Titel: Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht
Autor. Thilo Sarrazin
Verlag: Finanzbuchverlag
Erschienen: August 2018
Seitenzahl: 450
ISBN-10: 3959721625
ISBN-13: 978-3959721622
Preis: 24.99 EUR
Wenn alle Menschen außer einem derselben Meinung wären
und nur dieser einzige eine entgegengesetzte hätte,
dann wäre die ganze Menschheit nicht berechtigt,
diesen einen mundtot zu machen.
(John Stuart Mill um 1859)
In seinem sehr lesenswerten Leitartikel in der WELT schreibt Jacques Schuster am 27. August 2018:
„Diese Woche wird im Zeichen einer Hinrichtung stehen. Seit die Öffentlichkeit davon Wind bekam, dass Thilo Sarrazin ein Buch über die Muslime in Deutschland geschrieben hat und dieses am kommenden Donnerstag veröffentlicht, werden überall bereits die Äxte aus den Kellern geholt, die Dolche gewienert und die Messer gewetzt. Nicht allein sein neues Buch mit dem Titel „Feindliche Übernahme“ soll zerrissen werden, Thilo Sarrazin muss aus seiner Partei, der SPD, ausgeschlossen – am besten gleich selbst erledigt werden. Vergessen ist die Toleranz, auf welche die Republik so stolz ist.“
Interessant auch, wer an vorderster Front den SPD-Ausschluss von Sarrazin fordert:
Aydan Özogut – durch ihre zwei salafistischen Brüder fest in der salafistischen Szene verankert. Verneint, das es eine deutsche Kultur gibt und bestreitet des Existenzrecht Israels.
Sigmar Gabriel – Guter Kumpel von Palästinenser-Präsident Abbas, der sich ja zwischenzeitlich im dreizehnten Jahr seiner vierjährigen Amtszeit befindet.
Und natürlich „Pöbel-Ralle“ Ralph Stegner („Gewalt ist niemals links!“), der sich ja ganz oben in der Rangliste der Politclowns festgesetzt hat.
In der Debatte um das neue Islam-Buch von Ex-Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin (SPD) hat Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) eine Überprüfung des Werkes durch die Partei angekündigt. Erinnert mich fatal an die Reichsschrifttumskammer. Wobei Sarrazin immer mehr Sozialdemokrat war, als es Olaf Scholz je sein wird.
Übrigens hatte auch Helmut Schmidt vor einer muslimischen Masseneinwanderung gewarnt. Da gab es aus der SPD natürlich kaum Widerspruch. Hatte Helmut Schmidt in seinem kleinen Finger doch mehr Anstand und Weitsicht als die gesamte Rest-SPD unserer Tage.
Natürlich muss man die Ansichten von Sarrazin nicht teilen, aber man sollte schon sachlich dagegen argumentieren. Aber die sachliche Auseinandersetzung findet in diesem Land schon lange nicht mehr statt. Da wird ohne Kenntnis des Gegenstands gepöbelt, diffamiert und niedergemacht. Dabei wäre es doch so einfach:
Das Buch lesen und Gegenargumente finden.
Schon der Einstieg in dieses Buch ist alles andere als leicht zu verkraften. Sarrazin listet Suren des Korans auf, die für einen denkenden und selbstbestimmten Menschen der reinste Horror sind. Und wer meint, das was dort zu lesen ist, gehöre zu Deutschland, der hat unter Garantie den Schuss nicht gehört.
So sagt der Koran beispielsweise über die Frauen:
„Die Männer stehen über den Frauen, weil Gott sie ausgezeichnet hat und wegen der Ausgaben, die sie von ihrem Vermögen gemacht haben. Und wenn ihr fürchtet, daß Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie , meidet sie im Ehebett und schlagt sie. Wenn sie euch daraufhin wieder gehorchen, dann unternehmt nichts gegen sie. Gott ist erhaben und groß.“ (4/34)
Homosexuelle Menschen, Menschen die sich vom Islam abwenden, müssen befürchten, dass ihnen dass das Leben kostet. Pakistan und auch Indonesien gehen da mit „gutem“ Beispiel voran.
Sarrazin ist unter Garantie kein „mitreißender“ Erzähler.
Vielmehr ist er ein staubtrockener Buchhalter, der Zahlen über Emotionen stellt. So unterlegt er sehr viele seiner Darstellungen mit einem Wust von statistischen Zahlen. Und bei Sarrazin kann man sicher sein, dass die Zahlen akribisch recherchiert wurden. Gerade hier wird man ihm kaum ans Bein pinkeln können.
Sarrazin ist auch kein „Hau-drauf-Schreiber“. Er schreibt sehr distanziert und unterkühlt und insofern ist es angeraten, beim Lesen dieses Buches vielleicht einen Winterschal umzulegen.
In seinem Leitartikel für die WELT schreibt Schuster, das er sich eine Woche lang bemüht habe, einen Politiker zu finden, der das Buch Sarrazins bespricht. Bedingung: Es muss aber auch gelesen werden. Kein Politiker erklärte sich dazu bereit – was diese Leute aber natürlich nicht davon abhält, sich über das Buch eine Meinung zu bilden und diese dann laut heraus zuposaunen.
Schuster schreibt:
„Wenn es sich um Thilo Sarrazin handelt, ist es vorbei mit der Nüchternheit. Dann gilt allein die Beweisführung der Inquisition. Für sie sind intellektuelle Ausgewogenheit, kritische Reflexion, Unterscheidungsfähigkeit und Horror vor Vereinfachungen nicht als Vorstufen der Hölle. Ihr geht es um ein Urteil das von Anfang an feststeht. Wäre es anders , müssten die Kritiker bekennen, dass Sarrazins Thesen aus dem Jahre 2010 vielleicht ärgerlich, bis auf wenige Ausnahmen aber keineswegs anstößig waren.“
Sarrazin polarisiert, seine Bücher polarisieren – ist das aber ein Grund sich mit ihm nicht intellektuell auseinanderzusetzen? Oder bedeutet das, das man lieber auf ihn eindrischt, weil man keine Gegenargumente hat oder findet? Und ist es in Ordnung, wenn linke Kräfte seine Lesungen massiv stören so das sie abgebrochen werden müssen, dass man ihn auffordert ein Restaurant zu verlassen weil er Sarrazin ist?
Ich kann mich übrigens an keinen linken Autor erinnern, dem Ähnliches widerfahren ist.
Sarrazin hat auch folgendes festgestellt:
In keinem Land, in welchem die Muslime in der Mehrheit sind, herrsche Religionsfreiheit und eine funktionierende Demokratie.
Dieses Buch ist sehr lesenswert. Es regt an, die eigenen Positionen kritisch zu überprüfen, es regt dazu an Gegenargumente zu finden – denn einiges von dem was Sarrazin schreibt, kann man eben nicht unwidersprochen lassen. Aber nur der intellektuelle Streit bringt uns weiter – leider ist er so ziemlich aus der Mode gekommen. 8 Eulenpunkte