Britta Sabbag- Das Leben ist (k)ein Ponyhof

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 15. April 2014
    WENN DU DEN ROTEN FADEN VERLOREN HAST, HALT NACH EINEM ANDEREN AUSSCHAU - VIELLEICHT IST DEINER BUNT! Antonias Leben ist perfekt. Bis ihre Mutter sie dazu verdonnert, auf ihren leicht senilen Stiefvater aufzupassen, während sie selbst sich in einem indischen Ashram vergnügt. Dabei hat die Karrierefrau Antonia für so etwas nun wirklich keine Zeit. Schließlich steigt sie gerade zur Partnerin in einer Unternehmensberatung auf und will ihren langjährigen Freund und Kollegen heiraten. Zurück im Heimatkaff stellen Walters Schrullen Antonia gehörig auf die Probe. Bald steht ihr ganzes Leben Kopf. Oder lernt sie vielleicht gerade erst zu leben?


    Mehr über den Autor
    www.brittasabbag.de


    Britta Sabbag, geboren in Osnabrück, studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik an der Universität Bonn. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums arbeitete sie sechs Jahre als Personalerin in verschiedenen Firmen. Als die Krise zuschlug, nutzte sie die Chance, um das zu tun, was sie schon immer tun wollte: schreiben.
    Ihr Debüt "Pinguinwetter" wurde auf Anhieb zum Bestseller.


    Sie mag: Für die braunen Dinger aus der Colorado-Tüte würde sie töten und sie liebt Sushi zu jeder Tageszeit. Außerdem ist sie es als älteste von drei Kindern gewohnt, um ihre Nahrung zu kämpfen, und beschriftet noch heute heimlich Joghurts und Eisverpackungen in Eddingschrift mit ihrem Namen.


    Sie mag nicht: Leute, die mitten in der Fußgängerzone stehenbleiben, leben in ihrer Nähe gefährlich und auch alle Arten von Verpackungen, die mit System zu öffnen sind, verursachen leichte bis mittelschwere Wutausbrüche. Seit sie schreibt, überlegt sie ernsthaft, einen Wein- oder zumindest einen Spirituosenhändler zu ehelichen, da der Bedarf stetig steigt.


    Über sich selbst: sagt sie, sie sei die beste Romanvorlage, weil niemand erfinden kann, was ihr täglich passiert. Wer also immer noch glaubt, das Leben der Bridget Jones sei unrealistisch, kann gerne mal einen Tag mit ihr verbringen



    Eigene Meinung
    Sofort als es hier als Wanderbuch angeboten wurde, habe ich mich gemeldet.
    Britta Sabbags Bücher Pandablues und Pinguinwetter haben mir schon gut gefallen.
    "Ponyhof" ist genauso witzig und verrückt, aber ohne zuuuu skuril zu werden.
    Antonia, flüchtet direkt nach der Schule aus dem Ka.... äh Dorf und wird zu einer recht erfolgreichen Unternehmensberaterin und hat einen Super Freund.
    wird durch einen Anruf ins Dorf zurück katapultiert und versucht anfangs Karriere und Walter unter einen Hut zu bringen.


    Direkt den Anfang der Geschichte fand ich schon gut, weil man an ihrer Erzählweise erkennen konnte, dass in ihr eigentlich jemand anderes schlummert- vor allem auch jemand mit mehr Herz und Romantik.


    Im Buch treffen zwei Welten aufeinander-
    Großstadt, Karriere, Vernunft und Geld
    gegen
    Kuhkaff und Geldnöte und einfach mal Leben .
    Ich persönlich finde es immer schade, dass Autoren da immer so krasse Unterschiede draus machen- Entscheiden für eins davon....


    Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt den ich habe, ansonsten wurde ich wieder mal einen Abend gut unterhalten.
    Die 220 Seiten lesen sich flüssig, einfach und ohne große Ausschweifungen.
    Man weiß genau wo es sich hin entwickelt, aber das erwarte ich in dem Genre auch einfach.
    Manchmal hab ich laut aufgelacht, einen Walter möchte ich aber trotzdem nicht in meinem Leben haben ;-). Denn auch wenn er lustige Sachen macht, ist sein Altwerden, bei genauem Nachdenken, doch ganz schön traurig...
    Das buch regt durch Walters Lebensweisheiten zum Nachdenken an, aber ohne zu kitschig oder zu ernst zu werden.



    Fazit
    8/10 Punkten an normalen Tagen
    10 Punkte wenn man bei Regenwetter oder schlechter Laune liest.

  • Antonia ist zufrieden mit ihrem Leben. Alles ist so, wie es sein soll. Sie hat einen tollen Job, steht kurz vor der schwer erarbeitenden Beförderung zum Partner der Firma und privat ist sie glücklich mit einem Kollegen liiert. Alles scheint perfekt zu sein, bis eines Tages das Telefon klingelt und ihre Mutter ganz panisch anruft.


    Antonia wird aus dem Gebrabbel ihrer Mutter nicht schlau. Sie lässt alles stehen und liegen, fährt zu ihrer Mutter in ein kleines Kaff namens Klein-Seichtingen. Dort angekommen findet sie ihre Mutter in Aufbruchsstimmung. Antonia bekommt gerade noch so mit, dass ihre Mutter einen Urlaub gewonnen habe und sie nun auf ihren leicht verwirrten Stiefvater aufpassen soll – drei ganze Wochen lang.


    Antonia fällt aus allen Wolken. Wie soll sie Beruf und Betreuung unter einen Hut bekommen? Kann das gut gehen? Als alles über ihr zusammen zu brechen droht, merkt Antonia erst, was ihr wirklich wichtig ist im Leben und dass das Leben (k)ein Ponyhof ist…


    Bisher haben mir die Bücher von Britta Sabbag immer sehr gut gefallen und daher war schnell klar, auch das neuste Buch wird gekauft und gelesen. Aber auch dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an die Autorin.


    Britta Sabbag zeigt in ihrem Buch auf, wie das Leben einer Karrierefrau kurz vor dem alles entscheidenden Durchbruch ist. Sie hat ein Gespür dafür, dem Leser die Situation, aber auch den Druck, unter dem die Protagonistin Antonia leidet, nahe zu bringen. Schnell findet sich der Leser in der Geschichte zurecht, aber mehr noch. Er spürt den Druck, die Belastung, die Erwartungen, die andere an einen stellen und das Verlangen, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Wie auch Antonia, fühlt sich der Leser durch den Einschnitt von Antonias Mutter gestört und verwirrt. Was soll diese Unterbrechung im Fluss des Arbeitslebens?


    Doch es kommt noch dicker. Die Sorge um ihren senilen Stiefvater drückt Antonia nieder. Was tun mit einem Mann, den man nicht mehr alleine lassen kann?


    Britta Sabbag gibt einen Einblick in die Gefühlswelt und lässt den Leser an alltäglichen Dingen teilhaben. Man überlegt, wie würde man selbst in einer solchen Situation reagieren. Was könnte man wie verantworten und was ist wirklich wichtig im Leben.


    Das beigefügte Lesezeichen enthält den Spruch: "Wenn du den roten Faden verloren hast, halt nach einem anderen Ausschau - vielleicht ist deiner bunt." Und genau dies wird in diesem Roman dem Leser gezeigt.


    Die Charaktere sind einzigartig. Aber gerade Antonia zeigt die deutlichste Entwicklung im Laufe der Geschichte. Schnell hat man sie ins Herz geschlossen und möchte ihr helfen oder sie manchmal auch in den Hintern treten.


    Der Schreibstil ist leicht verständlich und mitreißend. Dabei sprüht er vor Witz und Selbstironie, dass man nicht selten grinsen muss. Aber auch die tragischen Momente weiß Britta Sabbag gut in Worte zu verpacken, so dass man mit den Protagonisten mitfiebert und leidet.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es wurde meinen Erwartungen gerecht. Eine schöne Sommerlektüre, die neben einer unterhaltsamen Geschichte auch noch eine Weisheit in sich trägt und den Leser beschwingt und nachdenklich zurück lässt.


    Als besonderes Gimmick gibt es am Rand jeder Seite einen Teil zu einem Daumenkino, bei dem ein Zebra seinem Glück entgegen galoppiert.


    Fazit:
    Ein beschwingter Roman mit Lebensweisheiten und Denkanstößen, die einen den Tag verschönern, aber auch zum Nachdenken anregen. Nicht nur als Urlaubslektüre, sondern auch als Gute-Laune-Buch wunderbar geeignet. Ich freu mich schon jetzt auf das nächste Buch von Britta Sabbag.

  • Wer verbringt sein Leben schon gerne in Klein-Seichtingen? Das überlegt sich jedenfalls Antonia und nutzt die erste Gelegenheit, aus dem kleinen Dorf in die große Stadt zu ziehen. In Köln ist sie als Unternehmensberaterin sehr erfolgreich. Ihr Verlobter und Kollege Carl deutet an, dass er sie bei der Geschäftsführung als Partnerin vorgeschlagen hat. Bei einem romantischen Dinner will er Antonia mittels eines kleinen Kästchens wohl auch von seiner Person als Partner überzeugen, als ihr Telefon klingelt. Mutter Inge berichtet aufgeregt, sie habe zuviel Pitta im Körper und begebe sich sofort auf eine Reise in ein indisches Ashram. Antonia müsse sich umgehend um ihren Stiefvater Walter kümmern. In der Annahme, die Aufgabe um den etwas verwirrt scheinenden Rentner schnell delegieren zu können, macht sich Antonia auf den Weg in den Geburtsort.

    Wer die Bücher von Britta Sabbag kennt, dass die Geschichte nicht so einfach zu Ende gebracht wird. Ständig passiert Unvorhergesehenes, das trotz der ganzen Tragik noch zum Lachen reizt. Lustige aber auch ernsthafte Elemente wechseln dabei. Sehr emotional wird es, wenn man zwischen den Zeilen die Schieflage im Leben auf der Überholspur erkennt. Während sich die Protagonistin anfangs noch pragmatisch, zielgerichtet und erfolgsorientiert darstellt, ahnt man schon bald, dass dieses Verhalten zu Lasten ihres seelischen Wohlbefindens geht. Schritt für Schritt spitzt sich Antonias Lage zu, bis sie vor sich selber Farbe bekennen muss. In Gesprächen mit Walter, ihrer Freundin Netty und dem attraktiven Ponyhofbesitzer Leo findet man immer wieder Lebensweisheiten, die durch ihre Einfachheit bestechen. Obendrein treibt der flüssige Schreibstil das Geschehen voran.

    Der Ponyhof ähnelt lediglich vom Cover den beiden anderen Romanen. Thematisch besteht kein Zusammenhang. Trotz der zahlreichen humorigen Situationen und der wie nebenbei erzählten herzerwärmenden Liebesgeschichte, regt das Buch auch immer wieder an, innezuhalten und sich Gedanken über familiären Zusammenhalt, Freundschaften und Lebensziele zu machen. Die Mischung aus all dem bereitet einige unterhaltsame Lesestunden und macht diesen Roman zu meinem persönlichen Ponyhof.

  • Ich durfte das Buch als Wanderbuch lesen, und bedanke mich nochmals recht herzlich dafür!


    Antonia steht fast ganz oben auf der Leiter ihrer Karriere. Nur noch ein paar wichtige Kundentermine - Routine natürlich, und dann hat sie ihr Ziel erreicht. Noch dazu macht ihr ihr Kollege und langjähriger Freund auch noch einen Heiratsantrag. Was kann es schöneres geben?
    Doch genau im Moment der entscheidenden Frage erreicht Antonia ein verzweifelter Anruf ihrer Mama.
    Und so macht sie sich sofort auf den Weg in das verschlafene Kleinstadtkäffchen und ahnt nicht welche Folgen dieser "kurze" Besuch haben wird.


    Erst einmal dachte ich: 200 Seiten nur? Schade, da ist die Geschichte bestimmt schnell erzählt und eigentlich weiß man ja schon, wie es ausgeht.
    Aber denkste! Immer wieder passieren neue Unvorhergesehene Dinge, die mich immer wieder zum schmunzeln brachten. Und langweilig wird einem durch die lebhaft Gezeichneten Figuren auch nicht.


    Ich hätte noch mindestens 300 Seiten weiterlesen können. Brittas Humor ist einfach nur köstlich, bitte ganz schnell mehr davon!


    Ohne erhobenen Zeigefinger zeigt uns die Autorin auf welche Dinge es im Leben wirklich ankommt, und genau das ist es was mich immer wieder zu ihren Büchern greifen lässt

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • „Nicht das Unglück ist eine Trägodie, sondern unglücklich zu leben.“


    Antonia, 35 Jahre alt, ist glücklich mit ihrem bisherigen Leben und glaubt, es scheint perfekt zu sein. Sie ist durch und durch Karrierefrau und hat ihr Leben von A bis Z durchgeplant.


    Eines Tages bekommt sie einen Anruf von ihrer Mutter, sie müsse unbedingt nach Klein – Seichtingen kommen. Antonia macht sich Sorgen um ihre Mutter und macht sich sofort auf den Weg. Und damit beginnt die Geschichte. Glaubte sie am Anfang, dass es ihrer Mutter schlecht ginge, zeigte sich beim Eintreffen, dass ihre Mutter eine Reise gewonnen hat und sie „nur“ jemanden brauchte, der auf Walter aufpasst.


    Walter ist verwirrt und kann nicht alleine sein, da er sonst das Haus auf den Kopf stellen würde.


    Für Antonia allerdings ist das alles nur schrecklich, denn wie soll sie ihren 80+ Stunden Job mit Walter unter einen Hut bekommen?


    Aber je länger Antonia auf Walter „aufpassen“ muss, desto mehr beginnt sie über ihr eigenes Leben nachzudenken. Und ihr eben noch perfektes Leben, das sie so glücklich gemacht hat, rückt in den Hintergrund, denn fängt sie vielleicht gerade erst an ihr Leben zu leben? Wird sie ihr Leben ändern und merkt sie, dass das Leben (k)ein Ponyhof ist?


    Der Schreibstil von Britta Sabbag gefällt mir mal wieder sehr gut. Er lässt sich einfach und flüssig lesen und ist dabei verständlich. So manch ein Lacher und ein Schmunzler ist mir während des Lesens entflohen, da das Buch mit viel Witz und (Selbst-)Ironie gespickt ist.


    Die Charaktere sind authentisch und sehr sympathisch. Mir sind die verschiedenen Charaktere sehr ans Herz gewachsen, außer Carl. Der war mir von vorne herein unsympathisch.


    Was mich ein winzig kleines bisschen gestört hat, aber das muss man bei solchen Büchern glaube ich in Kauf nehmen, ist die Vorhersehbarkeit.
    Dieses Buch ist eine leichte und wunderbare Lektüre für den Frühling und den Sommer, allerdings gespickt mit kleinen und feinen Situationen, die einem zum Nachdenken verhelfen.


    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich vergebe 9 von 10 Eulenpunkten.


    Vielen Dank Britta, dass du das Buch hast wandern lassen! :-)

  • Dies war für mich das erste Buch der Autorin, die gebürtig aus Osnabrück kommt und dies die Sache für mich noch interessanter machte, da ich ebenfalls aus der Gegend bin. Von ihr stammen noch Pinguinwetter und Pandablues.


    Für mich war die Story wirklich super zu lesen und es war Unterhaltung pur, bei der man sogar noch was fürs Leben mitnehmen kann, da sie einem unter Anderem vermittelt, dass Arbeit und somit Erfolg im Beruf auch nicht alles sind und darüber manchmal manche Dinge untergehen und man darüber vergisst, was wirklich im Leben zählt.


    Es war sehr unterhaltsam zu lesen, wie Antonia, nachdem sie von ihrer Mutter verdonnert wurde, auf ihren schrulligen Stiefvater aufzupassen, da diese sich spontan in den Urlaub verabschiedete, versuchte ihr geordnetes Berufsleben und ihre neue Aufgabe unter einen Hut zu bekommen. Die Charaktere fand ich gelungen und man konnte sie sich jeweils lebhaft vorstellen, ganz besonders Carl, Antonias steifen und festgefahrenen Freund und Arbeitskollegen, sowie Walter, ihren Stiefvater, der für so manche lustige Situation sorgt.


    Der Schreibstil ist flüssig und sorgt dafür, dass sich die knapp 230 Seiten im Nu lesen lassen.


    Fazit:


    Für mich eine gelungene Story, mit hohem Unterhaltungswert und einer guten Portion Lebensweisheit. Werde die Bücher der Autorin wohl im Auge behalten und kann mich schon auf Pinguinwetter freuen.


    Note: 2+