Töchter der Lüfte - Pam Jenoff

  • Inhalt: Astrid, eine erfahrene Trapezartistin, lebt und arbeitet mit einer falschen Identität im Zirkus, denn sie ist Jüdin.

    Isa, ein erst 16-jähriges holländisches Mädchen, wurde von ihren Eltern verstoßen, als sie von einem deutschen Soldaten schwanger wurde. Ihr Kind wurde gegen ihren Willen zur Adoption freigegeben und das junge Mädchen sich selbst überlassen.

    Durch einen Zufall kann sie einen jüdischen Säugling vor dem sicheren Tod retten und findet mit dem Kind Zuflucht in Zirkus.

    Ihre einzige Chance: An der Seite von Astrid soll sie als Trapezkünstlerin auftreten…


    Meine Meinung: Schon auf den ersten Seiten wird man als Leser regelrecht in das Buch hineingesogen.

    Die Geschichte beinhaltet vieles. Zum einen das Zirkusleben mit hartem Training, vielen Entbehrungen und den unterschiedlichsten Menschen.

    Es ist vor allem aber eine Geschichte über Vertrauen und eine Freundschaft, die erst nach und nach entsteht. Astrid und Isa passen auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen. Weder als Menschen noch als Artisten. Und doch haben beide keine andere Wahl, als sich vollkommen auf die andere einzulassen.

    Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. So verschieden Astrid und Isa sind, so verschieden sind auch ihre Liebesgeschichten. Jung, naiv und ungestüm die von Isa. Reif, nüchtern und traurig die von Astrid.

    Das ganze ist eingebettet in die Geschehnisse des zweiten Weltkrieges, wo Flucht, Verfolgung und Angst das Leben der Zirkusleute bestimmen.


    Fazit: Mir hat dieser Roman außerordentlich gut gefallen.

    Er beinhaltet genau die richtige Mischung aus Emotionen und Spannung. Das Miteinander in Zirkus bringt zudem etwas Besonderes in die Geschichte und der historische Hintergrund rundet das Ganze gelungen ab!


    10 Punkte!

  • Der Roman „Töchter der Lüfte“ von Pam Jenoff ist im besonders gutem Stil geschrieben. Ich wurde in die Geschichte von der ersten Seite an eingesogen.

    Die Protagonisten sind die junge Holländerin Isa und die jüdische Trapezkünstlerin Astrid und spielt in der Zeit des zweiten Weltkrieges..

    Isa wird von einem deutschen Soldaten schwanger und von ihrem Vater verstoßen. Das Kind wird ihr abgenommen. Dann findet sie in einem Zug jüdische Babys und nimmt eines mit. Sie werden vom Zirkus gerettet. Dort trifft sie Astrid, die aus einer Zirkusfamilie stammt und eigentlich Johanna heißt. Sie hatte einen Nichtjuden geheiratet, der sich später von ihr scheiden lassen musste.

    Astrid muss Isa am Trapez ausbilden. Man lernt die beiden Frauen gut kennen, sie erzählen abwechselnd ihre Emotionen. Das Zirkusleben erlebe ich so intensiv mit, und die Angst vor Entdeckung bei den immer wieder kehrenden Durchsuchungen.

    Ein beeindruckendes Werk der Freundschaft, Liebe und dem Überlebenskampf. Es ist ein Zeit, in der man nicht weiß, wem man trauen kann.

    Pam Jenoff ist ein echt gute Autorin, die ich mir merken muss, sie schreibt so Eindrucksvoll, das ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich kann diesen Roman unbedingt weiter empfehlen.

  • 41KLZbVQjjL._SX322_BO1,204,203,200_.jpgNormalerweise ist es besser, wenn ich meinen Leseeindruck direkt nach dem Umblättern der letzten Seite formuliere. Wenn man dann weitere Bücher gelesen hat, verblassen so manche Details und Gefühle, die ich beim Lesen hatte doch mit der Zeit immer mehr. In diesem Falle war es mir jedoch aus diversen Gründen nicht möglich, meine Gedanken zeitnah zu Papier zu bringen. Bei diesem Buch ist das zum Glück kein Problem: Pam Jenoffs "Töchter der Lüfte" hat mich tief innen berührt und hallt auch heute nach einigen Wochen noch intensiv nach.


    Die Autorin hat Isas und Astrids Geschichte sehr authentisch und einfühlsam erzählt. Das harte Leben im im Zirkus wird sehr lebendig dargestellt und die Schrecken des Krieges werden nicht beschönigt. Dennoch gibt es so viele Momente voller Freundschaft, Hoffnung und Liebe - aber immer ohne rührselig zu werden.


    Dieses Buch hat für mich alles, was mein liebstes Hobby Lesen ausmacht: Authenzität, Spannung, Gefühle - eine Geschichte, die einen nicht so schnell wieder los lässt. Von mir gibt es daher die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 2. Weltkrieg. Astrid wuchs in einer Zirkusfamilie auf und wurde schon früh als Artistin ausgebildet. Am Trapez verzaubert sie die Menschen, doch niemand weiß, dass ihr wirklicher Name Johanna und sie Jüdin ist. Nun soll sie die 16-jährige Holländerin Isa am Trapez ausbilden. Isa wurde von einem deutschen Soldaten geschwängert und von ihrem Vater vor die Tür gesetzt. Nachdem man ihr das Baby wurde nach der Geburt weggenommen und zur Adoption gegeben hat, musste Isa sich allein durchschlagen. In einem Zug findet sie ein jüdisches Baby und nimmt sich seiner an. Auf ihrer Reise treffen sie auf den Zirkus und kommen dort unter. Mit Astrids Hilfe versucht Isa nun, ein neues Leben im Zirkus aufzubauen und ihren Lebensunterhalb durch Artistik zu bestreiten, immer in der Angst, erwischt zu werden. Eine Angst, die sie mit Astrid teilt…


    Pam Jenoff hat mit ihrem Roman „Töchter der Lüfte“ einen sehr eindringlichen, spannenden und sehr gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und lebhaft, der Leser ist sofort in der Handlung gefangen und durch die laufenden Perspektivwechsel ist er mal an Astrids, mal Isas Seite bei ihrem täglichen Kampf ums Überleben, ihren Gedanken und Gefühlen. Die Autorin hat gut recherchiert und lässt den Leser durch ein Nachwort wissen, dass sie als Vorlage für ihren Roman Informationen eines Zirkusses benutzt hat, der während des Krieges jüdische Artisten deckte und mitreisen ließ. Dem Leser gewährt sie einen schönen Einblick in die hart arbeitende und entbehrungsreiche Welt der Artisten, die sich zum Teil aus vielen verschiedenen Nationen zusammensetzen. Durch die detaillierten Beschreibungen kann man sich das Wanderleben der Zirkusleute wunderbar vorstellen. Die Zeit während des Krieges war zudem gerade für Zirkusmenschen schwierig, das sie im Nationalsozialismus zwar für die Unterhaltung der Bevölkerung nützlich waren, jedoch meist ebenso verfolgt wurden wie Juden, da sie meist als Zigeuner galten.


    Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und individuell ausgestaltet, sie besitzen alle ihre Eigenheiten und wirken gerade deshalb sehr lebendig und authentisch. Astrid ist eine Frau, die schon einige Schicksalsschläge zu verkraften hatte. Sie ist pragmatisch und als Realistin macht sie sich nichts vor. Sie lebt nicht nur am Trapez einen Drahtseilakt, denn ihre falsche Identität kann jederzeit auffliegen. Angst ist ihr ständiger Begleiter. Doch sie muss bei ihrem Trapezakt auch immer hochkonzentriert und verlässlich sein. Allerdings muss sie auch anderen Vertrauen entgegenbringen, damit die aufgeführte Nummer gut gelingt. Isa ist noch ein sehr junges Mädchen, das viel zu schnell erwachsen werden musste. In ihrer Naivität hat sie sich verliebt und musste teuer dafür bezahlen, denn sie verlor nicht nur ihr Kind, sondern auch ihr Zuhause. Die Sehnsucht nach ihrem Baby ließ sie ein anderes vor dem sicheren Tod retten, und nun lebt sie in Angst, dass man sie überführt. Sie versteckt sich und muss nun nicht nur sich, sondern auch das Kind ernähren. Dass sie für ihren Lebensunterhalt im Zirkus eine Gegenleistung erbringen muss, hat sie nicht bedacht. Die Angst vor Höhe, der eigenen Courage und vor allem einem anderen sein Leben anzuvertrauen, bringt sie an ihre Grenzen, lässt sie aber auch erwachsen werden.


    „Töchter der Lüfte“ ist nicht einfach ein Roman über Zirkusartisten, sondern ein sehr emotionaler Roman über den Krieg, seine Folgen, Verfolgung, Freundschaft, Vertrauen und das Überleben. Ein wunderbares Buch, das eine absolute Leseempfehlung verdient!


    Wunderschöne 5 von 5 Sternen

    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben"(Oscar Wilde) :)

    "Bücher sind wie Drogen, nur ohne die Gefahr einer Überdosierung" (Karl Lagerfeld)