Beiträge von engi

    Ich fand es super herzerwärmend zu lesen, dass Leo in einer fördernden Umgebung ohne Stress aufblüht.

    Oh ja, das hat mich auch sehr berührt ... er war ja eben auch einfach nur ein wenig langsamer und unsicherer als andere Kinder und nicht wirklich "behindert" ... ein schreckliches Wort aber mir fällt kein besseres ein ...

    Nora tritt ihren Dienst in Danzig an und lernt dort Lieselotte „Lotte“ Plass aus Nürnberg kennen, die zu Beginn des Abschnitts noch zuversichtlich ist, in ein paar Wochen den Krieg zu gewinnen und deren Zuversicht immer weiter schwindet.

    Ja, sie war ja direkt mehr als zuversichtlich ... sie glaubte, dass Hitlers Art von Politik richtig war und auch zum Erfolg führen würde. Ob ich wohl ähnlich gedacht hätte? Man will sich ja selbst immer als jemand sehen, der "denen" nie auf den Leim gegangen wäre aber sicher bin ich mir da keineswegs!

    Leo lebt inzwischen bei der Familie, da es bei Joop nach dem Auffliegen der Widerstandsgruppe nicht mehr sicher ist. Hier hat mir der Termin beim Lehrer Angerer gut gefallen: Lenes Mutter lügt, dass sich die Balken biegen, und erzählt dem Lehrer glaubhaft, dass Leos Einschränkungen von einer überstandenen Hirnhautentzündung herrühren. Das hat mir gut gefallen.

    Ja, manchmal wächst die Mutter wirklich über sich hinaus. Da habe ich sie auch direkt bewundert!

    Langsam klärt sich so einiges: Als Nora ihre Schwägerin Elisabeth am Telefon hat, meint diese, Nora wäre schon lange tot. Und als Nora mit ihrer langjährigen Freundin Trude telefoniert, spricht diese sie mit „Lotte“ an. Also hat Nora sich lange Jahre als Lotte ausgegeben, vermutlich um nie für Dr. Pfeifers Tod belangt werden zu können. Ich gehe davon aus, dass Lotte im letzten Abschnitt durch die Verschleppung irgendwie zu Tode kommen wird und Nora diesen Umstand für sich nutzt, um irgendwie davon zu kommen.

    Oh, da bist du aber schnell auf des Rätsels vermeintliche Lösung gestoßen ;)

    Dazu passt auch irgendwie, dass der arme Ferdinand von einer Granate getroffen wird und stirbt, so dass es leider kein Happy End für ihn und Lotte geben kann.

    Das fand ich auch sehr traurig, aber Lotte glaubt bis zum Schluss daran, das versöhnt ...

    Ihr müsst mich echt entschuldigen, dass ich so durch das Buch rase, aber das Buch hat so einen enormen Lesesog entwickelt, ich kann es kaum zur Seite legen und ich habe heute viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Lesezeit.

    Jep, mit dem Lesesog kann ich dir absolut zustimmen ... ich konnte das Buch am Schluss auch nicht mehr aus der Hand legen ... ;)

    Ich fand den Buchanfang auch schon so stark. Und das hat sich bis zur letzten Seite durchgezogen. Kein Wunder, dass ich so fix mit dem Buch durch war!

    Ich bin ja auch schon durch, ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, es wurde immer stärker und spannender, finde ich.


    Mechtild Borrmann hat einen ganz besonderen Schreibstil ... eher ein wenig herb und sachlich, aber genau das schätze ich so an ihr. Ich finde, das hebt sie aus der Masse ab!

    Habe den ersten Abschnitt auch gelesen ... das ging ja ratzfatz!


    Mensch, arme Lene, das tut mir alles so leid für sie an wen sie da ran geraten ist. Ihr Mann ist ein ganz fürchterlicher Mensch, der natürlich abstreitet mit dem "Blödmann" verwandt zu sein. Dass er sie zudem noch schlägt und die Mutter es abtut als wäre das eben nun mal so ...


    Aber die Eltern hatten sie ja schon im Stich gelassen, als sie sie wegschickten vom Hof ... puh, man möchte nicht tauschen.


    Bei der Frau in der Gegenwart tippe ich auf Nora, die Krankenschwester. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird.


    Dies hier ist jedenfalls ein Buch, das ich so gar nicht aus der Hand legen möchte und heute habe ich frei ... gefährlich ;)

    Zwei Welten prallen aufeinander ...

    Ich bin ganz überrascht, wie gut mir dieses Hörbuch gefallen hat, es hat mich regelrecht verzaubert! In dem Buch mit dem schlichten und sehr passenden Titel „Nachtflug“ lerne ich zwei Menschen kennen, die wohl unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist zum einen die Mitfünfzigerin Ingrid, für die dieser Flug der allererste in ihrem Leben ist und die doch recht blauäugig der Meinung ist, auf der anderen Seite des Ozeans ihre große Liebe zu treffen. Und zum anderen haben wir den Geschäftsmann Jakob, der die Nachtstunden nutzen will, an seiner Präsentation zu arbeiten oder zumindest ein wenig „shut eye“ zu bekommen. Aber nichts da! Ingrids Sorgen und Nöte lassen ihn mental an seine Grenzen stoßen, wirbeln aber schließlich auch in seinem eigenen Leben so manches Ungeklärte an die Oberfläche. Nach einem langen und turbulenten Flug werden aus zwei Fremden schließlich zwei Freunde …

    Für mich ist es immer wieder faszinierend zu lesen, dass zwei räumlich voneinander getrennte Autorinnen oder Autoren tatsächlich gemeinsam einen Roman schreiben können. Ich muss sagen, diese besondere Aufgabe haben Kati Naumann und Sofie Cramer mit „Nachtflug“ grandios gemeistert. Wahrscheinlich genau weil hier zwei Ideenstränge miteinander verwoben wurden, hat dieser Roman zugleich Leichtigkeit und Tiefgang und hat mich nicht zuletzt durch die authentisch gezeichneten Charaktere begeistert. Es war mir eine absolute Freude Ingrid und Jakob begleiten zu dürfen auf dem aufregenden Flug nach New York und ich wäre supergespannt zu erfahren, wie ihre beiden Leben weitergehen. Aber der „Nachtflug“ war auserzählt und die Geschichte lässt mein Leserherz glücklich und zufrieden zurück. Dafür gibt es von mir natürlich mit fünf Sternen die volle und absolut verdiente Punktzahl!


    ASIN/ISBN: B07CMMSWP9

    Hundert Seiten mehr hätten dem Buch gut getan ...

    Mit ihrem Erstlingswerk „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ schickt mich die Autorin Daniela Krien in die DDR im Jahr 1990. Noch hat sich trotz des Mauerfalls nicht viel geändert, von einem gemeinsamen Deutschland scheint noch weit und breit keine Spur. Die junge Protagonistin Maria wohnt gemeinsam mit ihrem Freund Johannes auf dem „Brendel-Hof“, den seine Eltern betreiben. Die 18-Jährige ist verträumt und liest viel lieber zu Hause Bücher, anstatt zur Schule zu gehen. Gleich nebenan steht der Henner-Hof, dessen Besitzer Henner dort allein lebt und rundherum als eigenbrötlerisch gilt. Seine harsche Art sorgt für Argwohn unter den Dorfbewohnern, man meidet ihn, wo man nur kann. Als jedoch Maria dem Bauern Henner eines Tages zufällig begegnet, ist sie sofort fasziniert und lässt sich mit ihm auf eine tragische Liebesbeziehung ein …

    Puh, das ist kein leichter Tobak, was uns die Autorin hier präsentiert. Es werden solch ernste Themen wie Gewalt in einer Beziehung und sexuelle Abhängigkeit behandelt, die durch die großartige Sprecherin Anna Thalbach auf wunderbare Weise in Szene gesetzt werden. Leider werden viele wichtige Zusammenhänge nur sehr an der Oberfläche angesprochen, womit ich sagen möchte, dass ich der Geschichte alles in allem viel mehr Raum gewünscht hätte. Ich vergebe diesmal deshalb mit drei von fünf Sternen leider nur eine Note im mittleren Segment verbunden mit einer bedingten Leseempfehlung. Weitere Werke Daniela Kriens werde ich aber im Auge behalten und gebe diesen gerne eine Chance.

    Im Februar 2026 erscheint ein neuer Band der Leo-Wechsler-Reihe von Susanne Goga .

    Das Buch heißt Die Geister von Beelitz.

    Es wäre so toll, wenn wir dazu wieder eine Leserunde hätten!

    hollyhollunder Meinst du, das wäre möglich?

    ASIN/ISBN: 3423221631

    Oh, da wäre ich sehr, sehr gerne mit von der Partie ... ich bin inzwischen mit Band acht fertig und schaffe Band neun vorher ja locker :)

    Sigmund Freud wäre stolz gewesen ...

    Das neueste Buch der Spiegel Bestseller Autorin Melanie Metzenthin ist – wie sollte es anders sein – mal wieder ein voller Erfolg. So ganz nebenbei erwähnt schreibt Melanie aber nicht nur Bücher, sondern ist zudem Fachärztin für Psychiatrie und praktiziert in ihrem Beruf in ihrer Heimatstadt Hamburg, was ihr einen riesigen Vorteil verschafft … sie weiß, wovon sie spricht, wenn es um Psychoanalyse geht.

    Doch zunächst zum Inhalt ihres Romans „Die Psychoanalytikerin“, der in Hamburg vor guten hundert Jahren spielt. Die Protagonistin Vera Albers verliert ihren geliebten Mann an den „Großen Krieg“ und bleibt als trauernde Witwe mit seiner Arztpraxis zurück, in der sie schon zu seinen Lebzeiten mitgearbeitet hat. Doch sie mag die Hände nach seinem Tod nicht in den Schoß legen und beschließt die Praxis als Psychoanalytikerin weiterzuführen. Die unterschiedlichsten Menschen auf der Suche nach Hilfe finden den Weg zu ihr, so unter anderem der Kriegsveteran Herrmann Braun und Johanna Schuster, die mit einem Kriegsversehrten verheiratet ist. Als Herr Braun wenig später tot aufgefunden wird und dem Seinen kurz darauf weitere Todesfälle folgen, wird die Polizei auf Vera Albers aufmerksam. Wie sich herausstellt, haben alle Toten in irgendeiner Form mit ihrer Praxis zu tun. Eine zunächst zaghafte, dann immer engere Zusammenarbeit zwischen Vera und Kommissar Bender beginnt sich zu formen und als Leser wird man unwillkürlich in die Geschichte hineinkatapultiert und folgt den Beiden auf immer verworrener werdenden Pfaden ...

    Eigentlich hatte ich einen „normalen Roman“ erwartet als ich „Die Psychoanalytikerin“ aufschlug und war umso positiver überrascht, als sich die Geschichte mehr und mehr zu einem spannenden Kriminalfall entwickelte, bei dem es Spaß machte, mitzuraten. Gegen Ende war mir dann klar, wie alles zusammenhing, aber dennoch bin ich immer wieder beeindruckt davon, was für Ideen in Melanies Kopf rumwuseln, aus denen sie dann fesselnde Geschichten strickt. Für „Die Psychoanalytikerin“ bekommt sie deshalb von mir mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Hier hat einfach alles gepasst! Lieben Dank für viele wunderbare Lesestunden.

    Danke für deine Rezi engi


    Ich habe von der Autorin zwei Romane gehört und ich werde mir den bestimmt auch als HB holen


    Gute Idee Richie ... ich habe Makarionissi gelesen und Rückwärtswalzer gehört. Beides sind für mich fünf Sterne Bücher, wobei mir bei dem HB eben gerade der Dialekt so super gut gefallen hat ... der kommt halt im Print nicht ganz so gut rüber.

    Zu wahr um erfunden zu sein?

    Das neue Buch der charmanten österreichischen Autorin Vea Kaiser beruht – man glaubt es kaum – auf wahren Tatsachen! Eine Buchhalterin im renommierten Hotel Sacher im Herzen Wiens betrog ebendieses gute dreißig Jahre lang um insgesamt über vier Millionen Euro. Vea Kaiser nutzt diese spektakuläre Betrugsgeschichte als Aufhänger für ihren eigenen neuen Roman „Fabula Rasa“, der inzwischen die Bestsellerlisten stürmt.

    Mit Angelika Moser kreiert die Autorin eine Protagonistin, die nicht das Glück hatte, mit einem silbernen Löffel im Mund geboren worden zu sein, die aber sehr klug und fleißig ist und durch ihre eher unauffällige Erscheinung einfach vertrauenswürdig wirkt. Nachdem sie die Party feiernde Nachtszene ausgiebigst ausgelebt hat, schafft sie es, in einem Grand Hotel in Wien eine Anstellung als Buchhalterin zu ergattern. Nach einiger Zeit fällt ihre Beflissenheit Hoteldirektor und -besitzer Frohner auf, der sie gerne für seine eigenen Zwecke gewinnen will. Widerstrebend lässt sie sich darauf ein, nicht aber ohne schließlich auch aus der Not heraus zu ihrem eigenen Vorteil zu wirtschaften. Was im Kleinen beginnt, nimmt schließlich eine Dynamik an, derer es schwer ist, sich zu entziehen. Kann Angelika dieses Doppelleben aufrechterhalten und dennoch morgens in den Spiegel schauen?

    Mit „Fabula Rasa“ entführt mich Vea Kaiser ins Wien der 80er Jahre und danach, lässt mich teilhaben an der wilden Partyszene aber auch am berühmten Opernball, bei dem wohl so manches junge Mädchen gerne als Debütantin dabei gewesen wäre. Sie schafft es geschickt, mir die Protagonistin so sympathisch zu machen, dass ich dieser ihre Gesetzesübertretungen oft verzeihe, ja sogar Verständnis für sie entwickle. Mein geliebtes Wien wird vor meinen Augen lebendig und weckt in mir Sehnsüchte nach einer baldigen Reise in die österreichische Hauptstadt. Trotz dieser vielen positiven Punkte empfand ich die Geschichte an manchen Stellen aber ein wenig langatmig, ja fast unspektakulär, so dass ich ein kleines Sternchen abziehen muss. Dennoch möchte ich den Roman mit vier schillernden Sternen anpreisen und wünsche der Autorin eine große und begeisterte Leserschaft. Vea Kaiser ist ein Name, den man sich merken sollte!


    ASIN/ISBN: B0F49H8SVC

    Ein barbarischer Krieg gegen Mensch und Umwelt

    Da ich selbst zwar nur am Rande mit dem Vietnam Krieg in Verbindung gekommen bin, aber dafür hautnah durch Mann und Söhne den Balkan Krieg sowie die schrecklichen Konflikte im Iraq und Afghanistan miterleben musste, war dieses Buch für mich schon fast Pflichtlektüre, ein Begriff, der aber in keinster Weise negativ behaftet ist!


    Mich hat „Die Frauen jenseits des Flusses“ der von mir sehr geliebten Autorin Kristin Hannah von der ersten Seite an fasziniert. Ich lerne die junge Frances kennen, die recht glücklich und behütet aber doch auch sehr in ihrer ihr zugedachten Rolle erzogen wird. Die Familie ist wohlhabend, materiell mangelt es der jungen Frau an nichts, und doch fühlt sie sich gegenüber ihren Eltern im Vergleich zu ihrem Bruder Finley, mit dem sie eine enge Beziehung verbindet, oft zurückgesetzt. Aber Finley, den der Vater vergöttert und ihm einen prominenten Platz an seiner „Heldenwand“ gibt, verliert sein Leben in Vietnam. Die ganze Familie versinkt in tiefer Trauer, doch Frankie möchte das „warum“ verstehen und meldet sich heimlich als Krankenschwester bei der US-Army. Aber schon bei ihrer Ankunft am Kriegsschauplatz Vietnam verschlägt es ihr den Atem. Ohne Schonfrist wird sie ins kalte Wasser geworfen und wird Zeugin von durch sinnlose Kämpfe verursachtem Leid, Brutalität und Tod. Doch sie kämpft – mit sich selbst, gegen Ungerechtigkeiten und gegen die allgemein verbreitete Meinung zu Hause, dass Frauen in Vietnam nichts verloren haben – denn auch Frauen können Helden sein!


    Immer wieder musste ich beim Lesen eine Pause einlegen, denn das Buch nahm mich gefühlsmäßig unheimlich mit. Wie blind und fast grausam war damals die amerikanische Bevölkerung gegenüber den Heimkehrern. Hier hatte keiner je von Trauma-Verarbeitung gehört, ganz im Gegenteil! Die armen Einsatzkräfte wurden allein und schutzlos zurück in ihre Heimat geschickt, wo sie angefeindet und verachtet wurden. Auch Frankie braucht lange, um das Erlebte zu verarbeiten und ich fragte mich beim Lesen oft, ob sie es je wieder ins normale Leben schaffen würde, und ich fragte mich auch, was für sie das normale Leben eigentlich bedeutete.


    Kristin Hannah überzeugt in diesem Roman mit einer Bild- und Wortgewalt, die ihres Gleichen sucht. Oft meinte ich den Lärm der Rotoren und die explodierenden Bomben in Vietnam zu hören aber auch Teil der unheimlichen Stille zu sein, die Frankie bei der Rückkehr in ihre Familie erwartete. Ich vergebe, nachdem ich das Gelesene ein wenig habe sacken lassen, hier mit fünf Sternen die absolute Bestnote. Während Kriege nach wie vor grausam und in meinen Augen absolut unnötig und verachtenswert sind, bin ich doch froh, dass man wenigstens aus den Fehlern ein wenig gelernt hat und den heimkehrenden Soldaten heutzutage ein offenes Ohr schenkt. Dennoch wird traurigerweise immer wieder deutlich, dass ein Krieg niemals die Antwort oder eine Problemlösung sein kann!!