Die Zahl - Daniela Larcher

  • Die Zahl
    Daniela Larcher
    ISBN:978-3-596-18241-1
    Fischer Taschenbuch Verlag
    429 Seiten, 8,95



    Über die Autorin: Daniela Larcher wurde 1977 in Bregenz geboren. Sie studierte Prozess- und Projektmanagement und Archäologie. Anschließend war sie zwei Jahre lang in der Werbebranche tätig. 2006 zog sie für ein Jahr nach New York und ist seit Juli 2007 wieder zurück in Wien, wo sie derzeit im Eventbereich arbeitet. "Die Zahl" ist ihr erster Roman.


    Klappentext: Die Ruhe in dem kleinen österreichischen Dorf Landau findet am 12. Dezember ein jähes Ende, als hinter der Kirche eine grausam verunstaltete Leiche gefunden wird. Der Tote hängt kopfüber an einem Baugerüst, in seine Stirn wurde die Zahl Zwölf geritzt. Chefinspektor Otto Morell, der sich eigens von Wien nach Landau hat versetzen lassen, um keine Gewaltverbrechen mehr bearbeiten zu müssen, steht vor einem Rätsel. Ein Mörder unter der Landauer Bevölkerung? Undenkbar. Hilfe bekommt Morell von der jungen Gerichtsmedizinerin Nina Capelli und von Leander Lorentz, einem Freund des Toten. Gemeinsam versuchen sie das Rätsel um die mysteriöse Zahl Zwölf zu lösen. Doch noch bevor sie etwas in Erfahrung bringen können, hat der Mörder erneut zugeschlagen. Und wieder hat der Mörder die Zahl Zwölf groß in den Körper des Toten geritzt.


    Meine Meinung: Vielleicht sollte ich besser gleich mit einer Warnung beginnen – Wer einen schwachen Magen hat, sollte für den Beginn des Buches keinen leckeren Snack nebenbei einplanen, denn er könnte ihm im Halse stecken bleiben. Auf den ersten Seiten finden sich Verwesungsblasen, unangenehme Körperflüssigkeiten, sowie bestialischer Gestank und es wird sich übergeben, was das Zeug hält, bzw. die Protagonisten nicht bei sich behalten. Zum Glück geht es in dem Stil nicht weiter, denn auch, wenn solche Schockszenen mittlerweile leider von vielen Autoren benutzt werden, um ihre ansonsten relativ spannungsarmen Krimis aufzupolieren, hat es Daniela Larcher eigentlich gar nicht nötig, mit solchen Effekten um Aufmerksamkeit zu heischen - die hat sie durch ihren guten Schreibstil nämlich schon sehr schnell.


    Wie so oft am Anfang eines Krimis gibt es eine Leiche und man lernt die Menschen kennen, deren Aufgabe es nun sein wird, herauszufinden, wer sie dazu gemacht hat. In diesem Fall trifft es Kommissar Morell, der sich extra von Innsbruck nach Landau versetzen ließ, weil er ein ruhiges Dienstleben ohne Mord und Totschlag wünscht und der hier bis auf die Nachstellungen der verliebten und beleibten Küsterin tatsächlich als größte Leistung nur eine beachtliche Gewichtszunahme vorzuweisen hat. Doch nun ist er gefragt, denn die Kollegen in der nahen Stadt denken nicht daran, ihn bei den Ermittlungen zu unterstützen schicken ihm aber wenigstens die Gerichtsmedizinerin Nina Capelli zur Hilfe, die sich auf der Durchreise befindet. Leider schneit der Ort ein und sie muss sich bei ihm einquartieren. Als kurz darauf ein weiterer Toter gefunden wird, dem genau wie bei der ersten Leiche, die Zahl Zwölf in den Körper geritzt wurde, scheint sich der grausige Verdacht, dass sich ein psychopatischer Serienmörder in ihrer Umgebung aufhält, zu bestätigen.


    Schon allein dieser Verdacht ist es, der die ganze Zeit für Spannung sorgt, denn die Autorin lässt den Mörder zu Wort kommen – Immer mal wieder zwischendurch sehen wir durch die Augen des Täters, ohne ihm wirklich nahe zu kommen, oder auch nur zu ahnen wer er ist und welche Motive er hat. Wir rätseln mit Morell und Nina und dem später hinzugekommenen „Schönling“ Leander, und wir amüsieren uns mit ihnen und über sie, denn die Beziehungen untereinander werden gekonnt und mit einem gewissen Witz geschildert. Dieser Kommissar hat kein Alkoholproblem, er ist kein geschniegelter Gentleman wie seine englischen Kollegen – nein, er hat eine Essstörung. Bei Problemen greift er zu Frischkäse-Pistazienbällchen oder Schokolade. Das ist mal wieder eine etwas andere Variante von „Mein Kommissar hat ein Privatleben“, die aber weder die Erkrankung noch den Protagonisten lächerlich erscheinen lässt, und mir deshalb gut gefiel – Gut gefallen hat mir das gesamte Buch, es ist spannend, amüsant und kurzweilig zu lesen und ich hoffe, dass die Autorin noch viele weitere Krimis schreiben wird, denn dass sie schreiben kann, hat sie in meinen Augen mit diesem Debüt bewiesen.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Vielleicht sollte ich besser gleich mit einer Warnung beginnen – Wer einen schwachen Magen hat, sollte für den Beginn des Buches keinen leckeren Snack nebenbei einplanen, denn er könnte ihm im Halse stecken bleiben. Auf den ersten Seiten finden sich Verwesungsblasen, unangenehme Körperflüssigkeiten, sowie bestialischer Gestank und es wird sich übergeben, was das Zeug hält, bzw. die Protagonisten nicht bei sich behalten.


    .........– nein, er hat eine Essstörung. Bei Problemen greift er zu Frischkäse-Pistazienbällchen oder Schokolade.


    Ob er hier auch zu den Frischkäse-Pistazienbällchen gegriffen hat? :grin



    Eine wirklich sehr informative Rezi. Dafür herzlichen Dank. Gerade auch im Genre "Deutsche Krimis" gibt es immer wieder sehr lesenswerte Bücher zu entdecken. Das Buch wird dann wohl auf meiner Wunschliste landen, die von interessierten Eulen natürlich gern in Form von Geschenken an mich abgearbeitet werden darf..... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke für die schöne Rezi, Eskalina :wave
    Mal sehen, ob das was für mich ist. Werde mal abwarten und das Buch anlesen.
    Das Buch ist jetzt auch auf meiner WL.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

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  • Vielen Dank für die Rezi! :-)
    Mein Schatz hat mir das Buch Anfang der Woche geschenkt. Es steht also schon im Regal und wartet nur darauf, von mir gelesen zu werden.
    Nach Deiner Besprechung freue ich mich jetzt doppelt darauf!


    Gruß
    Daniel

  • Ein beeindruckendes Debüt. Daniela Larcher hat mit Morell einen eigenständigen Ermittler geschaffen, der sich nicht wie eine Abziehfigur anderer Romane liest, sondern mit neuem punktet. Darum finden sich in diesem Krimi viele weitere gut gezeichnete Figuren. Abgerundet durch einen fesselnden Schreibstil und einer feinen Prise Witz, ein rundum gelungenes Lesevergnügen, indem die Spannung bis zur letzten Seite anhält. Eine schlüssige und spannend präsentierte Lösung.


    Etwas zu bemängeln fand ich jedoch die Angepasstheit der Sprache. Es ist ein Roman einer österreichischen Autorin in einem erfundenen österreichischen Dorf, indem die Bewohner Abitur machen und Rente beziehen. Hier wäre etwas mehr Flair möglich gewesen.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich, dass der erfundene Ort Landau etwas zu perfekt für den Fall angegossen zu sein scheint und daher manchmal auch in kleine Widersprüche stolpert. Landau ist ein kleines Kaff, touristisch erschlossen, indem jeder jeden kennt, aber einen Polizisten besitzt, der zwar gut ins Ortsleben zu integriert sein scheint, dann jedoch stets bei Klatschgeschichten wie ein Außenstehender scheint. Manche Fragen der Polizeiorganisation und juristische Themen scheinen mir auch etwas wackelig zu sein.


    Letztlich aber ein starker Roman. Ich bin schon sehr gespannt wie sich die Reihe entwickeln werden. Ich vergebe 9 Punkte.

  • Ich habe dieses Buch im "Blindkauf-Experiment" gekauft, also ohne zu wissen, worauf ich mich einlasse.


    Die ersten Seiten waren nichts für mich, denn ich hätte mich locker in die Reihe derer gesellen können, deren Magen beim beschriebenen Anblick der Leiche rebelliert hätte.


    Doch glücklicherweise ging es nicht so weiter und schon nach kurzer Zeit war ich mitten im Geschehen und tappte im Dunklen, wer denn nun dieser skrupellose Mörder sein könnte, genau wie Otto Morell und sein Assistent, Robert Brenner.


    Chefinspektor Morell ist ein Kauz, aber wirklich liebenswert in seiner Art, ist er doch ein Frustesser - dabei aber ein Genießer. Zusammen mit den Personen des Örtchens Landau und der Gerichtsmedizinerin Nina Capelli bilden sie das Gefüge für diesen Krimi, der ganz stark von den Protagonisten lebt. Wie sie sich kabbeln, wie sie füreinander einstehen, um schließlich nach etlichen Verwirrungen den Mörder zu schnappen, las sich sehr spannend aber mindestens ebenso amüsant und diese Mischung hat es für mich ausgemacht.


    Ich hoffe doch sehr, dass Daniela Larcher hier eine neue Krimi-Reihe begonnen hat, denn von Otto Morell, Robert Brenner und Nina Capelli würde ich zu gerne mehr lesen.


    9 Punkte auch von mir.


    @ Taciturus: Zwischendurch kamen ein paar österreichische Begriffe, bei denen ich bemerkte, dass es eben kein deutscher Krimi ist. Mehr Lokalkolorit sprachlich gesehen hätte auf keinen Fall geschadet, tat meinem Lesevergnügen aber keinen Abbruch.

  • Kaum zu glauben, ein Krimi der in Tirol spielt und tatsächlich spannend ist, hab ich auch noch nicht allzuoft gelesen.


    Die Geschichte beginnt zwar nicht gerade magenschonend, aber es geht nicht in diesem Ton weiter, sondern es entspinnt eine wirklich gute Story mit äußerst normalen Hauptfiguren, die gemeinsam versuchen dem Mörder auf die Spur zu kommen. Knapp vor Weihnachen beginnt ein Serienmörder sein Spiel in einem kleinen Tiroler Dorf, das zu allem Übel auch noch eingeschneit ist - also gibt es kein Entrinnen. Das Szenario ist gut durchdacht und die Auflösung hat mir sehr gut gefallen. Vorallem der liebenswerte Kommissar war ein Highlight. Sein persönliches Geheimnis rund um seinen Fleischeinkauf, trotz dass er eigentlich Vegetarierist, war eine ausgesprochen gute Idee.


    Von mir gibts 10 von 10 Punkten auf Grund des Flairs meiner Heimat.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Das Buch hatte ich auch im Urlaub in der Mache...


    Der Anfang war ja recht heftig, jedoch der Rest wieder einigermassen Normal. Auf jedenfall, was man bei Krimis als Normal bezeichnen kann.... :grin
    Die Personen war ja super schillernd dargestellt, die Marotten war doch Super in Szene gesetzt. Besonders gefallen hat mir der mit Fleisch gefüllte Kühlschrank in einem Vegetarier - Haushalt. :grin


    Also gesamt gesehen, war die mein Highlight - Urlaubsbuch!


    Ich gebe auch 10 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Das Buch
    Die Ruhe in dem kleinen österreichischen Dorf Landau findet am 12. Dezember ein jähes Ende, als hinter der Kirche eine grausam verunstaltete Leiche gefunden wird. Der Tote hängt kopfüber an einem Baugerüst, in seine Stirn wurde die Zahl Zwölf geritzt. Chefinspektor Otto Morell, der sich eigens von Wien nach Landau hat versetzen lassen, um keine Gewaltverbrechen mehr bearbeiten zu müssen, steht vor einem Rätsel. Ein Mörder unter der Landauer Bevölkerung?


    Die Autorin
    Daniela Larcher, Jahrgang 1977, wurde in Bregenz geboren. Nach dem Studium "Prozess- und Projektmanagement", arbeitete sie in der Werbebranche. Nach einem 1jährigen Aufenthalt in New York lebt sie seit 2007 in Wien und arbeitet im Eventbereich.



    Mein Fazit
    Zuerst muss ich mitteilen, dass ich das Buch gewonnen habe. Es war Teil eines Buchpakets, das unser Stadtmagazin verloste. So gefreut habe ich mich -> :freude


    Nicht nur ein Debüt für Frau Larcher, nein, auch für mich. Mein erster Krimi aus Österreich. Vielleicht wäre es besser gewesen, dass Buch im Winter zu lesen. Aber im Grunde konnte ich mich trotz sommerlicher Idylle hier, in die kalte, eingeschneite Landschaft von Landau in den Tiroler Bergen einfinden.
    Einige mögen wieder den Kopf schütteln - schon wieder ein kauziger Polizist (Single, liebe das Kochen und seinen Kater Fred). Aber Otto Morell hat meine Symphatie gefunden. Mit seinem Kollegen Robert Bender versucht er das grausige Verbrechen an Josef Anders zu lösen. Aber es kommt noch schlimmer, es bleibt nicht bei einen Toten. Und erschwerend kommt hinzu, dass eine Dorf-Stalkerin unserem Chefinspektor gehörig den Nerv raubt oder ein dämlicher Bürgermeister Telefonterror betreibt. Links und rechts hätte ich es denen gegegeben.


    Leider erhält Morell nicht die erhoffte Unterstützung aud der nächsten Großstadt, sondern muss Vorlieb nehmen mit der sich eigentlich auf der Durchreise befindenen Gerichtsmedizinerin Nina Capelli, die dann aber in Landau wegen der Schneemassen steckenbleibt. Ich mag gar nicht weiter zu den Geschehnissen schreiben, sonst verrate ich noch etwas.
    Das Buch lässt sich wunderbar lesen, leichte und flüssige Sätze und ab und an sind die Dörfler so schrullig, dass ich Lachen musste. Ich habe eine Menge über die Zahl 12 erfahren. Und eine witzige Assoziation ist mir wiederfahren - ich muss an die Fotografien von Arnold Odermatt denken, die die Polizeiarbeit (wirklich ernstgemeint) in einem Schweizer Kanton dokumentieren und künstlerrischen Wert haben. Skurril!


    Mein einziges Manko: es gibt einen Verweis auf ein anderes Buch - ein Buchspoiler auf S. 64/65. Aber das lässt sich verschmerzen. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Daniela Larcher.


    Super 9 Punkte gibt es von mir!

  • Das Buch ist mir in der Bibliothek in die Hände gefallen und ich muss sagen, es hat erheblichen Eindruck gemacht.
    Die Charaktere sind interessant, amüsant und erfüllen das Debüt mit Spannung und Witz. Auch der Schreibstil ist kurzweilig und angenehm zu lesen.


    Ich bin gespannt auf ein neues Werk der Autorin, sei es nun eine Fortsetzung oder nicht.

  • Es ist bei Amazon ein zweiter Teil angekündigt, für August 2011. Ich fand "Die Zahl" ganz unterhaltsam, vieles ist für meinen Geschmack aber sehr überzogen, die Charaktere, die Mordinszenierungen, einige Szenen... aber insgesamt hat es mir halt genug gefallen, dass ich den zweiten Teil lesen möchte, in der Hoffnung, dass die Autorin dann nicht ganz so dick aufträgt mit den Klischees.



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  • Ich brauchte recht lange, um mit dem Krimi warm zu werden und selbst dann habe ich mich noch manchmal dabei ertappt, wie ich gewisse Passagen schlichtweg überflogen habe. Ich bin auch bei Krimis nur für eine bestimmte Anzahl an Seiten empfänglich, die die Ermittlungen nicht im Geringsten voran bringen können und wenn die anhängliche Frau Schubert zum x-ten Mal versucht das Objekt ihrer Begierde zu umgarnen, nervt es mich einfach irgendwann. Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Szenen, in denen es richtig spannend wurde, geradezu rasant vorüber gegangen sind. Dabei ist das Rätselraten in diesem Krimi bei Weitem der interessanteste Teil, der jedoch jedes Mal nur ein paar Seiten überdauert. Wenn überhaupt.
    So will leider auch die erwartete und für mich benötigte Spannung nicht so recht aufkommen. Selten fällt eine Szene unter „Puh! Das war knapp!“. Dafür begleitet mich man beim Lesen durch die ständige Anwesenheit von Nahrungsmitteln und Gerichten ein ständiges Hungergefühl. In einem Roman passend verstaut habe ich nichts gegen die ständige Erwähnung von Essen, aber in einem Krimi sollte sich der Kommissar auch gelegentlich mal auf die Suche nach dem Mörder konzentrieren und nicht ständig vom Essen reden und vor allen Dingen auch nicht ständig daran denken.


    Leider konnte ich bis zum Schluss zu den meisten Charaktern keinen rechten Zugang finden, was wohl auch der Hauptgrund ist, warum mich das Buch nicht so recht fesseln wollte. Von Morell angefangen, über Capelli und Leander, für mich war der benötigte Sympathieträger nicht wirklich dabei. Das mag daran liegen, dass ich das Charakterset etwas abgenutzt fand. Das Modell der kecken, unerschrockenen und sprachgewandten Gerichtsmedizinerin, der ihr Job alle Beziehungen verbaut, finde ich beispielsweise inzwischen schon recht tot getrampelt. Gelegentlich gab es kleine Lichtblicke, wirklich gute und interessante Ideen, wie das Geheimnis um den Vegetarier mit dem mit Fleisch gefüllten Kühlschrank.
    Seltsam fand ich auch, wie gewisse Charaktere, obwohl nicht miteinander bekannt, von Beginn an miteinander umgingen. Ich komme auch aus einer ländlichen Gegend, aber wenn mir jemand fremd ist, halte ich mich doch in der Regel erstmal zurück. Gerade dieses Verhalten fiel mir bei einigen Charakteren häufiger auf.


    Die Auflösung des Falles fand ich überraschend gut, wenngleich ich das allgemeine Ende des Buches wiederum zu Happy Ending mäßig fand, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass aus dem Buch eine Krimiserie werden soll.


    Fazit: Alles in Allem hatte ich das Buch zwar recht schnell durch, was teils an der angenehmen Sprache, teils aber auch daran lag, dass ich Passagen überflogen habe. Inhaltlich vermochte mich das Buch auf Dauer leider nicht zu fesseln.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Nachdem ich letztes Jahr "Neumond", den 3. Fall für Otto Morell, mit großem Vergnügen gelesen hatte, wollte ich jetzt den Anfang der Serie nachholen und wurde nicht enttäuscht!
    Der Anfang der Geschichte ist wirklich etwas unappetitlich, aber bei Büchern macht mir sowas weniger aus als bei Filmen, denn hier bestimme ja immer noch ich, welche Bilder mir mein Kopfkino zeigt. Außerdem bin ich in der Hinsicht einiges gewohnt und lese mittlerweile über die Beschreibungen hinweg, ohne sie mir allzu konkret vorzustellen.


    Der Fall ist gut aufgebaut, man rätselt mit und gerade durch die eingeschobenen Statements des Mörders versucht man immmer wieder, diese einem der Personen zuzuordnen, denen man im Buch bereits begegnet ist. So klein Landau auch ist, so gibt es doch genug Personen, die ein Motiv für die Morde haben könnten. Dabei legt die Autorin geschickt einige falsche Spuren, so dass man sich bis zuletzt nicht sicher sein kann, den richtigen im Visier zu haben.


    Otto Morell ist ein sehr sympathischer Ermittler mit kleinen Schwächen und er hat auch das eine oder andere private Problem, welches aber nicht unnötig viel Raum einnimmt. Die Antwort auf die Frage, warum er als überzeugter Vegetarier fast täglich Fleisch kauft, ist wirklich sehr charmant!


    Ich teile die Meinung einiger VorschreiberInnen, dass dem Roman ein wenig mehr sprachliches Lokalkolorit nicht geschadet hätte. Die Handlung spielt nun mal in Tirol und auch für die nicht-österreichischen Leser muss nicht alles eingedeutscht werden - zur Not hätte man (ähnlich wie in den Nöstlinger-Büchern meiner Kindheit) hinten ein Glossar anhängen können, aber mMn sind viele österreichische Begriffe zumindest aus dem Zusammenhang heraus ohnehin verständlich.


    Mir hat "Die Zahl" ausnehmend gut gefallen und daher gibt es von mir 9 Punkte!


    LG, Bella

  • Otto Morell, 40 Jahre, Chefinspektor, hat sich in sein Heimatdorf, das idyllische Landau, versetzen lassen. Er wollte weg aus der Großstadt Wien und von den Verbrechern. Doch nun holt ihn das Verbrechen ein. Der erfolgreiche Autohändler Josef Anders wird getötet und die Zahl XII in die Stirn geritzt. Das war die erste Leiche, aber es werden noch weitere folgen. Otto Morell und sein Assistent Bender müssen ermitteln.


    Nun bekommt der Leser alles präsentiert, was in einen schrulligen, humorvollen Regionalkrimi gehört. Zum einen sind es die Figuren in Form einer nervigen Künstlerin, die versucht, den Inspektor zu umgarnen, einer Pathologin und einem Archäologen, die nicht abreisen können, weil das Dorf eingeschneit ist, der Dorfgemeinschaft, die sich seit Kindertagen kennt, und eines Bürgermeisters, der alles für den Tourismus tut, und zum anderen deren Verhalten. Wer dies sucht, wird hier fündig.


    Die Krimihandlung selbst lässt den Leser nicht atemlos werden, sondern entwickelt sich stetig weiter und der Leser kann versuchen, die Sache selbst zu lösen. Die Zahl XII wird in den Mittelpunkt gestellt, wobei die Überschriften über die einzelnen Kapitel mich ratlos zurückgelassen haben.


    Otto Morell wurde detailliert beschrieben und man konnte ihn sich sehr gut bildlich vorstellen. Nina, Leander und Valerie wurden nach meinem Dafürhalten so eingebracht, dass der Leser sie auch in den weiteren Bänden finden wird. Alles in allem ein unterhaltsames und humorvolles Debüt mit einem innovativen Plot.

  • Chefinspektor Otto Morell hat sich von Wien nach Landau versetzen lassen. Er hoffte, hier keine Gewaltverbrechen mehr bearbeiten zu müssen. Aber mit der Ruhe ist es nun vorbei: Hinter der Kirche wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Wie sich herausstellt, war der Tote nur ein Opfer eines Serienmörders; weitere Opfer folgen...
    Von mir bekommt das Buch die volle Punktzahl. Das Buch ist von der ersten Seite an fesselnd. Man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Außerdem sind die verschiedenen Charakere so anschaulich und "menschlich"; man muß das Buch einfach lesen! Ich hoffe sehr, daß noch weitere Romane von der Autorin folgen werden!