Mini-Leserunde Heavy Time und Hellburner von C. J. Cherryh - und noch ein paar mehr

  • Gegen Ende wurde es politisch ja nochmal richtig verworren, aber grundsätzlich habe ich es so verstanden, dass Mazian auf Eskalation aus war, um die Macht der Fleet zu mehren und damit seine eigene. Dafür wollte er Angst auf der Erde schüren und gleichzeitig die UDC als nicht fähig genug zeigen, daher letztendlich der Test an Fleet Equipment. Er und Porey haben dafür die Rachsucht von Alyce Salazaar gnadenlos ausgenutzt.


    Dekker, Ben, Sal und Meg haben wie andere, bspw Graff, einfach darauf reagiert und ihr bestes gegeben. Was unseren 4 Lieblingen natürlich hervorragend gelungen ist, mit all ihren Eigenarten.


    Was ein tolles Buch!

  • Ich denke es ist am einfachsten, wenn wir in diesem Thread bleiben. Über die Ostertage könnte ich mit Downbelow Station beginnen und habe die ersten 70 Seiten gelesen. Von den Büchern die ich gelesen habe ist es bisher doch das angenehmste um reinzukommen, Cherryh lässt sich hier am Anfang Zeit die Welt zu beschrieben und den Leser ankommen. Das ist mir vermutlich noch mehr entgegen gekommen, da es sowohl ein reread ist, als auch das ich es schon kenne.

    Interessant fand ich das Vorwort, in dem sie erklärt, Downbelow Station ist im Nachgang zu Merchanter's Luck entstanden, um dem Universum in dem sie schreibt mehr Tiefe zu geben. Das hatte ich beim Lesen von Merchanter's Luck nicht gedacht, das Downbelow Station im Nachgang geschrieben wurde. Ihre Dankbarkeit DAW gegenüber hat ist auch schön zu lesen, und es ist ja einfach eine andere Zeit gewesen, heutzutage gilt Downbelow Station glaube ich nicht als ausufernder Schinken. Meine Ausgabe hat 430 Seite, wenn auch großformatig.


    Inhaltlich wie oben geschrieben holt mich das Buch direkt ab. Aber dann ist es knallhart, zu viele Flüchtlinge, die Fleet ohne Rücksicht, knappe Ressourcen, direkte Konflikte und dabei so tolle Charaktere. Das erste Mal habe ich Downbelow Station Anfang letzten Jahres gelesen, und konnte da die Stimmung im Buch direkt der aktuellen politischen Diskussion zuordnen. Jetzt fängt die Europawahlkampfzeit an, die zwar ruhiger ist, aber auch abseits davon melden sich ja auch international die verschiedenen Strömungen deutlich zu Wort. Und das ist in Downbelow Station so menschlich rübergebracht. Ein fast 40 Jahre alter SF Roman. Und so tagespolitisch aktuell.

  • Gute Idee das mit dem Thread, danke! Ich bin noch nicht ganz soweit, bin noch beim vorigen Buch und weiß nicht, wie sehr ich überhaupt zum Lesen komme diese Woche, aber es wird! Ich weiß gar nicht, ob ich das Vorwort auch habe. Aber in der Tat, hätte ich so jetzt auch nicht gewusst, dass ML zuerst da war, sehr interessant!


    DS passt ja auch sehr gut zum Ende von "Hellburner", denn am Ende sind unsere 4 nun ja doch zu einer Mannschaft zusammengewachsen und sind JETZT, so sie noch leben, wovon wir doch ausgehen, das Rider-Team auf einem der Flotten-Carrier. Aber auf welchem? Graff und Almarshad sind auf der "Norway" und Cherryh selber hat mal tatsächlich gesagt, Dekker & Co. auch. Gut, dann nehmen wir das so hin, obwohl ich vage Erinnerungen habe, dass Mallory auch nicht unbedingt eine ist, mit der gut Kirchen essen ist!


    Na ich bin sehr gespannt auf DS, denn an ein bisschen was kann ich mich noch erinnern. Und ja, mir ist das damals auch aufgefallen, wie zeitlos das Thema Flüchtlinge ist und aktuell aber leider sehr sehr aktuell!

  • Ich habe jetzt angefangen! Sehr weit bin ich noch nicht, aber eher untypischerweise geht es hier ja gleich los, mit Mallory (und Freund Graff treffen wir auch sofort!) und Damon Konstantin. Sehr interessant, weil ja Mallory am Ende die Seiten wechselt, zu den "Guten", dass hier erwähnt wird, dass sie relativ hemmungslos ein paar der Flüchtlinge, die sie brauchen kann, shanghait hat und das nicht das erste Mal war. Ja, schwarz und weiß sucht man hier vergeblich!


    Was mich immer sehr erstaunt hat, der Name Elene Quen, denn die liebe L.M. Bujold hat eine wichtige Figur namens Elli Quinn. Da habe ich mich immer gefragt, ob das wohl Zufall ist. Cherryhs Quen war aber zuerst da.

  • Ich habe es noch mal genauer angeschaut und gemerkt, dass ich das Vorwort falsch verstanden habe. Sie hat wohl Merchanter's Luck begonnen und dabei gemerkt,das ein dickeres Buch erstmal die Welt einführen muss. Also hat sie erstmal Downbelow Station geschrieben und danach an Merchanter's Luck weiter gearbeitet.


    Schön das du jetzt au7h gestartet bist. Ich befinde mich momentan in Buch 2 Kapitel 3,also gerade die diplomatischen Verhandlungen zwischen Ayers und Azov. Wenn man es Verhandlungen nennen mag, das Kräfteverhältnis ist ja ziemlich klar.


    Ob man wirklich sagen kann Mallory wechselt zu den Guten ist schwierig, das wird bestimmt noch eine interessante Diskussion am Ende. Aber DS hat bis auf die Downer gefühlt keine Guten, sondern alle sind grau. Auch die Konstantin, die ja als Sympathieträger aufgebaut werden. Aber ihre Charaktere sind so schön menschlich.

  • Ich bin noch immer nicht wahnsinnig weit, noch beim Einführen der Figuren, Lucas, Kreshov, ... Und jetzt kommt der nächste Flüchtlingstrek! Witzig finde ich es immer bei Rereads, wenn sich ganz leise im Hinterkopf was meldet, "ach ja, Josh Talley!" Der war, sagt mir mein Gedächtnis, ja eine besonders interessante Figur. Und der erste Unioner, den wir treffen. Der erste Azi? Ich weiß nicht mehr so genau, wer oder was er eigentlich war, nur dass er sich dann mit Damon Konstantin anfreundet. Und dass wir ihn in ML auf der "Norway" treffen, obwohl es hier anfangs nicht so klingt, als hätte er dort gute Erfahrungen gemacht.


    Ach ja, das ist mir nun auch aufgefallen, als Mallory darüber sinniert, dass sie mit ihm geschlafen hat, weil es praktisch war und dass sie sonst mit ihren Offizieren schläft oder auf wen immer sie gerade Lust hat. Hui, wenn das nicht, da sie Captain ist, auch höchst fragwürdig ist, vom moralischen Standpunkt aus betrachtet.

    Aber, ja, das macht dieses Geschichten tatsächlich sehr interessant, dass es absolut nicht klar ist, wer nun gut ist und wer böse, es ist meist einfach eine Frage des Blickwinkels.


    Ein anderes Detail, das, glaube ich, hier eingeführt wird, ist rejuv, diese Droge/Medikament (da es ja legal ist), die das Altern verzögert, zu erkennen an den silbernen Haaren.


    Und aktuell frage ich mich noch, warum ich so einen Bammel hatte vor dem Buch, denn bislang liest es sich wunderbar und von selbst. Die kurzen Unterkapitel helfen allerdings auch .


    Bei den Downers frage ich mich allerdings auch, wie das moralisch aussieht. Irgendwie klingt das aktuell auch etwas fragwürdig, als würden die von den Menschen als billige Arbeitskraft ausgebeutet. Und fragt die eigentlich jemand, ob sie die Menschen auf ihrem Planeten haben wollen? Persönlich, muss ich gestehen, fand ich sie immer ein bisschen nervig, vielleicht, weil sie mich an die Ewoks erinnern, halt sehr viel friedfertiger und freundlicher!

  • Ob es mit dem Sex eine moralische Frage ist, da bin ich mir gar nicht so sicher. Elene Quen erzählt Damon ja auch, dass die Merchanter-Frauen auf jeder Station wechselnde Partner suchen, damit sie in ihrer Familie neue Gene rein bekommen und nicht nur Inzucht herrscht. Und die Fleet ist ja von den Merchanter eigentlich gar nicht so weit weg. Klar hat sie als oberste Autorität das Thema Machtmissbrauch, aber ich denke die Moral in Bezug auf Sex hat in diesem Universum eine andere Grundlage.

    Davon ab finde ich auch, dass bisher gar nicht klar wird, ob es für Josh auf der Norway wirklich eine schlechte Zeit war, da er ja davor schon gefoltert wurde und das Adjustment auf Russel bekommen hat.


    Rejuv wird eingeführt, stimmt. Dieses Detail habe ich aber bisher überlesen, aber das ergibt Sinn. Gut das wir zusammen lesen. Ich finde, DS liest sich sehr gut, aber die Detaildichte ist wahnsinnig hoch.


    Bezüglich der Hisa hätten wir im Rezi thread letztes Jahr schon eine Diskussion. Die Hisa werden finde ich im Laufe des Buches immer detaillierter beschrieben und wirken auf mich wie ein Gedankenexperimenr zu einer Testosteronfreien Welt ohne Machtgier und Gewalt. Erinnert mich ein bisschen an die linke Hand der Dunkelheit von Le Guin von der Vorgehensweise her.

  • Genau das meinte ich beim Sex, den Machtfaktor, da sie der Captain ist. Ich glaube, was mir da etwas sauer aufgestoßen ist, war dieses "who ever took her fancy", war vielleicht nicht so wortwörtlich gemeint, aber für mich klingt das wie "hey, Du, heute nacht kommst Du zu mir!" "Sir, yes, Sir!"

    Und Talley und sie, vielleicht habe ich das falsch in Erinnerung, aber ich bilde mir ein, dass er auch auf der Norway misshandelt und von ihr missbraucht wurde. Ich weiß jedenfalls noch, ich war damals bass erstaunt, dass er sich entschließt, Teil ihrer Mannschaft zu werden.

    Aber, ja, klar, das macht es eben auch sehr interessant und man muss da vielleicht ein bisschen die eigene Moral umschichten. Das sieht man ja auch schön an den Konstantin, wo Damon so darunter leidet, dass er 5 Übeltäter zur Readjustment schickt, während sein Vater schon leicht verzweifelt an Massenmord denkt, weil seine Station bald nicht mehr überleben kann, wenn noch mehr Flüchtlinge kommen.

    Das übrigens war mir auch nicht mehr präsent im Hirn, dass auch diese Seite, nicht-Union, diese Methoden betreibt, die sie bei Union ja so verteufeln. Davor hatte sich ja auch Sandor gefürchtet, da war ich noch verwirrt, weil ich dachte, er meinte, dass ihm das auf einer Union-Station passieren könnte.


    Diese Art der Beziehungen, wie sie die Merchanter pflegen, diese ganze matrilineare Struktur, dass Merchanter nicht ihre eigenen Kinder großziehen, sondern die ihrer Schwestern, Cousinen, ... Oder auch, wie man bei ML auf der Dublin gesehen hat, dass Kinder vom "Kollektiv", wenn man so will, erzogen werden, das hat mich immer schon sehr fasziniert wie schon mal besprochen. Ich denke mal, das werden wir hier auch bei Elene noch genauer erkunden, die bis zum Verlust ihres Schiffes und ihrer Familie eine Entscheidung für sie oder für Damon hätte treffen müssen, die ihr jetzt brutal abgenommen wurde. Und später kommt das noch mal bei "Finity's end" und, etwas dysfunktionaler, bei "Tripoint". Aber, auch wenn sie anders aufwachsen, es kann natürlich immer noch passieren, dass sich ein oder eine Merchanter auswärtig verlieben und die Familie verlassen oder umgekehrt den Partner in die eigene Familie integrieren.


    Ich versuche, die Hisa nun auch ein wenig mit anderen Augen zu betrachten und besser kennen zu lernen. Bei Satin, die ich vorhin gerade getroffen habe, hat es schon mal leicht geklingelt. Der Name sagt mir noch was!


    Es liest sich wirklich wunderbar! Und ja, es passiert unglaublich viel, dabei bin ich ja immer noch mehr oder weniger im Aufbau der Geschichte. Und es macht ungeheuer viel Spaß, das mit Dir zu disktutieren. :)

  • Dazu passt gerade ein Satz wunderbar, es geht um Norway und sind Gedanke von Mallory:


    This crew and the troops know their business in the dark and upside down. All family here. The incompatible met early accidents and those left werde close as brothers, as children, as lovers.

  • Dazu passt gerade ein Satz wunderbar, es geht um Norway und sind Gedanke von Mallory:


    This crew and the troops know their business in the dark and upside down. All family here. The incompatible met early accidents and those left werde close as brothers, as children, as lovers.

    Stimmt! Bleibt halt die kleine Tatsache, dass nicht alle freiwillig Teil ihrer Familie sind und wenn man dann als imcompatible betrachtet wird ...

    Übrigens, ich spiele hier nur advocatus diaboli, ich finde Mallory unglaublich interessant und faszinierend und die Flotte in ihrer Gesamtheit sowieso! "Rimrunners", glaube ich mich zu erinnern, behandelt das ein bisschen, da die (Anti-)Heldin dort, Bet Yeager, auf einem Flottenschiff gedient hat.

  • Das übrigens war mir auch nicht mehr präsent im Hirn, dass auch diese Seite, nicht-Union, diese Methoden betreibt, die sie bei Union ja so verteufeln. Davor hatte sich ja auch Sandor gefürchtet, da war ich noch verwirrt, weil ich dachte, er meinte, dass ihm das auf einer Union-Station passieren könnte.

    Dieses Zitat hatte ich vergessen. Ich wollte mit dem Zitat unterstreichen, dass egal welche Seite, wenn es um Macht geht ist keiner zimperlich in der Methodenauswahl. Genau auch wegen dem incompatible. Wobei ich die Union Seite bisher ja auch nur aus Erzählungen der Gegnerseite kenne. Die kurzen Ausschnitte in DS geben ja auch noch keinen richtigen Einblick, ob es da wirklich nur um das Kollektiv geht und gar nicht um das Individuum.

  • Und natürlich verteufelt die Gegenseite und zeichnet ein leicht verzerrtes Bild. Wobei das schon ein bisschen verstörend wirkt, die Umstände, in denen die Company-Gesandten von Union festgehalten werden. Ich bin mittlerweile ein bisschen weiter und Lukas hat diesen anderen Union-Agenten nun bei sich einquartiert, unfreiwilligerweise. Da versucht Union nun offenbar, sich Pells zu bemächtigen, mit Lukas als ihrem Vehikel und profitieren davon, dass der in einen Machtkampf verwickelt ist mit seinem Schwager Konstantin.

    Und, auch wichtig davor, Company sagt sich los von der Flotte, die sie nicht kontrollieren können, wobei sie ihnen noch zwangsläufig nichts Böses wünschen, aber sie stehen dem Frieden im Weg.


    Ich habe mal überlegt, ob wir Union überhaupt so wirklich kennenlernen. Klar, "Cyteen/Regenesis", aber da geht es eigentlich hauptsächlich um die Oberschicht, für die ohnehin andere Regeln gelten. Aber das Thema Azis, im Reagenzglas gezeugte Menschen und das "Lernen" durch Deeptaping spielen dort eine große Rolle, wann ist ein Klon eine Kopie und wann ein eigenständiger Mensch?

  • Natürlich sind die Umstände, mit denen die Company Gesandten umgeben sind, schrecklich. Da sie sich allerdings im Krieg befinden andererseits auch nicht verwunderlich. Diplomatisch haben die sich ja auch nicht gerade verhalten, siehe Ayers auf DS.


    Eine Friedensverhandlung mit Union, wenn sie keine Kontrolle mehr über die Fleet haben ist halt auch schwierig. Da kommt so richtig das Dilemma der weiten Strecke zum Vorschein, dass sich Fleet, die Außenposten und die Erde komplett voneinander gelöst. Und da stößt Union natürlich rein.


    Die Verbindung von Union und Lukas wurde ja von der Lukas-Seite aus gesucht, Dayin Jacoby wurde ja relativ am Anfang bereits ausgeschickt. Jon Lukas ist ja eh mein "Hass-Charakter", dagegen ist Porey ja noch angenehm. So ein richtig mieser, eifersüchtiger, von sich selbst überzeugter Egoist. Und wenn was nicht läuft sind eh die anderen Schuld. Auch sein Umgang mit den Hisa ist ja sehr verachten.

  • Ja, momentan sieht es für Company/Sol eher düster aus und nicht zuletzt für Pell, den Zankapfel. So ganz schlau aus Lukas wurde ich bislang noch nicht, außer dass er tatsächlich kein angenehmer Zeitgenosse ist, machthungrig und neidisch. Ich habe nur das Gefühl, er ist da mehr in was reingeraten, was ihn vielleicht ein bisschen überfordert.

    Bei mir hat sich die Flotte noch nicht wieder gezeigt, in "Hellburner" fand ich Porey gar nicht mal so unsympathisch, aber das kann ja noch werden! ^^


    Zum Thema Talley und Mallory und Norway, er ist ja aktuell noch damit beschäftigt, seine Erinnerungen wieder zu beleben, teilweise mit Damons Hilfe, aber gute (noch verschüttete) Erinnerungen scheinen das nicht zu sein, aber offenbar generell, seit er gefangengenommen wurde. Oder, wurde er? Ist er ein eingepflanzter Agent?

    Das ist schöne bei schwachem Gedächtnis in Kombination mit komplexen Büchern, jedes Mal ist es wie beim ersten Mal! Ich weiß nur noch gerade soviel, dass Talley nicht ist, was er zu sein scheint/glaubt.

  • Ich bin mir auch nicht sicher, ob Josh Tallys Vergangenheit überhaupt einmal richtig aufgeklärt wird oder ob Cherryh das nicht absichtlich offen lässt. Aber toll war es auf der Norway sicher auch nicht, das hatte ich nicht gemeint. Aber ihm ging es davor auf Russel ja schon dreckig.


    In Hellburner habe ich Porey ja als "kein Symphat, aber faszinierend" bezeichnet. Das passt noch. Aber Lukas selber ist da ne andere Hausnummer. Wie glücklich er mit seinem Weg ist, werden wir sehen. Auf Jessad war er ja nicht gefasst, das er plötzlich einem Unioner Asyl gewähren muss :lache

  • Ja, das ist halt so, wenn man sich auf Dinge einlässt, die ein bisschen größer sind! Ich habe echt keinen Schimmer mehr, wie sich das alles auflöst, außer dass die Alliance eine Rolle spielen wird. Bei mir ist nun die ganze restliche Flotte bei Pell aufgetaucht. Also, da Mallory beklagt, dass sie vor einer Schlacht, Viking, geflüchtet sind, die sie hätten gewinnen können, war das nun die Tat von Ayres, dass er Mazian zum Rückzug bewegt hat, weil er die Flotte als genau das haben will, was sie später ist, eine Reihe von Guerillakämpfern gegen Union, um Union von der Erde fernzuhalten? Oder hatte Mazian andere Pläne? Aber auch sehr interessant, hier beginnt es nun zu bröckeln, da Mallory ihren Glauben an ihn verliert. Ich weiß ja, sie werden nie wieder erwähnt, aber immer, wenn von ihren Ridern die Rede ist, denke ich an Dekker & Co. :)


    Bei Talley bin ich mir relativ sicher, dass diese ganze Geschichte mit der Tante auf jeden Fall eingepflanzt ist, dass er eben nicht "normal" geboren ist und Familie hatte, sondern ein künstlich gezeugter Azi ist, dazu passt ja auch, dass er geradezu absurd hübsch ist, wie die "Mannequins", wie Ayres die Union-Soldaten nennt. Aber dass Talley es halt selbst nicht weiß. So eine Art Schläfer-Agent? Aber ich weiß auch noch, dass die Freundschaft mit Damon entscheidend war.

  • Ich denke Ayers hat gar keinen großen Plan mit der Flotte, da er weiß das er keine Kontrolle hat und zudem die Zugeständnisse ja erzwungen sind. Da er keine Verhandlungsmasse hat ist seine Situation auswegslos. Mich hat aber erstaunt das Mazian da doch noch auf die Order des Rückzugs gehört hat und erst jetzt bei Pell seine eigene Agenda hat, der sich ja alle anschließen. Aber strategisch ist es mit einer Station in der Hinterhand sicher aussichtsreicher, insbesondere was die Versorgung angeht. Der Glaube an Mazian scheint ja bei mehreren zu Bröckeln, aber er kann alle nochmal von sich überzeugen.


    Bei Rally fehlt mir das Hintergundwissen zu Union, es wird mit dem klonen etc ja immer angedeutet, aber wie genau und so weiter, da kenne ich von den bisherigen Büchern nichts. Das macht es für mich daher noch spannender, was du dazu schreibst mit dem größeren Hintergrund zum Alliance Union Universum. Aber Tally ist der neue Dekker, die mysteriöse labile Figur zum gern haben.

  • Schön gesagt! ^^ Ich mag ihn ja auch, Talley. Hat sie aber tatsächlich nicht so selten, dieses Motiv des Menschenmannes mehr oder weniger allein in einer fremden Welt. Azi ist die Bezeichnung für die im Labor "gezüchteten" Menschen, die dann per Tape konditioniert werden, aber letzten Endes sind die, egal was man auf Nicht-Union-Seite denkt, nicht weniger menschlich.


    So wie ich das nun verstanden habe, hat sich Mazian tatsächlich nicht zurückpfeifen lassen, aber die Tatsache, dass ihn Ayres von einem Unionschiff aus kontaktiert hat, mit entsprechenden Codes, hat ihn zu der Annahme geführt, dass die Company sie verraten und verkauft hat und sie Viking zwar hätten gewinnen können, dass es sie dann aber Pell, das wertvoller ist, gekostet hätte. Deshalb machen sie da nun ihren "last stand" und nach allem anderen untersteht Pell jetzt mal der Flotte.

  • Josh Talley will Mallory töten, das scheint mir nun ein klarer Hinweis zu sein, dass sie ihn misshandelt bzw. missbraucht, aber auf jeden Fall traumatisiert hat.

    Und sehr (un-)schön beschrieben, man spürt förmlich die Bedrückung auf der Station und die noch stärkere Spannung durch die Militärbesatzung und mittendrin die Union-Agenten und deren Flotte auch irgendwo lauernd.

  • So wie du es mit Mazian erzählst macht es mehr Sinn, stimmt. Und die Gewalt und das Chaos sind irgendwie spürbar, so wie es von Cherryh erzählt wird. Vor allem, da auch so viel gleichzeitig passiert, was aber durch die kurzen Kapitel sehr gut gelöst ist.


    Lukas merkt auf jeden Fall, daß er sich auf zu viel eingelassen hat, und er versucht sich irgendwie über Wasser zu halten, egal ob Mazian oder Union. Zur Orientierung, wie weit bist du denn? Ich habe jetzt Buch 4 beendet.