'Land im Sturm' - Seiten 547 - 623

  • Diesmal also eine weibliche Hauptperson. Hedwig, die eigentlich aus einer Handwerkersfamilie stammt, aber als Hausangestellte arbeitet.


    Hedwig dürfte eine Nachkommin von Schmidhofer sein?

    Und die Buscharts, bei denen sie arbeitet sind wohl die Nachfahren jener Familie Bouchard, denen Ewalt von Biillung im letzten Abschnitt begegnet ist. Und wo der jetztige Ewalt hingehört ist ja eh klar. Er müsste derjenige mit dem Säbel sein.


    Das Mit Hedwig und Ewalt wäre ja schön, wenn es denn klappen würde. Ich befürchte nur, dass es nicht so einfach sein wird und vor allem für sie schlimme Folgen haben wird, wenn sie mit Ewalt gesehen wird. Dann ist sie ihre Stellung ganz schnell los.


    Hedwigs Bruder Gero gefällt mir gut, auch wenn er es gegen den Vater natürlich nicht leicht hat. Ich denke solche Konflikte gab es gerade damals in vielen Familien. Am Ende wollen die Älteren ja eher keine Veränderungen des Althergebrachten. Das Lustige ist nur, wenn die Jungen, die alles verändern wollen dann älter werden und sich genauso wehren was zu verändern. Das ist mir schon in "Die Manufaktur der Düfte" von Sabine Weigand aufgefallen.


    Mir gefällt gut, dass hier nicht gegen alles, was die französische Revolution gebracht hat, gewettert wird. Da wird ja doch differenziert, was gut war und was nicht so. Auch wenn man sich hinsichtlich der Monarchie nicht immer einig ist, was das beste ist.


    Diesmal wird sehr auf die Vorbhelt gegen Juden hingewiesen, latenter Antisemitismus war wohl auch damals schon vorhanden (ja ich weiss, eigentlich gab es den immer, nur ist es mir in diesem Abschnitt besonders aufgefallen.)


    Mal schauen, ob ich heute noch den zweiten Abschnitt zu dieser Zeit beenden kann.

  • Nanu? Bin ich erst der zweite hier? Die Leserunde ist wirklich etwas seltsam (da nehme ich mich gar nicht aus), wie Ulf vor einigen Tagen im „Frage-Thread“ angemerkt hat.



    Einhundertsechundsechzig Jahre später. Jede Menge Kriege vorbei und der nächste steht ins Haus. Jetzt im Königreich Preußen. Da kommen dumpfe Erinnerungen, daß ich über einiges vor einer halben Ewigkeit in der Schule weniges gehört habe. Wir kommen jetzt in eine Zeit, über die ich deutlich mehr als über die vorigen Jahrhunderte gelesen habe, so daß mir die Verhältnisse langsam vertrauter werden und bekannt vorkommen.


    Vieles hat sich geändert, die „bekannten“ Familien leben nun in sehr unterschiedlichen Verhältnissen. Ewalt und Hedwig haben vermutlich überhaupt keine Ahnung, daß ihre Familien in der Vergangenheit schon miteinander zu tun hatten. Nur daß ich für diese Gegenwart wenig Hoffnung auf ein Happy End habe - die Standesunterschiede dürften da davor sein.


    Gero und sein Vater haben sehr verschiedene Ansichten, wie es in der Schmiede weiter gehen soll. Ein Konflikt, der wohl so alt ist wie es die Generationenfolge gibt.


    Hedwig ist im Dienst und gegenseitig fallen sie und Ewalt von Billung sich bei passender (oder unpassender?) Gelegenheit auf. Man wird sehen, wohin das führt.


    Einige der im Buch erwähnten Namen sind mir zumindest dem Namen nach bekannt. Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde ist, inwieweit die Schilderung des Salons der Frau Buschardt realen solchen seinerzeitigen Treffen nachempfunden oder der Phantasie des Autors entsprungen ist (vgl. S. 587).


    Buschhardt - ob die verwandt (bzw. Nachfahren) sind mit den Bouchards aus dem Dreißigjährigen Krieg?


    Kann es sein, daß der Artikel in der Vossischen Zeitung, den Jakob geschrieben haben soll, seinerzeit wirklich so erschienen ist (S. 596f)? Irgendwie „klingelt“ da etwas bei mir, aber ich weiß nicht recht, ob an Geschichte (im Sinne von Historie) oder einen Roman. Jedenfalls brodelt es allüberall, Napoleons Zeit geht (wie wir heutige wissen) zu Ende, und das wird nicht einfach.


    Gestutzt habe ich, als es hieß, Vorpommern gehöre zu Schweden (S. 616). Da habe ich dann erst einmal eine Karte herausgesucht. Sinnigerweise war die aus „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“ am besten - Auflage 1908 (die spätere Auflage ist so „gut“ gebunden, daß der Bereich im Knick liegt und kaum einsehbar ist). Dabei fiel mir auf, wie klein Preußen seinerzeit (noch) war. In einer Karte nach dem Wiener Kongreß sieht das dann schon ganz anders aus.


    > Hier eine Wikipedia-Karte < zu der Zeit, aus dem Artikel über den Rußlandfeldzug 1812.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Salons, so wie beschrieben, hat es gegeben. Sie wurden von bekannten Damen der Gesellschaft (den Salonnieren) geführt und haben das kulturelle Leben Berlins stark bereichert. Mit dem drohenden, neuerlichen Krieg gegen Napoleon ging es allerdings damit etwas zurück. Auch das wird im Buch erwähnt. Aber auch später im 19. Jahrhunderts gab es Salons dieser Art und nicht nur in Deutschland.


    Jakobs Artikel in der Vossischen ist meine Erfindung. Aber es brodelte tatsächlich im damaligen Preußen, viele fanden den König zu zögerlich.


    Ja, die Schweden haben nach dem 30-jährigen Krieg noch lange an diesem Stück Land festgehalten.


    Preußen war in diesen Jahren klein, weil Napoleon die Hälfte des vormals preußischen Gebiets abgetrennt hatte. Durch das Königreich Westfalen und das Herzogtum Warschau. Nach dem Wiener Kongress wurde es wieder erheblich größer.

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
    www.ulfschiewe.de

  • Jakobs Artikel in der Vossischen ist meine Erfindung. Aber es brodelte tatsächlich im damaligen Preußen, viele fanden den König zu zögerlich.

    Danke für die Information. :-)


    NB.

    Wie an jedem Wochenende, habe ich auch am vergangenen in keinem Buch gelesen (Samstags ist meist keine Zeit zum Lesen und Sonntags reicht, neben dem Besuch, die Zeit nur für die dicke Sonntagszeitung). Ab heute bin ich hier wieder lesemäßig dabei, durch die Belastungen der letzten Tage komme ich allerdings (noch) langsamer voran als gedacht und geplant.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")