Beiträge von buchregal123

    Bei Emilie Meyer spekuliere ich, dass sie in nächster Zeit verstirbt. Einfach nicht mehr aufwacht und dadurch verschont bleibt vor der weiteren Willkür.

    Emilie hat schon immer ihre Meinung kundgetan und ich glaube, dass sie dadurch besonders in Gefahr geraten könnte. Es wäre wohl besser, wenn sie einfach so verstirbt - auch wenn das jetzt hart klingt.

    Hans hat zumindest durch seine Jugend einen kleinen Vorteil, vielleicht schafft er es noch raus aus Nazideutschland oder kann untertauchen, mit falschen Papieren und seinem arisches Aussehen sich irgendwo zwischenmischen/ für ein Braunhemd geschickt ausgeben.

    Wie soll Hans an falsche Papiere kommen?

    Ich hoffe es so für ihn. Bei Karls Eltern befürchte ich, dass sie den harten Weg eines Juden zu gehen haben.

    Das befürchte ich auch.

    Seiten zuvor war erwähnt, dass Freddie alle Koffer Meyers nach Slough geschickt hat.

    Vielleicht sind sie nicht angekommen? oder nicht alle

    Ich habe richtig mitgefiebert, als Ruth da auf heißen Kohlen saß und wartete, dass Freddy sie fährt. Zum Glück hat sie ihn erinnert und kann dann doch noch zu ihren Eltern fahren.


    Es ist schön, dass sie zusammen feiern können, aber trotzdem ist da so eine Traurigkeit. Martha betrachtet es auch als Zwischenstation und möchte einfach weiter.


    Ruth macht sich viele Gedanken und ihre Angst wird größer. Sie würde liebe heute als morgen weit weg sein von den Nazis. Aber sie muss ihre Verpflichtung erfüllen. Man denkt ja, dass ist nicht mehr lange, aber die Bedrohung und die harte Arbeit lassen ihr die Zeit wohl lang werden.


    Nun hören wir endlich auch, was mit den anderen in Deutschland ist. Hans geht wirklich ein Risiko ein, aber ich verstehe auch, dass ihm die decke auf den Kopf fällt. Aber mir blieb das Herz stehen, als der SS-Mann bei den Aretz auftauchte. Glücklicherweise sieht Hans ja arisch aus und ist nicht auf den Kopf gefallen, das hätte aber auch schief gehen können. Aretz ist so ein lieber Mensch. Ob es wirklich für ihn und seine Familie genug zu essen gibt, dass sie so viel abgeben können?


    Der Besuch von Edith auf dem Hof, gibt Hoffnung.

    Hoffentlich wird diese nicht enttäuscht. Es ist aber auch bedrückend, wenn man weiß, dass man nur aufrückt auf der Liste, weil andere keine Chance haben.

    So langsam fühle ich mich wie Olivia und die Zeit auf dem Hof wird mir zu lang. Klar, gehört das auch zu Ruths Leben dazu, aber es passiert doch relativ wenig bis gar nichts, was ich teilweise ein wenig ermüdend finde...

    Mich ermürdet das nicht, denn nur dadurch wird mir bewusst, wie schwer es Ruth hat und was sie alles für ihre Familie auf sich nimmt.

    Dass Freddy genervt ist, verstehe ich gut. Für Olivia ist das aber eine Möglichkeit schöne, teure Kleidung zu tragen, die sie sich so sehr wünscht.

    Wo auf dem Hof wird jemand ihre schönen Kleider bewundern? Die Auswirkungen des Krieges fangen gerade erst an sich bemerkbar zu machen und es wird schlimmer werden. Da wird auch Olivia nicht einfach mehr verschwinden können, um es sich gutgehen zu lassen. Das müsste auch ihr klar sein.

    Denn auch wenn es noch mehr Arbeit bedeutet, so hat sie ja nicht mehr Zeit und irgendwo muss sie die Zeit einsparen, die sie nun mit nähen verbringt.

    Olivia wird schon dafür sorgen, dass die andere Arbeit auch erledigt wird. Wahrscheinlich wird Ruth dafür weniger Schlaf bekommen.

    Ich bin auch gespannt, wie lange Ruth noch auf der Farm bleiben wird...……..

    Ich auch. Aber ein Jahr muss sie doch wohl bleiben - oder? Sie hat sich ja vertraglich verpflichtet.

    Ich hoffe das mit Chanukka klappt wirklich, nach all der harten ARbeit beim Schlachten.

    Das macht mir noch Sorgen.

    Das Nähen ist natürlich noch mehr Arbeit für Ruth, aber dafür auch eine, die sie wirklich gerne macht. Ich bin mir sicher Daisy wird das weidlich ausnutzen eine Schneiderin im Haus zu haben.

    Natürlich macht Ruth das gerne, aber es ist immer wieder zusätzliche Arbeit.

    Ich bin sehr gespannt, ob sich der Krieg noch mehr auf das Leben dort auswirken wird, momentan haben sie ja nur mehr Arbeit mit den Vorräten und der Verdunkelung. Das geht ja alles noch.

    Natürlich wird es Auswirkungen haben. Alle Vorräte gehen einmal zu Ende, dann gibt es Rationierungen. Nicht immer wird Freddy mauscheln können mit der Zahl seiner Tiere. Dann gibt es vielleicht auch noch Einquartierungen, die versorgt werden wollen. Außerdem wird es Bombadierungen geben, wie wir wissen. Das Leben wird hart werden, nicht nur in Deutschland. Hoffentlich haben die Meyers die Chance nach Amerika zu reisen, bevor es zu heftig wird. Sie haben schon so viel mitgemacht.

    Für Olivia sicher eine Möglichkeit ihr noch mehr Arbeit aufzubürden. Diese Frau ist mir sowas von unsympathisch.

    Olivia ist sehr egoistisch. Aber sie denkt auch nicht nach. Wenn Ruth zusammenbricht, hilft das Olivia auch nicht.

    Toll, wie sich Daisy und Susan dafür einsetzen, dass Ruth einen Anteil bekommt.

    Daisy und Susan arbeiten nur hin und wieder für Olivia und Freddy, genau dann wenn es wirklich dringlich ist. Die Sanderson sind auf diese Unterstützung angewiesen, daher können Daisy und Susan auch mal was sagen. Mir gefällt es, dass sie es tun. Andere würden vielleicht sagen: Was geht mich das an.

    Bezeichnend, dass Olivia sogar Martha, Karl und Ilse die kleine Jill beim Ausflug zum Strand mitgibt. Volles Vertrauen in Ruths Familie, die schon sprachlich zurechtkommen werden und auch den Weg nachhause wieder finden.

    Ob das Vertrauen ist, weiß ich nicht. Olivia ist einfach froh, dass Jill beschäftigt ist. So kann Ruth noch mehr arbeiten, dqa sie nicht auf Jill achten muss.

    Was diese Mädchen in den Monaten alles gelernt hat und nur ein paar Stunden Nachtruhe bekommt, aber sonst keine Freizeit hat, ist bemerkenswert.

    Das ist moderne Sklaverei, was Olivia da betreibt.

    Olivia lässt spüren, dass sie die Familie Meyer schnell wieder loswerden will. Da bleibt nach der langen Trennung nur wenig Zeit für die Familie. Es fällt Ruth sehr schwer, sich wieder von ihrer Familie zu trennen. Ich bin jedes Mal froh darüber, dass Freddy so verständnisvoll ist.


    Und schon wenige Tage später beginnt der Krieg, von dem alle gehofft hatten, er würde nicht kommen. Doch tief im Innern wusste wohl jeder, dass Hitler diesen Weg gehen wird. Zum Glück ist die Kiste mit einigen Möbeln noch rechtzeitig gekommen, so dass die Meyers nicht in einer leeren Wohnung sitzen müssen.


    Auch auf dem Hof bereitet man sich auf den Krieg und Versorgungsengpässe vor. Es wird geschlachtet und eingemacht. Alle die helfen, bekommen einen Anteil. Doch Olivia hat Ruth dabei mal wieder übersehen. Ich finde es aber toll, wie Daisy und die anderen Frauen sich eingesetzt haben.


    Dann übernimmt Ruth auch noch die Näharbeiten. Ich hätte Olivia schütteln mögen, als sie mit Freddy über Mode sprach. Wer braucht schon modische Dinge, wenn man nicht mehr rauskommt und wenn es an anderen Dingen fehlt. An Freddys Stelle würde ich endlich mal mit der Faust auf den Tisch schlagen. Er ist so geduldig.


    Freddy versteht, dass Ruth Chanukka mit ihren Eltern feiern will, aber er unterstützt sie da nicht, sondern verweist an Olivia. Endlich einmal wagt es Ruth, ihre Interessen zu vertreten. Olivia stimmt zwar zu, aber hoffentlich lässt sie Ruth auch wirklich gehen.

    Ich habe vor einiger Zeit das Buch „Dies Sonnenschwestern“ von der Autorin Tracy Rees gelesen, welches mir gut gefallen hatte. Meine Erwartungen waren entsprechend, aber ich wurde enttäuscht.

    Blue ist scheinbar mit ihrer Familie glücklich. Doch als sie die junge Delphine, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist, bei sich aufnimmt, gerät ihr Familiengefüge ins Wanken. Die Frauen freunden sich an und Delphine kommt einem Geheimnis auf die Spur.

    Der Roman spielt in den Zwanziger Jahren und da war die Rolle der Frau noch eine ganz andere, als wir das heute gewohnt sind. Aber was Blues Vater da bei einem Fest unter Alkoholeinfluss veranstaltet, ist schon sehr ungewöhnlich. Eigentlich wollte Blue einen Beruf und unabhängig sein, aber so kommt es anders. Delphine entflieht lieber ihrer Ehe, als die Gewalttätigkeit ihres Mannes zu erdulden und die unsichere Midge fügt sich ihrem Mann. Während ich mich ein wenig in Midge hineinfühlen konnte, kam ich den beiden anderen Frauen nicht wirklich nahe, dabei sind sie eigentlich ganz nett.

    Der Schreibstil ist ganz angenehm zu lesen, aber die Geschichte plätschert so vor sich hin. Mich hat dieses Buch nicht gepackt. Schade!

    5/10

    Der Antisemitismus ist in Europas Kultur tief verwurzelt. Es gab immer wieder Progromme - nie so schlimm wi die Shoa - aber das alles gab es schon vorher.

    Das man die Juden immer für alles verantwortlich gemacht hat im Laufe der Jahrhunderte, war mir bekannt. Man verwehrte ihnen so viele Rechte - sie durfen keinen Grundbesitz haben und kein Gewerbe ausübern -, aber als Geldgeber waren sie gerne gesehen.

    Ich habe vor ein paar Jahren ein Buch darüber gelesen, wie sie aus Spanien vertrieben wurden (Alhambra-Edikt), das war auch nicht ohne.

    Dies ist mein zweiter Roman von Nicolas Barreau und er hat mir wieder gut gefallen.

    Das Schicksal hat den Schriftsteller Julien Azouley und Hélène am Grab Heinrich Heines zusammengeführt und nun hat es die beiden unerbittlich wieder auseinandergerissen. Der letzte Wunsch von Hélène war, dass Julien ihr 33 Briefe schreibt, einen für jedes ihrer Lebensjahre, und diese in einem Geheimfach im Sockel des Engels auf ihrem Grab deponiert. Aber die Trauer hält Julien gefangen und daher kann er nicht schreiben. Mit einem Manuskript ist er schon im Verzug. Doch seine Freunde und sein Verleger reden ihm gut zu. Er legt die Briefe in das Fach, doch dann sind sie eines Tages verschwunden. Stattdessen liegt da etwas für ihn.

    Mir gefällt der einfühlsame Schreibstil des Autors sehr. Er erzählt auf unvergleichliche Weise zu Herzen gehende Geschichten, die oft zu Tränen rühren.

    Julien hat Hélène sehr geliebt und nun steht er da mit seinem kleinen Sohn Arthur und weiß nicht, wie er weiterleben soll. Dann wird er auch noch mit Hélène Wunsch konfrontiert. Er weiß nicht, wie er das schaffen soll, kann aber ihren letzten Wunsch auch nicht ignorieren. Dann verspürt er beim Schreiben der Briefe, dass das Erinnern nicht nur Schmerz bringt, sondern dass es ihm auch guttut. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen und habe ihm gewünscht, dass er ein neues Glück findet. Trauer braucht seine Zeit, doch das Leben muss weitergehen. Wir können dann miterleben, wie hin und wieder ein kleiner Lichtblitz in das Dunkel um Julien dringt. Zum Glück gibt es viele liebe Menschen, die ihm zur Seite stehen.

    Es gibt ihn, diesen Weg zurück ins Leben. Ich bin froh, dass ich Julien auf diesem Weg begleiten durfte. Dieser Roman hat mich sehr berührt.

    Ein wundervoller und zu Herzen gehender Roman.


    10/10

    Hätte irgendwer Deutschland angegriffen, um die Massenverfolgung zu stoppen? Es wurden ja nicht nur die jüdische Bevölkerung verfolgt, die Verfolgung war ja wirklich sehr umfassend.

    Schauen wir doch heute mal, was in Syrien oder Libyen oder an vielen anderen Stellen der Welt geschieht, da passiert soch auch nichts. Alle schauen weg.

    Fast hatte ich befürchtet, Ruths Eltern und Schwester wären nicht auf dem Schiff. Dass Ruth die Abreise so dringlich gemacht, war dann wohl doch entscheidend. Ich hatte Zweifel, ob Martha etwas darauf gibt. Sie war ja sonst auch immer so zögerlich.

    Martha sorgt sich um ihren Mann, der wirklich Ruhe nötig hat. Sie hatte ja wahrscheinlich keine Information darüber, wie erst und dringlich die Lage ist. Die Nachrichten in Deutschland wurden doch immer gut dargestellt.

    Schön fand ich die Unterhaltung zwischen Freddy und Ruth über Vorurteile. Er hat es da gut auf den Punkt gebracht, gute und böse Menschen gibt es überall und nicht jeder ist immer nur gut oder böse. Oder wie ich es immer auszudrücken pflege: Deppen gibt es überall.....

    Freddy ist wirklich ein toller Mensch.

    Ilse hat eine kindliche Vorstellung von dem, wie Ruth die letzten Monate in England gelebt hat.

    Ilse ist noch jung und hat gedacht, dass Ruth ein bisschen arbeitet und ansonsten das Leben genießt. Naiv, ja. Wie schwer es Ruth wirklich hat, konnte wohl keiner ahnen.

    Ich glaube nicht, dass Martha eine Vorstellung davon hat und gleich am ersten Abend merkt, was Ruth alles leisten muss.

    In Martha und Karl wird an dem ersten Tag nur das Gefühl gewesen sein "Wir haben es geschafft". Außerdem sind die beiden nicht sehr stark. Da wird Martha gar keinen Blick für etwas ander3es gehabt haben.

    Fehlende oder falsche Buchstaben überlese ich, wenn ich mich auf die Handlung konzentriere.

    Geht mir auch so, wenn ich anfange Rechtschreibefehler und ähnliches zu entdecken, dann packt mich das Buch nicht.

    Ruth wartet sehnsüchtig auf Nachricht und würde am liebsten neben dem Telefon bleiben. Aber sie hat ihre Pflichten. Natürlich hat sie auch Angst, dass eine Nachricht negativ sein könnte. Freddy versteht das und unterstützt, so weit er kann. Olivia hat allerdings gar kein Verständnis. Wie dreist es war, von Besuch zu reden und Ruth nicht zu informieren. Selbst Olivia hätte klar sein müssen, dass Freddy niemals Einwände gegen diesen Besuch gehabt hätte.


    Was ich aber bei Olivia nicht verstehe, ist dieser Aufwand, der betrieben werden muss und später dann ihr abfälliges Verhalten. Sie ist ziemlich oberflächlich. Bei ihren Eltern schien es ihr gut zu gehen, sie wurde verwöhnt. Nun sieht sie Qualität bei der Kleidung, Fotos von dem Haus und geht von Reichtum aus. Das gefällt ihr. Doch die Bedrohungen und die Schikanen kann sie nicht nachvollziehen – aber wer kann das schon, wenn man außen vor ist - und sie will das auch gar nicht sehen. Dass sie Ruth an diesem besonderen Tag auch noch triezt, ist wirklich gemein. Das alles wurde selbst dem geduldigen Freddy zu viel und er spricht ein klares Wort. Ich bin gespannt, wie das jetzt weitergeht.

    Ruth ist ja dankbar, dass sie die Stelle hat sonst hätte sie keinen Antrag für ihre Eltern stellen können. Und für sie wird sich das Leben noch ändern, Olivia sieht sich auf dem Hof alt werden.

    Ruth hat ein Ziel, dass ihr hilft, das durchzustehen. Olivia hat nur das Gefühl, in einer Situation gefangen zu sein, aus der sie nie mehr herauskommt. Natürlich könnte sie netter sein, aber ich habe dennoch ein wenig Verständnis für sie.

    Da scheint mit Freddie auch etwas unkoordiniert zu sein. Wenn was geschlachtet wird sollten die Hilfstruppen bereit stehen.

    Freddy war wohl der Meinung, dass er seinen Teil getan hat. Für den Rest war seine Frau zuständig, doch die hat sich entzogen.

    Daisy Norton tut Ruth auch gut, eine ältere Freundin an ihrer Seite zu haben, die sie einfach nur mal in den Arm nimmt und auch Freddy hilfreiche Ratschläge geben kann.

    Diese Umarmung hat Ruth dringend gebraucht.

    Nicht jeder liest Reihen komplett oder steigt in Band eins ein. Ich finde es auch für mich immer sehr hilfreich, Altes nochmal aufzuarbeiten, zu wiederholen.

    Ich finde es auch hilfreich, wenn die entscheidenden Punkte noch mal erwähnt werden, vor allem dann, wenn ein längerer Zeitraum zwischen den Bänden liegt.

    Ich hatte in unserem Literaturkreis damals den ersten Band empfohlen und ein paar Leserinnen haben das Buch dann auch gelesen. Der Eindruck war ziemlich zwispältig. Einige sagten,es passiert ja gar nicht viel, die anderen konnten es kaum erwarten, dass Band zwei herauskommt. Wenn einem natürlich schon das Alltagsleben langweilig vorkommt trotz der schwebenden Bedrohung, den werden die Wiederholungen am Anfang des Buches besonders stören.

    Zum Thema Schlachten und Wursten:

    ja, das ist sehr gut beschrieben.

    Ich kenne manches aus meinen Kinderzeiten aus eigener Erfahrung - aber heute bin ich Vegetarierin und kann mir das so gar nicht mehr vorstellen...

    Schlachten und Wursten fand ich früher auf dem Bauernhof auch so schrecklich, dass ich dann die Flucht ergriffen habe.

    Ich konnte es auch gut nachvollziehen, warum Ruth immer wieder an die Vergangenheit gedacht hat, schliesslich hat sie jetzt alles getan, um ihre Familie nachzuholen und kann jetzt nur abwarten. Kein wunder, dass sie da dauernd an die Vergangenheit denken muss.

    Es muss furchtbar sein, wenn so viel abhängt und man dann nichts mehr tun kann, weil alles in anderer Leut's Händen liegt.

    Glücklicherweise ist Freddy Sanderson ja auf ihrer Seite, Olivia ist ja wirklich eine ätzende Frau. Hohe Ansprüche, aber selber nicht bereit auch nur ansatzweise was zu tun.

    Olivia und Freddy passen kein bisschen zusammen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut geht. Ich bin viel bei Verwandten auf dem Bauernhof gewesen, weil meine Mutter dort oft geholfen hat. Aber ich hätte nie eine Bauersfrau werden können. Olivia geht es wohl auch so, aber sie hätte Freddy nicht heiraten sollen.

    Ich hoffe ja auch sehr, dass Ruth ein wenig zur Ruhe kommen kann, wenn ihre Familie nach England kommt.

    Wie kann Ruth zur Ruhe kommen. Sie hat sich für eine Zeit verpflichtet und die Arbeit muss getan werden. Olivia wird ihr auch keine Ruhe genehmigen.

    Durch Renovierungsarbeiten (alles in Eigenleistung) am Wochenende hat es gedauert. Gestern wollte ich noch etwas zu diesem Abschnitt schreiben, bin aber auf der Couch umgefallen und eingeschlafen.


    Dieser erste Leseabschnitt führt in die Geschichte hinein und erklärt, was Ruth erlebt hat. Aber man kann eigentlich gar nicht mit diesem dritten Band einsteigen. Um sich in Ruth und ihre Familie hineinfühlen zu können, muss man Ruths Geschichte von Anfang an erleben. Es kommt einem also vieles bekannt vor.

    Mit ihrer Beharrlichkeit hat Ruth die Papiere für ihre Familien von London aus auf den Weg gebracht und jetzt hat sie keinen Einfluss auf das weitere Geschehen. Das nagt an ihr und sie tut mir wirklich leid. Dazu muss sie auch noch Olivia ertragen, die wirklich unmöglich ist. Es war eine „Muss“-Ehe und sie tut allen nicht gut.


    Freddy geht es dabei schlecht, aber er fühlt sich verantwortlich für seine kleine Familie. Olivia ist auch unglücklich. Sie ist keine Bauersfrau und flüchtet vor ihren Aufgaben und die kleine Tochter wird auch darunter leiden.


    Die starke Ruth ist eben doch nicht so stark. Sie ist ja auch noch so jung. Alle die Belastungen lassen sie einfach zusammenklappen. Trotzdem übernimmt sie weiter ihre Aufgaben. Zum Glück ist Daisy so eine verständnisvolle und liebe Person.