein bisserl verschoben hat, hab ich in der Zwischenzeit schon mal mit dem Buch gestartet.


    Mein erster Eindruck:
    Ich war irrsinnig schnell in der Geschichte drinnen, die Figuren haben sich für mich sehr früh abgezeichnet (ich hab den 1. Teil nicht gelesen). Bis jetzt sind mir die Hauptpersonen noch alle sehr sympathisch. Außerdem hat das Buch es geschafft, meine Neugierde und mein Interesse schon nach 20 Seiten zu wecken.


    Ich freu mich auf alle Fälle schon aufs Weiterlesen.

  • Hi,


    ich habe es schon gelesen und kann jedem empfehlen es ganz zu lesen.
    Tolle beschreibungen und man kann seh gut mitfühlen.
    Manches hat mich geärgert! Aber dazu demnächst mehr!


    Janet

  • So, mittlerweile hab ich das Buch aus und ich will wenigstens noch kurz was zu den einzelnen Teilen schreiben.


    Im ersten Teil fand ich es vor allem wieder schön die altbekannten Personen wiederzutreffen, wie ich oben ja schon schrieb. Diese unterschiedlichen Charaktere find ich einfach klasse. Albino Käthe, die immer mit Aline rumalbert und ihre beste Freundin ist, kann ich mir total gut vorstellen. Ebenso Bertha, der gute Hausgeist. Auch Aline, Nathan, Jesabel und Judith sind für meinen Geschmack keine 0815 Personen sondern haben richtig Charakter und ihre guten wie schlechten Seiten... Die haben mir wirklich sehr, sehr gut gefallen...


    Was ich vor allem auch sehr gelungen finde, ist die Einbindung der deutschen Geschichte in diesen Roman. Dies ist mit viel Feingefühl und für meinen Geschmack genau richtig dosiert geschehen. Gaaanz langsam merkt man, wie sich das Leben der Leute in Hamburg im Alltäglichen ändert. Genau so stelle ich mir vor, dass es auch wirklich passiert sein könnte... Wirklich toll und aber auch wirklich seeehr bedrückend...


    Vor allem für Jesabel hat es mir sehr leid getan wie sich alles entwickelt hat. Sie stand ja nun wirklich unter einem ziemlichen Druck von Seiten von Freundinen, etc. Sowas ist schon heftig... Und wie sie dann langsam in die Sache reinrutscht ist traurig, aber auf jeden Fall für ein so junges Mädchen nachvollziehbar und verständlich...


    Direkt auf den ersten Seiten wird da von der Schließung eines jüdischen Geschäftes berichtet und Alines Empörung darauf. Schließlich ist Alines Mann ja Jude... Das ist der Beginn von allem.


    Was mich hier interessieren würde ist, ob Du Maiken, die Fortführung der Geschichte in diese Richtung schon im ersten Band geplant hast. Hast Du hier Nathan mit Absicht dem jüdischen Glauben zugeschrieben, um die Geschichte einmal aus dieser Perspektive heraus zu erzählen? War es geplant, dass es mindestens zwei Bände werden? (Ich hoffe ja auch, dass es noch einen dritten Band geben wird :-])


    Die Trennung der Zwillinge im ersten Teil hat mir was leid getan, konnte ich aber nachvollziehen. Die zwei sind ja wirklich wie Katz und Maus... :grin Aber das Madeleine ihr zurückkommen sooo rauszögert, ist ja wirklich dumm. Ich hatte allerdings hier am Anfang schon ein seltsames Gefühl. Madeleine hat sich so auf ihre Reise nach Frankreich gefreut, dass es mir irgendwie schummerte, dass sie vielleicht dort bleiben will....

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich hab heute "das Haus des Kapitäns" ausgelesen und (mit kurzer Unterbrechung) "die Tochter des Kaptäns" angefangen. Das Buch setzt ja fast nahtlos an das Ende des ersten Buchs an, das gefiel mir gut, so konnte man gleich weiter lesen.


    Die Idee, dass man die Mädchen trennt, fand ich sehr merkwürdig, trotz der ständigen Streitigkeiten muss man sie doch gemeinsam erziehen? Das geht doch später auch nicht, dass man sich immer getrennt um die beiden kümmert. Hm... Aber anscheinend gibt es eine Bindung zwischen den beiden, als Judith auf Reisen geht, verabschieden sie sich doch so wie sich liebende Geschwister. Aber auf die Idee wäre ich auch nicht gekommen, eine ohne die andere fahren zu lassen. (na gut, bei Geschwistern, die ein paar Jahre auseinander sind, wäre es wohl nicht so ungewöhnlich).


    So, werde jetzt noch ein bißchen lesen, mir gefällt es schon.

  • Hallo Morgana! Also, geplant war ein zweiter Band am Anfang nicht. Ich war voll und ganz auf die Geschichte im 1. Band und auf die Weimarer Zeit konzentriert. Das war eine Zeit, die mich immer sehr beschäftigt hat, weil sie mit so vielen Hoffnungen und neuen Entwicklungen verbunden war, die durch die Folgezeit eben vollkommen vernichtet wurden. Ich fand den Roman auch in sich abgeschlossen, denn schließlich kann sich ja jeder denken, dass es in Deutschland 1932 kein Happy End in einer Beziehung geben kann, in der einer der beiden jüdischen Glaubens und jüdischer Abstammung ist. Von daher erschien mir diese Spannung zwischen vermeintlichem Happy End und dem Fortlauf der Geschichte, der im Kopf des Lesers entsteht, als ausreichend für einen richtigen Schluss.
    Weil aber auch in meinem eigenen Kopf die Geschichte weiterlief, war ich dann sehr glücklich, als vom Verlag das Angebot kam, einen zweiten Teil zu schreiben.

  • Zitat

    Original von Morgana
    Was ich vor allem auch sehr gelungen finde, ist die Einbindung der deutschen Geschichte in diesen Roman. Dies ist mit viel Feingefühl und für meinen Geschmack genau richtig dosiert geschehen. Gaaanz langsam merkt man, wie sich das Leben der Leute in Hamburg im Alltäglichen ändert. Genau so stelle ich mir vor, dass es auch wirklich passiert sein könnte... Wirklich toll und aber auch wirklich seeehr bedrückend...


    Genau das hab ich mir auch gedacht!


    Die Trennung der Zwillinge kam mir etwas merkwürdig vor. Ich denke, die Streitereien sind einfach ein Phase - und daß es generell vielleicht besser wäre, sie würden sich mit ihren Streitigkeiten auseinandersetzen (und auch die Eltern im Umgang damit), anstatt die beiden zu trennen. Daß Madeleine nicht so schnell zurückkommen wird, war für mich irgendwie klar.

  • Und jetzt weiß ich auch endlich, warum die Reeperbahn so heiß, wegen der Reepe (Reeps?), die dort hergestellt wurden :-)


    Was ich nicht weiß, was sind Grünhöker? (S.66) Höker würde ich als Verkäufer übersetzen, aber was für Grün verkaufen die? Gemüse?


    S. 75: Madeleine begegnet Dr. Meyer, da kam mir doch das Bild aus dem ersten Roman vor Augen, als Aline geheiratet hat und ihren Brautstrauß geworfen hat. Wer hat ihn gefangen? Geht da noch was? ;-)


    S. 83: So norddeutsch wie Küstennebel... @ Maiken: Meintest Du den Schnaps oder den Nebel, den es an der Küste immer gibt? Weiß leider nicht, wie lange es den Schnaps schon gibt.


    S.109: Da ist mir eni Fehler aufgefallen, es ist die ganze Zeit die Rede von Jesabel, auf einmal taucht mehrfach der Name Judith auf. "Judith blickt veständnislos drein. ..." Kann nicht sein, Judith ist da schon in Frankreich!


    Ansonsten finde ich es sehr spannend, aber auch bedrückend, mitzuerleben, wie sich die Familie entwickelt in den schlechten Zeiten des dritten Reichs, auch gerade unter den Umständen, dass Nathan Jude ist.

  • Hallo Geli, Grünhöker sind Gemüsehändler, das ist richtig. Mit Küstennebel meinte ich nicht den Schnaps, sondern die weißwabrigen Walleschleier. Die Verwechslung Judith/Jesabel hat Wolke auch schon angemerkt. Ich ärgere mich sehr über mich! 1000 Mal dieses Manuskript gelesen, Lektorin auch, trotzdem ist es passiert. :fetch