Beiträge von Amalia

    Miriam und Philipp: Eine Liebe, die nicht sein darf, denn er ist (noch dazu glücklich) verheiratet. Daher bleibt die Frage: Wie soll es weiter gehen mit den beiden, mit dieser Liebe ohne Zukunft? 30 Jahre Ehe stehen zwischen ihnen. Dazu kommt noch der Altersunterschied: Philipp ist Mitte 50 und Miriam Ende 30...


    Das Buch ist sehr interessant aufgebaut, und zwar fängt es damit an, dass ein Verleger ein Manuskript auf seinem Schreibtisch liegen hat, ohne dass er weiß, wie es dorthin gekommen ist. Aus Neugier beginnt er zu lesen... Nun fängt das Buch an, und zwar sind die recht kurzen Kapitel immer abwechselnd aus der Sicht von Miriam und Philipp geschrieben. Das bringt eine gewisse Dynamik mit sich. Wieso tue ich mich so schwer das Buch zu beurteilen? Nun, es hat mich gut unterhalten und auch gefesselt. Soweit also alles gut. Jedoch hat es mich auch etwas genervt, und zwar weil es doch oft sehr süßlich / klebrig ist - aber ok, so ist eben die Liebe. Aber ich muss auch gestehen, dass ich mich etwas schwer mit Philipps Position getan habe, damit dass er - obwohl er doch angeblich so glücklich verheiratet ist - sich so leichtfertig in diese Liebe zu Miriam stürzt. Das hat mich doch sehr irritiert und ich fand es unehrlich. Aber ich möchte mich auch nicht als Moralapostel aufspielen. Noch eine Besonderheit des Buches ist es, dass die beiden Protagonisten die gleichen Namen tragen wie die Autoren. Dabei handelt es sich jedoch bei den Autorennamen um Pseudonyme. Es sollen aber wirklich ein Mann sowie eine Frau dahinterstecken, die auch die Kapitel abwechselnd geschrieben haben. Offen bleibt hierbei, wie weit die Geschichte selbst real oder fiktiv ist...


    Sofort auf der ersten Seite steht Folgendes, und eben darum geht es in diesem Buch: "Ach Mirchen, wie sollen wir denn leben? Indem wir nichts anderes probieren, als mögliches Leid zu verhindern? Oder indem wir versuchen, ein bisschen glücklich zu sein, auch wenn das Scheitern dann vorprogrammiert ist?" - Ja, es geht in dem Buch recht lange darum, ob die beiden sich überhaupt auf die Affäre einlassen sollen. Im Mittelteil hat mich dann auch das ganze Hin und Her etwas genervt, aber ich konnte es auch nachvollziehen, dass Miriam so hin und her schwankte mit ihren Gefühlen. Darauf bezieht sich auch der Titel "Warte auf mich", denn diese Affäre ist natürlich, vor allem für Miriam, mit viel Warten verbunden, auf das nächste Treffen, die nächste Mail etc. Und die Frage ist, ob sie dabei eventuell ihr eigenes Leben verpasst? Das Ende hat mich dann sogar wieder etwas versöhnt. Daher habe ich mich trotz aller Kritik für 6 von 10 Eulenpunkte entscheiden, eben knapp überm Durchschnitt.

    Ich kann die Zerrissenheit der beiden gut nachvollziehen. In der Liebe liegen Freud und Leid oft nah beieinander. Miriam wird mir sympathischer. Ihre Mail fand ich gut, aber die Liebe ist doch zu groß. Gut fand ich, dass ihre Freundin sie versucht hat wach zu rütteln. Eigentlich ist es doch nicht das was sie möchte, sie ist nicht mehr frei, etc. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist dass obwohl die Liebe zwischen den beiden so stark ist, Philipp es trotzdem seiner Frau nicht sagt. Manchmal kommt es mir so vor als sei er zu feige. Er möchte einfach beides, das ist doch egoistisch, oder? Er müsste seiner Frau reinen Wein einschenken, weil die Vereinbarung trifft ja nicht mehr zu, es ist ja nicht nur ein Seitensprung. Ich spreche hier nur über die Protagonisten eines Romans, und wie ihre Handlungen auf mich wirken, und will damit nicht die Autoren persönlich angreifen oder moralisieren. Und dass der Leser ein Buch aus seiner persönlichen Sicht heraus bewertet finde ich durchaus normal, und ich gehe mal davon aus, dass es hier mehr verheiratete Frauen als Liebhaberinnnen gibt. ;-) Bei mir im Bekanntenkreis gab es übrigens genau die gleiche Situation, den gleichen Altersunterschied, nur dass der Mann sich nach einem halben Jahr von seiner Frau getrennt hat (mit drei kleinen Kindern). Deshalb bin ich vielleicht nicht ganz objektiv...

    Reading Gaol und Lebensmensch kannte ich auch noch nicht (und auch keine ralligen Kater).


    Mir gefällt das Buch schon, doch ab und zu ist es mir auch etwas zu kitschig. Die abwechselnden Perspektiven find ich gut, aber ich glaube besser fände ich, wenn Miriam dann auch in der Ich-Perspektive schreiben würde, schließlich sind doch Autorin und Protagonistin eine Person.


    Und ich denke, dass es doch eher fiktiv ist (siehe "was wäre wenn..." / "... in die Fiktion einer Liebe, die es niemals gab").


    Besonders die Zerrissenheit finde ich schon schön dargestellt. Dass Miriam sich erst so gegen die Liebe gesträubt hat. Was für mich nicht so gepasst hat ist, dass die beiden sich bei ihren Treffen anfangs so fremd und unwohl gefühlt haben. Wenn sie wirklich Seelenverwandte sind, dann passt das für mich nicht. Nur im Bett waren sie sich dann wieder nah, das würde eher zu einer reinen Sex-Affäre passen.


    Mir tut auch die Ehefrau leid, und ich finde Philipp macht es sich zu leicht, ach ja, zuhause fehlt mir die Vitalilität, da hol ich mir die doch mal woanders. :nono Mit seiner Frau gab es doch sicher auch mal diese Leidenschaft, wieso versucht er nicht der Beziehung wieder mehr Lebendigkeit zu verleihen?

    Ich bin auch noch etwas unsicher, was das Buch betrifft. Noch ist ja nicht viel passiert, ausser der einen Nacht und den Mails / SMS ... mal abwarten. Mir ist Philipp etwas näher, er ist sich zumindest schon sicher dass er sich verliebt hat (auch wenn ich das nicht gut finde, wo er angeblich glücklich verheiratet ist). Aber was Miriam sich von der Beziehung verspricht, wo sie doch eigentlich keine Affäre beginnen will weiß ich nicht, ich denke sie ist einfach zu neugierig...
    Aber es liest sich auf jeden Fall ganz gut und locker finde ich. Die wechselnden Perspektiven finde ich ganz gut.

    Inhalt:
    Natalie Schilling, Anfang 40, Moderatorin einer Büchersendung und Kochkolumnistin, braucht einen Psychotherapeuten. Und das ist der schwule Theodor, der gerade eine Beziehungskrise mit seinem langjährigen, jüngeren Freund David hat. Die Single-Frau Natalie verliebt sich jetzt unglücklicherweise in Theodor. Sein Ex-Freund David bandelt unterdessen mit dem Modell Tim an. David versucht verzweifelt in der Künstlerszene Fuß zu fassen und eins seiner Hummerzyklus-Bilder an den Mann zu bringen. Nathalie hadert mit ihrem Beruf als Moderatorin einer zweitklassigen Büchershow. Und zwischen all den verirrten Seelen versucht Theodors resolute Mutter Hertha ein wenig für Ordnung zu sorgen. Das Ganze spielt in Berlin.


    Kritik:
    Also die Personen sind alle recht verschroben. Natalie hat psychische Probleme, und zwar eine Zwergenphobie. Der Roman behandelt durchaus ernste Themen, wie Einsamkeit und Untreue - hat dann aber zwischendurch immer solche Slapstick-Einlagen. Mir hat das nicht so gefallen, mir war Natalie zu nervig und auch sonst war mir alles zu überzogen.


    Fazit:
    Ich lese sonst auch nicht gerne lustige Frauenromane, daher ist das auch nicht so mein Genre, ich wollte es aber mal gerne ausprobieren. Jetzt hat sich eben bestätigt, dass es wirklich nichts für mich ist, kann ja auch an meiner Art von Humor liegen...


    Von mir 3 von 5 Sterne.

    Für mich funktioniert auch diese Mischung aus eigentlich ernsthaften Themen (Einsamkeit, fremdgehen...) mit der locker-flockigen Art und diesen slapstickartigen Einlagen (z.B. Handtasche) nicht so ganz. Irgendwie kann ich z.B. Natalie nicht so richtig ernstnehmen. Und auch ihre Zwergen-Phobie ist doch seltsam. Hat sie irgendein Trauma erlebt? Da wurde bisher nichts drüber gesagt, nur dass ihr Vater sich nicht so sehr für sie interessiert hat.

    Also wie schnell sich Nathalie in ihren Therapeuten verliebt hat, als sie sich zufällig treffen. Und dann sagt sie noch, dass sie das erste Mal in ihrem Leben verliebt ist. Das ging dann aber schnell, hat sie zuvor noch nie eine Mann getroffen, der ihr gefiel? Und am nächsten Tag geht es ihr erst so schlecht, und dann doch sehr schnell wieder gut, so dass sie Espresso trinkt, ein Lied im Radio mitsingt, ins Cafe gehen willl.... Und Theodor ist schwul, trauert seinem Freund David nach, aber denkt schon darüber nach Nathalie wiederzusehen. Irgendwie passt das für mich alles nicht so richtig zusammen. Mal sehen wie es sich noch entwickelt.

    Hallo, ich bin erst zur Hälfte mit Abschnitt 1 durch. Liest sich locker und leicht, und ich finde es recht amüsant. Natalie ist Mitte 40, aber ich finde sie auch noch recht unreif. Die Psychotherapie-Sitzung mit dem Thema Mondlandung fand ich witzig, und auch den folgenden Patienten.... Die Arbeit von Natalie scheint ja nicht besonders zufriedenstellend, immer nur positiv zu berichten und kein Mitspracherecht bei der Buchauswahl, meist nur Mainstream - Vampire und History-Schmöker... Aber was ihr jetzt so genau fehlt, bis auf die Angstattacke im Keller weiss ich noch nicht so recht.


    Theodor finde ich eigentlich für sein Alter (Mitte-Ende 50) ganz attraktiv beschrieben: groß, elegant und mit dunklen, vollen Haaren. Aber was ist denn bloß mit ihm los, überarbeitet? Aber er scheint ja auch Stress mit seinem jüngeren boyfriend David zu haben, da der lieber seine Freiheit behalten möchte und das Atelier für seine Seitensprünge mit den Modells nutzt. Aber dass die beiden schon seit 25 Jahren zusammen sind, und da kommt jetzt erst der Wunsch auf zusammenzuziehen, irgendwie schon seltsam... Theodor scheint ja eher so eine Art Sponsor für den jungen Künstler zu sein, da er ja auch seine Ateliermiete zahlt.

    Ja Clare, das ist wirklich interessant und erschreckend, wenn man darüber nachdenkt. Aber vielleicht ist es auch so, dass nicht jeder in so einer Situation gewalttätig anderen gegenüber reagiert, sondern oft ist es auch so, dass sich diese Gewalt quasi gegen die eigene Person richtet, und derjenige depressssiv wird und z.B. einen Selbstmordversuch unternimmt. Aber ich finde dieser Fall der Katahrina Blum könnte auch ein klassisches Beispiel für eine Art Amoklauf sein, wenn dieser Druck z.B. durch die Institution Schule auf eine Person ausgeht. Ob dieser Druck nun wirklich zu einer Gewalttat führt, vielleicht ist es auch doch abhängig vom Persönlichkeitstyp, der Sozialisation etc. Beim Fall von Katharina finde ich besonders beeindruckend, dass wir es überhaupt nicht mit einer impulsiven Person zu tun haben, sondern sogar eher mit einer kühlen, sehr überlegten Person, die hier vielleicht sogar alles sorgsam plant (ich bin noch nicht durch mit dem Buch...)

    Ich finde das Buch sogar richtig spannend, obwohl man ja schon das Ende kennt (die Ermordung des Journalisten). Aber man möchte ja auch wissen, was es jetzt mit Katharina und Götten auf sich hat und dem Herrenbesuch (Alois?)


    Ich finde die Ermittlungen der Polizei echt erschreckend, ihr gesamtes Privatleben wird auseinander genommen, und oben drauf noch die Zeitung und die Reaktionen ihrer Mitbürger, das war dann wohl alles zuviel.