"Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafon

  • das buch hab ich auch vor kurzem gelesen . am besten hat mir die sprache gefallen . inhaltlich konnte es da nihct ganz mithalten fand ich . man konnte es aber gut durchlesen ! gut fand ich die auflösung der tochter des "friedhofswärters" durch die auch das letzte verwunderliche detail am ende noch eine erklärung bekam und auch das der wunsch des alten mannes im heim nicht vergessen wurde . :-) die charaktere inkl ich-erzähler daniel sind mir von ihren eigenschaften und gefühlen großteilig zu oberflächlich beschrieben und daher tw austauschbar was ein wenig schade ist . die gute geschichte hätte durch unverwechselbare charaktere und mehr beschriebende gefühle noch gewinnen können . und mir ist nicht genau klar warum der fumero so einen hass auf seine alten freunde geschoben hat .


    8/10 Punkten daher :-)

  • Es ist Carlos Ruiz Zafon gelungen, ein außergewöhnliches Buch zu schreiben. Ein Buch, das auf seine ihm eigene Art nicht jeden begeistern wird, dem dies aber bei mir gelungen ist, obwohl ich aus Zeit- und Motivationsgründen immer wieder Pausen eingelegt und Ewigkeiten davor gesessen habe.


    Vieles an diesem Buch ist besonders - es zeichnet sich durch einen recht üppigen, fast überladenen Stil aus, der trotz der nicht tadellosen Übersetzung allgegenwärtig und nur bei Fermíns Äußerungen mit Umgangssprache gespickt ist. Dieser Stil führt streckenweise zu einer Verlangsamung der Handlung, zeitweise schleicht sie dahin, diese Wahrnehmung mag aber auch mit meiner Lesepause in diesem Zeitraum zusammenhängen und ist nicht negativ. Ich mag sich langsam entwickelnde Bücher, auch wenn es am Ende rasanter wurde. Auf jeden Fall unterstreicht der Stil die Atmosphäre und den Inhalt.


    Der Inhalt scheint einer Komposition zu gleichen. Zufälle, ein Leben, das sich in ähnlicher Form wiederholt, und all die Verwicklungen und Zusammenhänge mag man nicht unbedingt glaubwürdig oder realistisch nennen - aber dieser Roman wirkt auf mich auch nicht so, als habe er diesen Anspruch.
    Nach dem Lesen der Kurzbeschreibung dachte ich, einen Roman mit fantastischen Elementen vor mir zu haben, und obwohl diese Elemente (vielleicht abgesehen von der Bibliothek der vergessenen Bücher) nicht direkt vorhanden sind, verließ mich dieses Gefühl nicht. Alles wird mit logisch anmuten wollenden Erklärungen dargelegt, aber diese habe ich kaum zur Kenntnis genommen, da diese Erklärungen, wenn ich sie hinterfragt hätte, den Spaß verdorben hätten.


    Denn viel wichtiger als diese Erklärungsversuche für die Geschichte, ist die Geschichte selbst. Die Geschichte des Daniel Sempere auf den Spuren des unglückseligen Autors Julián Carax und dessen Leben, das von dem Verlust einer großen Liebe geprägt war, und das sich nun - je mehr Daniel in die Vergangenheit vordringt - in seinem Leben zu wiederholen beginnt, allerdings mit noch ungewissem Ende.


    Diese Wiederholung parallel zum Erkunden der Vergangenheit gefiel mir sehr, auch, dass viel durch Erzählungen anderer Personen gelöst wurde. Der kritisierte Gleichklang dieser Erzählstränge scheint mir nicht so maßgeblich, schließlich gleitet der Autor immer schnell in eine erzählerlose Perspektive.
    Auch das Ende war für mich stimmig - ein anderes Ende, als wenn Daniels Leben eine reine Wiederholung wäre, ein besseres, ein beruhigenderes.


    Hervorheben möchte ich noch die Lebendigkeit der Personen und der Handlung. Bis auf die Vaterpersonen entwickelten sich die Protagonisten und Nebencharakterer zu eigenständigen Persönlichkeiten mit Macken und Leidenschaften. Fermín, eine zwar glänzend gelunge Gestalt, ist mir allerdings nicht so stark ans Herz gewachsen, ich bin eher von Laín Coubert fasziniert.
    Die Handlung, die auf mich immer ein wenig mystisch wirkte und schon von der Grundidee heraus interessant ist (ich wusste seit Lesen des Klappentextes, das das Buch etwas für mich ist, allein schon die starke Bedeutung, die dem geschriebenen Wort zugemessen wird!) beinhaltet Von Actionsequenzen über Liebesgesäusel bis zu komischen Szenen alles, und glaubwürdig hin oder her, sie lebt auf ihre überbordende, komponierte Art.


    Ich bin begeistert und werde wohl nicht umhinkommen, mir das Buch zuzulegen :-]


    Fazit
    Ein absolutes Highlight!


    10/10 Punkten


    :wave bartimaeus

  • Also, ich hab es mir von meiner Mutter geliehen, weil die es mir beinahe aufgezwungen hat. Jetzt im Urlaub war es dann das letzte Buch, das ich noch mithatte und obwohl ich gar keine Lust darauf hatte, hab ich mal angefangen...besser als gar nicht lesen!


    Ich fand es in Ordnung, die Begeisterung meiner Mutter konnte ich nicht teilen. Negativ fand ich den Anfang, ich fand die ersten 200 Seiten ziemlich langweilig und auch mit der Sprache knnte ich nichts anfangen, due fand ich ebenfalls einschläfernd. Doch als es dann hinterher spannend wurde, hat mir das dann nicht mehr zu sehr was ausgemacht. Die Story an sich finde ich wirklich schön, sie verbindet viele Elemente in sich....Romantik, Krimi, Humor....
    Besonders gut gefallen hat mir auch die Schlussszene, sie bildert einen geschlossenen Bogen zum Anfang.


    Fazit: Ein gutes Buch, wenn man sich darauf einlässt!

  • Ich lese das Buch auch gerade und muss sagen, dass ich echt begeistert bin. Ich verspüre eine derartige Sogwirkung, dass es mir schwerfällt das Buch aus der Hand zu legen bzw. an etwas anderes zu denken.
    Bis jetzt ist es also ein tolles Buch, bei dem ich wirklich abschalten kann und alles um mich herum vergessen kann...:freude

  • Zitat

    Original von Hasal
    Ich lese das Buch auch gerade und muss sagen, dass ich echt begeistert bin. Ich verspüre eine derartige Sogwirkung, dass es mir schwerfällt das Buch aus der Hand zu legen bzw. an etwas anderes zu denken.
    Bis jetzt ist es also ein tolles Buch, bei dem ich wirklich abschalten kann und alles um mich herum vergessen kann...:freude


    Ich muss das Buch auch endlich mal lesen. Das hört sich so gut an. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Bella Swan
    ich kann auch kein spanisch, aber ich dachte, dass wird dann extra betont oder so.....


    ich habs so ausgesprochen, wie es da steht...mit kleiner betonung auf dem i halt....


    :write Das denke ich auch.

  • Zitat

    Original von Hasal
    Ich hätte da mal eine Frage:
    Wie spricht man denn diesen "Fermín" aus bzw. was hat das "schräge Pünktchen auf dem I" zu bedeuten, ich kann leider kein Spanisch...


    Jepp, das ´ kennzeichnet eine Betonung; im Spanischen erfolg die Betonung bei zweisilbigen Worten grundsätzlich auf der ersten Silbe, hier wird jedoch die zweite betont, darum muß ein ´ drauf.


    ¡Saludos!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Caia


    Jepp, das ´ kennzeichnet eine Betonung; im Spanischen erfolg die Betonung bei zweisilbigen Worten grundsätzlich auf der ersten Silbe, hier wird jedoch die zweite betont, darum muß ein ´ drauf.


    ¡Saludos!


    Danke für die Aufklärung. Wieder was gelernt. :anbet

  • Zitat

    Original von Caia
    Jepp, das ´ kennzeichnet eine Betonung; im Spanischen erfolg die Betonung bei zweisilbigen Worten grundsätzlich auf der ersten Silbe, hier wird jedoch die zweite betont, darum muß ein ´ drauf.


    ¡Saludos!


    wie gut, dass wir so professionelle Experten hier haben :-)


    Danke sehr! :anbet

  • Zitat

    Original von Bella Swan


    wie gut, dass wir so professionelle Experten hier haben :-)


    Danke sehr! :anbet


    Das finde ich auch, wir sind schon eine tolle Truppe. :-]