13.09 … auf dessen Cover ein schwarz-weißes Foto zu sehen ist.
Das Foto auf dem Cover ist ein Ausschnitt, das gesamte Foto ist im Verlauf des Buches noch einmal abgedruckt.
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ASIN/ISBN: 3222151296 |
13.09 … auf dessen Cover ein schwarz-weißes Foto zu sehen ist.
Das Foto auf dem Cover ist ein Ausschnitt, das gesamte Foto ist im Verlauf des Buches noch einmal abgedruckt.
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ASIN/ISBN: 3222151296 |
Klappentext
Peggy Guggenheim, der Venedig eines der aufregendsten Museen der Moderne zu verdanken hat, galt lange als skandalöses »armes reiches Mädchen« und wurde als »hässliches Entlein« verspottet. Zu Unrecht, wie Horncastles neue Biografie beweist. Als junge Frau im Paris der 1920er Jahre ist sie Teil der literarischen und künstlerischen Avantgarde, wird 1941 zur Fluchthelferin und rettet sich selbst und ihre Sammlung »entarteter Kunst« vor den Nazis nach Amerika. Ihre Galerie in New York wird zum Anlaufpunkt europäischer Künstler:innen im Exil und zum Flaggschiff des Abstrakten Expressionismus, den sie 1948 nach Europa bringt. Sie war emanzipiert, engagiert und immer unerschrocken. Eine außergewöhnliche Frau, die den Zeitgeist des 20. Jahrhunderts gefördert hat, als Museen vom Louvre bis zum MET sich einig waren: Das ist keine Kunst.
Über die Autorin
Mona Horncastle ist promovierte Kunsthistorikerin. Von 2005 bis 2018 war sie Verlegerin des Horncastle Verlages, bis 2022 leitete sie zudem ein gemeinnütziges Unternehmen für Bildungsprojekte. Seit 2016 ist sie als freischaffende Autorin und Kuratorin tätig. Im Molden Verlag veröffentlichte sie Biografien über Margarete Schütte-Lihotzky sowie über Josephine Baker.
Mein persönliches Fazit
Um Peggy Guggenheim ranken sich Geschichten, Gerüchte, Vermutungen und Anekdoten. Nicht immer schmeichelhaft. Mal wird sie als Femme fatale betitelt, die die Männer reihenweise verschlingt. Als unkonventioneller Freigeist, die nicht viel auf gesellschaftliche Normen gibt. Und auch als Kunstkäuferin mit wenig Verstand und großem Geldbeutel. Also durchaus eine Frau mit einer ziemlich großen Projektionsfläche. Umso besser gefällt mir, dass der Focus in dieser Kurzbiografie auf ihrem Schaffen liegt und nicht auf ihrem Privatleben. Ganz ohne einen Einblick ins Private geht es natürlich nicht, wenn man über den Werdegang eines Menschen schreibt. Liegt die Prägung doch oft in den Erlebnissen der Kindheit und Jugend. Aber der Autorin ist eine weitgehend neutrale Schilderung von Peggys Familienleben gelungen. Die ein oder andere etwas humoristische Formulierung bei der Patchwork-Konstellation sei da an der Stelle verziehen, auch wenn man es noch sehr versucht nüchtern aufzuschreiben. Es bleibt ein wenig ein Kuriosum.
Horncastle deutet im Nachwort an, dass es nicht die einfachste Beziehung zwischen Peggy und ihren Kindern gab und lässt es bewusst heraus. Ich finde das gut, es geht in diesem Buch einzig und allein um das künstlerische Lebenswerk der Peggy Guggenheim.
Und das ist als Kunstsammlerin, Galeristin, Entdeckerin und Mäzenin ein wahnsinnig starkes Vermächtnis. Das Buch vermittelt das Bild einer Frau, die einerseits ein Kind ihrer Zeit ist, andererseits auch den engen Vorstellungen der damaligen Gesellschaft zu entfliehen versucht, auch ein wenig ihrer Zeit voraus ist. Eine Frau, die im wahrsten Sinne des Wortes lebensfroh war, durch die Seiten aber auch unruhig und von einer Rastlosigkeit getrieben erscheint. Dafür auch zielstrebig, großzügig, loyal und ein kleines bisschen rachsüchtig. Und ein bisschen exzentrisch. Aber erwartet man das nicht auch irgendwie von jemandem aus der Kunstszene? Ich bin mir ziemlich sicher, dass in heutige Zeit Peggy Guggenheim auch ein Social Media Star wäre, der Kunst und Glamour ganz wunderbar miteinander Einklang gebracht hätte.
Das Buch gibt einen umfassenden und guten ersten Eindruck zu Peggy Guggenheim als Kunstsammlerin und Galeristin. Gleichzeitig macht es auch Lust, sich noch eingehender mit der Person und ihrer Arbeit zu beschäftigen. Nur das Name-Dropping artet an der einen oder anderen Stelle für meinen Geschmack etwas zu sehr aus.
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ASIN/ISBN: 3222151296 |
Alles anzeigenWobei ich den ersten Teil schön fand - aber auch nicht schlecht der 2te Teil.
Ich habe uns das gerade für den Urlaub bestellt.
ASIN/ISBN: 3458644466Sein Geruch nach dem Regen ist eine berührende und universelle Liebeserklärung an einen Hund, an die ganz besondere Beziehung zweier Lebewesen, die einander die Welt bedeuten
Als Cédric Sapin-Defour zum ersten Mal den kleinen Berner Sennenhund-Welpen Ubac mit dem blauen Halsband trifft, wissen beide, dass sie jetzt zusammengehören. Der kleine Hund wächst heran, wird immer größer, und ihre Freundschaft immer tiefer. Sie unternehmen in Frankreich zahlreiche Wanderungen und Spaziergänge durch die Natur und die Berge. Cédrics Freude über das Leben mit seinem tierischen Gefährten ist unermesslich – eine Verbindung, die keine Worte braucht. Als Cédric sich verliebt, wird aus dem Duo ein Trio. Dreizehn Jahre lang scheinen sie unzertrennlich. Doch ein Hundeleben ist kürzer als das eines Menschen.
Das Buch, das die Herzen der Franzosen eroberte.
Oh Gott, ich heule schon beim Lesen des Klappentextes. Das kommt auf die Wunschliste und wird als potentielles Verschenk-Buch notiert.
Äh... mir ist da ein kleines.... ein klitzekleines Missgeschick passiert... Mir sind drei Bücher in den digitalen Warenkorb gefallen... und ich musste sie dann bestellen, weil sie da sonst nicht mehr rausgegangen wären...
Ihr kennt das. Blöder Systemfehler.
Eine neue Reihe von Karin Slaughter muss ich mir genauer ansehen, ist sie doch eine der wenigen Thriller-Autorinnen, die ich noch lese und das auch noch sehr gerne. Nach der Lektüre bin ich zwar (noch) kein glühender Fan Emmy Clifton geworden, aber doch sehr angetan.
Mir hat sehr gefallen, dass man schon in dieser Geschichte wirklich viel über Emmy, ihr Privatleben und ihr familiäres Umfeld erfährt. Das sie eine Figur ist, die zwischen anerzogenen Verhaltensmustern und ihren eigenen Wünschen schwankt. Das macht sie für mich sehr nahbar und man fühlt sich beim Lesen viel "dichter" an der Geschichte dran.
Slaughters Schreibstil finde ich großartig. Er macht die Handlung durchweg spannend, lässt dem Leser aber auch Momente des Durchatmens. Und die braucht man auch immer wieder mal, um die vielen Informationen und Details zu verarbeiten und auch, um manchmal ein wenig Abstand zur Handlung bekommen. Denn wie gewohnt sind die Details zwar nicht übermäßig brutal, aber mit wenigen Sätzen doch so beschrieben, dass tief Durchatmen auch mal angebracht ist. z.B. wenn einer neunjährigen die Schuld an den Blicken der Männer zugewiesen wird, weil sie zu kurze Shorts trägt. (Was habe ich mir da auf die Fast gebissen....!)
Gleichzeit ist es eine Studie über das soziale Gefüge in einer amerikanischen Kleinstadt. Wie verzwickt es mitunter sein kann, verwandtschaftliche Verflechtungen aufzudröseln und hinter die Fassaden zu blicken. Welche moralische Vorstellungen herrschen. Ein klein wenig Klischee darf es auch sein, aber es ist gut verpackt und drängt sich nicht übermäßig in den Vordergrund.
Ich bin immer wieder überrascht, wie Details und scheinbare Nichtigkeiten (die ich persönlich über den Verlauf schon gar nicht mehr auf dem Schirm hatte) zur Aufklärung wieder aufgegriffen werden und zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt werden, gefällt mir immer wieder sehr. Wobei ich das Wiederholen vieler Fakten hier hin und wieder doch etwas ermüdend fand. Der finale Showdown hat mich damit dann aber doch wieder versöhnt.
Insgesamt für mich ein spannender Thriller und eine Reihe, bei der sich das Dranbleiben für mich lohnt.
Nyx , mit der ISBN-13 funktioniert die Verlinkung zu Amazon nicht. Dafür musst du die ISBN-10 oder die ASIN nutzen.
Mit der AISN hat es dann geklappt, die ISBN-10 wollte es nicht so richtig. Jetzt sieht es "ordentlicher" aus. Der innere Monk und so....
Muffelinchen
Schaden kann es auf jeden Fall nicht, auch eine Fruchtfliege will ja ein schönes Leben haben
13.04 … in dem jemand ein Unternehmen gründet.
Margots Mutter gründet ein kleines Unternehmen zur Herstellung mit Stoff bespannter Knöpfe.
(Edit: Margot Friedländer - "Versuche, dein Leben zu machen")
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ASIN/ISBN: 3499623048 |
Doch so viel? ich schaff aktuell mal ne Seite.. dabei ist das Buch eigentlich soooooooooooo interessant ... aber dann zickt der Körper und es hat sich erledigt mit dem lesen.
Ich habe jetzt noch ein kleineres geschafft. Aber ich muss mich abends grade regelrecht zwingen zu lesen und mich zu konzentrieren. Aber ohne Lesen bin ich zu unruhig um richtig einschlafen zu können. Es nervt mich grade so sehr, ich habe aktuell die Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege....
Ich habe gerade so eine richtige, tiefe und fiese Leseflaute.... Ein Buch habe ich diesen Monat mit Ach und Krach geschafft... Eines!
Es wird dringend Zeit für Urlaub...
13.24 … in dem Walzer getanzt wird
Änne und ihre Schwester Luise tanzen als Kinder auf der Hochzeit ihres Bruders Erich einen Walzer miteinander.
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ASIN/ISBN: 3758700302 |
Klappentext
Lauras Großmutter Änne hat oft von den goldenen Sommern in Schlesien erzählt. Über die Menschen von damals wollte sie jedoch nie sprechen. Als Änne schwer erkrankt, scheint es Laura auf einmal zu spät für all ihre unausgesprochenen Fragen. Auf der Suche nach Antworten fährt sie zum ehemaligen Gutshof ihrer Familie und taucht immer tiefer ein in die Vergangenheit. Dabei stößt sie auf schmerzliche Wahrheiten, die das Bild der Frau, die ihr so vertraut war, erschüttern. Und plötzlich geht es nicht mehr nur um Fragen nach dem Früher, sondern auch um Lauras eigenes Glück.
Über die Autorin
Miriam Georg, geboren 1987, schrieb sich mit den Hamburg-Dilogien »Elbleuchten«, »Das Tor zur Welt« und »Im Nordwind« an die Spitze der Bestsellerlisten. Für »Die Verlorene« hat sie sich von ihrer eigenen Familiengeschichte und ihrer Ausbildung zur Systemischen Therapeutin inspirieren lassen.
Mein persönliches Fazit
Ich habe das Buch wahnsinnig gerne gelesen. Nach ihren bisherigen Geschichten ist dieses Buch eine für mich überraschende Abwechslung.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal wird die Gegenwart erzählt. Änne stürzt in ihrem Haus und verletzt sich schwer. Sie fällt in ein Koma und verstirb kurz darauf. Schon Ännes Krankengeschichte wirft bei Laura und ihrer Mutter Ellen erste Fragen auf, denn es scheint einige Unstimmigkeiten zu geben, die sich beide nicht erklären können. Laura findet im Nachlass ihrer Großmutter einige persönliche Dinge, die nicht zu den wenigen Informationen passen, die Änne ihnen im Laufe ihres Lebens über ihre Vergangenheit erzählt hat. Es tauchen weitere Fragen auf. Ellen, die als Nachkriegskind von jeher eine eher schwierige Beziehung zu ihrer eigenen Mutter hatte, fühlt sich jetzt erst recht von ihrer eigenen Mutter um Erklärungen betrogen. Laura versucht, ihre Mutter mit ihrer Großmutter nachträglich auszusöhnen und entwickelt auch selbst ein großes Interesse an ihrer eigenen Familiengeschichte. Sie macht sich auf die Suche nach dem Leben von Änne.
Die zweite Ebene erzählt die Geschichte der Familie Thomke, die in Schlesien ein Gut besitzt. Im Focus stehen hier die Zwillingstöchter Änne und Luise. Die beiden Mädchen haben eine sehr enge Beziehung zueinander. Während Luise ein lebensfroher Mensch ist, dem die Zuneigung der Menschen problemlos zuzufliegen scheint, ist Änne "anders". Sie ist nicht nur ruhiger, zurückhaltender und weniger nahbar, sie umgibt ein wenig eine ablehnende Aura. Sie wird häufig abgelehnt, fühlt sich ausgeschlossen und missverstanden. Ihre Beziehung zu ihrer Schwester ist einem Maße eng, die schon als krankhaft bezeichnet werden kann. Die Familie erlebt den Krieg in Schlesien, den Einmarsch der Roten Armee und die Neuordnung der Landesgrenzen nach dem Krieg.
Den Teil der Vergangenheit fand ich unheimlich stark geschrieben. Die Beschreibungen des Gutes mit all seinen Tieren, der Landschaft und dem Leben der Familie und mit den Fremdarbeitern sind so detailliert beschrieben, dass man das Gefühl hat als stiller Beobachter hinter einem Fenster zu stehen und dem Treiben zuzusehen. Die Ängste während des Krieges, die Unsicherheiten darüber, wie es weitergehen soll und was es zu tun gilt um das Überleben zu sichern. Georgs Stil passt hier einfach perfekt. Es ist hoch emotional und mit viel Fingerspitzengefühl geschrieben. Das Schicksal der Menschen ging mit beim Lesen unheimlich nahe. Die Figuren sind toll ausformuliert ohne überladen zu sein und wirken auf mich lebendig. Das zieht sich konsequent bis zum Ende und verdeutlicht die Dramatik in all seinen Facetten.
Den Gegenwarts-Teil fand ich schwächer. Aus der Geschichte von Änne und Luise kann man leicht ableiten, woher die Probleme zwischen Ellen und ihrer Mutter herführen. Die Interaktion zwischen Laura und Ellen empfand ich dagegen ziemlich blass. Es bleibt für mich oft oberflächlich, die Dialoge zwischen beiden wirken auf mich recht leblos. Lauras Recherche vor Ort zeigt zwar die Schwierigkeiten, die mit den Nachkriegswirren einhergehen. Sie stolpert aber für mein Empfinden von einem Glückstreffer zum nächsten, ohne selbst viel dazu beizutragen, bis dann eher zufällig Antworten findet.
Das Ende und die Auflösung, da hadere ich ein wenig mit mir. Auch hier ist mir zu viel Zufall im Spiel, es wirkt wenig glaubwürdig und ist mir dann insgesamt zu überzogen. Andererseits gibt es Aspekte, die auf mich dennoch authentisch wirken und den leicht negativen Eindruck des Ende dann doch etwas abmildern. Sehr gefallen dagegen hat mir, dass die Autorin bewusst einen Schlussstrich gezogen hat, der nicht allzu romantisiert ist.
Würde ich für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen? Unbedingt! Die Kritik über das Ende ist wirklich meckern auf sehr hohem Niveau. Die Geschichte ist gefühlvoll, mitreißend und ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie Miriam Georg Details aus den ersten Kapiteln im Verlauf des Buches wieder aufgreift und in die Geschichte einarbeitet.
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ASIN/ISBN: 3758700302 |
13.19 … in dem es zu einem grossflächigen Stromausfall kommt.
Das Buch spielt im NS-besetzten Paris und es kommt, gerade kurz vor der Befreiung durch die Alliierten, immer wieder zu großflächigen Stromausfällen.
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ASIN/ISBN: 3458645128 |
Klappentext
Paris, 1940. In der Bar des legendären Hotel Ritz scheint warmes Licht auf die polierte Messingtheke, während Nazis, Kollaborateure und Mitglieder der französischen Elite ihre Cocktails schlürfen – weit entfernt vom Lärm des Krieges. Frank Meier, der berühmte Barmann des Ritz, serviert sie mit routinierter Eleganz. Doch hinter seinem höflichen Lächeln verbirgt sich die Angst. Jeder Drink, den er mixt, könnte sein letzter sein. Denn er hat ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte: Er ist Jude.
Hinter seiner Theke hört Frank mehr, als gut für ihn ist. Zwischen perlendem Champagner, prickelnden Cocktails und geflüsterten Absprachen schnappt er Informationen auf – von Verrat, Résistance und den skrupellosen Plänen der Besatzer. Jeder Abend in der Bar wird gefährlicher, jede falsche Bewegung könnte ihn entlarven. Zuschauen oder handeln? Seine Entscheidung wird nicht nur über sein Schicksal bestimmen, sondern auch über das von Luciano, seinem jungen Lehrling, und Blanche, der Frau, die er liebt.
Über den Autor
Philippe Collin, geboren 1975 in Brest, ist ein französischer Journalist und Radiomoderator. Er studierte Geschichte und ist nun als Kulturredakteur tätig. Der Barmann des Ritz ist sein erster Roman.
Mein persönliches Fazit
So richtig warm geworden bin ich mit der Geschichte leider nicht. Der Stil ist doch sehr distanziert und trotz der vielen Dinge, die man als Leser über Frank Meier erfährt, hat man doch nie das Gefühl ihm wirklich nahe zu kommen. Ich kann nicht sagen, ob es möglicherweise ein vom Autor beabsichtigtes Stilmittel ist, aber es fühlt sich an wie eine Mauer um die Hauptfigur an. Die Handlung plätschert so vor sich hin, alles bleibt im gleichen Tempo. Ob rauschender Empfang im Ritz oder brenzlige Situationen, die Meier das Leben kosten können. Es gibt da einfach keinen Unterschied. Es fehlt mir der Schwung und auch die Spannung. Dabei sind seine Ängste sehr gut nachvollziehbar, denn er führt einen wahren Drahtseilakt auf. Etwas besser gelungen finde ich dagegen die Situationen, in denen Meier sein Pokerface aufsetzen muss. Da wird dann der ganze Irrsinn im Detail sichtbar. Aber auch hier bleibt die Handlung emotional sehr oberflächlich. Der Geschichte hätte auch ein wenig mehr Witz nicht geschadet. An der einen oder anderen Stelle hat der Autor damit auch angesetzt, aber auch dies verläuft leider im Sande.
Es fiel mir im Verlauf des Buches wirklich immer schwerer bei der Stange zu bleiben und ich gestehe, dass es mich am Ende schon fast etwas gelangweilt hat.
Wirklich schade, denn die Geschichte an sich hat das Potential aufregend und auch aufwühlend zu sein. Zudem dürfte Meiers Geschichte nicht vielen Menschen bekannt sein. Für mich bleibt das Buch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
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ASIN/ISBN: 3458645128 |
Ein Fläschen selbstgemachten Eierlikör meiner Nachbarin kann ich schon mal im Kühlschrank deponieren. Der ist immer sehr lecker.
Ich habe gestern auch etwas im Buchladen vorbestellt. Allerdings erst für den September...
Klappentext
Am 7. April 1977 – dem Tag des Mordes an Siegfried Buback – schloss Silke Maier-Witt sich der RAF an und tauchte unter. Fortan war sie eine der meistgesuchten Terroristinnen der Bundesrepublik. Während des »Deutschen Herbstes« spähte sie die Fahrtstrecke von Hanns Martin Schleyer aus, leistete logistische Hilfe und gehörte dem innersten Kreis der RAF an, der in Köln den Arbeitgeberpräsidenten entführte und dessen vier Begleiter tötete. Nach einem Banküberfall der RAF, bei dem eine Unbeteiligte erschossen wurde, übte sie Kritik – und stieg aus der Terrorgruppe aus. Mithilfe der Staatssicherheit tauchte sie in der DDR unter und begann ein neues, bürgerliches Leben – das mit ihrer Verhaftung nach dem Fall der Mauer ein jähes Ende fand.
Über die Autorin und den Co-Autor
Silke Maier-Witt wurde 1950 in Nagold, Baden-Württemberg, geboren und wuchs in Hamburg auf. Sie studierte Medizin und Psychologie. 1977 schloss sie sich der Roten Armee Fraktion an und ging in den Untergrund. 1979 löste sie sich von der Terrorgruppe und tauchte in der DDR unter. Nach dem Mauerfall wurde sie verhaftet und in die Bundesrepublik abgeschoben, wo sie 1991 wegen der Beteiligung an der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer sowie anderer Straftaten zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde. 1995 kam sie vorzeitig aus der Haft frei. Sie beendete ihr Psychologiestudium und absolvierte eine Ausbildung zur Friedensfachkraft. Heute lebt Silke Maier-Witt vorwiegend in Nordmazedonien.
André Groenewoud, Jahrgang 1972, arbeitete als Chefreporter und Autor für die Bunte in München und Paris, schrieb für den stern und war Korrespondent der Reportage-Agentur Zeitenspiegel in New York. Zuletzt arbeitete er fürs ZDF im Südostasien-Studio in Singapur.
Mein persönliches Fazit
Meine erste Berührung mit dem Thema RAF erfolgte erst mit der Entlassung von Christian Klar und dem damit verbundenen medialen Rummel. Ich hatte keine Ahnung, wer der Mann war und warum um ihn eine solche Diskussion entstand. Seither versuche ich meine Wissenslücken über die jüngere deutsche Geschichte zu schließen. Eine Biografie von und über eine der beteiligten Personen ist da in meinen Augen eine gute Ergänzung. Welche Motivation trieb Silke Maier-Witt dazu, sich der RAF anzuschließen?
Ich bin bei dem Buch ein wenig zwiegespalten. Ich des durchaus mutig von ihr, sich seiner eigenen Vergangenheit in einem Buch so öffentlich zu stellen. Das eigene Handeln zu hinterfragen, Fehler einzugestehen und auch offen über die eigene Scham seiner Taten zu sprechen. Im Gegensatz zu vielen anderen Mitgliedern hat Maier-Witt dies getan und damit auch für die nachfolgenden Generationen wichtige Informationen hinterlassen.
Jetzt kommt allerding mein Aber: ihre Erzählung fühlt sich für mich oft nicht ehrlich an oder zumindest nur so halbherzig. Ihre Gründe für den Eintritt in die RAF beschreibt sie eher schwammig. Auch wenn es nicht den einen ausschlaggebenden Grund gegeben haben mag, empfand ich ihre Beschreibungen eher wie eine huntergespielte Rechtfertigung. Weil sie nur eine Nebenrolle gespielt hat, sich nie gänzlich aktzeptiert gefühlt hat und "die anderen ja die Bösen waren". Dafür fand ich die Schilderung der Strukturen, der Handlungsweise und Abläufe dagegen nachvollziehbar dargestellt, autenthisch und auch informativ.
Ihr Zeit als Aussteigerin in der DDR fand ich phasenweise doch sehr langatmig. Das mag allerdings auch an doch etwas trockenen Stil des Co-Autors liegen. Maier-Witt bleibt auch hier eher ungenau, der Focus liegt auf der Betreuung durch die Stasi. Ich hätte es z.B. interessanter gefunden wie sie in den ungewohnten DDR-Alltag hineingefunden hat, als zu lesen wie sie zum System-Fan des Sozialismus wurde (wobei das ein grundsätzlich interessanter Aspekt ist).
Bei der Beschreibung ihrer Haftzeit und der darauf folgenden Zeit in Krisengebieten empfand ich sie dann wieder sehr viel ehrlicher und auch zugänglicher. An seltenen Punkten konnte ich auch etwas mit ihr mitfühlen (z.B. bei der Arbeitssuche nach der Haft).
Insgesamt ist es ein durchaus interessantes und lesenswertes Buch, das nur leider nicht so viele Einblicke gibt, wie ich mir erhofft hatte.
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ASIN/ISBN: 3462006908 |