Das Verhalten der Ärzte fand ich auch sehr erschreckend. Aber es ist Rachel damals tatsächlich so ergangen - und vermutlich vielen anderen Frauen, weil sie irgendwie immer noch als "nicht ganz für voll zu nehmende" Menschen wahrgenommen wurden. Heute undenkbar - oder? Das Gespräch mit dem Doktor lief tatsächlich so ähnlich ab. Das habe ich in Rachels Briefen gelesen, von denen viele nach ihrem Tod veröffentlicht worden. Das war eine wichtige Quelle für mich, um ihren Alltag und ihre Gefühle mitzuerleben.
Ja, als Frau nicht ganz voll genommen zu werden, ist für mich nach wie vor unglaublich. Was Frauen neben ihrem Beruf oft noch mal eben nebenbei leisten, ist doch der Wahnsinn. Aber so frei nach dem Motto "Das bisschen Haushalt macht sich von allein - sagt mein Mann ..." denken heute noch so einige ...
Bezüglich der Briefe bin ich auch ein wenig zwiegespalten aber letztendlich geben sie uns eine Chance, Rachel Carson ein wenig bekannter in der Welt zu machen und vielleicht andere Frauen zu animieren sich zu engagieren und nicht unterbuttern zu lassen. Ich freue mich - nicht ganz selbstlos - dass sie dir zur Verfügung standen beim Schreiben.
Ihre Lebensaufgabe sieht sie in der Aufklärung und stellt ihre eigene Gesundheit hinten an. Leider, aber es passt zu ihr.
Ja, es passt zu ihr, das hast du gut auf den Punkt gebracht.