'Ein Himmel für Dich' - Seiten 275 - Ende

  • Natürlich, das Ende = Juliettes Tod war unabwendbar.


    Matt ahnt nicht Vater zu sein. Shelley hat längst Rosie und Juliette lieb gewonnen und erzählt ihrem Mann, wie gut diese beiden Unbekannten ihr tun. Von Shelley erfährt Matt, dass er eine Tochter hat, die seine Frau (und seine Mutter) längst ins Herz geschlossen hat, deren Mutter Juliette sie versprochen hat, für Rosie da zu sein.


    So muss sich Juliette nicht mehr persönlich gegenüber Matt rechtfertigen, warum sie ihn nicht früher gesucht hat. Matt muss nicht erklären, warum er falschen Namen Skipper genannt hat.


    Juliette hat aber von Shelley noch erfahren, dass ihr Mann Matt der Dad von Rosie ist und sie sich darüber freut. So konnte Juliette vielleicht ein bisschen leichter loslassen. Hört sich blöd an, aber sie weiß, Rosie wird nicht allein gelassen und ihr One-Night-Stand hat durch den Tod seiner Tochter auch schon Trauerarbeit leisten müssen und seine Wunde wird auch nie verheilen. Es ist Juliette auf ihrer Reise noch gelungen, neue Menschen/ Begleiter für Rosies Zukunft ausfindig zu machen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • So unterschiedlich nimmt man gewisse Zeilen auf: dieses Tick Tack Tick Tack aus hat mich eigentlich direkt ein bisschen sauer gemacht. Hätte die Autorin keine besseren Worte für Juliettes Tod ? Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Den Rest fand ich ein bisschen vorhersehbar, nachdem klar war dass Skipper nicht derjenige war, mit dem Juliette die Nacht verbracht hat. Mark selbst kam leider gar nicht mehr wirklich zu Wort in der Sache. Schade. Alles in allem ein bewegendes Buch mit - für mich - einigen Hängern, wie z.B. Dass Juliette sich scheinbar dauernd Sorgen um Shelleys weiteres Eohlergehen machte, es aber bis zum Schluss nicht in Angriff genommen hat, mit ihrer Tochtet zu sprechen. Aus ihrer Sicht war ja auch bis zum Schluss Rosies Verbleib nicht wirklich geklärt.

  • Ich finde einfach, der wirklich wichtigste Punkt - was wird aus meinem Kind wenn ich gehen muss - war am Ende mehr Nebensache. Meine Mutter musste Ende letzten Jahres gehen, ich bin kein Kind mehr, dennoch galt ihre Sorge größtenteils ihrer Familie: kommt ihr zurecht mit allem ? Ist alles geregelt ? Schaffst du alles ? Solche Sachen .....

  • Mit einem Abstand von einem Monat bin ich auch unzufrieden, dass Juliette das Wichtigste, den Verbleib von Rosie, nicht abschließend geregelt hat. Zu ihrem Schutz schreibe ich allerdings, dass zwischen dem Arztbesuch bei Christian? und ihrem Tod am Ende der Ferienwoche keine zehn Tage liegen. Hätte sie den Urlaub beenden können und noch Zeit zuhause gehabt, dann hätte sie hoffentlich dies noch zuende geregelt...

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ja den Zeitfaktor halte ich ihr auch zugute, sie dachte, dass sie noch ein bisschen mehr Zeit hat. Aber Rosie mußte ja auch von alleine darauf kommen, dass ihre Mutter sterben wird, Juliette hat kein Gespräch geführt. Natürlich ist das das schwerste, das man sich vorstellen kann aber dennoch wäre es meiner Meinung nach unvermeidlich gewesen.

  • Es passt ja auch nicht, dass Rosie vorher so rebellisch ist, ihrer Mutter Vorwürfe macht und über die Krankheit und den bevorstehenden Tod kein Wort verliert. Passender wäre schon gewesen, sie hätte das ihrer Mutter um die Ohren geworfen.

  • Wer man so etwas noch nicht durchgemacht hat, kann glaub ich nicht sagen wie er sich verhalten wird, wenn er selber todkrank ist oder der nächste Angehörige. Als meine Mutter mir vor 7 Jahren endlich gebeichtet hat, wie krank sie ist, war schon alles zu spät und keine Behandlung mehr möglich. Ich war extrem wütend, das sie über Monate Schmerzen hatte und einfach nicht zum Arzt gegangen ist. Der Tumor war dann bereits nach aussen durchgebrochen. Und vielleicht hätte man ihr noch helfen können, aber sie hat alles für sich behalten, ich war kein Kind mehr, klar, trotzdem ist das das Schlimmste gewesen, was ich bisher erlebt habe, ich habe sie die letzten Monate dann intensiv begleitet, das hat mir sehr geholfen. Was ich damit sagen möchte ist eigentlich nur, jeder geht mit seinem Schicksal anders um und letztendlich ist das in Ordnung, das erkennt man bloss meist erst viel später. Manchmal will man seine Familie einfach nicht belasten, meine Mami wusste genau wie viel ich um die Ohren hab mit 3 kleinen Kindern, wovon auch noch eins Autistin ist, sie hat gedacht ich schaffe das alles nicht.deswegen hat sie nichts gesagt, als sie dann merkte das ich sie von da an begleitet habe, kam natürlich " Ach hätte ich doch was gesagt ".... Damals war ich ihr sehr böse, aber sie ist letztendlich in meinen Armen friedlich eingeschlafen und ist immer bei mir....;(

  • Nein, das war überhaupt nicht als Vorwurf gemeint und wenn es so rüberkommt, tut es mir wirklich leid. Jeder kann froh sein, so etwas nicht zu erleben und ich wollte auch nicht rumleiden, ich habe das Buch vielleicht etwas anders empfunden als viele andere, mich hat es wirklich extrem berührt und ich konnte vieles nachempfinden. Ich wollte hier keinem auf die Füße treten


    Sorry:anbet

  • Kein Problem @

    Nein, das war überhaupt nicht als Vorwurf gemeint und wenn es so rüberkommt, tut es mir wirklich leid. Jeder kann froh sein, so etwas nicht zu erleben und ich wollte auch nicht rumleiden, ich habe das Buch vielleicht etwas anders empfunden als viele andere, mich hat es wirklich extrem berührt und ich konnte vieles nachempfinden. Ich wollte hier keinem auf die Füße treten


    Sorry:anbet

    Alles gut, kein Problem. Deswegen habe ich nachgefragt.


    Gerade weil mich dieses Thema sehr emotional macht (meine Mama war 21 Jahre lang Krebspatientin) ärgert mich Juliettes Verhalten vermutlich auch so sehr.

  • ich glaube auch, dass jeder seine Geschichte beim Lesen eines Buches mit einbringt und es so oder so empfindet. Das habe ich in anderen Leserunden oft so erlebt. Egal in welche Richtung es geht, das lässt sich nicht vermeiden. Das Unterbewusstsein spielt einfach eine zu große Rolle. Andererseits lassen einen dann solche Bücher das Erlebte vielleicht auch besser verarbeiten.